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Susurluk in Semdinli
Nach dem Bombenanschlag auf einen Buchladen in Semdinli sind die von der Bevölkerung gefassten und der Polizei übergebenen Täter verschwunden. In ihrem Auto, das auf die Jandarma angemeldet ist, wurden neben Waffen eine Todesliste und Landkarten gefunden.
Seit einer längeren Zeit herrschte Angst in Semdinli, weil es wiederholt zu Bombenanschlägen kam. Durch den spontanen Eingriff der Bevölkerung, mit dem die Täter gestellt wurden, stellte sich heraus, warum die Urheber des Terrors seit Monaten nicht gefasst werden konnten. Hinter den Bombenanschlägen, die das Leben in der Kreisstadt zur Hölle machten, steckt die Jandarma. Die Tatsache, dass die Täter Mehmet Agar angerufen haben, zeigt, dass Susurluk immer noch aktuell ist...
 


22.11.2005

 

Das Szenario, auf das der Ministerpräsident in Semdinli getroffen ist
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat Semdinli, Yüksekova und Hakkari einen Blitzbesuch abgestattet. Begleitet wurde er dabei von Justizminister Cicek und Innenminister Aksu.
Obwohl bereits über zehn Tage seit den in Semdinli begonnenen und nach Yüksekova und Hakkari übergreifenden Vorfällen vergangen sind, sind der Ministerpräsident und seine Minister erst gestern in die Region gefahren. Das war ein verspäteter Besuch. Dieser spontane Kurzbesuch mag von den Anschuldigungen der Opposition, allen voran des DYP-Vorsitzenden Mehmet Agar und des CHP-Vorsitzenden Baykal, der Ministerpräsident zeige kein Interesse an den Vorfällen und verwende seine Zeit lieber für Auslandsbesuche, beeinflusst gewesen sein.
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Staat und Regierung!
Wer oder was ist der Staat? Beispielsweise in Semdinli... Sind nicht Landrat, Polizeipräsident, Staatsanwalt, Militär das erste, was einem zum Begriff Staat einfällt?
Eigentlich schon. (...) weiter

Der aus den Händen gleitende Südosten
Diesen Fakt müssen wir alle akzeptieren. Der Südosten gleitet zunehmend aus den Händen. Ein Teil des Vaterlandes ist von bestimmten Kreisen parzelliert worden. (...) weiter

Gefährliche Eskalation in der kurdischen Frage
Die jüngsten Vorfälle haben deutlich gezeigt, welche Veränderung in der kurdischen Frage stattgefunden hat und mit welcher Gefahr wir konfrontiert sind. Die Türkei wird in naher Zukunft bitter für die Fehler der Vergangenheit zahlen. (...) weiter


21.11.2005

 

10.000 Menschen verabschieden 19-jährigen Murat Demir
Der Leichnam des 19-jährigen Murat Demir, geboren in Diyarbakir, gestern bei einer Protestdemonstration gegen den Staatsterror in Semdinli und anderswo von der Polizei in Mersin erschossen, wurde heute im Beisein von 10.000 Menschen nach einer vierstündigen Demonstration in Mersin beigesetzt. (...) weiter


20.11.2005

 

Polizei erschießt Demonstranten in Mersin
In Mersin ist ein Demonstrant von der Polizei erschossen worden. Am Sonntagabend versammelte sich eine Menschengruppe, um gegen die Vorfälle in Semdinli zu protestieren. Sie bauten Barrikaden, zündeten diese an und riefen Parolen. Als die Polizei eingriff, reagierten die Demonstranten mit Steinwürfen. Die vorläufige Bilanz sind ein Toter, zwei Verletzte und acht Festnahmen. (...) weiter


19.11.2005

 

Wie im Ausnahmezustand
Nach den blutigen Vorfällen in Semdinli und Yüksekova sieht es in den beiden Kreisstädten in der Provinz Hakkari im Dreiländereck Türkei-Iran-Irak aus wie zu Zeiten des Ausnahmezustandes. Mit Einbrechen der Dunkelheit verschwinden die Menschen von den Straßen und ziehen sich in ihre Häuser zurück. (...) weiter

Die politische Dimension von Semdinli
Nach dem Bombenanschlag auf einen Buchladen in Semdinli haben Kettenreaktionen stattgefunden. Auch in Yüksekova und Hakkari kam es zu Vorfällen.
Stecken Militärs hinter dem Anschlag?
Diese Aussage wird von der Staatsanwaltschaft untersucht.
Wiederholt ist der Öffentlichkeit mitgeteilt worden, dass sich Staatspräsident, Ministerpräsident und Generalstab einig darüber sind, dass aufgeklärt werden wird, ob es sich um eine Organisations- und Aktionsform wie bei Susurluk handelt. Jetzt wartet die Öffentlichkeit auf Ergebnisse.
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AI fordert unabhängigen Untersuchungsausschuss für Semdinli
Amnesty International (AI) hat die türkische Regierung zur Gründung eines unabhängigen Untersuchungsausschusses aufgrund der mutmaßlichen Beteiligung staatlicher Stellen an den Vorfällen am 9. November in der Kleinstadt Semdinli aufgefordert.(...) weiter


17.11.2005

 

Todesopfer bei Kurdenunruhen in der Türkei
Untersuchungsausschuß zu mutmaßlichem Todesschwadronen - Innenminister Aksu gibt sich ahnungslos
Istanbul - Ein verpatzter Mordanschlag, allem Anschein nach von Sondereinheiten der paramilitärischen türkischen Gendarmerie verübt, hat das Land in eine schwere Krise gestürzt. Im Südosten des Landes dauern seit dem Handgranatenanschlag Unruhen an, bei denen nun erstmals die Polizei das Feuer auf rund 3000 kurdische Demonstranten eröffnete. Widersprüchlichen Berichten zufolge starben drei (sagen die Medien) beziehungsweise ein Demonstrant (sagt die Polizei), mehr als 30 Menschen wurden verletzt. Derweil ist das Parlament in Aufruhr, und das Militär um Erklärungen verlegen.
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Kurdische Guerilla reagiert auf Anschläge
Einrichtungen der türkischen Armee angegriffen. Bombenattentate haben parlamentarisches Nachspiel

Kurdische Guerillakämpferinnen haben mit blutigen Angriffen auf einen Anschlag des türkischen Militärgeheimdienstes in Semdinli reagiert. Kämpferinnen der Frauenguerilla YJA-STAR innerhalb der kurdischen Volksverteidigungskräfte griffen zu Wochenbeginn in der Provinz Sirnak einen Wachposten und anschließend ein Lager sowie eine Unterstützungseinheit der türkischen Armee an. Mindestens zwölf Soldaten sollen dabei nach Informationen der Nachrichtenagentur Dozame getötet worden sein. Auch in der Nachbarprovinz Van starben drei Soldaten, als ihr Fahrzeug auf eine ferngezündete Mine fuhr.
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80.000 Menschen bei Beerdigung in Yüksekova
Die Leichname von drei bei Protesten durch Schüsse der Sicherheitskräfte getöteten Demonstranten sind am Freitag in Yüksekova unter der Beteiligung von 80.000 Menschen beigesetzt worden. Während der Beerdigung flogen F-16-Bomber im Tiefflug über die Menschenmassen. (...) weiter


16.11.2005

 

Anzahl der Todesopfer in Yüksekova erhöht sich
Die Anzahl der Todesopfer durch einen Angriff der Sicherheitskräfte auf eine Kundgebung in Hakkari-Yüksekova, an der sich 30.000 Menschen beteiligten, hat sich auf vier erhöht. Die Anzahl der Verletzten wird mit 21 angegeben, davon sind sieben Polizisten. Bei den Straßenschlachten wurde ein Panzer abgebrannt. Es kam zu vielen Festnahmen. Polizei und Sondereinheiten halten mit Panzerfahrzeugen das Stadtzentrum sowie die Einfahrten in die Stadt besetzt. (...) weiter

Zehntausende zu Protesten in Yüksekova auf der Straße
In Hakkari-Yüksekova sind auch heute wieder Zehntausende auf die Straße gegangen und haben den Rücktritt des Gouverneurs Erdogan Gürbüz gefordert. Gestern waren bei einer Protestkundgebung mehrere Menschen getötet und 21 Personen verletzt worden. (...) weiter

Freund oder Feind?
Aufregung um eine angebliche Todesliste des türkischen Militärs im Kurdengebiet

ISTANBUL. Ali Kaya kann die Aufregung nicht verstehen. "Alles, was wir taten, war legal", sagt der Unteroffizier des zur türkischen Armee gehörenden Geheimdienstes JITEM. Kaya wird als Drahtzieher eines Bombenanschlages verdächtigt, bei dem in der vergangenen Woche im südosttürkischen Semdinli ein Mensch getötet wurde.Seither steht der Vorwurf im Raum, die türkische Armee schicke im Kurdengebiet "Todesschwadronen" aus, um angebliche PKK- Anhänger zum Schweigen zu bringen. "Als Touristen waren wir bestimmt nicht dort", sagte Kaya jetzt über seine Anwesenheit am Tatort in Semdinli. Mit dem Anschlag habe er aber nichts zu tun. Viel zu befürchten hat Kaya offenbar nicht. (...) weiter

Drei Tote bei Explosion einer Mine im Osten der Türkei
Istanbul - Bei der Explosion einer ferngezündeten Landmine sind im Osten der Türkei drei Soldaten getötet worden. Der Sprengsatz sei von Mitgliedern der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK gelegt worden, meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. (...) weiter

Ein Toter und Verletzte bei neuen Kurdenprotesten in Türkei
Ankara. SDA/DPA/baz. Die Kurdenproteste im Südosten der Türkei haben am Mittwoch auf die Provinzhauptstadt Hakkari übergegriffen. Bei Zusammenstössen mit den Sicherheitskräften wurde dort ein Demonstrant getötet. (...) weiter


15.11.2005

 

Straßenschlachten in Yüksekova: Drei Tote, 21 Schwerverletzte
In Hakkari-Yüksekova im Südosten der Türkei ist es bei einer Protestkundgebung der Demokratischen Volksinitiative gegen die Bombenanschläge in der Provinz nach einem Polizeiangriff zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen, bei denen mindestens drei Personen getötet wurden. An der Kundgebung hatten sich 30.000 Personen beteiligt. (...) weiter

'Nicht eine Bombe, 18 Bomben‘
Nach Meinung des CHP-Abgeordneten aus Hakkari, Esat Canan, muss nicht nur der letzte Bombenanschlag in Semdinli untersucht werden, sondern alle in den letzten Monaten in Hakkari, Yüksekova und Semdinli stattgefundenen Explosionen. „Sie müssen als ein ganzes betrachtet werden, denn alle 18 Bombenanschläge stehen miteinander in Zusammenhang“, erklärte Canan. Die Parteien CHP, AKP und ANAP fordern eine parlamentarische Untersuchung der Vorfälle. Parlamentspräsident Bülent Arinc hat eine solche Untersuchung bereits zugesichert. (...) weiter

Erdogan deutet Beteiligung von Polizisten an Anschlag an
Istanbul - Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat erstmals angedeutet, daß Angehörige der Sicherheitskräfte möglicherweise in einen politischen Mordversuch verwickelt waren. Darüber hinaus sagte der Regierungschef: "Unseren ersten Erkenntnissen zufolge sind diese Dinge nicht lokal", es handele sich also nicht um einen Einzelfall. Er kündigte die Bildung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses an. (...) weiter

Aufregung in der Türkei um angebliche "Todesliste" der Militärs
Istanbul (AFP) - Das türkische Parlament will dem Vorwurf nachgehen, dass die Armee im kurdisch besiedelten Südosten des Landes mit Bombenanschlägen gegen angebliche Anhänger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorgegangen ist. (...) weiter

Drei Tote bei Kurden-Protesten in der Türkei
Bei gewalttätigen Protesten in Kurdengebieten im Südosten der Türkei sind am Dienstag drei Demonstranten getötet und mehrere verletzt worden. Dies berichten türkische Medien. (...) weiter


14.11.2005

 

Das auffällige Treiben der Todesschwadronen
Bevölkerung verhindert Attentat auf PKK-Aktivisten - Unterhält Ankara weiterhin Killerkommandos?

Istanbul - Die Türkei verpaßt keine Gelegenheit, die Untätigkeit westlicher Länder gegenüber dem kurdischen Terrorismus anzuprangern. Nun scheint es, daß nicht nur Kurden als Terroristen aktiv sind, sondern möglicherweise auch Angehörige des Geheimdienstes der türkischen Gendarmerie. (...) weiter


Konterguerilla auf frischer Tat ertappt
Türkei: Staatliche Bombenleger in kurdischer Stadt enttarnt. Ankara schickt Sonderermittler in den Südosten

Die Bevölkerungsproteste gegen Anschläge der türkischen Konterguerilla in der südostanatolischen Provinz Hakkari dauerten auch am Wochenende an. Indes entsandte die Regierung in Ankara zwei Sonderermittler in die entlegene kurdische Kleinstadt Semdinli. Diese sollen die Hintergründe des Bombenattentats auf eine Buchhandlung klären, bei dem in der Nacht zum Donnerstag ein Mensch getötet und 15 weitere verletzt wurden. Allerdings scheint die Sachlage schon jetzt eindeutig: Passanten war es gelungen, die fliehenden Attentäter zu stellen. Ihre Ausweise wiesen sie als Unteroffiziere des türkischen Militärgeheimdienstes JITEM aus. Der dritte war ein von ihnen angeleiteter Überläufer aus der PKK (Arbeiterpartei Kurdistan) namens Veysel Ates. (...) weiter

 


13.11.2005

 

Unruhen in Semdinli dauern an
Nachdem gestern bekannt wurde, dass im Fall des Bombenanschlags in Semdinli lediglich gegen zwei in den Vorfall verwickelte Personen als „Bauernopfer“ Haftbefehl ausgesprochen wurde, brandeten die Proteste der Bevölkerung neu auf. Die Inhaber der vormittags seit Tagen erstmalig wieder geöffneten Geschäfte zogen erneut ihre Rolläden herunter und die Menschen sammelten sich im Zentrum der Stadt. Wut erzeugten auch die von Sicherheitskräften errichteten Barrikaden in der Umgebung des Landratamtes.
(...) weiter

Administrative Leitung in Semdinli absetzen!
Nach Untersuchungen in Semdinli hat die „Gemeinsame Plattform für Menschenrechte“ (IHOP), in der neben dem Menschenrechtsverein IHD, der Menschenrechtsstiftung TIHV auch Amnesty International (AI) und weitere Organisationen vertreten sind, gestern in Ankara einen Bericht veröffentlicht. Wie Yusuf Alatas (IHD) einleitend erklärte, werden in der [kurdischen] Region alle Operationen und Sicherheitsmaßnahmen fern von jeglicher öffentlichen Kontrolle geführt. Weder die Presse noch zivilgesellschaftliche Organisationen hätten die Möglichkeit, das Geschehen zu beobachten. So sei es auch der gemeinsamen Menschenrechtsabordnung nicht gelungen, in Semdinli mit offiziellen Stellen auch nur zu sprechen. Im Verweis auf die Schüsse auf die Bevölkerung und die Behinderung der staatsanwaltschaftlichen Untersuchung am Tatauto dadurch bezeichnete Alatas die Informationen, die an Öffentlichkeit gelangten, als richtig. (...) weiter

Tatsachenverdrehung nicht zulassen!
„Es handelt sich um einen lokal begrenzten Einzelfall, der in jeder Hinsicht untersucht wird...“ oder „Wer auch immer hinter dem Vorfall steckt, wir werden ihn aufklären. Niemand soll von uns erwarten, dass wir derartiges tolerieren“ – die Bevölkerung der unter dem „Staat im Staat“ und seinen verdeckten Operationen ächzenden Türkei hat das Chiffre dieser und ähnlicher Verlautbarungen längst gelöst. (...) weiter

Semdinli bietet Gelegenheit für eine „saubere Gesellschaft“
Fikri Saglar, Ex-Minister und Mitglied der ehemaligen parlamentarischen Susurluk-Untersuchungskommission, hat die Geschehnisse in Semdinli als Beweis für die Fortsetzung des Susurluk-Systems bezeichnet. Die Entschlossenheit in der Bevölkerung, die Vorfälle aufzuklären, biete eine günstige Gelegenheit auf dem Weg zu einer „sauberen Gesellschaft“. (...) weiter

Proteste weiten sich auf andere Städte aus
Die Proteste gegen die Geschehnisse in Semdinli weiten sich auf andere Städte aus. In Van wurden Protestierende von der Polizei mit Tränengas, Wasserwerfern, Steinen und Knüppeln angegriffen. Auch Warnschüsse in die Luft wurden abgegeben. Der Demonstrationszug von ca. 2000 Menschen löste sich daraufhin auf. An verschiedenen Stellen kam es zu Straßenschlachten mit der Polizei. Ein Polizeiauto wurde abgefackelt. Insgesamt kam es zu 24 Festnahmen. (...) weiter

CHP: Staatliche Verstrickungen
Eine CHP-Abordnung, die sich zur Untersuchung der Vorfälle befunden hat, hat nach Gesprächen mit dem Gouverneur und anderen offiziellen Stellen, den Familien der Todesopfer und Menschen aus der Bevölkerung eine erste Stellungnahme zu ihren Eindrücken vor Ort abgegeben. Als Vorsitzender der Abordnung erklärte Cevdet Selvi, es seien noch viele Fragen offen, die Bevölkerung sei unruhig und es gehe jetzt darum, diese Unruhe zu beheben. (...) weiter

Aus dem Notizbuch eines Geheimdienstlers
Das Notizbuch des in den jüngsten Bombenanschlag in der kurdischen Kreisstadt Semdinli in der Provinz Hakkari im Dreiländereck Türkei-Iran-Irak verwickelten Jandarma-Geheimdienst-Unteroffiziers Ali Kaya ist in die Hände von Korrespondenten der Nachrichtenagentur DIHA gelangt. Darin befindet sich zum gesprengten Buchladen in Semdinli die Anmerkung „Auswertung der Explosion in Semdinli. Was werden die Ergebnisse sein!“. (...) weiter

Großkundgebung in Diyarbakir
Mehrere 10.000 Menschen haben in Diyarbakir auf einer Kundgebung unter dem Motto „Demokratische und friedliche Lösung der kurdischen Frage“ die Regierung zu konkreten Schritten für eine Lösung aufgefordert. Geprägt war die seit längerem geplante Demonstration auch von den jüngsten Vorfällen in Semdinli. Die Demonstranten drückten Solidarität mit der Bevölkerung von Semdinli aus und forderten die Aufklärung der Geschehnisse. (...) weiter

Tausende protestieren in Semdinli
In der Kreisstadt Semdinli haben ca. 5000 Menschen mit Kerzen und Fackeln Gerechtigkeit und eine Verurteilung der Täter der Bombenanschläge gefordert. Auf einem Protestzug zum Regierungsgebäude riefen Tausende „Gouverneur, tritt zurück“ und „PKK ist das Volk und das Volk ist hier“. Auf Transparenten war zu lesen „Wir suchen die Gerechtigkeit mit Kerzen“ und „Ein Überläufer im Gefängnis, aber wo sind die eigentlichen Schuldigen?“. (...) weiter

 


12.11.2005

 

 

Identität der in Semdinli Verhafteten veröffentlicht
Von vier im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf einen Buchladen Festgenommenen sind zwei freigelassen und zwei verhaftet worden. Bei den Verhafteten handelt es sich um den PKK-Überläufer Veysel Ates und sowie den Unteroffizier Tanju Cavus, der nach dem Bombenanschlag auf eine Menschenmenge geschossen hatte, wobei eine Person ums Leben kam und fünf weitere verletzt wurden.(...) weiter

105 Personen auf Todesliste
Wir wollen eine Antwort!

Wem gehört das Auto, dass Ali Kaya und die anderen beiden Verdächtigen benutzt haben? Welche Bedeutung hat das im Auto aufgefundene Dokument, dass Kaya als „diensthabend in Semdinli“ bezeichnet? (...) weiter

HPG: Wir werden nicht schweigen
Gegenüber der Nachrichtenagentur ANF hat HPG-Kommandant Bahoz Erdal angekündigt, die Volksverteidigungskräfte werden angesichts der schmutzigen Angriffe in Semdinli nicht schweigen. Er forderte die Bevölkerung auf, der HPG Informationen zu liefern. (...) weiter

Semdinli bestimmt politische Agenda
Der Schock in Semdinli nach dem jüngsten Bombenanschlag und den daraus gewonnenen Erkenntnissen dauert an. Die Proteste der Bevölkerung brechen nicht ab. In die Kreisstadt strömen Abordnungen der parlamentarischen Menschenrechtskommission sowie der Parteien AKP, CHP, DTP und SHP. Das Innenministerium hat zwei Sonderinspektoren mit Ermittlungen beauftragt. (...) weiter

Haben alle Bombenanschläge den gleichen Urheber?
Augenzeugen des Bombenanschlages am 1. November in Semdinli, bei dem 27 Personen verletzt sowie 64 Wohnungen und Geschäfte beschädigt wurden, ziehen die Möglichkeit in Betracht, dass der jüngste Bombenanschlag gegen den Buchladen von den gleichen Tätern verübt wurde. Einer von ihnen ist Muhammet Töre, der sich zum Zeitpunkt der Bombenexplosion am 1. November in seinem Geschäft befand. (...) weiter

Der Laden, die Bombe, die PKK und der Irak
Im Südosten der Türkei entzündet sich erneut ein "schmutziger Krieg" zwischen Kurden und Staat

ISTANBUL taz Es scheint, als kehrten im türkischen Kurdengebiet die Geister der Vergangenheit zurück. "Susurluk in Semdinli" titelten gestern die Zeitungen. "Susurluk" ist die Chiffre für die Zusammenarbeit staatlicher Sicherheitsorgane mit illegalen Todesschwadronen, die Anfang der 90er-Jahre, auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen mit der kurdischen PKK, gezielt Sympathisanten der Guerilla ermordeten. Genau das soll nun in Semdinli passiert sein, einer Kleinstadt im äußersten Südostzipfel der Türkei nahe der irakischen Grenze. (...) weiter

Schürt Ankara Gewalt in Kurdengebieten?
Istanbul - Die türkischen Sicherheitskräfte stehen im Verdacht, im Kurdengebiet einen neuen schmutzigen Krieg anzetteln zu wollen. Augenzeugen und Lokalpolitiker im südosttürkischen Semdinli machen Geheimagenten der zur Armee gehörenden Gendarmerie für Gewalttaten verantwortlich, bei denen zwei Menschen getötet wurden. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ordnete eine rückhaltlose Untersuchung an. Trotzdem protestieren im Kurdengebiet seit Tagen tausende Menschen gegen die Sicherheitskräfte. Bei einer Demonstration in der Provinzhauptstadt Hakkari wurde am Freitag ein Kurde von der Polizei erschossen. (...) weiter


11.11.2005

 

Susurluk in Semdinli
Nach dem Bombenanschlag auf einen Buchladen in Semdinli sind die von der Bevölkerung gefassten und der Polizei übergebenen Täter verschwunden. In ihrem Auto, das auf die Jandarma angemeldet ist, wurden neben Waffen eine Todesliste und Landkarten gefunden. (...) weiter

Unruhen in Semdinli halten an
Die Unruhen in Semdinli halten an. Alle öffentlichen Einrichtungen und Schulen blieben auch heute geschlossen. Auf den Straßen werden Barrikaden errichtet. Über der Stadt steigen Rauchschwaden auf. Durch den Einsatz von Tränengas sind mehrere Personen verletzt worden. Demonstranten fordern den Rücktritt des Gouverneurs und die sofortige Aufklärung der Vorfälle. Gleichzeitig werden weitere Militäreinheiten in der Kreisstadt und der Umgebung stationiert. (...) weiter

BBC-Interview mit dem CHP-Abgeordneten Esat Canan
Was geht in Semdinli vor?
Die Unruhen in der Kreisstadt Semdinli in der Provinz Hakkari in der Türkei dauern nach dem gestrigen Bombenanschlag an. Die ersten Verlautbarungen in den Ermittlungen nach dem Anschlag auf einen Buchladen erinnern an den Susurluk-Skandal, der die Türkei Mitte der neunziger Jahre erschütterte. In der Bevölkerung mehren sich die Gerüchte, dass es sich bei den Tätern um Staatsdiener handelt. (...) weiter

Identität von Semdinli-Täter festgestellt
Wie bekannt wurde, handelt es sich bei der Person in Polizeigewahrsam, die in Semdinli eine Bombe in eine Buchhandlung geworfen und auf der Flucht von der Bevölkerung gestellt wurde, um den Jandarma-Angehörigen Veysel Ates. Bei der Person, die nach der Bombenexplosion aus einem Auto heraus auf die Menschenmenge geschossen hat, während der Staatsanwalt Untersuchungen am Auto der Täter anstellte, um einen Soldaten namens Tanju. Diese Person befindet sich zu seinem eigenen Schutz in militärischem Gewahrsam. Bei dem Bombenanschlag und den anschließenden Schüssen war es zu jeweils einem Toten gekommen. Für heute Abend wird eine Gegenüberstellung von Ates mit Augenzeugen erwartet. Sein Name war von den Behörden geheim gehalten worden, was zu starker Kritik geführt hatte. (...) weiter

Zehntausende beerdigen Opfer von Semdinli
Zahir Korkmaz und Ali Yilmaz, die bei den jüngsten Vorfällen in Semdinli getötet wurden, sind im Beisein von ca. zehntausend Menschen in der Kreisstadt beigesetzt worden. (...) weiter

Bombenanschlag auf Staatsanwalt-Auto
In Sirnak-Silopi ist ein Bombenanschlag gegen das Dienstfahrzeug des Staatsanwaltes verübt worden. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden. (...) weiter


10.11.2005

 

Die Täter der Bombenanschläge in Hakkari/Semdinli entpuppten sich als Mitglieder der Armee
Es ist kein Geheimnis mehr, dass seit längerem durch Kontra-Guerillakräfte, eine an den Staat gebundene geheim operierende Kraft, Bombenanschläge in Kurdistan durchgeführt werden. In der jüngsten Zeit konzentrierten sich diese Angriffe in Hakkari und seiner Kreisstadt Semdinli. ...
YEK-KOM – Föderation kurdischer Vereine in Deutschland


09.11.2005

 

Staatsterror in Semdinli: 2 Tote, 15 Verletzte
Durch eine Bombenexplosion in einer Buchhandlung in Hakkari-Semdinli ist ein Mensch ums Leben gekommen. Ein weiterer Mensch starb durch Schüsse beim darauf folgenden Protest der Bevölkerung. 15 Personen wurden teilweise schwer verletzt. (...) weiter