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Thu Apr  4 14:42:33 2002
 

== Nachbereitungsreader zum 4. Antirassistischen Grenzcamp im Rhein-Main-Gebiet ==
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27.07.-05.08.2001 FFM

Intro

immerhin: in rhein-main, also im regionalen rahmen scheint es ziemliches einverständnis zu geben, daß für das camp 01 eine weitgehend positive bilanz gezogen werden kann. die gelungene medienwirkung nach außen, die spektrenübergreifende zusammenarbeit nach innen, die mischung aus konfrontativen aktionen und vielfältigen diskussionen ...., impulse aus 10 tagen kelsterbach, diesem "kurzen sommer der solidarität" (wie die FAZ so nett titelte) sind bis heute in der region spürbar.
demgegenüber wirkt die bundesweite nachbereitung polarisierter denn je. was die einen als "supercamp" erfahren haben, bilanzieren andere als "elend und ende des grenzcamps". wo manche eine "temporäre autonome zone" ausgemacht hatten, erlebten andere ein "realsozialistisches ferienlager". haben sich die einen "schwarz-rote fäden" durchs programm gesponnen, sahen andere ein feld "völliger beliebigkeit". "eroberung neuer handlungsspielräume" contra "jämmerlichem menschenrechtsaktivismus", "wohlorganisierte campstruktur" contra "zunehmendem konsumspektakel" ...
weitere begriffspaare ließen sich reichlich zitieren, um die einschätzungskluften in der geschichtsschreibung des 4. kein mensch ist illegal-camps deutlich zu machen. wie kann angesichts dessen eine "dokumentation" aussehen, fragte sich unsere kleine gruppe, die diese aufgabe übernommen hatte und zweifelsohne dem eher "positiv-bilanz-flügel" zuzurechnen ist.
nun, zum einen haben wir der klassischen dokumentierung viel raum gegeben: also der chronologie und den aktionsberichten. damit beginnt dieses heft auch, gleich nach einer einleitenden und bilanzierenden zusammenfassung aus leipzig.
im zweiten teil haben wir verschiedene einschätzungs-fragmente abgedruckt: vom interview mit aktivistInnen von pink silver, dem eindeutigen "shooting star von camp 01", bis zu äußerst kritischen statements der flüchtlings-selbstorganisationen. sofern wir in diesen texten bei der nachbereitung geäußerte kritikpunkte nicht ausreichend abgedeckt sahen, haben wir uns bemüht, solche blickwinkel an anderen stellen zu ergänzen. und in diesen bilanzen weder "reine erfolgsbegeisterung" noch "totale schwarzmalerei" zu betreiben, war - grob gesagt - unsere richtschnur.
ein dritter part dieser doku versucht, wesentliche argumentationslinien der debatten einzufangen, die sowohl im vorfeld als auch im camp selbst zentrale rollen eingenommen haben: zur anlaufstelle und zur einwanderungsdebatte.
bevor die dokumentation mit einer liste der texte und veröffentlichungen zum camp in einem anhang beendet wird, geht es kurz um die internationale campkette vom sommer 2001, um folgeaktionen am frankfurter flughafen sowie in einem ersten aufriß um die neuen projekte für 2002.

viel spaß beim lesen,

die hanauer doku-crew

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27.07.-05.08.2001 FFM