Freies Radio Konstanz
Radio Wellenbrecher
War 11 Tage on air und will eine
Dauerfrequenz jetzt!
(Radio Island)

Medientheorie
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Radioraum


im DGB-Haus, Beyerlestr. 1



Freie Radios :

Spaß und Arbeit am See vereint

Artikel von Marc Eberlin im Q-LT online zum 11. Radiocamp der Freien Radios in Markelfingen

Vom 7. – 11. Juni trafen sich zum elften Mal Mitarbeiter von Freien Radios aus ganz Deutschland am Bodensee um auf dem beschaulichen Gelände des DGB bei Markelfingen ihre Zelte aufzuschlagen, Workcamps abzuhalten und auch einfach nur um Spaß zu haben. „Diesesmal ist es sogar ein intenationales Radiocamp“ berichtet Mitorganisator Timo Stadler vom Radio Querfunk aus Karlsruhe, „es sind Radioleute aus der Schweiz, Österreich und aus Luxemburg hier.“ Letztere sind sogar sehr zahlreich vertrteten. Immer wieder hört man den witzigen Dialekt des Lëtzebuergeschö (Luxemburgisch).

Organisiert wird das Radiocamp alljährlich von der Assoziation freier Gesellschaftsfunk (AFF), dem Landesverband der Freien Radios aus Baden- Württemberg. Dass die ganze Arbeit die anfällt ehrenamtlich ist, daran ist Timo Stadler schon gewöhnt: „ Es gibt in den freien Radiosendern ganz wenig bezahlte Stellen. Das Geld ist knapp. Das sieht man allein schon daran, das die acht freien Radiosender aus Baden- Württemberg nicht mal ein Promill aus dem Pott der Rundfunkförderung des Landes bekommen.“ So beruht das goße Angebot für die rund hundert Teilnehmenden hauptsächlich auf Solidarität der freien Radios untereinander.

Denn obwohl das Radiocamp mit dem Auftakt des Sommers zusammenfiel und der See zum Baden und das Volleyballfeld zum Spielen lockten, sollte ja auch etwas gearbeitet werden. In rund zwanzig verschiedenen Workshops wurden sowohl elementare Kenntnisse des Radiomachens vermittelt als auch über medientheoretische und mediengeschichtliche Themen diskutiert.

In dem sehr breiten Spektrum der Workshops konnten sich die Teilnehmenden mit der technischen Grundausstattung eines Radiostudios und den dazugehörenden Programmen vertraut machen oder sogar lernen, wie man selbst elektronische Bauteile fürs Studio zusammenlöten kann.

Doch auch für theoretischen Gesprächsstoff für fortgeschrittene Radioleute war gesorgt. Zwei Referenten vom Freie Sender Kombinat (FSK) aus Hamburg besprachen das neue Buch von Wolfgang Hagen, seines Zeichens Leiter der Kultur und Musik des Deutschlandradios.

Auch aus Konstanz kam ein Referent: Robert Heinze von der Universität Konstanz sprach über die alternative Radiolandschaft im südlichen Afrika, wo das Radiomachen einen sehr hohen Stellenwert besitzt. Es gibt dort viele "Community Radios", lokal begrenzte Rundfunksender, deren politische Funktion hoch eingeschätzt wird.

Die Radioleute vom Bodensee hatten sogar eine Sonderstellung beim diesjährigen Radio Camp: sie mussten für die Teilnahme an den Workshops nicht bezahlen. Das „Radio Wellenbrecher“ aus Konstanz genießt zwar schon Anerkennung bei den anderen Sendern der AFF, besitzt aber momentan noch keine eigene Frequenz. Seit zweieinhalb Jahren bemühen sich eine Gruppe von Radioleuten aus dem Bodenseegebiet um eine UKW-Frequenz. Im Oktober 2005 gründeten sie zu diesem Zweck die „Initiative für Freies Radio Konstanz e.V.“

Das Radiocamp mit all seinen Teilnehmern von sendenden freien Radios gab der Gruppe einen neuen Motivationsschub: „Wir sind optimistisch, das wir dieses Jahr dem Ziel einer eigenen Frequenz für das Radio Wellenbrecher um einige Schritte näherkommen werden,“ sagte Robert Heinze.

Zum Erreichen dieses Ziels suchen die Konstanzer Radioleute natürlich auch immer Mitstreiter. Dass die Landschaft der freien Radios eine offene Gemeinschaft ist, in der jede und jeder willkommen ist und in der auch schwache Stimmen zu Wort kommen und angehört werden, das hat man beim Radiocamp in Markelfingen deutlich spüren können.

Marc Eberlin

Fotos: Photocase.com

und thommy gebhardt

Infos:

free.de/Zope/linksrhein/frk

aff-bawue.org

fsk-hh.org



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