II. Meilensteine im Kampf der Kurden

Das Erbe Atatürks
Nach 30 Jahren 'Friedhofsruhe'

Erneute 'Auferstehung' der kurdischen Bewegung
Unsäglicher Terror durch die Militärjunta
Bewaffneter Kampf der PKK
Versuche, 1993 die Kurdenfrage friedlich zu lösen
Verbrannte Erde
Eine Zwischenbilanz des Krieges


Das Erbe Atatürks

Wieviele Völker gibt es auf der Welt, deren Situation sich mit der der Kurden vergleichen lässt? Wieviele auf zwei, drei, sogar vier Staaten aufgeteilte Völker gibt es auf der Welt, deren Angehörige in einem Land als Türken, in einem anderen als Perser und in den übrigen als Araber bezeichnet werden? Deren Sprache, Kultur und Geschichte und deren Märchen und Feste verboten sind? Und deren Kinder in der Grundschule mit Hilfe von Schlagstöcken gezwungen werden, anstelle der Muttersprache eine Fremdsprache zu lernen?
Seit Jahrzehnten, genauer gesagt seit 200 Jahren kämpfen Kurden auf unterschiedliche Weise um ihre Grundrechte. Zuerst haben sie auf die Verständigung mit ihren Unterdrückern gesetzt. Das war vor 200 Jahren so, als sie mit den Osmanen verhandeln und eine friedliche Lösung finden wollten, und es war so beim letzten und noch zu Lebzeiten Atatürks blutig niedergeschlagenen Widerstand der Kurden vor 60 Jahren in Dersim. Damals haben die türkischen Herrscher und Kemalisten geglaubt, die Kurdenfrage endgültig gelöst und zu Grabe getragen zu haben.