Internationale Atomtransporte

(letzte Aktualisierung: 21.03.2010)

 Zeitraum: 2009 
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(Diese Auflistung ist mit Sicherheit nicht vollständig) 

08. Dezember 2009
AREVA NC: Castor aus Italien ist im französischen Valognes eingetroffen

Der aus Italien kommende Atommüll-Transport ist inzwischen an seinem Bestimmungsort in Frankreich eingetroffen: Laut einer Pressemitteilung der AREVA NC, zuvor COGEMA (Compagnie générale des matières nucléaires), vom 08.12.09 ist der Castor-Transport aus Italien am 08.12.09 um 12:00 Uhr auf dem 'TN International railway terminal' in Valognes in Frankreich eingetroffen. Angeliefert wurden demzufolge abgebrannte Brennelemente in zwei Atommüll-Behältern aus dem norditalienischen AKW Caorso.
Die abgebrannten Brennelemente sollen nach Aussage der AREVA NC in der Plutonium-Fabrik La Hague 'wiederaufgearbeitet' werden, um 'verwertbares' Material 'zurückzugewinnen'. Der 'zurückbleibende' hochradioaktive Atommüll soll dann nach Italien zur 'Endlagerung' zurücktransportiert werden.

"Two casks of used fuel from the Italian nuclear power plant of Caorso arrived at the Valognes railway terminal serving the AREVA La Hague plant on December, 8, 2009 at 12:00 pm.
The fuel elements will be reprocessed to recover valuable materials and condition the final waste for return to Italy for disposal." 

07. Dezember 2009
AREVA NC: Neuer Atommüll-Transport aus Italien ist auf dem Weg nach Frankreich

Zurzeit rollt ein neuer Castor-Transport durch Europa: In einer Pressemitteilung wird von der AREVA NC am 07.12.09 bekannt gegeben, daß aus dem norditalienischen AKW Caorso am 06.12.09 ein Atommüll-Transport mit abgebrannten Brennelementen in zwei Behältern gerollt ist. Die Ankunft dieses Castor-Transportes auf dem 'TN International railway terminal' im französischen Valognes wird, nach der Aussage der AREVA NC, am 08.12.09 erwartet.
Die AREVA NC gibt weiter bekannt: Entsprechend eines Vertrages, der zwischen der SOGIN (Societa Gestione Impianti Nucleari) und der AREVA geschlossen wurde, sowie aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen zwischen Frankreich und Italien, wird ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus den italienischen Atomkraftwerken nach Frankreich zur 'Wiederaufbereitung' geschickt.

"According to the contract signed between SOGIN (Italian acronym for Company for the Management of Nuclear Facilities in Italy) and AREVA, and following intergovernmental agreements between France and Italy, part of the used fuel from Italian nuclear power plants is sent to France for reprocessing. 
In accordance with these commitments, a shipment of two casks containing used fuel has left the Italian nuclear power plant of Caorso on December, 6, 2009. It could reach the TN International railway terminal located in Valognes from December, 8, 2009."

02. November 2009
Transport von radioaktivem Stahl aus Groß Britannien nach Schweden

Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, war nach Internetangaben in der Nacht vom 02.11. auf den 03.11.09 aus dem britischen Hafen Workington an der Irischen See nach dem schwedischen Hafen in Studsvik (südlich von Stockholm) ausgelaufen. Dort sollte die 'Atlantic Osprey' demnach am 09.11.09 voraussichtlich gegen 08:00 Uhr eintreffen. 
Der Grund für die Fahrt der 'Atlantic Osprey' aus Workington nach Studsvik war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. - In den Medien wurden Vermutungen laut, daß es sich bei der Angabe des Fahrtziels um eine Finte handeln könnte und daß mit der 'Atlantic Osprey' bei dieser Fahrt der Transport plutoniumhaltiger MOX-Brennelemente zum niedersächsischen Atomkraftwerk Grohnde erfolgen könnte.

Erst am 06.11.09 wurde in einer Pressemitteilung der Studsvik AB in Schweden mit dem Titel "Transport von bestrahlten Proben im November nach Studsvik" der Grund für die Fahrt der 'Atlantic Osprey' nach Schweden bekannt gegeben: Die Studsvik Nuclear AB wird eine Lieferung von "bestrahlten Stahlproben zur Untersuchung" von der "NNL/BE" erhalten. Das "nichtspaltbare Material" wird mit der "MS Atlantic Osprey" befördert und soll "Mitte November in Studsvik eintreffen". Nach den Untersuchungen wird das Material nach Groß Britannien zurückgeschickt.

Studsvik AB, 06.11.09: "Shipment of irradiated samples to Studsvik in November
Studsvik Nuclear AB will receive a consignment of irradiated steel samples from NNL/BE for laboratory examinations. The material, which is non-fissile, will be sent by MS Atlantic Osprey and will arrive at Studsvik in the middle of November. After the examinations, the material will be returned to the United Kingdom."


Das britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen VSQQ4) für Atomtransporte in Studsvik/Schweden (November 2009)

Die 'Atlantic Osprey' traf am 10.11.09 im schwedischen Hafen von Studsvik ein und verließ diesen wieder am 12.11.09 mit dem Ziel Workington  in Groß Britannien. - Am 17.11.09 war der Frachter wieder im britischen Hafen von Workington an der Irischen See eingetroffen.

Rückblick (aus rekonstruierten Daten im Netz)
01.11.09, 19:10 Uhr (GMT): Die 'Atlantic Osprey' befindet sich noch festgemacht im britischen Hafen Workington in der Nähe der Plutonium-Fabrik Sellafield. - Zu diesem Zeitpunkt wird bereits Studsvik als Ziel der nächsten Fahrt angegeben.
02.11.09, gegen 22:00 Uhr (GMT): Auf See in Höhe von Workington (6,9 Knoten Fahrt, Kurs 12 Grad Nordnordost).
03.11.09, gegen 02:30 Uhr (GMT): In der nördlichen Irischen See, südlich des Mull of Galloway (11,4 Knoten Fahrt, Kurs 267 Grad West).
03.11.09, gegen 03:00 Uhr (GMT): Am Eingang des britischen North Channel zwischen Schottland und Irland (12,0 Knoten Fahrt, Kurs 325 Grad Nordwest).
03.11.09, gegen 04:30 Uhr (GMT): Im britischen North Channel in Höhe von Belfast (11,7 Knoten Fahrt, Kurs 324 Grad Nordwest).
03.11.09, 07:06 Uhr (GMT): Im britischen North Channel zwischen Schottland und Irland in Höhe des Firth of Clyde (7,5 Knoten Fahrt, Kurs 320 Grad Nordwest).
03.11.09, 14:43 Uhr (GMT): Am Ausgang des britischen North Channel zwischen Schottland und Irland in Höhe Insel Islay (7,9 Knoten Fahrt, Kurs 317 Grad Nordwest).
04.11.09, gegen 07:00 Uhr (GMT) Im nördlichen Teil der Meerenge The Minch zwischen Schottland und den Hebriden. (The Minch, auch bekannt als The North Minch, ist eine Meerenge im nordwestlichen Schottland, die die nordwestlichen Highlands und die nördlichen Inneren Hebriden von Lewis und Harris in den Äußeren Hebriden trennt.) (11,4 Knoten Fahrt, Kurs 34 Grad Nordost).  
04.11.09, 15:06 Uhr (GMT): Hat die Meerenge The Minch zwischen Schottland und den Hebriden passiert. (9,0 Knoten Fahrt, Kurs 89 Grad Ost)
04.11.09, gegen 16:00 Uhr (GMT): Am Eingang des Pentland Firth zwischen den britischen Orkney-Inseln und dem nördlichen Festland von Schottland (8,8 Knoten Fahrt, Kurs 89 Grad Ost).  
04.11.09, gegen 19:00 Uhr (GMT): Am Ausgang des Pentland Firth zwischen den britischen Orkney-Inseln und dem nördlichen Festland von Schottland (10,3 Knoten Fahrt, Kurs 133 Grad Südsüdost).
04.11.09, gegen 19:30 Uhr (GMT): In Höhe des Moray Firth an der schottischen Nordseeküste (8,0 Knoten Fahrt, Kurs 86 Grad Ost).
07.11.09, gegen 23:30 Uhr (UTC): Die 'Atlantic Osprey' war aus der Nordsee kommend durch das Skagerrak gefahren und erreichte in Höhe von Skagen in Dänemark das Kattegat.
08.11.09: Aufgrund des gefahrenen Kurses ist davon auszugehen, daß der Frachter anschließend den Öresund zwischen dem dänischen Kopenhagen und dem schwedischen Malmö passiert hat und in der Ostsee eingetroffen ist.
09.11.09. gegen 02:30 Uhr (UTC): Befindet sich zwischen der dänischen Insel Bornholm und dem schwedischen Festland.
09.11.09, gegen 07:30 Uhr (UTC): Fährt nordöstlich der dänischen Insel Bornholm in der Ostsee mit Kurs in Richtung der schwedischen Insel Gotland.
10.11.09, gegen 12:15 Uhr (UTC): Der Frachter ist kurz vor dem schwedischen Hafen in Studsvik (10,3 Knoten Fahrt, Kurs 345 Grad Nordwest), dort trifft das Schiff kurze Zeit später ein. (Ursprünglich wurde die 'Atlantic Osprey' im schwedischen Studsvik bereits am 09.11.09 gegen 08:00 Uhr erwartet...)
12.11.09, gegen 07:00 Uhr (UTC): Die 'Atlantic Osprey' hat den schwedischen Hafen in Studsvik wieder verlassen.
12.11.09, gegen 10:30 Uhr (UTC): Fährt mit südlichem Kurs (11,1 Knoten Fahrt, Kurs 177 Grad) in der Ostsee auf den Seeweg zwischen den schwedischen Inseln Öland und Gotland zu.
12.11.09, gegen 19:00 Uhr (UTC): Hat den Seeweg zwischen diesen beiden schwedischen Inseln Öland und Gotland bereits passiert und bewegte sich in südsüdöstlicher Richtung (11,3 Knoten Fahrt, Kurs 198 Grad).
13.11.09, gegen 05:15 Uhr (UTC): Befindet sich zwischen der dänischen Insel Bornholm und dem schwedischen Festland auf südwestlichem Kurs (11,8 Knoten Fahrt, Kurs 221 Grad).
13.11.09, gegen 09:30 Uhr (UTC): Ist auf westlichen Kurs südlich der schwedischen Hafenstadt Trelleborg (11,4 Knoten Fahrt, Kurs 271 Grad).
13.11.09, gegen 12:30 Uhr (UTC): Passiert die Meerenge zwischen dem dänischen Kopenhagen und dem schwedischen Malmö im Öresund (12,6 Knoten Fahrt, Kurs 358 Grad).
13.11.09, gegen 14:00 Uhr (UTC): Im nördlichen Öresund (12,4 Knoten Fahrt, Kurs 346 Grad Nordnordwest),
13.11.09, gegen 14:45 Uhr (UTC): Fährt in Höhe der Fährverbindung zwischen der dänischen Stadt Helsingör und der schwedischen Stadt Helsingborg (12,6 Knoten, Kurs 334 Grad).
13.11.09, gegen 16:00 Uhr (UTC): Trifft im Kattegat ein (14,1 Knoten, Kurs 337 Grad).
13.11.09, gegen 18:30 Uhr (UTC): Befindet sich östlich der dänischen Insel Anholt im Kattegat (11,6 Knoten, Kurs 338 Grad).
13.11.09, gegen 23:15 Uhr (UTC): Kreuzt die Fährverbindung zwischen der dänischen Stadt Frederikshavn und der schwedischen Stadt Göteborg (11,5 Knoten, Kurs 318 Grad).
14.11.09, gegen 01:15 Uhr (UTC): Fährt in Höhe von Skagen in Dänemark aus dem Kattegat kommend in den Skagerrak (13,0 Knoten, Kurs 323 Grad).
14.11.09, gegen 10:15 Uhr (UTC): Die 'Atlantic Osprey' befindet sich im Skagerrak, südwestlich der norwegischen Stadt Krisiansand. Der Frachter kreuzt zu diesem Zeitpunkt die Fährverbindung zwischen der norwegischen Stadt Stavanger und der dänischen Stadt Hirtshals. (10,7 Knoten, Kurs 270 Grad). Fährt im weiteren Verlauf der Rückfahrt aus Studsvik in Schweden nach dem britischen Hafen in Workington an der Irischen See in westlicher Richtung auf die Nordsee zu.
15.11.09, gegen 19:00 Uhr (GMT): Fährt aus der Nordsee kommend auf den Pentland Firth (zwischen den britischen Orkney-Inseln und dem nördlichen Festland von Schottland) zu (9,7 Knoten Fahrt, Kurs 268 Grad West).
15.11.09, gegen 23:30 Uhr (GMT): Befindet sich am Ausgang des Pentland Firth (12,4 Knoten Fahrt, Kurs 271 Grad West).
16.11.09, gegen 06:40 Uhr (GMT): Erreicht den Eingang in die Meerenge The Minch zwischen Schottland und den Hebriden (North Minch) (9,3 Knoten Fahrt, Kurs 220 Grad Südwest).
16.11.09, gegen 11:00 Uhr (GMT): Ist in der Meerenge The Minch westlich der Isle of Lewis unterwegs (12,0 Knoten Fahrt, Kurs 223 Grad Südwest).
16.11.09, gegen 16:15 Uhr (GMT): Befindet sich in der Sea of the Hebrides, südlich der Meerenge The Lower Minch (10,2 Knoten Fahrt, Kurs 197 Grad Südsüdwest).
17.11.09, gegen 05:30 Uhr (GMT): Ist am Eingang des North Channels zwischen Schottland und Irland angekommen (11,2 Knoten Fahrt, Kurs 140 Grad Südost).
17.11.09, gegen 08:00 Uhr (GMT): Fährt im North Channel in Höhe von Belfast (11,0 Knoten Fahrt, Kurs 138 Grad Südost).
17.11.09, gegen 10:00 Uhr (GMT): Befindet sich südlich des Mull of Galloway in der nördlichen Irischen See (10,6 Knoten Fahrt, Kurs 91 Grad Ost)
17.11.09 gegen 12:00 Uhr (GMT): Fährt im Solway Firth (nördliche Irische See) auf Workington zu (8,7 Knoten Fahrt, Kurs 88 Grad Ost).
17.11.09, gegen 17:00 Uhr (GMT): Kreuzt noch im nordöstlichen Teil der Irischen See (4,4 Knoten Fahrt, Kurs 333 Grad Nordnordwest)..
17.11.09, gegen 21:20 Uhr (GMT): Fährt offensichtlich wieder in Richtung des britischen Hafens Workington (5,1 Knoten Fahrt, Kurs 347 Grad Nordnordwest).
17.11.09, gegen 23:10 Uhr (GMT): Ist in Höhe des Hafens in Workington (7,3 Knoten Fahrt, Kurs 88 Grad Ost).
17.11.09, gegen 23:30 Uhr (GMT) Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' läuft wieder in den britischen Hafen von Workington ein (1,3 Knoten Fahrt, Kurs 75 Grad Ostnordost).

GMT = Greenwich Mean Time
UTC = Universal Time Coordinated

 

 

 

 

 

27. Oktober 2009
Vier Transporte von hochradioaktivem Atommüll aus Forschungsreaktoren über Bremerhaven in die USA offiziell bestätigt

Nach Angaben des Bremer Senats in der Drucksache (Drs. 17/973) vom 27.10.09 auf eine Große Anfrage "Atomtransporte durch das Land Bremen" der Fraktion 'Die Linke' in der Bremer Bürgerschaft fanden im Zeitraum vom 16.07.04 bis zum 30.08.08 vier Transporte von abgebrannten Brennelementen aus Forschungsreaktoren über Bremerhaven in die USA statt. Dabei wurden insgesamt über 370 Tonnen hochradioaktiver Atommüll befördert.
Für die Seetransporte aus Bremerhaven in die USA wurde der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, eingesetzt.


Das britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen VSQQ4) für Atomtransporte

Transport von hochradioaktivem Atommüll über Bremerhaven in die USA im Juli 2004

Aus dem Hahn-Meitner-Institut Berlin wurden am 15.07.04 15,5 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 33 bestrahlte MTR-BE, die Abkürzung MTR-BE steht für "Material Test Reactor-Brennelemente"), aus dem GKSS Forschungszentrum Geesthacht wurden am 15.07.04 14,5 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 33 bestrahlte MTR-BE) und aus dem FZJ Jülich wurden am 15.07.04 23,2 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 60 bestrahlte MTR-BE) per Lkw nach Bremerhaven transportiert.
Wahrscheinlich erfolgte der Transport aus dem GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht per Lkw am 15.07.04 durch das Hamburger Stadtgebiet nach Bremerhaven. Der Hamburger Senat hat in der Drs. 19/3835 "Atom-Transporte durch den Hamburger Hafen und das Hamburger Stadtgebiet" vom 11.09.09 darüber jedoch keine Angaben gemacht.
Nach Angaben des Bremer Senats wurde der Atommüll im Hafen von Bremerhaven auf der Stromkaje auf die 'Atlantic Osprey' umgeschlagen (16.07.04).
Dabei wurden auch radioaktive Stoffe an Bord genommen, die nach dem Atomgesetz keine Kernbrennstoffe sich.
Der Seetransport erfolgte anschließend zum Hafen in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina an der Ostküste der USA, von dort aus weiter zum US Department of Energy in Aiken im US-Bundesstaat South Carolina.
Nach den Listen der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wurden für diese Transporte Genehmigungen erteilt, die außer dem Straßentransport auch einen Umschlag und einen Seetransport beinhalten.

Transport von hochradioaktivem Atommüll über Bremerhaven in die USA im Mai 2006

Aus dem FZJ Jülich wurden am 19.05.06 27,7 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 60 bestrahlte MTR-BE) mittels Lkw nach Bremerhaven befördert.
Nach Angaben des Bremer Senats wurde der Atommüll im Hafen von Bremerhaven auf der Stromkaje auf die 'Atlantic Osprey' umgeschlagen (20.05.06).
Dabei wurden auch radioaktive Stoffe an Bord genommen, die nach dem Atomgesetz keine Kernbrennstoffe sich.
Nach Aussage des Bremer Senats beförderte die 'Atlantic Osprey' im Transit über den Hafen von Bremerhaven auch 143 Tonnen hochradioaktiven Atommüll (max. 210 bestrahlte MTR-BE) aus der NRG in Petten/Niederlande.
Der Seetransport erfolgte anschließend zum Hafen in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina an der Ostküste der USA, von dort aus weiter zum US Department of Energy in Aiken im US-Bundesstaat South Carolina.
Nach den Listen der Transportgenehmigungen des BfS wurde für den Transport aus dem FZJ Jülich eine Genehmigungen erteilt, die außer dem Straßentransport auch einen Umschlag und einen Seetransport beinhaltet. Für den Transport aus Petten/Niederlande hatte das BfS lediglich einen Seetransport (ohne Umschlag) genehmigt.

Transport von hochradioaktivem Atommüll über Bremerhaven in die USA im Mai 2008

Aus dem FZJ Jülich wurden am 29.05.08 27,7 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 60 bestrahlte MTR-BE) per Lkw nach Bremerhaven transportiert.
Nach Angaben des Bremer Senats wurde der Atommüll im Hafen von Bremerhaven auf der Stromkaje auf die 'Atlantic Osprey' umgeschlagen (30.05.08).
Der Seetransport erfolgte anschließend zum Hafen in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina an der Ostküste der USA, von dort aus weiter zum US Department of Energy in Aiken im US-Bundesstaat South Carolina.
Nach den Listen der Transportgenehmigungen des BfS wurde für den Transport eine Genehmigungen erteilt, die außer dem Straßentransport auch einen Umschlag und einen Seetransport beinhaltet.

Transport von hochradioaktivem Atommüll über Bremerhaven in die USA im August 2008

Aus dem FZJ Jülich wurden am 29.08.08 55,4 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 98 bestrahlte MTR-BE), aus dem Helmholtz Zentrum Berlin wurden am 29.08.08 20,1 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 33 bestrahlte MTR-BE), aus dem GKSS Forschungszentrum Geesthacht wurden am 30.08.08 20,1 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 32 bestrahlte MTR-BE) und von der Nuclear Research and Consulting Group Petten/NL wurden am 30.08.08 27,2 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 8 bestrahlte MTR-BE) mittel Lkw nach Bremerhaven befördert.
Nach Angaben des Hamburger Senats in der Drs. 19/3835 vom 11.09.09 erfolgte der Transport aus dem GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht per Lkw am 30.08.08 durch das Hamburger Stadtgebiet. Dabei wurden nach dessen Aussage 57,7 Tonnen bestrahlte (abgebrannte) Brennelemente (Gefahrgut-Klassifizierung: UN 3328) aus Geesthacht transportiert.
Nach Angaben des Bremer Senats wurde der Atommüll im Hafen von Bremerhaven auf der Stromkaje auf die 'Atlantic Osprey' umgeschlagen (30.08.08).
Dabei wurden auch radioaktive Stoffe an Bord genommen, die nach dem Atomgesetz keine Kernbrennstoffe sich.
Der Seetransport erfolgte anschließend zum Hafen in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina an der Ostküste der USA, von dort aus weiter zum US Department of Energy in Aiken im US-Bundesstaat South Carolina.
Nach den Listen der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wurden für diese Transporte Genehmigungen erteilt, die außer dem Straßentransport auch einen Umschlag und einen Seetransport beinhalten.  

17. Oktober 2009
Lieferung von MOX-Brennelementen aus Sellafield für sechs deutsche Atomkraftwerke geplant

Laut einer Mitteilung von CORE (Cumbrians Opposed to a Radioactive Environment) vom 27.10.09 liegen der britischen Sellafield MOX-Anlage (SMP) Aufträge zu Lieferung von plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen an sechs deutsche Atomkraftwerke vor: Nicht nur für das AKW Grohnde, sondern auch für die AKW Brokdorf, Gundremmingen, Isar, Neckarwestheim und Krümmel.

Von CORE wird dazu u.a. mitgeteilt: Die MOX-Anlage in Sellafield (SMP) wurde gebaut, um aus einem Gemisch aus Plutonium und Uran 120 Tonnen pro Jahr sogenanntes Mischoxid (MOX) herzustellen. - Dies entspricht 200 oder mehr MOX-Brennelementen, abhängig von dem Reaktortyp für den dieser atomare Brennstoff im Ausland bestimmt ist. Die letzte unabhängige Überprüfung der SMP wurde im Jahr 2006 von dem von der britischen NDA (Nuclear Decommissioning Authority) beauftragten Berater Arthur D. Little durchgeführt. Dieser berichtet, daß aufgrund wiederholter technischer Probleme sowie durch Engpässe in der Produktion für die SMP nur eine entfernte Möglichkeit eines vollautomatischen Betriebs besteht. Daher wurde wurde die Kapazität der SMP von 120 Tonnen auf 40 Tonnen MOX pro Jahr herabgestuft.
Die Arbeiten für die Herstellung von MOX-Brennelementen für das AKW Grohnde der deutschen E.ON begannen Anfang 2007. Doch über 2 Jahre später waren nur 8 MOX-Brennelemente fertig, wird von CORE berichtet. Es war geplant, diese MOX-Brennelemente im September 2009 nach Deutschland zu verschiffen, aber der Transport aus dem britischen Hafen von Workington an Bord des Schiffes 'Atlantic Osprey' wurde auf Antrag der Bundesrepublik Deutschland verschoben. Gründe für den Aufschub des Transportes waren, daß das Eintreffen der kontroversen Fracht zeitgleich mit der Bundestagswahl in Deutschland erfolgt wäre, sowie die Weigerung des Hafenbetreibers von Cuxhavender Einfuhr der MOX-Brennelemente zuzustimmen.
Von CORE wird weiter enthüllt: Das grüne Licht der britischen Regierung für die SMP im Jahr 2001 basierte größtenteils auf Zusicherungen von Sellafield (BNFL), daß Großaufträge für MOX-Brennelemente an japanische Atomkraftwerke gesichert seien. Jedoch: Nicht ein einziger Auftrag aus Japan wurde gesichert und mit dem Aufbau einer eigenen MOX-Anlage in Japan werden voraussichtlich auch keine Aufträge erfolgen.
Obwohl die geringe Auftragslage der SMP geheim gehalten wurde, ist es bekannt, daß die Anlage in Sellafield (SMP) ursprünglich mit der Schweiz, Schweden und einer Reihe von deutschen Atomkraftwerken gesicherte Verträge abgeschlossen hatte. NDA und industrielle Dokumente beweisen, daß MOX-Bestellungen nicht nur für Grohnde, sondern auch für die AKW Brokdorf, Gundremmingen, Isar, Neckarwestheim und Krümmel - einige davon gehören auch E.ON - vorliegen.

"NDA and industry documents show MOX orders not only for Grohnde, but also for the Brokdorf, Gundremmingen, Isar, Neckarwestheim and Krummel nuclear power stations - some also owned by Eon."

Die im Besitz von CORE befindlichen Dokumente enthalten Größe der Aufträge und Liefertermine, einige davon wurden bereits an europäische Konkurrenten (andere MOX-Brennelementeherstellter) weitergegeben, andere sind als Folge der Lieferschwierigkeiten der SMP längst über das Ende der Vertragsdauer hinaus und unmöglich noch zu erfüllen.

Hintergrund: Einsatz von MOX-Brennelementen (MOX-BE) in deutschen Atomkraftwerken

Aus einer Kleinen Anfrage im Bundestag (Drs. 14/5861) vom 05.04.01 geht hervor, daß folgende Atomkraftwerke über Einsatzgenehmigungen für MOX-Brennelemente verfügen: AKW Isar-2 (max. Anteil MOX-BE im Kern 50%), AKW Grafenrheinfeld (max. Anteil MOX-BE im Kern 33%), AKW Philippsburg-2 (max. Anteil MOX-BE im Kern 37%), AKW Neckarwestheim-1 (max. Anteil MOX-BE im Kern 9%), AKW Neckarwestheim-2 (max. Anteil MOX-BE im Kern 37%), AKW Brokdorf (max. Anteil MOX-BE im Kern 33%), AKW Unterweser (max. Anteil MOX-BE im Kern 33%), AKW Grohnde (max. Anteil MOX-BE im Kern 33%), AKW Gundremmingen-B (max. Anteil MOX-BE im Kern 38%), AKW Gundremmingen-C (max. Anteil MOX-BE im Kern 38%) und AKW Emsland (max. Anteil MOX-BE im Kern 25%). - Die Bundesregierung teilte dazu weiter mit: "Es liegen Anträge zum erstmaligen Einsatz von MOX-Brennelementen in den Kernkraftwerken Biblis-A, Biblis-B, Brunsbüttel und Krümmel vor. Eine Öffentlichkeitsbeteiligung ist vorgesehen; Termine hierfür stehen noch nicht fest."
Nach aktueller Aussage der RWE werden in den AKW Biblis-A und -B nur Uran-Brennelemente eingesetzt. Genehmigungen für den Einsatz von MOX-Brennelementen für die von Vattenfall betriebenen AKW Brunsbüttel und Krümmel sind, soweit hier bekannt, bislang nicht erteilt worden.

12. Oktober 2009
AREVA NC: Erster Transport von komprimiertem Atommüll in die Schweiz angekündigt

In einem Communiqué der AREVA NC vom 12.10.09 ist der erste Transport von komprimiertem metallhaltigem Atommüll aus der französischen Plutonium-Fabrik La Hague in die Schweiz angekündigt worden. Noch am 12.10.09 soll demzufolge ein Transport von zwei Castor-Behältern, die verdichteten metallhaltigen Atommüll ("compacted used fuel metallic structures") aus der 'Wiederaufarbeitung' enthalten, von dem französischen 'TN International railway terminal' in Valognes nach dem 'Zwischenlager' der ZWILAG in Würenlingen in der Schweiz starten.

"Two casks containing compacted metallic waste [The used fuel metallic structures received at AREVA La Hague plant are cut and compacted to reduce their volume by 5. These compacted wastes are then placed into steel containers] will be shipped today from the TN International’s railway terminal in Valognes (France) to the ZWILAG storage facility near Wuerenlingen (Switzerland)."

In Übereinstimmung mit den zwischen der Schweizer KKG (Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG) und der AREVA abgeschlossenen Verträgen, war ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus dem Schweizer AKW Gösgen zur 'Wiederaufarbeitung' nach Frankreich geschickt worden, erklärt die AREVA NC dazu rückblickend. Von der AREVA NC wird in dem Communiqué weiter ausgesagt: Komprimierter metallhaltiger Atommüll fällt bei der 'Wiederaufarbeitung' an. Der 'Rücktransport' dieses Atommülls erfolgt nach dem französischen Gesetz.

"In accordance with commercial contracts signed between KKG and AREVA, part of Goesgen‘s nuclear used fuel has been sent to France for recycling. Metallic compacted waste is the result of the nuclear reprocessing process. Its return shipment to Switzerland is dictated by the French law."

NZZ Online: "28 Tonnen radioaktive Abfälle kehren zurück - Erster Zug unterwegs aus Frankreich in die Schweiz"

"Aus Frankreich werden in den nächsten Jahren [Korrektur von hier: Tagen!] 28 Tonnen radioaktive Abfälle in die Schweiz gebracht, um sie ins Zwischenlager Würenlingen zu bringen", berichtet am 13.10.09 die Neue Züricher Zeitung (nzz.ch) in einem recht mangelhaft recherchierten Artikel einleitend. "Die Abfälle entstanden in Frankreich bei der Wiederaufbereitung von Uran [Korrektur von hier: abgebrannten Brennelementen] aus der Schweiz."
"28 Tonnen radioaktive Abfälle sind momentan auf dem Weg von Valognes im Nordwesten Frankreichs in die Schweiz", wird auf nzz.ch dazu weiter mitgeteilt. "Die Metallrohre [Kommentar von hier: eine echt verharmlosende Bezeichnung für diesen radioaktiven Atommüll!] sollen in den nächsten Tagen mit einem Bahntransport im Zwischenlager (Zwilag) in Würenlingen (Aargau) ankommen."
"Einst nach Frankreich geschickt - Der Zug, der am Montagnachmittag [12.10.09] Valognes verlassen hatte, ist der erste von insgesamt zwölf, welche die Metallabfälle im Auftrag des französischen Atomtechnikkonzerns Areva in die Schweiz bringen", wird in dem Bericht auf nzz.ch ausgesagt. "Die mittel radioaktiven Abfälle stammen aus Kernbrennstoffen, welche die Schweiz laut Areva zwischen 1981 und 2006 zur Wiederaufbereitung des Urans [erneut Korrektur von hier: abgebrannte Brennelemente] nach Frankreich geschickt hatte."
"Verträge aus den 80-er Jahren - Bis alle Abfälle in Würenlingen eintreffen, dürften mehrere Jahre vergehen, sagte Zwilag-Direktor Walter Heep auf Anfrage" von nzz.ch. "Die Rückführungen basieren auf Verträgen mit mehreren Ländern aus den 1980er-Jahren. Die durch die Wiederaufbereitung entstandenen Abfälle müssen wieder in die Ursprungsländer zurückgebracht werden."

Südkurier: "Kanton Aargau - Atommüll unterwegs in den Aargau"

"Im Atommüllzwischenlager Würenlingen [Schweiz] treffen in den nächsten Tagen 28 Tonnen radioaktiver Müll aus Frankreich ein", berichtet am 14.10.09 der Südkurier (suedkurier.de).
"28 Tonnen radioaktive Abfälle sind auf dem Weg von Valognes im Nordwesten Frankreichs in die Schweiz, meldet die Neue Zürcher Zeitung. Die Abfälle sollen in den nächsten Tagen per Bahn im Zwischenlager (Zwilag) in Würenlingen ankommen. Der Zug, der am Montagnachmittag [12.10.09] Valognes verlassen habe, sei der erste von insgesamt zwölf, welche Abfälle im Auftrag des französischen Atomtechnikkonzerns Areva in die Schweiz bringen. Die mittelradioaktiven Abfälle stammen aus Kernbrennstoffen, welche die Schweiz zwischen 1981 und 2006 zur Wiederaufbereitung des Urans nach Frankreich geschickt hatte."

05. Oktober 2009
AREVA NC: Zweiter Transport von komprimiertem Atommüll in die Niederlande angekündigt

Von der AREVA NC ist in einem Communiqué vom 05.10.09 ein zweiter Transport von komprimiertem metallhaltigem Atommüll aus der Plutonium-Fabrik La Hague in die Niederlande angekündigt worden. Demnach soll noch 05.10.09 von dem französischen 'TN International railway terminal' in Valognes ein Castor-Behälter, der verdichteten metallhaltigen Atommüll ("compacted used fuel metallic structures") aus der 'Wiederaufarbeitung' enthält, nach dem Zwischenlager der COVRA in Vlissingen bei Borssele in den Niederlanden rollen.

"A cask containing compacted metallic waste [The used fuel metallic structures received at AREVA La Hague plant are cut and compacted to reduce their volume by 5. These compacted wastes are then placed into steel containers.] will be shipped today from the TN International’s railway terminal in Valognes (France) to the COVRA storage facility near Borssele (Netherlands)."

In Übereinstimmung mit den zwischen der niederländischen EPZ (Elektriciteits-Produktiemaatschappij Zuid-Nederland) und der AREVA abgeschlossenen Verträgen und mit Zustimmung der Regierungen von Frankreich und den Niederlanden, war ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus dem niederländischen AKW Borssele zur 'Wiederaufarbeitung' nach Frankreich geschickt worden, so die AREVA NC rückblickend. Von der AREVA NC wird weiter ausgesagt: Komprimierter metallhaltiger Atommüll fällt bei der 'Wiederaufarbeitung' an. Der 'Rücktransport' dieses Atommülls erfolgt aufgrund der zwischenstaatlichen Abkommen und dem französischen Gesetz.

"In accordance with commercial contracts signed between EPZ and AREVA and to the intergovernmental agreements between France and the Netherlands, part of Borssele‘s nuclear used fuel has been sent to France for recycling. Metallic compacted waste is the result of the nuclear reprocessing process. Its return shipment to the Netherlands is dictated by these intergovernmental agreements and French law."

Am 15.06.09 erfolgte nach vorherigen Angaben der AREVA NC der erste Transport von komprimiertem metallhaltigem Atommüll aus der Plutonium-Fabrik La Hague in die Niederlande in das Zwischenlager der COVRA in Vlissingen bei Borssele.

12. September 2009
Uranhexafluorid-Transport aus Gronau über den Hamburger Hafen in die USA?

Es gibt Hinweise, daß am 12.09.09 von der Urenco in Gronau angereichertes UF6 (Uranhexafluorid) zunächst auf dem Straßenweg in den Hamburger Hafen befördert wurde und dort auf das Containerschiff 'OOCL Montreal' umgeschlagen wurde. Der Seetransport des angereicherten UF6 ging nach Montreal in Kanada. Von dort aus weiter in Richtung der US-amerikanischen Brennelementfabriken der Firmen Westinghouse in Columbia/South Carolina , Global Nuclear Fuels, Wilmington/North Carolina und Framatome ANP, Richland/Washington.

Rückblick: Am 13.09.09 wurde im Hamburger Hafen am Burchhardtkai das mit (mindestens) 16 UF6-Containern beladene Containerschiff 'OOCL Montreal' (IMO-Nr. 9253739, MMSI: 477321000, Rufzeichen: VRYO3 ), Heimathafen Hong Kong in China, der Reederei Orient Overseas Container Line Ltd. (OOCL) gesichtet.

Das mit UF6-Containern beladene Containerschiff 'OOCL Montreal' (IMO-Nr. 9253739, Rufzeichen: VRYO3 ) am Burchardkai im Hamburger Hafen (13.09.09) Das Containerschiff 'OOCL Montreal' (IMO-Nr. 9253739, Rufzeichen: VRYO3 )  am Burchhardkai im Hamburger Hafen (20.06.2009)

Die 'OOCL Montreal' war zuvor am 11.09.09 in Antwerpen in Belgien ausgelaufen, nahm dann Kurs auf Hamburg, wo das Schiff am 12.09.09 eintraf. - Am 14.09.09 verließ die 'OOCL Montreal' Hamburg mit Kurs auf Montreal in Kanada, dort sollte sie am 21.09.09 eintreffen. - Am 01.10.09 wird sie dann wieder im Hafen von Antwerpen in Belgien erwartet. (Das Schiff befindet sich seit mindestens Oktober 2008 im Pendelverkehr zwischen Montreal, Antwerpen und Hamburg.)

Nach der Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 16.09.09 wurde unter der laufenden Nummer 6863/1 eine Sammelgenehmigung für max. 102 Transporte von max. 443520 kg unbestr. Uran in Form von UF6 (max. 5% Anreicherung) in dem Zeitraum ab dem 15.01.09 bis zum 31.12.09 genehmigt.  - Diese Genehmigung umfaßt den Straßentransport, Umschlag und den Transport auf dem Seeweg.
Absender des angereicherten UF6 ist demnach die Urenco in Gronau. Empfänger des angereicherten UF6 sind laut dem BfS: Springfields Fuels Ltd., Springfields/GB / Urenco Capenhurst, Capenhurst/GB / Urenco Nederland BV, Almelo/NL / FBFC, Romans/F / Westinghouse Electric, Västeras/S / Westinghouse, Columbia/USA / Global Nuclear Fuels, Wilmington/USA / Framatome ANP, Richland/USA und ANF, Lingen.
Bisherige Transportdaten nach dieser Sammelgenehmigung: 16.01.2009, 25.03.2009, 11.05.2009, 12.06.2009, 27.06.2009, 04.07.2009, 18.07.2009, 29.08.2009 und 12.09.2009(!).
(Am 13. und 14.09.09 erfolgten laut der BfS-Liste keine Atomtransporte auf dem Seeweg von oder nach Deutschland.)

Hintergrund: Bei den Anlagen der Firmen Westinghouse in Columbia/South Carolina , Global Nuclear Fuels, Wilmington/North Carolina , Framatome ANP, Richland/Washington handelt es um Brennelementfabriken: Dort wird zunächst das eingehende angereicherte UF6 in Uranoxid (UO2) umgewandelt (Konversion). Das Uranoxid wird anschließend zu kleinen Brennstofftabletten gepreßt und dann gesintert (Pellets). Abschließend erfolgt das Befüllen der Brennstäbe mit den Uranpellets und die Montage der Brennstäbe zu Brennelementen. (Diese Verfahrensschritte erfolgen auch in der einzigen deutschen Brennelementfabrik in Lingen, die von der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), einer hundertprozentigen Tochter der AREVA NP, betrieben wird.)
In den USA befinden sich zurzeit 104 Reaktorblöcke an 65 Standorten für die Stromerzeugung. Obwohl sich in den USA mehrere Brennelementfabriken befinden, gibt es nach Angaben der United States Enrichment Corporation (USEC Inc.) in den USA jedoch nur eine Urananreicherungs-Anlage, die sich in Paducah, Kentucky befindet. Diese arbeitet nach dem Gasdiffusions-Verfahren. (Eine Demonstrationsanlage zur Urananreicherung nach dem Zentrifugenverfahren befindet sich laut der USEC in Piketon, Ohio. )
Folglich müssen die USA zum Betrieb der Brennelementfabriken (für die Atomkraftwerke) angereichertes UF6 aus dem Ausland importieren.

(Dank an die AktivistInnen von ContrAtom für die eingehenden Recherchen zu dem Containerschiff 'OOCL Montreal' und deren informativen Artikel "Hamburg: Umschlagplatz für Kernbrennstoffe" vom 15.09.09 http://www.contratom.de/news/newsanzeige.php?newsid=17480 . Diese sind in dem oben stehenden Bericht eingeflossen.)  

Uranhexafluorid-Transporte aus Gronau über den Hamburger Hafen in die USA bestätigt

Ergänzung (08.10.09): Angreichertes Uranhexafluorid (UF6) aus der Urananreicherungs-Anlage (UAA) der Urenco in Gronau wird über den Hamburger Hafen zu Brennelementfabriken in die USA verschifft, dies geht aus den Antworten der Hamburger Bürgerschaft auf eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE mit dem Titel "Atom-Transporte durch den Hamburger Hafen und das Hamburger Stadtgebiet" eindeutig hervor (Drs. 19/3011 Anlage 1 und Drs. 19/3835 Anlage 1).
Nach Angaben der Hamburger Bürgerschaft auf diese Große Anfrage erfolgten allein im Zeitraum vom 04.03.2008 bis zum 18.07.2009 insgesamt 16 Transporte mit angereichertem Uranhexafluorid (max. 5% Anreicherung) aus der UAA in Gronau über den Hamburger Hafen und weiter auf dem Seeweg in die USA.
Davon gingen 12 Uranhexafluorid-Transporte zu der Brennelementfabrik der Westinghouse in Columbia/South Carolina und 4 Transporte zur Brennelementfabrik der Framatome ANP (AREVA NC) in Richland/Washington.
Bei diesen aufgelisteten 16 Transporten wurden über 180 Tonnen angereichertes Uranhexafluorid (max. 5% Anreicherung) aus der UAA Gronau über den Hamburger Hafen in die USA befördert.
Diese Transporte wurden ausschließlich als Straßentransporte aus der UAA in Gronau zum Hamburger Hafen durchgeführt, dort wurde nach Aussage der Hamburger Bürgerschaft das angereicherte Uranhexafluorid auf dem Gelände der UNIKAI Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH, Dessauer Str. 10, 20457 Hamburg, für den Schiffstransport umgeschlagen und anschließend auf dem Seeweg in die USA transportiert.
Die Transportdaten im Zeitraum vom 04.03.2008 bis zum 18.07.2009 für diese UF6-Transporte aus der UAA in Gronau über den Hamburger Hafen in die USA: 04.03.2008, 21.04.2008, 07.05.2008, 16.05.2008, 05.09.2008, 17.10.2008, 26.10.2009, 21.11.2008, 19.12.2008, 16.01.2009, 24.03.2009, 11.05.2009, 12.06.2009, 27.06.2009, 04.07.2009, 18.07.2009.

Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bestätigen die Uranhexafluorid-Transporte

Nach den vorliegenden Listen der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wurden
- unter der laufenden Nummer 6863 eine Sammelgenehmigung für max. 120 Transporte von max. 554400 kg unbestr. Uran in Form von UF6 (max. 5% Anreicherung) in dem Zeitraum ab dem 14.01.08 bis zum 31.12.08 genehmigt.  - Diese Genehmigung umfaßte den Straßentransport, Umschlag und den Transport auf dem Seeweg.
Absender des angereicherten UF6 war demnach die UAA Urenco in Gronau. Empfänger des angereicherten UF6 waren laut dem BfS: Springfields Fuels Ltd., Springfields/GB / Urenco Capenhurst, Capenhurst/GB / Urenco Nederland BV, Almelo/NL / FBFC, Romans/F / Westinghouse Electric, Västeras/S / Westinghouse, Columbia/USA / Global Nuclear Fuels, Wilmington/USA / Framatome ANP, Richland/USA und ANF, Lingen.
Transportdaten nach dieser Sammelgenehmigung: 23.01.2008, 24.01.2008, 29.01.2008, 08.03.2008, 21.04.2008, 07.05.2008, 16.05.2008, 05.09.2008, 17.10.2008, 25.10.2008, 21.11.2008 und 19.12.2008.
- unter der laufenden Nummer 6863/1 eine Sammelgenehmigung für max. 102 Transporte von max. 443520 kg unbestr. Uran in Form von UF6 (max. 5% Anreicherung) in dem Zeitraum ab dem 15.01.09 bis zum 31.12.09 genehmigt.  - Diese Genehmigung umfaßt den Straßentransport, Umschlag und den Transport auf dem Seeweg.
Absender des angereicherten UF6 ist demnach die UAA Urenco in Gronau. Empfänger des angereicherten UF6 waren laut dem BfS: Springfields Fuels Ltd., Springfields/GB / Urenco Capenhurst, Capenhurst/GB / Urenco Nederland BV, Almelo/NL / FBFC, Romans/F / Westinghouse Electric, Västeras/S / Westinghouse, Columbia/USA / Global Nuclear Fuels, Wilmington/USA / Framatome ANP, Richland/USA und ANF, Lingen.
Bisherige Transportdaten nach dieser Sammelgenehmigung: 16.01.2009, 25.03.2009, 11.05.2009, 12.06.2009, 27.06.2009, 04.07.2009, 18.07.2009, 29.08.2009 und 12.09.2009.

=> Die Hinweise, daß am 12.09.09 von der Urenco in Gronau angereichertes UF6 (Uranhexafluorid) zunächst auf dem Straßenweg in den Hamburger Hafen befördert wurde und dort auf das Containerschiff 'OOCL Montreal' umgeschlagen wurde, verdichten sich. Der Seetransport des angereicherten UF6 ging nach Montreal in Kanada. Von dort aus weiter recht wahrscheinlich in Richtung der US-amerikanischen Brennelementfabrik der Framatome ANP in Richland im US-Bundesstaat Washington. Dieser liegt an der Pazifik-Küste im Nordwesten der USA an der Grenze zu Kanada.
Näheres dazu (mit ausführlichen Tabellen) auf unserer Website unter der Rubrik Gronau

02. September 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Hafenbetreiber Cuxport lehnt den Atomtransport ab

Der Transport von plutonium-haltigen MOX-Brennelementen aus dem britischen Sellafield über den Hafen von Cuxhaven in das AKW Grohnde an der Weser steht offensichtlich vor dem AusVor kurzem hat der private Hafenbetreiber des Cuxport "die Abwicklung der Atomtransporte über den Cuxhavener Hafen zu übernehmen" gegenüber dem Kunden "abgelehnt", berichtet am 02.09.09 die Zeitung Cuxhavener Nachrichten (cn-online.de). - Die Proteste der Menschen in Cuxhaven und Umgebung gegen Atomtransporte über Cuxhaven haben bei der Cuxport GmbH offenbar nachhaltige Wirkung gezeigt.

Hintergrund: Nach Darstellung des BfS werden für die MOX-Transporte hauptsächlich Transportanträge von der NCS (Nuclear Cargo + Service) gestellt. Die NCS transportiert nach Recherchen im Netz zu Lande, zu Wasser und auch in der Luft unbestrahlte Kernbrennstoffe, Uran in allen Anreichungsgraden, Plutonium in reiner und gemischter Form, bestrahlte Brennelemente und radioaktive Abfälle.

Rückblick: Am 16.07.09 erprobten in Cuxhaven Mitarbeiter von Cuxport die Entladung ("Kalterprobung") des britischen Frachters für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, am Liegeplatz 1 des Europakais. Gleichzeitig übten im Cuxhavener Hafen bis zu 200 Einsatzkräfte der Polizei den Schutz eines Atomtransportes gegen "Störmaßnahmen".

=> Nun wird auch deutlich, warum der Transporteur kürzlich zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung der MOX-Brennelemente in Cuxhaven beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragt hat. - Das BfS gab dazu am 30.08.09 bekannt: "Inzwischen hat der Transporteur beim Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in Cuxhaven beantragt."
=> Ein alternativer Umschlaghafen für den Transport der MOX-Brennelemente aus Sellafield in das AKW Grohnde könnte recht wahrscheinlich Bremerhaven seinÜber Bremerhaven erfolgte im Oktober 1996 ein Transport von vier MOX-Brennelementen auf dem Seeweg aus Sellafield zum AKW Unterweser. - Für den Seetransport eingesetzt wurde seinerzeit das Frachtschiff 'Arneb', welches 2002 in 'Atlantic Osprey' umbenannt wurde.

"Mit Applaus nahmen die Mitglieder der Bürgerinitiative die Nachricht auf, dass der private Hafenbetreiber Cuxport es gegenüber dem Kunden abgelehnt hat, die Abwicklung der Atomtransporte über den Cuxhavener Hafen zu übernehmen", melden am 02.09.09 die Cuxhavener Nachrichten (cn-online.de) unter der Schlagzeile "Cuxport: Keine Atomtransporte über den Cuxhavener Hafen" einleitend.
In dem Bericht der Cuxhavener Nachrichten wird weiter mitgeteilt: "Die Kopie eines entsprechenden Schreibens habe er vom Cuxport-Geschäftsführer am Montag erhalten, sagte Oberbürgermeister Arno Stabbert (CDU) während einer Veranstaltung der Cuxhavener Bürgerinitiative gegen Atomtransporte am Dienstagsabend [01.09.09] in der Gnadenkirche in Süderwisch."
"Im Mittelpunkt des Informationsabends stand ein Vortrag von Diplom-Physiker Wolfgang Neumann zu Verfahren und Gefahren von Atomtransporten", so die Cuxhavener Nachrichten. "Neumann erstellt für die intac GmbH in Hannover Gutachten und Konzepte unter anderem zu Lagerung und Transport radioaktiver Abfälle. Der Fachmann stellte in sehr sachlicher Form die geplanten Transporte von Mischoxid-Brennelementen von der britischen Aufarbeitungsanlage Sellafield ins deutsche Kernkraftwerk Grohnde in einen Gesamtzusammenhang mit der kerntechnischen Energiegewinnung und deren besonderen Sicherheitsaspekten."
"Dass sich Cuxport dennoch gegen den Umschlag ausgesprochen habe, wertete die Sprecherin Elke Roskosch-Buntemeyer von den Grünen als Erfolg der sehr früh laut gewordenen Bürgerproteste in Cuxhaven", wird von den Cuxhavener Nachrichten in dem Artikel betont. "Nach Bekanntwerden der Planungen hatte die Initiative Informationen über die Stadt und die politischen Vertreter im Landtag eingefordert und die Informationspolitik scharf kritisiert."
"Stabbert betonte" laut den Cuxhavener Nachrichten "ausdrücklich, dass er vor einem entsprechenden Artikel in den Cuxhavener Nachrichten von dem geplanten Transport über Cuxhaven nichts gewusst habe. Eine Anfrage an das Bundesamt für Strahlenschutz sei vier Wochen lang unbeantwortet geblieben, so Stabbert."
"Der Referent bestätigte, dass Zeit und Ort vom Umschlag atomarer Güter aus Sicherungsgründen nicht bekannt gegeben werden, auch nicht gegenüber betroffenen Kommunen. Erst 48 Stunden vor dem Transport würde eine Meldekette in Gang gesetzt, die die Lagezentren des Innenministerien von Bund und Ländern sowie die Polizeidienststellen, das Landesumweltministerium und die Gewerbeaufsichtsämter informierten", berichten die Cuxhavener Nachrichten darüber abschließend. 

Der Stand der Dinge: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befand sich nach den letzten Angaben im Web am 24.08.09 um 19:50 Uhr (BST) weiterhin noch im britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 01.09.09 besteht noch keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde.
 

=> Aktuellere Infos zu dem geplanten Transport von MOX-Brennelementen aus Sellafield in das AKW Grohnde befinden sich auf unserer Website unter der Rubrik AKW Grohnde

30. August 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Alternativrouten zur Anlandung beantragt

Der NDR (ndr.de) berichtete am 30.08.09 unter dem Titel "Bleibt Cuxhaven vom Atomtransport verschont?": "Möglicherweise bleibt die Stadt Cuxhaven von den umstrittenen Atomtransporten aus England im Herbst verschont: Der Transporteur der Brennelemente hat zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in Cuxhaven beantragt, wie ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter am Sonntag [30.08.09] bestätigte. Einzelheiten nannte er nicht."
"Die Brennelemente mit hochgiftigem Plutonium - sogenannte MOX-Brennelemente - sollten im Herbst aus dem nordenglischen Sellafield mit dem Schiff nach Cuxhaven kommen und dort auf der Straße zum Atomkraftwerk Grohnde gebracht werden", so der NDR in dem Artikel weiter. "Bislang war der Hafen in Cuxhaven kein Atom-Umschlagplatz."
"Der mögliche Transport hatte nicht nur in der Stadt selbst für Proteste gesorgt." Vom NDR wurde in dem Bericht weiter ausgesagt: "Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hatte gesagt, die Landesregierung sei nicht zuständig, sondern das Bundesamt für Strahlenschutz. Das BfS wies dies zurück. Der Sprecher sagte: 'Route und Zeitpunkt eines derartigen Transports werden zwischen dem vom Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei abgestimmt.'"  

Radio Bremen (radiobremen.de) informierte am 30.08.09 unter der Schlagzeile "Von Sellafield nach Cuxhaven - Alternativ-Routen für Atomtransporte beantragt": "Cuxhaven könnte im Herbst 2009 von umstrittenen Atomtransporten aus dem nordenglischen Sellafield verschont bleiben. Das bestätigte Werner Nording, Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz in Salzgitter am Sonntag. Inzwischen habe der Transporteur beim Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in Cuxhaven beantragt. Somit könnten die Brennstäbe auch in anderen niedersächsischen Häfen vom Schiff geladen und ins E.On-Kraftwerk nach Grohnde transportiert werden. Um welche möglichen Alternativen es sich handelt, wollte Nording nicht sagen. Auch über den Zeitpunkt gib es keine Auskunft. Dem Vernehmen nach könnten die Transporte aber noch im September 2009 rollen. Der mögliche Umschlag plutoniumhaltiger Brennelemente aus einer Atomfabrik im englischen Sellafield über Cuxhaven hatte nicht nur in der Stadt selbst für Proteste gesorgt.
Die Brennelemente mit hochgiftigem Plutonium - sogenannte Mischoxid (MOX) Brennelemente - könnten im Herbst aus Nordengland mit dem Schiff nach Cuxhaven kommen und dort auf der Straße zum Atomkraftwerk Grohnde gebracht werden. Eine Sprecherin des Unternehmens 'E.On Kernkraft' hatte vor Wochen bestätigt, dass der Transport für den Herbst geplant sei. Bislang war der Hafen in Cuxhaven kein Atom-Umschlagplatz, 1996 war Material aus Sellafield über Bremerhaven transportiert worden. Die Grünen im Landtag hatten kritisiert, Atomtransporte über Cuxhaven seien nicht vereinbar mit dem Tourismus und dem Schutz des Wattenmeers als Unesco-Weltnaturerbe.
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hatte zu Forderungen gesagt, die Landesregierung solle Atomtransporte über Cuxhaven verhindern, die Regierung sei nicht zuständig, sondern das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)Zudem sei eine radioaktive Gefährdung ausgeschlossen. Der CDU-Abgeordnete Hans-Christian Biallas aus Cuxhaven hatte mangelnde Informationen des Bundesamtes für Strahlenschutz für die Kommune beklagt. Das Bundesamt wies die Vorwürfe zurück. Der Sprecher sagte: 'Route und Zeitpunkt eines derartigen Transports werden zwischen dem vom Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei abgestimmt.' Das Bundesamt prüfe, ob alle Genehmigungsvoraussetzungen vorliegen, um die Sicherheit der Bevölkerung gegen radioaktive Strahlung zu gewährleisten. Festlegungen zur Transportabwicklung, wie zum Beispiel die Route, würden dem BfS von der Polizei vorgegeben."

Niedersächsisches Innenministerium: "Umschlag von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener Hafen"

In der Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 28.08.09 antwortete der niedersächsische Polizeiminister Uwe Schünemann (CDU) namens der Landesregierung Niedersachsens mündlich auf eine Kleine Anfrage der GRÜNEN zu dem beantragten "Umschlag von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener Hafen". - Der niedersächsische 'Umweltminister' Hans-Heinrich Sander (FDP) gab demzufolge dabei keine eigene Stellungnahme ab...
Das "Niedersächsische Ministerium für Inneres, Sport und Integration" hat über die Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 28.08.09 eine Presseinformation mit der Überschrift "Umschlag von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener Hafen" am 31.08.09 veröffentlicht, die zur Dokumentation nachstehend ungekürzt und unkommentiert wiedergegeben wird:

"Die Abgeordneten hatten gefragt: Durch Meldungen in den Cuxhavener Nachrichten vom 17. und 18. Juli 2009 wurde eine Polizei- und Feuerwehrübung im Cuxhavener Hafen bekannt, deren Szenario mögliche Transporte radioaktiver Stoffe über die Cuxhavener Umschlagsanlage zugrunde lagen. Die Übung fand unter Beteiligung niedersächsischer Behörden statt. Die Übung war nicht öffentlich angekündigt, sondern wurde zufällig bekannt. Auch die Stadt Cuxhaven soll nicht informiert gewesen sein.
Als realer Hintergrund der Übung verdichten sich Informationen über zeitnah bevorstehende Transporte von plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen aus Sellafield für das Atomkraftwerk Grohnde. Befürchtet wird außerdem, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch für die Endlagerung in Deutschland vorgesehener Atommüll aus der Wiederaufbereitungsanlage Sellafield über Cuxhaven umgeschlagen werden könnte. In beiden Fällen gehen von den Transporten erhebliche Gefahren aus, sowohl durch radioaktive Strahlung als auch durch die hohe Giftigkeit des Plutoniums. Auch deshalb wird die dauerhafte Nutzung von Atomenergie von der Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger abgelehnt.
Kritiker sehen deshalb solche Transporte als unvereinbar an mit den touristischen Interessen der Stadt und des Landkreises Cuxhaven, die erst kürzlich durch die Ausweisung des Wattenmeers als Weltnaturerbe gestärkt wurden. Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig der Region. Beklagt werden vor Ort außerdem die mangelnde Information und Transparenz im Zusammenhang mit der durchgeführten Übung und den geplanten Atomtransporten."
Wir fragen die Landesregierung:
1. Welche Kenntnisse hat die Landesregierung über einen zukünftig vorgesehenen Umschlag von radioaktiven Stoffen über den Cuxhavener Hafen bezüglich Anzahl, Zeitpunkt, Start, Ziel, Streckenverlauf und Verkehrsmittel der Transporte sowie Umfang und Art des Materials?
2. Wie und wann erfolgt die Information der von den Transporten berührten Kommunen und der jeweiligen Öffentlichkeit?
3. Welche niedersächsischen Behörden und Stellen sind mit welchen Aufgaben im Zusammenhang mit der Planung, Genehmigung und Durchführung des Transports von radioaktiven Stoffen in und durch Niedersachsen beteiligt?"

Polizeiminister Uwe Schünemann antwortete im Namen der Landesregierung Niedersachsen auf die Kleine Anfrage:

"Innenminister Uwe Schünemann beantwortete namens der Landesregierung die Kleine Anfrage wie folgt: Deutschland hat sich verpflichtet, die bei der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich und Großbritannien anfallenden Abfälle und das Plutonium zurückzunehmen. Die deutschen Energieversorgungsunternehmen haben nach den Bestimmungen des Atomgesetzes den Wiedereinsatz des aus der Aufarbeitung gewonnenen Plutoniums in den Kernkraftwerken zu gewährleisten. Die Rücknahme des Plutoniums soll in Form von Mischoxid-Brennelementen erfolgen, die als Kernbrennstoff eine Mischung aus Uranoxid und Plutoniumoxid enthalten.
In diesem Zusammenhang liegt dem zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz derzeit gem. § 4 des Atomgesetzes ein Antrag auf Genehmigung der Beförderung von Mischoxid-Brennelementen aus Großbritannien in ein niedersächsisches Kernkraftwerk vor. Der Transport soll auf einem Spezialschiff und mit Straßenfahrzeugen erfolgen.
Um die technische Eignung der Hafeneinrichtung des Hafens von Cuxhaven und des für den Transport vorgesehenen Schiffes (z.B. Rampen) zweifelsfrei zu ermitteln, haben die englischen und deutschen Beförderer am 16. Juli eine sogenannte 'Kalterprobung' durchgeführt.
Weder die Polizei noch die Feuerwehr waren in die Übung eingebunden.
Da Erkenntnisse vorlagen, dass es bei dieser 'Kalterprobung' zu Störmaßnahmen von Atomkraftgegnern kommen könnte, waren zum Schutz der Übung Polizeikräfte eingesetzt.
Die Feuerwehr war nach Auskunft der Stadt Cuxhaven nicht vor Ort.
Dass die Beförderer den Transport mit einer 'Kalterprobung' vorbereitet haben, illustriert den hohen Sicherheitsstandard, der für solche Transporte gilt. Der Transport der Mischoxid-Brennelemente erfolgt nach den Vorschriften des Atom- und Gefahrgutbeförderungsrechts, die ihrerseits Empfehlungen der Internationalen Atomenergie-Organisation umsetzen.
Die Sicherheit des Transports von radioaktiven Stoffen wird insbesondere durch das Konzept eines 'sicheren Versandstücks' gewährleistet.
Der jetzt dem Bundesamt für Strahlenschutz zur Genehmigung vorliegende Transport soll mit Transportbehältern erfolgen, die so ausgelegt sind, dass auch nach schweren Transportunfällen nicht mit einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen und damit einer Verunreinigung des Wattenmeers gerechnet werden muss. Die Behälter verfügen über eine britische Zulassung mit deutscher Anerkennung. Bei dem Seeschiff handelt es sich um ein Doppelhüllenschiff mit einem Zertifikat der International Maritime Organisation.
Damit sind auch die Anforderungen erfüllt, die sich aus dem Status des Wattenmeers als UNESCO-Weltnaturerbe ergeben. Gefahrguttransporte durch das Welterbegebiet [Wattenmeer] sind zulässig, wenn dem Welterbegebiet bei Unfällen kein irreparabler Schaden zugefügt wird.

Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Anfrage im Namen der Landesregierung wie folgt:

Zu 1.: Die Landesregierung erlangt Erkenntnisse über bevorstehende Transporte von radioaktivem Material, soweit dies für die atomrechtlichen Aufsichts- und Genehmigungsverfahren in Bezug auf niedersächsische Anlagen oder für die polizeiliche Sicherung bevorstehender Transporte erforderlich ist. Informationen über die Streckenführung unterliegen dabei der Geheimhaltung.
Zu 2.: Die vertrauliche Behandlung der Anmeldungen von sicherungsrelevanten Transporten ist eine wesentliche Voraussetzung für die Gewährleistung des erforderlichen Schutzes gegen Störmaßnahmen und sonstige Einwirkungen Dritter. Das Bundesamt für Strahlenschutz als die für die Erteilung der Beförderungsgenehmigung zuständige Behörde nimmt eine Beteiligung der betroffenen Kommunen nicht vor, da eine solche gesetzlich nicht vorgesehen ist und vom Bundesamt für Strahlenschutz nach eigener Aussage angesichts der Vielzahl der tangierten Kommunen auch nicht für sachgerecht gehalten wird.
Zu 3.: Für die Aufsicht nach dem Atomgesetz über die Beförderung von Kernbrennstoffen sind in Niedersachsen die im Ressortbereich des Umweltministeriums angesiedelten Gewerbeaufsichtsämter zuständig. Für die Überwachung der Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße nach dem Gefahrgutbeförderungsgesetz die Landkreise und die kreisfreien Städte und bei Seehäfen für die Überwachung der Einhaltung der Vorschriften des Gefahrgutbeförderungsrechts das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.
Für die Sicherung der Transporte zum Schutz vor Störmaßnahmen und sonstigen Einwirkungen Dritter sind vorrangig die Beförderer zuständig; gegebenenfalls zusätzlich zu den Eigensicherungsmaßnahmen der Beförderer notwendige Sicherungsmaßnahmen werden durch die Polizei durchgeführt."

BfS: "Kein Einfluss auf Transportstrecke - Transporteur beantragt Alternativrouten"

Das für die Genehmigung von Atomtransporten zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat bezüglich der Aussagen des niedersächsischen Polizeiministers Uwe Schünemann (CDU) während der Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 28.08.09 folgende Stellungnahme unter der Zwischenüberschrift "Weg für Brennelemente von Sellafield nach Grohnde liegt in der Hand von Energieversorger und niedersächsischem Innenministerium" auf seiner Website am 30.08.09 veröffentlicht:
"Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist Vorwürfe von Politikern des Landes Niedersachsen hinsichtlich des umstrittenen Transports von Brennelementen aus der britischen Atomanlage Sellafield zum Kernkraftwerk Grohnde zurück", teilt das BfS am 30.08.09 mit. "In den vergangenen Tagen hatte der mögliche Weg der Kernbrennstoffe über Cuxhaven Diskussionen auch im Landtag ausgelöst. In diesem Zusammenhang wurde auch der Vorwurf unzureichender Information hinsichtlich der Transportstrecke erhoben."
Das BfS stellt klar: "'Route und Zeitpunkt eines derartigen Transports werden zwischen dem vom Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei abgestimmt.' erklärte ein Sprecher des BfS am Sonntag [30.08.09]. Während die Polizei die Sicherung des Transports zu gewährleisten habe, prüft das Bundesamt, ob alle Genehmigungsvoraussetzungen zur Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung gegen radioaktive Strahlung vorlägen. Festlegungen zur Transportabwicklung, wie z.B. die Route, würden dem BfS von der Polizei vorgegeben. 'Dabei kommt dem Innenministerium des Landes Niedersachsen eine maßgebliche Rolle zu. Es koordiniert leitend für alle Bundesländer die Festlegung von Auflagen für die Transportgenehmigung etwa im Hinblick auf spezielle Sicherungsanforderungen,' erläuterte der BfS-Sprecher. Sofern alle Genehmigungsvoraussetzungen nach dem Atomgesetz vorliegen, habe des BfS keinen eigenen Bewertungsspielraum, sondern die Verpflichtung, den Antrag zu genehmigen."
Das BfS gibt in der Stellungsnahme vom 30.08.09 abschließend bekannt: "Inzwischen hat der Transporteur beim Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in Cuxhaven beantragt."

Der Stand der Dinge: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befand sich nach den letzten Angaben im Web am 24.08.09 um 19:50 Uhr (BST) weiterhin noch im britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 01.09.09 besteht noch keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde.

13. August 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Cuxhaven soll Umschlagplatz für Atomfracht werden

"Es waren die heftigsten Auseinandersetzungen im Widerstand gegen Atomanlagen. Am 19. März 1977 berannten mehr als 20 000 Demonstranten den Bauplatz des AKW Grohnde an der Weser, Reiterstaffeln der Polizei trieben die Protestierenden nach stundenlangen Kämpfen zurück. Hunderte Verletzte und Verhaftete waren die Bilanz dieses Tages", wird am 13.08.09 auf neues-deutschland.de unter dem Titel "Plutonium-Transporte zum AKW Grohnde - Cuxhaven soll Umschlagplatz für Atomfracht werden" einleitend berichtet. "Seither ist es um das Atomkraftwerk an der Weser, das seit 1984 Strom liefert, ruhiger geworden. Gestern feierte der Betreiber e.on Kernkraft im Beisein von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) 25 Jahre sicheren und umweltfreundlichen Betrieb des Reaktors."
"Umweltschützer sprechen von einem zweifelhaften Jubiläum", so der Report auf neues-deutschland.de weiter. "In dem Kraftwerk hätten sich seit der Inbetriebnahme insgesamt 210 Pannen ereignet, erklärte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - darunter Leckagen im Kühlsystem, der Ausfall von Pumpen, Fehler im Notstromaggregat sowie Risse an Brennelementen. Dem Umweltministerium in Hannover zufolge waren die Zwischenfälle bis auf eine Ausnahme aber nicht sicherheitsrelevant."
"Mit der Ruhe rund um Grohnde könnte es indes bald vorbei sein. Voraussichtlich noch im Herbst sollen plutoniumhaltige MOX (Mischoxid)-Brennelemente in das AKW transportiert werden", wird in dem Artikel auf neues-deutschland.de angekündigt. "Umschlagplatz für die gefährliche Fracht wird Cuxhaven. Dort haben Mitarbeiter des Hafenbetreibers Cuxport sowie Polizei und Feuerwehr bereits eine Großübung veranstaltet. Ganz konkret trainierten sie am 16. Juli am Cuxhavener Europakai das Be- und Entladen des britischen Frachters Atlantic Osprey. Das Schiff wurde schon öfter für Atomtransporte eingesetzt. In der Nacht vom 10. auf den 11. Juli hatte es nach Greenpeace-Recherchen den britischen Hafen Workington nahe der Wiederaufarbeitungsfabrik Sellafield verlassen und Kurs auf Cuxhaven genommen."
"Greenpeace und die niedersächsischen Grünen verfügen", laut den Ausführungen auf neues-deutschland.de, "über Informationen, dass acht MOX-Brennelemente aus Sellafield schon im September via Cuxhaven nach Grohnde transportiert werden sollen. Eine Sprecherin von e.on Kernkraft bestätigte, der Transport sei für Herbst geplant, aber noch nicht genau terminiert."
Auf neues-deutschland.de wird bekannt gegeben: "Das Cuxport in Cuxhaven scheint aus Sicht der Atomspediteure gut als Umschlagplatz geeignet. Mit seinen bis zu 16 Metern tiefen und tideunabhängigen Liegeplätzen ohne Schleusung bietet das Tiefwasser-Terminal gute Voraussetzungen für eine zügige Entladung. Zudem ist die Kaianlage direkt an das Schienennetz angeschlossen, es gibt eine direkte Schienenverbindung zu einem der größten europäischen Rangierbahnhöfe in Maschen südlich von Hamburg."
"Nach Angaben der britischen Anti-Atom-Organisation CORE regelt der so genannte Grohnde-Vertrag die Herstellung von insgesamt 64 MOX-Brennelementen und deren Lieferung an das niedersächsische AKW", wird in dem Bericht auf neues-deutschland.de der Öffentlichkeit gekannt gemacht. "Weitere 44 MOX-Elemente seien in Sellafield für das AKW Brokdorf an der Unterelbe bestellt worden. Die Grünen im niedersächsischen Landtag befürchten, dass später auch für die Endlagerung in Deutschland vorgesehener Atommüll aus Sellafield in Cuxhaven angelandet werden könnte. In einer Anfrage an die Landesregierung in Hannover verlangen die Grünen nun Aufklärung über den Transport."
"Anders als herkömmliche AKW-Brennelemente, die ausschließlich aus Uranoxid bestehen, ist den MOX-Elementen ein weiteres Oxid beigemengt, in der Regel Plutonium, das in Wiederaufarbeitungsfabriken anfällt", wird auf neues-deutschland.de mitgeteilt. "Das Göttinger Anti-Atom-Plenum warnt, die Mischoxid-Brennelemente seien deshalb besonders brisant. Aus dem hohen Plutonium-Anteil von bis zu fünf Prozent könne mit relativ wenig Aufwand atomwaffenfähiges Material gewonnen werden. Sollte nur einer der Brennstäbe in falsche Hände geraten und labortechnisch aufbereitet werden, stünde Plutonium für mehrere Atombomben zur Verfügung, so Greenpeace."

nordsee-zeitung.de: "Noch ist Transport weit weg"

"Erfreut sind sie nicht gerade ob des geplanten Atomtransports durchs Cuxland. Doch die Offiziellen in den Rathäusern der Städte und Gemeinden des Cuxlandes nehmen's betont gelassen. Auch deshalb, weil noch offen ist, wann und über welche Route die Brennelemente aus Sellafield von Cuxhaven nach Grohnde gelangen sollen", wird in einer Reportage in der Nordsee-Zeitung (nordsee-zeitung.de) mit der Schlagzeile "Noch ist Transport weit weg" am 13.08.09 festgestellt.
"Ob der Transport über Bremerhaven führen wird, vermag Umweltdezernent Volker Holm noch nicht abzuschätzen: 'Mir sind keine Streckeninformationen bekannt geworden.' Ebenso wenig, ob Bahn, Lkw oder Binnenschiff benutzt werden sollen." Die Nordsee-Zeitung dazu weiter: "Schulterzucken auch bei Landrat Kai-Uwe Bielefeld: 'Ich werde die Angelegenheit weiter mit Interesse verfolgen.' Mit dem Kreis habe noch niemand Kontakt aufgenommen. Aus dem Rathaus der Stadt Cuxhaven war lediglich zu erfahren, dass man in der Kreisstadt darauf setze, 'dass bei einem solchen Vorhaben alle Sicherheitsbestimmungen genau beachtet werden'."
"'Eine touristische Werbung wäre der Transport von Brennelementen durchs Cuxland sicher nicht', sagt Wolfgang Neumann, Bürgermeister der Samtgemeinde Land Wursten", gegenüber der Nordsee-Zeitung. "'Doch wir leben mit Atomkraft, also müssen wir auch mit ihren Folgen leben.' Die radioaktive Fracht eventuell über die Schiene zu transportieren, hält Neumann angesichts der Enge und der knappen Zeitfenster für 'absolut katastrophal'. Auch der Gedanke an mögliche Demonstrationen wie bei Castor-Transporten erfüllt den Bürgermeister mit Unbehagen."
"Thorsten Krüger, Amtskollege der Stadt Langen, zeigt sich 'sehr unglücklich' darüber, aus der NORDSEE-ZEITUNG von einem solchen Transport erfahren zu müssen. 'Ich hätte erwartet, dass die Behörden sich mit den betroffenen Städten und Gemeinden in Verbindung setzen', erklärt dieser in dem Artikel der Nordsee-Zeitung. "Krüger: 'Leider müssen wir die Folgen von Atomenergie hinnehmen. Doch ich bin gegen einen Transport durch Langen.'"
Die Nordsee-Zeitung berichtet weiter: "Bei Detlef Wellbrock, Bürgermeister der Gemeinde Loxstedt, kommen angesichts der mobilen Atombehälter 'beunruhigende Gefühle' auf. Und die Frage, ob das denn wirklich sein müsse. 'Noch haben wir nicht genügend Informationen', betont Wilhelm Flaswinkel, Erster Allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Bernhard Jährling in Nordholz. 'Atomtransporte sind immer eine öffentliche Angelegenheit und ziehen stets viele Sicherheitsfragen nach sich.'"
"Gerhard Tienken, Bürgermeister von Stubben: 'Unabhängig von der Meinung, die man zu Atomkraft haben kann, befremdet es mich, dass ein solcher Transport durch Stubben gehen kann.' Von 'beunruhigenden Gefühlen' spricht auch Ulf Voigts, Bürgermeister der Samtgemeinde Beverstedt", laut dem Artikel der Nordsee-Zeitung: "'Ich erwarte von den Behörden jetzt eine offensive Informationspolitik.'"
"Fragen rund um den Transport von Brennelementen zur Versorgung des Kernkraftwerkes in Grohnde will auch die SPD im Niedersächsischen Landtag beantwortet wissen. Sie hat eine Kleine Anfrage gestellt, die unter anderem klären soll, wie die Sicherheit eines Atomtransports gewährleistet wird", wird von der Nordsee-Zeitung abschließend berichtet.

Stand der Dinge: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befand sich nach Angaben im Web am 15.08.09 um 19:15 Uhr (BST) weiterhin noch im britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 29.07.09 besteht noch keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde.

12. August 2009
Hinweise für einen MOX-Transport aus Sellafield über Cuxhaven zum AKW Grohnde verdichten sich

"In den kommenden Wochen wird Cuxhaven Landepunkt für den ersten Atomtransport seit zehn Jahren aus der umstrittenen Atomfabrik im nordenglischen Sellafield nach Deutschland. Die Brennelemente sollen per Schiff nach Cuxhaven und von dort zum Atomkraftwerk Grohnde gebracht werden", dies berichtet die Nordsee-Zeitung (nordsee-zeitung.de) am 12.08.09 um 08:00 Uhr in einem Artikel mit der Schlagzeile "Cuxhaven wird Landepunkt für Atomtransport".
"Die Nachfrage des Grünen- Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Klein aus Steinau an die Landesregierung in Hannover brachte die offenbar in aller Stille laufenden Vorbereitungen ans Tageslicht. Erste Hinweise auf einen erstmaligen Atomtransport via Cuxhaven hatte es bei einer Übung der Polizei Mitte Juli gegeben", wird in dem Bericht der Nordsee-Zeitung festgestellt. "Damals wurde schon darauf hingewiesen, dass Cuxhaven möglicher Umschlaghafen für Transporte plutoniumhaltiger Brennelemente aus Sellafield werden könnte. Nun ist klar, dass noch im Herbst der erste Transport sogenannter MOX-Brennelemente in der Elbmündung anlanden wird. Eine Sprecherin von Eon Kraftwerk, die das AKW Grohnde bei Hameln betreibt, wollte keinen genauen Termin nennen." Von der Nordsee-Zeitung wird dazu näher ausgeführt: "Recherchen unserer Zeitung ergaben, dass der Transport vor dem 11. Oktober und wohl erst nach der Bundestagswahl über die Bühne gehen wird, um nicht in den Wahlkampf zu geraten. Bislang hatte es lediglich 1996 einen Transport von MOX-Brennelementen aus Sellafield gegeben."
Rückblick: Im Oktober 1996 wurde ein Transport von vier MOX-Brennelementen aus dem britischen Sellafield mit dem britischen Frachter für Atomtransporte 'Arneb' (die ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte wurde später in 'Atlantic Osprey' umbenannt) über Bremerhaven zum AKW Unterweser durchgeführt. - Im Jahr 2000 wurde bekannt, daß die Sicherheitsgutachten zu diesen MOX-Brennelementen von Mitarbeitern der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield gefälscht worden waren...
Die Nordsee-Zeitung abschließend: "Das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter bestätigte gestern auf Anfrage, dass ein Transport nach Grohnde, das heute 25 Jahre alt wird, beantragt sei. Aufgrund fehlender Unterlagen könne derzeit nicht abschließend geprüft werden, ob dieser Transport tatsächlich stattfinden könne."
"Erfreut sind sie nicht gerade ob des geplanten Atomtransports durchs Cuxland", so der einleitende Wortlaut eines nachfolgenden Artikels der Nordsee-Zeitung am 12.08.09 um 17:53 Uhr unter dem Titel "Weg des Atomtransportes noch offen". "Die Offiziellen in den Rathäusern der Städte und Gemeinden im Cuxland nehmen‘s erst einmal gelassen. Auch deshalb, weil noch offen ist, wann und vor allem über welchen Weg die Brennelemente aus Sellafield über Cuxhaven letztlich nach Grohnde gelangen sollen."
In dem Bericht der Nordsee-Zeitung werden die zuständigen Behörden in Cuxhaven dazu mit den Worten zitiert: "Ob der Transport über Bremerhaven führen wird, vermag Umweltdezernent Voker Holm derzeit noch nicht abzuschätzen: 'Mir sind noch keine Wegstreckeninformationen bekannt geworden.' Eben so wenig, ob der Transport per Bahn, Lkw oder Binnenschiff erfolgen soll. Schulterzucken auch bei Landrat Kai-Uwe Bielefeld: 'Ich werde die ganze Angelegenheit weiter mit Interesse verfolgen.' Mit dem Kreis habe noch niemand Kontakt aufgenommen."

NDR: "Plutonium am Pier: Atom-Transport über Cuxhaven"

Vom NDR (ndr.de) ist am 11.08.09 darüber berichtet worden: "Cuxhaven wird zum ersten Mal Umschlagplatz für radioaktives Material. Über die niedersächsische Hafenstadt sollen plutoniumhaltige Brennelemente aus der umstrittenen nordenglischen Atomfabrik Sellafield nach Deutschland transportiert werden. Es ist der erste derartige Transport seit mehr als zehn Jahren. Die Brennelement sollen per Schiff nach Cuxhaven und von dort zum Atomkraftwerk Grohnde gebracht werden. Der Transport sei für den Herbst geplant, bestätigte eine Sprecherin von E.ON Kernkraft am Dienstag. Einen genauen Termin gebe es noch nicht."
"Das Bundesamt für Strahlenschutz bestätigte, dass ein Antrag für eine Transportgenehmigung vorliegt. Eine Genehmigung sei jedoch noch nicht erteilt worden. Nach Angaben der E.ON-Sprecherin ist der Transport von plutoniumhaltigen Mischoxid-Brennelementen (MOX) ein 'normaler Vorgang'." Gegenüber dem NDR wird von E.ON zugegeben: "In den vergangenen fünf Jahren habe es 39 Transporte aus einer belgischen MOX-Fertigungsanlage nach Deutschland gegeben. MOX-Brennelemente, die hoch gefährliches Plutonium aus der Wiederaufbereitung enthalten, kommen in Atomkraftwerken erneut zum Einsatz."
"Atomkraftgegner befürchten unterdessen negative Auswirkungen auf das Image der Tourismusregion Cuxhaven", ist in dem Bericht des NDR ausgesagt worden. "Nach der Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte auch die Landtagsfraktion der Grünen am Montag in Hannover auf die geplante Überführung aufmerksam gemacht. Sie forderten von der Landesregierung Aufklärung. Nach Angaben des Grünen-Abgeordneten Hans-Jürgen Klein hatten Feuerwehr und Polizei in Cuxhaven bereits im Juli 2009 den Umgang mit Atomtransporten geübt. Das Göttinger Anti-Atom-Plenum warnte, die Mischoxid-Brennelemente seien 'besonders brisant', weil sie einen hohen Plutonium-Anteil enthielten."
"Das AKW Grohnde ist seit 25 Jahren in Betrieb. Zum Jubiläum am Mittwoch wird auch Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) erwartet. Atomkraftgegner kritisierten den Festakt. Die Polizei im Kreis Hameln-Pyrmont hat sich auf Protestaktionen eingestellt", so der NDR-Bericht endend.

Stand der Dinge: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befand sich nach Angaben im Netz am 11.08.09 um 20:18 Uhr (BST) weiterhin noch im britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 29.07.09 besteht noch keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde.

04. August 2009
AREVA NC:  Atommüll-Transport aus Italien ist im französischen Valognes eingetroffen

Der Castor-Transport aus Italien ist inzwischen an seinem Bestimmungsort in Frankreich eingetroffen: Nach einem Communiqué der AREVA NC vom 04.08.09 hat der Atommüll-Transport aus Italien am 04.08.09 um 13:10 Uhr den 'TN International railway terminal' in Valognes in Frankreich erreicht. Demzufolge wurden in vier Castor-Behältern abgebrannte Brennelemente aus dem norditalienischen AKW Caorso angeliefert.
Die abgebrannten Brennelemente sollen nach Aussage der AREVA NC in der Plutonium-Fabrik La Hague 'wiederaufgearbeitet' werden, um 'verwertbares' Material 'zurückzugewinnen'. Der 'zurückbleibende' hochradioaktive Atommüll soll dann nach Italien zur 'Endlagerung' zurücktransportiert werden.

"Four casks of used fuel from the Italian nuclear power plant of Caorso arrived at the Valognes railway terminal serving the AREVA La Hague plant on August, 4, 2009 at 1h10 pm.
The fuel elements will be reprocessed to recover valuable materials and condition the final waste for return to Italy for disposal."

03. August 2009
AREVA NC: Neuer Castor-Transport aus Italien ist auf dem Weg nach Frankreich

Derzeit rollt ein neuer Atommüll-Transport durch Europa: Von der AREVA NC wird in einer Pressemitteilung am 03.08.09 bekannt gegeben, daß aus dem norditalienischen AKW Caorso am 02.08.09 ein Castor-Transport mit abgebrannten Brennelementen in vier Behältern gerollt ist. Die Ankunft dieses Atommüll-Transportes auf dem 'TN International railway terminal' im französischen Valognes wird, nach der Aussage der AREVA NC, am 04.08.09 erwartet.
Die AREVA NC gibt weiter bekannt: Entsprechend eines Vertrages, der zwischen der SOGIN (Societa Gestione Impianti Nucleari) und der AREVA geschlossen wurde, sowie aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen zwischen Frankreich und Italien, wird ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus den italienischen Atomkraftwerken nach Frankreich zur 'Wiederaufbereitung' geschickt.

"According to the contract signed between SOGIN (Italian acronym for Company for the Management of Nuclear Facilities in Italy) and AREVA, and following intergovernmental agreements between France and Italy, part of the used fuel from Italian nuclear power plants is sent to France for reprocessing. 
In accordance with these commitments, a shipment of four casks containing used fuel has left the Italian nuclear power plant of Caorso on August 2nd, 2009. It could reach the TN International railway terminal located in Valognes from August 4th, 2009.
This operation fully complies with national and international regulations."

21. Juli 2009
Die 'Atlantic Osprey' ist aus Cuxhaven kommend im britischen Hafen von Barrow eingetroffen

Im britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See ist der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, aus Cuxhaven kommend in der Nacht vom 20.07. auf den 21.07.09 eingetroffen.
Aus den letzten Internetangaben am 21.07.09 um 05:06 Uhr (BST = British Summer Time)
ist ersichtlich, daß die 'Atlantic Osprey' zu diesem Zeitpunkt bereits im Hafen von Barrow festgemacht hat (Status: "moored"). - Die Ankunft der 'Atlantic Osprey' wurde demnach am 21.07.09 erst um 11:30 Uhr (BST) erwartet.

Aus den im Internet veröffentlichten Daten ist nachvollziehbar:
19.07.09, 09:00 Uhr (BST), Die 'Atlantic Osprey' durchquert die Meerenge The Minch zwischen Schottland und den Hebriden in südwestlicher Richtung (10,5 Knoten Fahrt, Kurs 219 Grad Südwest).
20.07.09, 21:00 Uhr (BST): Die 'Atlantic Osprey' befindet sich nach der Passage des britischen North Channel zwischen Schottland und Irland in der nördlichen Irischen See und nimmt Kurs auf den den britischen Hafen von Barrow (5,9 Knoten Fahrt, Kurs 44 Grad Nordost).
20.07.09, 21:18 Uhr (BST): Die 'Atlantic Osprey'
ist in der nördlichen Irischen See kurz vor dem britischen Hafen von Barrow (12,9 Knoten Fahrt, Kurs 42 Grad Nordost).

16. Juli 2009
Wird Cuxhaven zukünftig Umschlaghafen für plutonium-haltige MOX-Brennelemente?

Cuxhaven könnte künftig zum Umschlaghafen für plutonium-haltige MOX-Brennelemente für Atomkraftwerke werden: Am Donnerstag, den 16.07.09, erprobten in Cuxhaven Mitarbeiter von Cuxport die Be- und Entladung des britischen Frachters für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, am Liegeplatz 1 des Europakais.
Gleichzeit übten im Cuxhavener Hafen Polizei und Feuerwehr das Umgehen mit Atomtransporten, bis zu 200 Einsatzkräfte waren daran beteiligt.
Die 'Atlantic Osprey' war am 16.07.09 kurz nach 05:00 Uhr morgens im Cuxport von Cuxhaven unbeladen eingelaufen, nach Abschluß der Übungen verließ das Schiff ohne nukleare Ladung an Bord genommen zu haben kurz vor 15:00 Uhr Cuxhaven wieder. Ein Atomtransport wurde dabei (noch) nicht durchgeführt.

Dafür spricht auch: Nach der Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 15.07.09 besteht keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde. Auch sind keine anderen MOX-Transporte auf dem Seeweg genehmigt. Ferner besteht keine Genehmigung für den Transport von abgebrannten Brennelementen aus Forschungsreaktoren nach dem US Department of Energy (US-DOE) bei Aiken in die USA )

Möglicherweise noch in diesem Jahr könnte über Cuxhaven ein Atomtransport stattfinden: Nach Informationen von Greenpeace gibt es Hinweisedaß im September 2009 acht MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum niedersächsischen AKW Grohnde transportiert werden. Ein genaues Datum sei aber noch nicht abzusehen, sagte ein Sprecher von Greenpeace. Der Transport steht aber schon seit langem an. Ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) , das solche Atomtransporte genehmigen muß, bestätigte inzwischen, daß ein entsprechender Antrag vorliegt. "Uns liegt ein Antrag vor."  

Das britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen VSQQ4) für Atomtransporte im Hafen von Cuxhaven (16.07.09) Das britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen VSQQ4) für Atomtransporte beim Auslaufen aus Cuxhaven (16.07.09)

"Im Cuxhavener Hafen haben Polizei und Feuerwehr das Umgehen mit Atomtransporten geprobt", berichtet Radio Bremen (radiobremen.de) am 16.07.09 unter dem Titel "Atomtransport über Cuxhaven? - Polizei übt in Cuxhaven den Ernstfall". "Szenario der Übung war nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums das Verschiffen von Brennelementen aus Großbritannien nach Deutschland und der Weitertransport zu einem Kernkraftwerk. Nach Informationen von Radio Bremen waren bis zu 200 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt."
"Die Polizei wollte die Zahl nicht bestätigen. Sie machte auch keine weiteren Angaben zum Zweck oder Verlauf der Übung", wird in dem Bericht von Radio Bremen bekannt gegeben. "Nach Informationen von Greenpeace gibt es Hinweise, dass im September 2009 acht Brennelemente aus dem britischen Sellafield zum niedersächsischen Kernkraftwerk Grohnde transportiert werden. 'Ein Umschlag der brisanten Fracht über Cuxhaven ist durchaus möglich', sagte ein Sprecher der Umweltschutzorganisation. Brisant sei die Ladung, weil unbestrahlte Brennelemente einen hohen Plutonium-Anteil besitzen. Sollte nur einer dieser Brennstäbe in die falschen Hände geraten und labortechnisch aufbereitet werden, steht nach Greenpeace-Angaben genug Plutonium für mehrere Atombomben zur Verfügung. Atomtransporte muss das Bundesamt für Strahlenschutz genehmigen."

Von der Niederelbe-Zeitung (nez.de) wird am 17.07.09 unter der Überschrift "Polizei trainiert für Nukleartransporte" informiert: "Cuxhaven könnte künftig zum Umschlaghafen für wiederaufbereitete Brennstäbe aus Atomkraftwerken werden. Am Donnerstag, 16. Juli, erprobten Mitarbeiter von Cuxport die Be- und Entladung am Liegeplatz 1 des Europakais mit dem Spezialschiff 'Atlantic Osprey'."
"Mit Erfolg, wie es von der Pressestelle der Polizeidirektion Oldenburg hieß." Die Niederelbe-Zeitung in dem Artikel weiter: "Da die Absicherung solcher Nuklear-Transporte auch gegen mögliche terroristische Anschläge einen wesentlichen Aspekt ausmacht, wimmelte es am Morgen nur so von Polizei, sowohl auf dem Wasser, als auch entlang der Hafenkais."
"Die genaue Anzahl der eingesetzten Kräfte wollte die Pressesprecherin Monika Kleuker nicht preisgeben." Von der Niederelbe-Zeitung wird mitgeteilt: "Grundlage für die angepeilten Transporte ist nach Angaben der Polizeipressestelle ein Vertrag zwischen Großbritannien und Deutschland von 2002 über die Aufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken in einer britischen Aufbereitungsanlage."
"Diese Aufarbeitung soll inzwischen möglich sein, weshalb sich die Bundesrepublik nun auf die Rückführung der Nuklearfracht nach Deutschland vorbereitet." In dem Bericht der Niederelbe-Zeitung wird festgestellt: "Cuxhaven soll dabei möglicherweise eine Schlüsselrolle übernehmen. Denn der abgeriegelte Terminalbereich von Cuxport und die relativ kurze Revierfahrt auf der Elbe stellen die Sicherheitskräfte vor lösbare Aufgaben."
Die Niederelbe-Zeitung abschließend: "Kurz nach 5 Uhr morgens machte das unspektakuläre, 88 Meter lange RoRo-Schiff 'Atlantic Osprey' (3793 GRT) an der ersten Rampe von Cuxport fest. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Wasserschutzpolizei das Hafengebiet wasserseitig bereits weiträumig abgeriegelt, bzw. abgesichert. Kurz vor 15 Uhr verließ das Schiff Cuxhaven wieder." - Einen fast gleich lautenden Bericht gibt es von den Cuxhavener Nachrichten (cn-online.de am 16.07.09.

"Über Cuxhaven könnte möglicherweise noch in diesem Jahr ein Atomtransport stattfinden", meldet die Nachrichtenagentur ddp am 17.07.09 unter der Schlagzeile "Antrag - Möglicherweise bald Atomtransport über Cuxhaven". "Nach Informationen der Umweltschutzorganisation Greenpeace gibt es Hinweise, dass im September 2009 acht Brennelemente aus dem britischen Sellafield zum niedersächsischen Kernkraftwerk Grohnde transportiert werden. Ein genaues Datum sei aber noch nicht abzusehen, sagte ein Sprecher der Organisation am Freitag auf ddp-Anfrage. 'Der Transport steht aber schon seit langem an.'"
"Ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz, das solche Atomtransporte genehmigen muss, bestätigte am Freitag, dass ein entsprechender Antrag vorliegt", so die Nachrichtenagentur ddp weiter. "'Uns liegt ein Antrag vor. Die notwendigen Antragsunterlagen wurden vom Antragssteller jedoch nicht vollständig eingereicht', sagte er."
"Laut Greenpeace ist die Ladung deshalb brisant, weil unbestrahlte Brennelemente mit einem hohen Plutonium-Anteil transportiert würden. Sollten diese in falsche Hände gelangen, seien sie besonders gefährlich. Am Donnerstag hatten im Cuxhavener Hafen Polizei und Feuerwehr bereits das Umgehen mit Atomtransporten geübt", berichtet die Nachtenagentur ddp rückblickend.

Rückblick: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' war in der Nacht vom 10.07. auf den 11.07.09 aus dem britischen Hafen Workington in der Nähe der Plutonium-Fabrik Sellafield ausgelaufen. Die 'Atlantic Osprey' fuhr anschließend durch die nördliche Irische See, Umrundung der Nordspitze von Schottland, um über die Nordsee Cuxhaven zu erreichen. Dort sollte das Schiff nach Internetangaben am 16.07.09 gegen 01:00 Uhr eintreffen.
Aktuell: Nach Angaben im Web befindet sich die 'Atlantic Osprey' derzeit, 19.07.09, 09:00 Uhr (BST), in der Meerenge The Minch zwischen Schottland und den Hebriden mit Kurs 219 Grad Südwest und 10,5 Knoten Fahrt. Ziel ist demnach der britische Hafen von Barrowdort soll sie am 21.07.09 gegen 11:30 Uhr einlaufen. Dabei fährt sie auf der gleichen Fahrtroute, wie auf dem Hinweg nach Cuxhaven.

Hintergrund: Das Cuxport in Cuxhaven

Das Cuxport wird von der Cuxport GmbH, Neufelder Schanze 4, 27472 Cuxhaven betrieben. Im Internet wird auf cuxport.de dargestellt: "Das Cuxport Tiefwasser-Terminal bietet mit seinen vier bis zu 15,8 m tiefen, tideunabhängigen Liegeplätzen ohne Schleusung optimale Bedingungen für den Umschlag und die Abfertigung von RoRo- oder kombinierten Verkehren, Automobilen, Containern sowie Schwergut und Projektladungen. Das Cuxport-Terminal ist ein hochmodernes Umschlags- und Logistikzentrum mit zwei vollautomatischen RoRo-Heckrampen und einer Quarter-Rampe am Europakai und einer RoRo-Rampe am Terminal Steubenhöft. Cuxport kann Schiffe mit einer Länge von bis zu 285 Metern abfertigen.
Durch seine ideale geographische Lage direkt an wichtigen Schiffswegen und gegenüber dem Nord-Ostsee-Kanal verfügt Cuxport über die nötigen strategischen Vorteile, um den internationalen Verkehr mit der europäischen Handelszone zu verbinden. Cuxport ist direkt an das deutsche Schienenetz angebunden und bietet umfassende Bahndienstleistungen an." "Die bestehende direkte Bahnanbindung führt zum größten europäischen Rangierbahnhof Maschen." "Cuxport hat leichten Zugang zu den europäischen Binnenwasserstraßen, aber auch zum Straßennetz und Flughäfen." ...

"Liegeplätze:
Cuxport Terminal 1: Europakai
2 Multipurpose-Liegeplätze: 13,50 m Wassertiefe mit 2 automatischen RoRo-Rampen (jeweils mit 250t belastbar) und 1 Piereinschnitt für Quarter-Rampe
1 Multipurpose-Liegeplatz mit 15,80 m Wassertiefe
1 Liegeplatz für Binnenschiffe und Küstenmotorschiffe mit 6,50 m Wassertiefe
Cuxport Terminal 2: Steubenhöft
1 Multipurpose-Liegeplatz: 14,50 m Wassertiefe mit automatischer RoRo-Rampe
1 Liegeplatz mit 8 m Wassertiefe." ...
"Gleisanlagen:
Cuxport Terminal 1: Europakai - Gesamtlänge: 3.100 m, 2 Gleise à 400 m für Automobilumschlag, 1 Doppelkopframpe: 80 t, 1 mobile Rampe: 25 t
Cuxport Terminal 2: Steubenhöft - 1 Gleis à 400 m" ...

Mögliche Atomtransporte über Cuxhaven

Atomtransporte auf der Schiene: Der Gleisanschluß vom Cuxport führt direkt zu der Bahnstrecke Cuxhaven - Hamburg-Harburg. (Ein Regionalexpress benötigt für die Fahrt zwischen Cuxhaven und Hamburg-Harburg etwa 1,5 Stunden.) Von Hamburg-Harburg aus führt der Schienenweg zum Rangierbahnhof Maschen, wo der Zug z.B. in Richtung Bremen, oder in Richtung Lüneburg weiterfahren kann. Mit etwas Rangieraufwand in Cuxhaven ist auch ein Befahren der Bahnstrecke Cuxhaven - Bremerhaven - Bremen möglich.
Atomtransporte auf der Straße: Von Cuxhaven aus z.B. über die Autobahn A27 möglich. - Die A27 verläuft von Cuxhaven aus an Bremerhaven vorbei nach Bremen, dort kreuzt sie die A1 (Vom Bremer Kreuz aus führt die A1 in der einen Richtung nach Hamburg und in der anderen ins Ruhrgebiet). Der weitere Verlauf der A27 führt zum Autobahndreieck Walsrode, wo sie in die A7 Hamburg - Hannover einmündet.

MOX-Brennelemente für Atomkraftwerke

Von der britischen Anti-Atom-Organisation CORE (Cumbrians Opposed to a Radioactive Environment) wurde am 18.02.09 mitgeteilt, daß der sogenannte "Grohnde-Vertrag" die Herstellung von 64 MOX-Brennelementen in der britischen Sellafield MOX Plant (SMP) und deren Lieferung an das AKW Grohnde umfaßt. Ferner sind 44 MOX-Brennelemente für das AKW Brokdorf (Betreiber E.ON Kernkraft) bestellt worden, die von der Sellafield MOX Plant (SMP) angefertigt werden sollen. - Eine weitere Bestellung für 88 MOX-Brennelemente liegt der SMP von dem schwedischen AKW Oskarshamn (Betreiber ist u.a. E.ON Sverige) vor.

Atommüll-Transporte aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield über Cuxhaven nach Gorleben?

Transporte von hochradioaktiven Glaskokillen in Castor-Behältern aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield nach Gorleben: In einem Artikel in der Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) vom 11.11.06 wurde bekannt gegeben, daß Atommüll-Transporte (24 Castor-Behälter) aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield nach Gorleben erwartet werden: "Zudem werden weitere 24 Castor-Behälter aus der britischen Wiederaufarbeitung in Sellafield in Gorleben erwartet. Dafür sind vier Sechser-Transporte vorgesehen. Sie sollen frühestens ab 2012 geliefert werden".
=> Nun ist nicht mehr auszuschließen: Diese Atommüll-Transporte aus Sellafield könnten(!) auf dem Seeweg nach Cuxhaven erfolgen, von dort aus auf der Schiene über Hamburg-Harburg, Maschen, Lüneburg nach Dannenberg und anschließend als Straßentransport weiter nach Gorleben...

13. Juli 2009
Die 'Atlantic Osprey' ist auf dem Weg nach Cuxhaven im nördlichen Teil der Nordsee eingetroffen

Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, ist im nördlichen Teil der Nordsee eingetroffen. Zuvor hatte der Frachter den Pentland Firth (zwischen den britischen Orkney-Inseln und dem nördlichen Festland von Schottland) durchfahren.

Aus den letzten Angaben auf shipais.com und aisliverpool.co.uk am 13.07.09 um 07:17 Uhr (BST = British Summer Time) geht hervor, daß sich die 'Atlantic Osprey' zu dieser Zeit in Höhe des schottischen Moray Firth in der Nordsee befand. (Der Moray Firth ist ein annähernd dreieckiger Meeresarm an der Nordseeküste der schottischen Highlands, nordöstlich von Inverness.) Derzeit fuhr das Schiff mit 9,9 Knoten Fahrt mit Kurs 132 Grad Südost. - Behält die 'Atlantic Osprey' den Kurs bei, so fährt der Frachter in Richtung der Elbmündung und damit auf Cuxhaven zu.

Erneut wird am 13.07.09 auf shipais.com und aisliverpool.co.uk um 07:17 Uhr (BST) das Fahrtziel der 'Atlantic Osprey' mitgeteilt: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' wird demnach weiterhin am 16.07.09 gegen 01:00 Uhr in Cuxhaven erwartet. - Dies wird auf marinetraffic.com am 13.07.09 um 05:10 Uhr bestätigt.
Auf portarrivals.com wird 13.07.09 gemeldet, daß ein "RoRo Cargo Ship" mit dem Namen "Atlantic Osprey" und der "IMO-Nr. 8602414" am 16.07.09 voraussichtlich um 01:00 Uhr im Hafen von Cuxhaven eintreffen wird. - Aufgrund des Schiffsnamens und der IMO-Nr. ist eindeutig, daß es sich um diesen britische Frachter für Atomtransporte handelt.

Aus den im Internet veröffentlichten Daten auf shipais.com und aisliverpool.co.uk geht hervor:
12.07.09, 10:05 Uhr (BST): Die 'Atlantic Osprey' ist in der Meerenge The Minch zwischen Schottland und den Hebriden (11,3 Knoten Fahrt, Kurs 38 Grad Nordost). The Minch, auch bekannt als The North Minch, ist eine Meerenge im nordwestlichen Schottland, die die nordwestlichen Highlands und die nördlichen Inneren Hebriden von Lewis und Harris in den Äußeren Hebriden trennt.
12.07.09, 21:10 Uhr (BST): Die 'Atlantic Osprey' befindet sich am Eingang des Pentland Firth zwischen den britischen Orkney-Inseln und dem nördlichen Festland von Schottland (10,4 Knoten Fahrt, Kurs 91 Grad Ost).  
12.07.09, 22:30 Uhr (BST): Die 'Atlantic Osprey' befindet sich am Ausgang des Pentland Firth zwischen den britischen Orkney-Inseln und dem nördlichen Festland von Schottland (8,5 Knoten Fahrt, Kurs 127 Grad Südost).
13.07.09, 01:00 Uhr (BST): Die 'Alantic Osprey' erreicht den Moray Firth an der schottischen Nordseeküste (8,2 Knoten Fahrt, Kurs 133 Grad Südost).

Der Grund für die Fahrt der 'Atlantic Osprey' nach Cuxhafen ist hier weiterhin unbekannt.
Nach der Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 25.06.09
- besteht keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde - Auch sind keine anderen MOX-Transporte auf dem Seeweg vom BfS genehmigt
- besteht keine Genehmigung für den Transport von abgebrannten Brennelementen aus Forschungsreaktoren nach dem US Department of Energy (US-DOE) bei Aiken in die USA 

11. Juli 2009
Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' ist auf dem Weg nach Cuxhaven

Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befindet sich zur Zeit auf dem Weg nach Cuxhaven. Dort soll das Schiff am 16.07.09 gegen 01:00 Uhr eintreffen.
Dies geht aus den aktuellen Angaben auf shipais.com und aisliverpool.co.uk am 11.07.09 um 10:59 Uhr (BST = British Summer Time) hervor. Demnach befand sich die 'Atlantic Osprey' zu diesem Zeitpunkt im britischen North Channel zwischen Schottland und Irland in Höhe des Firth of Clyde mit Kurs 278 Grad West und 5,0 Knoten Fahrt.
Aus dem britischen Hafen Workington kommend fährt der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' den Umweg durch die nördliche Irische See und Umrundung der Nordspitze von Schottland, um durch die Nordsee das angegebene Fahrziel Cuxhaven zu erreichen. 


Das britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen VSQQ4) für Atomtransporte

Aus den im Internet veröffentlichten Daten auf shipais.com und aisliverpool.co.uk geht hervor:
11.07.09, 00:58 Uhr (BST): Die 'Atlantic Osprey' befindet sich noch festgemacht ("moored") im britischen Hafen von Workington an der Irischen See.
11.07.09, 01:10 Uhr (BST): Das Schiff befindet sich auf See in Höhe von Workington (6,8 Knoten Fahrt, Kurs 310 Grad Nordwest). Zu diesem Zeitpunkt wird bereits Cuxhaven als Ziel der Fahrt angegeben. 
11.07.09, 04:30 Uhr (BST): Die 'Alantic Osprey' ist in der nördlichen Irischen See, südlich des Mull of Galloway (14,6 Knoten Fahrt, Kurs 270 Grad West).
11.07.09, 05:50 Uhr (BST): Der britische Frachter für Atomtransporte ist nun am Eingang des britischen North Channel zwischen Schottland und Irland (13,7 Knoten Fahrt, Kurs 326 Grad Nordwest).
11.07.09, 07:00 Uhr (BST) Die 'Atlantic Osprey' befindet sich im britischen North Channel in Höhe von Belfast (13,4 Knoten Fahrt, Kurs 325 Grad Nordwest).

Der Grund für die Fahrt der 'Atlantic Osprey' nach Cuxhaven ist hier z.Zt. nicht bekannt.

Rückblick: Am 30.08.08 wurde über Bremerhaven mit dem britischen Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' hochradioaktiver Atommüll (in Form von abgebrannten Brennelementen) aus vier Forschungsreaktoren in Berlin, Geesthacht, Jülich und den Niederlanden als Sammeltransport in die USA nach dem Hafen in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina befördert. Zuvor wurde über Bremerhaven am 31.05.08 mit der 'Atlantic Osprey' ein Atommüll-Transport mit abgebrannten Brennelementen aus dem Forschungszentrum in Jülich nach "Aiken" im US-Bundesstaat South Carolina durchgeführt.

30. Juni 2009
AREVA NC: Neuer Atommüll-Transport aus Italien ist im französischen Valognes eingetroffen

Die AREVA NC gibt in einem Communiqué am 30.06.09 bekannt, daß ein am 28.06.09 aus dem norditalienischen AKW Caorso gestarteter Atommüll-Transport mit abgebrannten Brennelementen in vier Castor-Behältern am 30.06.09 um 12:05 Uhr auf dem französischen 'TN International railway terminal' in Valognes eingetroffen ist.
Nach Aussage der AREVA NC sollen in der Plutonium-Fabrik La Hague die abgebrannten Brennelemente 'wiederaufgearbeitet' werden, um 'verwertbares' Material 'zurückzugewinnen'. - Der 'zurückbleibende' hochradioaktive Atommüll soll dann nach Italien zur 'Endlagerung' zurückgeschickt werden.

"Four casks of used fuel from the Italian nuclear power plant of Caorso arrived at the Valognes railway terminal serving the AREVA La Hague plant on June 30, 2009, at 12:05 pm.
The fuel elements will be reprocessed to recover valuable materials and condition the final waste for return to Italy for disposal."

Dieser Atommüll-Transport aus Italien wurde von der AREVA NC erneut erst kurzfristig angekündigt

Der neue Atommüll-Transport aus Italien war von der AREVA NC erst am 29.06.09 bekannt gemacht worden. Die AREVA NC teilte in einer Pressemitteilung dazu mit: Ein Castor-Transport mit vier Atommüll-Behältern, die abgebrannte Brennelemente enthalten, hat am 28.06.09 das italienische Atomkraftwerk in Caorso verlassen. Die Ankunft dieses Castor-Transportes auf dem 'TN International railway terminal' im französischen Valognes war, nach der Aussage der AREVA NC in der Mitteilung, am 30.06.09 erwartet worden.
Entsprechend eines Vertrages, der zwischen der SOGIN (Societa Gestione Impianti Nucleari) und der AREVA geschlossen wurde, sowie aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen zwischen Frankreich und Italien, wird ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus den italienischen Atomkraftwerken nach Frankreich zur 'Wiederaufbereitung' geschickt.

"According to the contract signed between SOGIN (Italian acronym for Company for the Management of Nuclear Facilities in Italy) and AREVA, and following intergovernmental agreements between France and Italy, part of the used fuel from Italian nuclear power plants is sent to France for reprocessing.
In accordance with these commitments, a shipment of four casks containing used fuel has left the Italian nuclear power plant of Caorso on June, 28, 2009. It could reach the TN International railway terminal located in Valognes from June, 30, 2009."

15. Juni 2009
AREVA NC: Erster Transport von komprimiertem Atommüll in die Niederlande

Laut einem Communiqué der AREVA NC vom 15.06.09 wird am 15.06.09 von dem französischen 'TN International railway terminal' in Valognes der erste Transport von komprimiertem metallischem Atommüll aus der Plutonium-Fabrik La Hague nach dem Zwischenlager der COVRA in Vlissingen bei Borssele in den Niederlanden rollen. Dabei soll ein Castor-Behälter befördert werden, der verdichteten metallischen Atommüll ("compacted used fuel metallic structures") aus der 'Wiederaufarbeitung' enthält. (Dabei könnte es sich z.B. um unter Hochdruck komprimierte radioaktiv strahlende Brennelement-Hülsen und -Strukturteile handeln, die in Kokillen gefüllt wurden.)

"A cask containing compacted metallic waste [The used fuel metallic structures received at AREVA La Hague plant are cut and compacted to reduce their volume by 5. These compacted wastes are then placed into steel containers.] will be shipped today from the TN International’s railway terminal in Valognes (France) to the COVRA storage facility near Borssele (Netherlands)."

Von der AREVA NC wird mitgeteilt: In Übereinstimmung mit den zwischen der niederländischen EPZ (Elektriciteits-Produktiemaatschappij Zuid-Nederland) und der AREVA abgeschlossenen Verträgen und mit Zustimmung der Regierungen von Frankreich und den Niederlanden, war ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus dem niederländischen AKW Borssele zur 'Wiederaufarbeitung' nach Frankreich geschickt worden. Komprimierter metallischer Atommüll, so die AREVA NC weiter, fällt bei der 'Wiederaufarbeitung' an. Der 'Rücktransport' dieses Atommülls erfolgt aufgrund der zwischenstaatlichen Abkommen und dem französischen Gesetz.

"In accordance with commercial contracts signed between EPZ and AREVA and to the intergovernmental agreements between France and the Netherlands, part of Borssele‘s nuclear used fuel has been sent to France for recycling. Metallic compacted waste is the result of the nuclear reprocessing process. Its return shipment to the Netherlands is dictated by these intergovernmental agreements and French law."

Hintergrund: AKW Borssele in den Niederlanden
Das AKW Borssele (auch Kerncentrale Borssele, KCB genannt) ist das letzte noch kommerziell betriebene von zwei Atomkraftwerken in den Niederlanden. Es steht am Ufer der Westerschelde in der Provinz Seeland. Die Eigentümerin ist die Elektriciteits-Productiemaatschappij Zuid-Nederland (EPZ). Das Kraftwerk trägt den Namen des benachbarten Dorfs Borssele.
Der Druckwasserreaktor wurde von Siemens-KWU errichtet. Baubeginn für den Reaktor war am 1. Juli 1969. Er wurde am 20. Juni 1973 zum ersten mal kritisch. Am 4. Juli 1973 fand die Netzsynchronisation statt und am 26. Oktober 1973 ging der Reaktor in den kommerziellen Betrieb. Anlaß für den Bau war ein Liefervertrag der PZEM mit dem französischen Konzern Pechiney, der 1969 im benachbarten Vlissingen eine Aluminiumfabrik errichtet hatte und große Mengen Energie zu niedrigen Preisen benötigte.
Die Nettoleistung beträgt 482 Megawatt, die Bruttoleistung 515 MW. In den 1990er Jahren wurde das Kraftwerk modernisiert.
1994 beschloß die niederländische Regierung, das Atomkraftwerk bis spätestens 2004 zu schließen. 2002 entschied jedoch ein Gericht, daß das Kraftwerk den Betrieb fortsetzen könne. Die neue Regierung Balkenende hob den Schließungsbeschluss 2003 auf und verwies auf die im Kyoto-Protokoll eingegangenen Verpflichtungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Im Januar 2006 wurde bekannt, daß das Kraftwerk aus diesem Grunde bis zum Jahr 2034 weiterbetrieben werden soll...
Auf dem Gelände des Atomkraftwerks befinden sich auch ein Kohlekraftwerk und ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente (Centrale organisatie voor radioactief afval, COVRA).

26. Mai 2009
AREVA NC: Ein neuer Castor-Transport aus Italien ist im französischen Valognes eingetroffen

In einer Pressemitteilung der AREVA NC am 26.05.09 wird bekannt gegeben, daß ein am 24.05.09 aus dem norditalienischen AKW Caorso gestarteter Castor-Transport mit abgebrannten Brennelementen in vier Atommüll-Behältern am 26.05.09 um 13:20 Uhr auf dem französischen 'TN International railway terminal' in Valognes eingetroffen ist.
Die abgebrannten Brennelemente sollen nach Aussage der AREVA NC in der Plutonium-Fabrik La Hague 'wiederaufgearbeitet' werden, um 'verwertbares' Material 'zurückzugewinnen'. - Der 'zurückbleibende' hochradioaktive Atommüll soll dann nach Italien zur 'Endlagerung' zurückgeschickt werden.

"Four casks of spent fuel from the Italian nuclear power plant of Caorso arrived at the Valognes railway terminal serving the AREVA La Hague plant on May 26, 2009, at 1:20 pm.
The fuel elements will be reprocessed to recover valuable materials and condition the final waste for return to Italy for disposal."

AREVA NC kündigte den Atommüll-Transport aus Italien kurzfristig an

Von der AREVA NC war dieser neue Atommüll-Transport aus Italien erst am 25.05.09 bekannt gegeben worden. In einem Communiqué teilte die AREVA NC am 25.05.09 darüber mit: Am 24.05.09 hat ein Castor-Transport von vier Atommüll-Behältern, die abgebrannte Brennelemente enthalten, das italienische Atomkraftwerk in Caorso verlassen. Nach den Angaben der AREVA NC war der Atommüll-Transport auf dem 'TN International railway terminal' im französischen Valognes am 26.05.09 erwartet worden.
Entsprechend eines Vertrages, der zwischen der SOGIN (Societa Gestione Impianti Nucleari) und der AREVA geschlossen worde, sowie aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen zwischen Frankreich und Italien, wird ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus den italienischen Atomkraftwerken nach Frankreich zur 'Wiederaufbereitung' geschickt.

"According to the contract signed between SOGIN (Italian acronym for Company for the Management of Nuclear Facilities in Italy) and AREVA, and following intergovernmental agreements between France and Italy, part of the used fuel from Italian nuclear power plants is sent to France for reprocessing. 
In accordance with these commitments, a shipment of four casks containing used fuel has left the Italian nuclear power plant of Caorso on May, 24, 2009. It could reach the TN International railway terminal located in Valognes from May, 26, 2009."

18. Mai 2009
MOX-Transport aus Cherbourg in Frankreich ist in Japan eingetroffen

Der aus Cherbourg in Frankreich kommende und eine große Ladung an plutonium-haltigen MOX-Brennelementen transportierende britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' ist nach rund zweimonatiger Seefahrt am Montag, den 18.05.09, in Japan eingetroffen. - UmweltaktivistInnen protestieren dort gegen den Atomtransport.
Rückblick: Im französischen Hafen von Cherbourg war die 'Pacific Heron' zuvor mit den MOX-Brennelementen (darin enthalten waren laut Greenpeace-Angaben 1,8 Tonnen Plutonium) beladen worden und hatte am 05.03.09 in Richtung Japan abgelegt. Aus Sicherheitsgründen wurde die 'Pacific Heron' während der Fahrt von dem britischen Frachter für Atomtransporte 'Pacific Pintail' begleitet.

Auf focus.de ist am 18.05.09 unter dem Titel "Große Ladung wiederaufbereiteten Atommülls aus Frankreich trifft in Japan ein" über die Ankunft des Atomtransportes aus Frankreich auf dem Seeweg nach Japan einleitend berichtet worden: "Am Montag [18.05.09] ist der Frachter 'Pacific Heron', der in Frankreich gestartet ist, mit einer großen Ladung wiederaufbereiteten Atommülls in Japan eingetroffen. Während des zweimonatigen Transports befand sich der Frachter unter strikter Überwachung. Der Seetransport war streng geheim gehalten worden."
"Nach einem weitgehend geheim gehaltenen und strikt überwachten Seetransport ist am Montag [18.05.09] eine große Ladung wiederaufbereiteten Atommülls auf einem in Frankreich gestarteten Frachter in Japan angekommen." Auf focus.de wird dazu näher ausgeführt: "Wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, ging der Frachter 'Pacific Heron' im zentraljapanischen Omaezaki vor Anker. Während des zweimonatigen Transports vom nordfranzösischen Hafen Cherbourg nach Japan wurde der Frachter von britischen Polizisten überwacht."
"An Bord des Frachters befand sich der wiederaufbereitete Spezialbrennstoff MOX, ein Gemisch aus bereits zur Energieproduktion verwendetem Plutonium und Uran", so der Wortlaut auf focus.de. "Das aufbereitete Atommaterial ist für die drei japanischen Energieunternehmen Kyushu Electric, Shikoku Electric und Chubu Electric bestimmt. Die 'Pacific Heron' soll dazu noch zwei weitere japanische Häfen anlaufen. Einzelheiten zum Transport waren nicht bekanntgegeben worden, um Angriffen von Terroristen und Piraten vorzubeugen."
"Die Umweltorganisation Greenpeace erklärte, der Atomtransport sei der größte aller Zeiten gewesen, das Material an Bord des Frachters reiche zur Produktion von 225 Atombomben", ist auf focus.de weiter berichtet worden. "Dagegen hieß es von Seiten der französischen Atomindustrie, die auf die Wiederaufbereitung von Atombrennstäben spezialisiert ist, dieses Material sei unbrauchbar zur Waffenproduktion. Zuletzt war im Januar 2001 ein MOX-Transport aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Japan organisiert worden."

21. April 2009
AREVA NC: Atommüll-Transport aus Italien ist im französischen Valognes eingetroffen
 
Der am 19.04.09 gestartete 10. Castor-Transport aus dem norditalienischen AKW Caorso mit abgebrannten Brennelementen in vier Atommüll-Behältern ist am 21.04.09 um 12:18 Uhr auf dem französischen 'TN International railway terminal' in Valognes eingetroffen, dies wird von der AREVA NC am 21.04.09 in einer Pressemitteilung grundsätzlich bestätigt.
Die abgebrannten Brennelemente sollen nach Aussage der AREVA NC in der Plutonium-Fabrik La Hague 'wiederaufgearbeitet' werden, um 'verwertbares' Material 'zurückzugewinnen'. - Der 'zurückbleibende' hochradioaktive Atommüll soll dann nach Italien zur 'Endlagerung' zurückgeschickt werden.

"Four casks of used fuel from the Italian nuclear power plant of Caorso arrived at the Valognes railway terminal serving the AREVA La Hague plant on February 24, 2009, at 12:18 pm.
The fuel elements will be reprocessed to recover valuable materials and condition the final waste for return to Italy for disposal."

Anmerkung: In der AREVA-Pressemitteilung vom 21.04.09 wurde offensichtlich das Datum des Eintreffen des CASTOR verwechselt: Statt dem 21.04.09 wurde darin der 24.02.09 mitgeteilt. - Nach einer vorherigen Mitteilung der AREVA NC war am 24.02.09, allerdings um 12:10 Uhr, auf dem französischen 'TN International railway terminal' in Valognes auch ein Atommüll-Transport aus dem AKW Caorso mit vier Behältern eingetroffen.  

Rückblick: Transportdaten der Castor-Transporte aus dem norditalienischen AKW Caorso in die französische Plutonium-Fabrik La Hague  
(für die Statistik)

Transport-Nummer

Abfahrt AKW Caorso

Ankunft in Valognes

Anzahl Behälter

10.

19.04.09

21.04.09, 12:18 Uhr

4

09.

22.02.09

24.02.09, 12:10 Uhr

4

08.

30.11.08

02.12.08, 13:04 Uhr

4

07.

19.10.08

21.10.08, 13:31 Uhr

4

06.

07.09.08

09.09.08, 13:45 Uhr

4

05.

29.06.08

01.07.08, 20:10 Uhr

4

04.

25.05.08

27.05.08, 14:55 Uhr

4

03.

06.04.08

08.04.08, 17:35 Uhr

4

02.

24.02.08

26.02.08, 14:50 Uhr

4

01.

16.12.07

18.12.07, 16:46 Uhr

2

Offensichtlich werden nach Angaben aus Italien für diese Atommüll-Transporte Castor-Behälter vom französischen Typ TN17/2 verwendet.

20. April 2009
AREVA NC: Erneuter Castor-Transport aus Italien ist auf dem Weg nach Frankreich

Durch Europa rollt derzeit ein neuer Atommüll-Transport: Laut einer Pressemitteilung von der AREVA NC am 20.04.09 hat ein neuer Castor-Transport mit abgebrannten Brennelementen in vier Behältern am 19.04.09 das norditalienische AKW Caorso verlassen. Der CASTOR wird nach Angaben der AREVA NC auf dem 'TN International railway terminal' im französischen Valognes am 21.04.09 erwartet.
Die AREVA NC teilt weiter mit: Entsprechend eines Vertrages, der zwischen der SOGIN (Societa Gestione Impianti Nucleari) und der AREVA geschlossen worde, sowie aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen zwischen Frankreich und Italien, wird ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus den italienischen Atomkraftwerken nach Frankreich zur 'Wiederaufbereitung' geschickt.

"According to the contract signed between SOGIN (Italian acronym for Company for the Management of Nuclear Facilities in Italy) and AREVA, and following intergovernmental agreements between France and Italy, part of the used fuel from Italian nuclear power plants is sent to France for reprocessing.
In accordance with these commitments, a shipment of four casks containing used fuel has left the Italian nuclear power plant of Caorso on April, 19, 2009. It could reach the TN International railway terminal located in Valognes from April, 21, 2009.
This operation fully complies with national and international regulations."

Hintergrund: Castor-Transporte aus Italien nach Frankreich
Zwischen der französischen AREVA und der italienischen SOGIN (Societa Gestione Impianti Nucleari) wurde im April 2007 ein Vertrag im Wert über 250 Million Euro für die 'Wiederaufbereitung' von 235 Tonnen Atommüll (insgesamt 1243 abgebrannte Brennelemente) aus drei abgeschalteten italienischen Atomkraftwerken in der Plutonium-Fabrik La Hague abgeschlossen. Konkret geht es dabei um 190 Tonnen Atommüll (1032 abgebrannte Brennelemente) aus dem AKW Caorso (Typ: SWR), 32 Tonnen abgebrannter Brennelemente aus dem AKW Trino (Typ: DWR) und weitere 13 Tonnen abgebrannter Brennelemente aus dem AKW Garigliano (Typ: SWR).
Nach der 'Wiederaufarbeitung' sollen die verglasten 'Rückstände' spätestens bis zum 31.12.2025 nach Italien zurücktransportiert werden. - Einen Endlagerstandort gibt es in Italien bislang nicht...
Der erste CASTOR rollte aus dem norditalienischen AKW Caorso bereits am 16.12.07 in Richtung der Plutonium-Fabrik in La Hague. - Nach einem Report auf climatesceptics.org am 16.12.07 wurden die beiden Atommüll-Behälter zunächst als Straßentransport aus dem AKW Caorso befördert und dann (wo genau in Italien wird darin nicht erwähnt) für den anschließenden Schienentransport über die Alpen nach Frankreich umgeschlagen. In dem Report wird der italienische Bürgermeister in Caorso, Fabio Callori, mit der Ankündigung zitiert, daß Atommüll alle 45 bis 60 Tage innerhalb der nächsten drei Jahre (also bis 2010) aus dem AKW Caorso nach Frankreich abtransportiert werden wird.
Nach einer Mitteilung auf nonucleartrains.org.uk im Juli 2008 werden für die Beförderung der 235 Tonnen Atomüll schätzungsweise insgesamt 27 Transporte aus Italien nach La Hague in Frankreich erfolgen. - Laut einem Bericht auf nucwatch.com vom 21.10.08 wurden nach dem ersten Atommüll-Transport aus dem AKW Caorso am 16.12.07 mit zwei Behältern (6,2 Tonnen Atommüll in 34 abgebrannten Brennelemente) bis zum 21.10.08 sechs weitere Castor-Transporte (mit je vier Behältern und 12,5 bis 12,6 Tonnen Atommüll) aus dem AKW Caorso durchgeführt. Nach Aussage der AREVA auf nucwatch.com wurden mit diesen Transporten 81 Tonnen der 235 Tonnen Atommüll nach La Hague abtransportiert. Demnach wurde in der Plutonium-Fabrik in La Hague im September 2008 mit der 'Wiederaufarbeitung' der abgebrannten Brennelemente aus dem AKW Caorso begonnen.

03. April 2009
AREVA NC: Vertrag zur Lieferung von MOX-Brennelementen an das geplante japanische AKW Ohma abgeschlossen

Von der AREVA NC wird in einem Communiqué am 03.04.09 ein Vertragsabschluß mit der Global Nuclear Fuel Japan Co., Ltd. zur Lieferung von plutonium-haltigen MOX-Brennelementen an das geplante japanische AKW Ohma der japanischen Electric Power Development Co., Ltd. in der Aomori-Region bekannt gegeben. Das AKW Ohma in Japan soll demnach 2014 in Betrieb genommen und mit einem sogenannten 'Advanced Boiling Water Reactor' (ABWR), folglich einem Siedewasserreaktor, ausgerüstet werden.
Nach dem Wortlaut des abgeschlossenen Vertrages werden die MOX-Brennelemente in der südfranzösischen MELOX-Anlage des AREVA-Konzerns hergestellt. Dabei wird Plutonium verwendet, das bei der Wiederaufbereitung japanischer abgebrannter Brennelemente in der Plutonium-Fabrik La Hague anfällt.
Dieser Vertrag stärkt die Führung von AREVA auf dem Weltmarkt für MOX, so Jean-Pierre Gros, Executive Vice President of AREVA's Recycling business unit. Die weltweite Führung der AREVA-Gruppe bei der MOX-Herstellung wird damit ausgebaut und trägt zum Vertrauen der japanischen Atomenergie-Konzerne in die AREVA-Technologie und Know-how für den Bau des ersten japanischen MOX-ABWR bei.
Der Vertrag ist Teil von Japans Atomprogramm, abgebrannte Brennelemente aufzubereiten. Er folgt den Verträgen, die 2006 und 2008 mit den japanischen Atomenergie-Konzernen Chubu, Kyushu, Shikoku und Kansal unterzeichnet wurden.
Nach Aussage der AREVA NC sind seit 1995 in der französischen MELOX-Anlage MOX-Brennelemente für Atomkraftwerke in zahlreichen Ländern, einschließlich Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Japan und die U.S.A. hergestellt worden. Laut AREVA NC sind MOX-Brennelemente, die aus Uran- und Plutoniumoxiden fabriziert werden, eine Lösung des Problems der Verwertung des Plutoniumswas bei der sogenannten 'Wiederaufarbeitung' von abgebrannten Brennelementen anfällt. Mit bis jetzt produzierten 1426 Tonnen ist die französische MELOX-Anlage der weltweit führende Produzent an MOX-Brennelementen.

"AREVA has signed today a contract to supply MOX fuel assemblies for Japan’s Ohma nuclear power plant, scheduled to be in operation in 2014, located in the Aomori prefecture and which will be operated by the Japanese utility Electric Power Development Co., Ltd."
"Under the terms of the contract, the fuel will be fabricated at AREVA’s MELOX plant in southern France, using Japanese plutonium recovered from the treatment operations performed at AREVA’s La Hague plant, thereby recycling it to be used in Japan as MOX fuel."
'This commercial success strengthens our group’s world leadership in MOX fuel fabrication, and attests to Japanese utilities’ confidence in our technology and know-how, for the first Japanese full MOX ABWR', said Jean-Pierre Gros, Executive Vice President of AREVA's Recycling business unit."
"The contract comes as part of Japan’s nuclear program to recycle used fuel, and follows contracts signed in 2006 and 2008 with Japanese utilities CHUBU, KYUSHU, SHIKOKU and KANSAI."
"Since 1995, MELOX has been fabricating MOX fuel assemblies for nuclear power plants in several countries, including France, Germany, Switzerland, Japan and the United States. Made with uranium and plutonium oxides, MOX fuel is a solution for recycling the plutonium recovered from used nuclear fuel. With 1,426 tons produced to date, MELOX is the world’s leading producer of MOX fuel."

=> Bereits am 05.03.09 war der mit MOX-Brennelementen (darin enthalten 1,8 Tonnen Plutonium) beladene britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' aus dem französischen Hafen von Cherbourg in Richtung Japan ausgelaufen. Begleitet wurde das mit dem MOX beladene Transportschiff von dem britischen Frachter für Atomtransporte 'Pacific Pintail'. Des Eintreffen des Seetransportes in Japan wird in der zweiten Maihälfte erwartet. Ziel der MOX-Brennelemente sind drei Atomkraftwerke in Japan: Das AKW Genkai (Kyusu Electric), das AKW Ikata (Shikoku Electric) und das AKW Hamaoka (Chubu Electric). 

Hintergrund: Das geplante japanische AKW Ohma (Ohma Nuclear Power Plant) in der Aomori-Region wird mit einem 1383 MW Siedewasserreaktor vom Typ 'Advanced Boiling Water Reactor' (ABWR) ausgerüstet. Als atomaren Brennstoff sollen angereicherte Uran- sowie MOX-Brennelemente eingesetzt werden. Nach den Planungen werden im Dezember 2013 dort die Kernbrennstoffe eingeladen, im November 2014 soll der Betrieb des AKW Ohma aufgenommen werden.

28. März 2009
Schweiz: Castor-Transport aus dem AKW Leibstadt ins Zwischenlager Würenlingen

Die ZWILAG AG (Zwischenlager Würenlingen AG) gibt in einer Pressemitteilung am 03.04.09 unter dem Titel "Brennelement-Transport aus Leibstadt planmässig abgeschlossen" bekannt: "In der Nacht auf Samstag, 28. März 2009, ist ein Transport- und Lagerbehälter mit 69 ausgedienten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Leibstadt ins Zentrale Zwischenlager Würenlingen (Zwilag) überführt worden. Der Transport stand unter der Aufsicht des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI. Er verlief planmässig und ohne Zwischenfälle."
Von der ZWILAG AG wird mitgeteilt: "Die Überführung der 69 ausgedienten Brennelemente ins Zentrale Zwischenlager Würenlingen erfolgte in einem rund 135 Tonnen schweren und 5,20 Meter hohen Stahlbehälter (Durchmesser 2,60 Meter)."
"Im Zentralen Zwischenlager Würenlingen werden die ausgedienten Brennelemente in ihren massiv gebauten Behältern in einigen Jahrzehnten einen wesentlichen Teil ihrer Restwärme abgeben. Die Brennelemente können später der Wiederaufarbeitung oder der geologischen Tiefenlagerung zugeführt werden", wird von der ZWILAG AG ausgesagt. "Die Entscheidung darüber wird zu einem späteren Zeitpunkt getroffen, da gemäss Kernenergiegesetz abgebrannte Brennelemente seit Mitte 2006 während einer Zeit von zehn Jahren nicht zur Wiederaufarbeitung ausgeführt werden dürfen."
Die Mitteilung der ZWILAG AG endet mit der Feststellung: "In der Behälterlagerhalle der Zwilag befinden sich damit insgesamt 25 Lagerbehälter mit ausgedienten Brennelementen sowie acht Behälter mit verglasten, hoch radioaktiven Abfällen. Die Lagerhalle, die Platz für insgesamt 200 Transport- und Lagerbehälter bietet, ist damit zu rund 16 Prozent belegt."

07. März 2009
Schweiz: Atommüll-Transport aus dem AKW Leibstadt ins Zwischenlager Würenlingen

"In der Nacht auf Samstag, 7. März 2009, ist ein Transport- und Lagerbehälter mit 69 ausgedienten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Leibstadt ins Zentrale Zwischenlager Würenlingen (Zwilag) überführt worden", gibt die ZWILAG AG (Zwischenlager Würenlingen AG) in einer Pressemitteilung am 09.03.09 unter dem Titel "Brennelement-Transport aus Leibstadt planmässig abgeschlossen" bekannt. "Der Transport stand unter der Aufsicht des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI. Er verlief", nach Aussage der ZWILAG AG, "planmässig und ohne Zwischenfälle."
"Die Überführung der 69 ausgedienten Brennelemente ins Zentrale Zwischenlager Würenlingen erfolgte in einem rund 135 Tonnen schweren und 5,20 Meter hohen Stahlbehälter (Durchmesser 2,60 Meter)", wird von der ZWILAG AG berichtet.
Von der ZWILAG AG wird weiter ausgesagt: "Im Zentralen Zwischenlager Würenlingen werden die ausgedienten Brennelemente in ihren massiv gebauten Behältern in einigen Jahrzehnten einen wesentlichen Teil ihrer Restwärme abgeben. Die Brennelemente können später der Wiederaufarbeitung oder der geologischen Tiefenlagerung zugeführt werden. Die Entscheidung darüber wird zu einem späteren Zeitpunkt getroffen, da gemäss Kernenergiegesetz abgebrannte Brennelemente seit Mitte 2006 während einer Zeit von zehn Jahren nicht zur Wiederaufarbeitung ausgeführt werden dürfen."
"In der Behälterlagerhalle der Zwilag befinden sich damit insgesamt 23 Lagerbehälter mit ausgedienten Brennelementen sowie acht Behälter mit verglasten, hoch radioaktiven Abfällen. Die Lagerhalle, die Platz für insgesamt 200 Transport- und Lagerbehälter bietet, ist damit zu rund 15 Prozent belegt", so die Mitteilung der ZWILAG AG abschließend.

Zuletzt wurde, laut den vorherigen Pressemitteilungen der ZWILAG AG, in der Nacht auf den 15.04.08 ein Castor-Transport mit einem Atommüll-Behälter (69 abgebrannte Brennelemente) aus dem Schweizer AKW Leibstadt in das Schweizer 'Zwischenlager' Würenlingen befördert.

06. März 2009
AREVA NC: Informationen zur Abfahrt des MOX-Transportes aus Europa nach Japan

Am 06.03.09 wird von der AREVA NC in einem Communiqué der Beginn des Seetransportes der MOX-Brennelemente aus dem französischen Hafen von Cherbourg am 05.03.09 nach Japan bestätigt.

Nach unserer (AREVA NC) Pressemitteilung von 28. Januar 2009, sind wir (AREVA NC) jetzt in der Lage, folgende Informationen über den am 05. März 2009 erfolgten Abtransport von MOX-Brennelementen nach Japan mitzuteilen:

"Following our press release of 28 January 2009, we are now in a position to communicate the following information about the shipment of Mixed Oxide (MOX) nuclear fuel to Japan that departed from France on March, 5, 2009."

1. Der Seetransport verließ den Hafen von Cherbourg
2. Eingesetzt werden dafür die Spezial-Schiffe Pacific Pintail und Pacific Heron
3. Transportiert werden MOX-Brennelemente, die in Castor-Behältern enthalten sind
4. Der Seetransport wird den Weg um das Kap der guten Hoffnung und durch den Südwest-Pazifik nach Japan fahren
5. Geplant ist die Ankunft des Seetransportes in den japanischen Hoheitsgewässern in der zweiten Maihälfte

"1 The shipment departed from the port of Cherbourg
2 The purpose-built ships used are the Pacific Pintail and the Pacific Heron
3 The shipment consists of MOX nuclear fuel contained in transport casks
4 The shipment will take a route to Japan around Cape of Good Hope / south west Pacific Ocean
5 The shipment is scheduled to arrive in Japanese territorial waters in the second half of May"

05. März 2009
Frankreich: Seetransport der MOX-Brennelemente aus Cherbourg nach Japan ist gestartet

Von Greenpeace France wird am 05.03.09 aktuell bekannt gegeben: Der mit den MOX-Brennelementen (darin enthalten sind 1,8 Tonnen Plutonium) beladene britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' hat von den Verladungseinrichtungen im französischen Hafen von Cherbourg am 05.03.09 gegen 17:15 Uhr abgelegt. - Der Seetransport der plutonium-haltigen MOX-Brennelemente aus Frankreich nach Japan ist folglich gestartet.


05.03.2009: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' (IMO-Nummer: 9372913, Rufzeichen MTJT5) am Verladekai in Cherbourg - Die 'Pacific Heron' kann nach Darstellung der PNTL (Pacific Nuclear Transport Limited) bis zu 20 Castor-Behälter laden  

Greenpeace hat zwischenzeitlich 80 Länder, durch deren territoriale Gewässer der Atom-Konvoi möglicherweise fahren könnte, aufgefordert, die Durchfahrt aufgrund der von dem Plutonium-Seetransport ausgehenden Gefahren zu verwehren. - Demzufolge wurde keines dieser Länder zuvor über einen Transit der beiden britischen Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' und 'Pacific Pintail' mit dem Gefahrgut in Kenntnis gesetzt. - Greenpeace France: Es ist skandalös, das AREVA und seine japanischen Partner sich nicht die Mühe gemacht haben, die betroffenen Länder über die Gefahren und Risiken dieses Atomtransportes aufzuklären.
Dieser Atomtransport, der ein Plutonium-Äquivalent für 225 Atombomben befördert, wird voraussichtlich 70 Tage auf See nach Japan benötigen und viele Länder manchmal ganz nahe passieren.
Von Greenpeace France wird weiter mitgeteilt: Unter den drei möglichen Fahrtrouten aus Frankreich ist die Fahrtroute des Atomtransportes nach Japan entlang des Kap der Guten Hoffnung (bei Kapstadt/Südafrika) und durch die Tasmanische See (zwischen Australien und Neuseeland) am wahrscheinlichsten.
(Übersetzung aus dem französischen)

05. März 2009
Frankreich: Zweiter MOX-Straßentransport im Hafen von Cherbourg eingetroffen

Der zweite Straßentransport der MOX-Brennelemente rollte, nach Angaben von Greenpeace France, am 05.03.09 mit drei Tiefladern und erneut Dutzenden von Sicherungsfahrzeugen als Begleitschutz, am 05.03.09 gegen 01:00 Uhr aus der Plutonium-Fabrik La Hague des Atomenergie-Konzerns AREVA. Demnach traf der zweite Straßentransport nach etwa 20 km Fahrt am 05.03.09 gegen 02:35 Uhr im französischen Hafen von Cherbourg ein.
Trotz des starken Geleitschutzes durch französische Polizeikräfte während des Straßentransportes in den Hafen von Cherbourg war es AktivistInnen von Greenpeace nahe der Transportstrecke möglich, während des Transportes auf einen MOX-Transportbehälter ein Fadenkreuz zu projizieren


05.03.2009: Obwohl der MOX-Straßentransport aus La Hague nach Cherbourg durch zahlreiche Sicherheitskräfte begleitet wurde, gelang es AktivistInnen ein Fadenkreuz auf einen der Transportwagen zu projizieren. - Von Terroristen wäre zu diesem Zeitpunkt durch den Einsatz einer panzerbrechenden Waffe die Zerstörung des MOX-Transportbehälters, mit der Folge einer weitreichenden radioaktiven Verstrahlung der Umgebung, problemlos möglich gewesen...

Diese Aktion sollte die 'Angreifbarkeit' des Atomtransportes deutlich machen und auf die von der Atomindustrie eingegangen Risiken einer Proliferation (Weiterverbreitung bzw. Weitergabe) des in den MOX-Brennelementen enthaltenen Plutoniums hinweisen.
Jeder der MOX-Transportbehälter wiegt nach den Angaben von Greenpeace France rund 110 Tonnen und enthält zwischen acht und zwölf MOX-Brennelemente.
Zuvor, so Greenpeace France, legte am 04.03.09 gegen 23:00 Uhr der britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' der PNTL (
Pacific Nuclear Transport Limited) im Hafen von Cherbourg an. Die Verladung der MOX-Behälter begann demzufolge am 05.03.09 gegen 01:00 Uhr. Der zweite britische Frachter für Atomtransporte, die 'Pacific Pintail', der auch für den MOX-Seetransport aus Frankreich nach Japan eingeplant war, machte dagegen im Hafen von Cherbourg nicht fest.
(Übersetzung aus dem französischen)  

05.03.2009: Verladung eines MOX-Transportbehälters im französischen Hafen von Cherbourg an Bord des britischen Frachters für Atomtransporte 'Pacific Heron' für den Transport nach Japan 05.03.2009: Verladung der MOX-Transportbehälter im französischen Hafen von Cherbourg auf den britischen Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' für den Transport nach Japan
04. März 2009
Frankreich: Erster MOX-Straßentransport im Hafen von Cherbourg eingetroffen

Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse: Der erste Straßentransport der plutonium-haltigen MOX-Brennelemente für den anstehenden Seetransport nach Japan ist unter Protesten von AtomkraftgegnerInnen in Frankreich aus der Plutonium-Fabrik La Hague in der Nacht vom 03.03. auf den 04.03.09 mit fünf Tiefladern in den französischen Hafen von Cherbourg erfolgt. - Ein zweiter Straßentransport der MOX-Brennelemente wird in der Nacht zum 05.03.09 aus La Hague nach Cherbourg erwartet. - Das Ablegen der beiden britischen Frachter für Atomtransporte ('Pacific Heron' und 'Pacific Pintail') in Richtung Japan mit den 11 Transportbehältern und den darin enthaltenen insgesamt 65 MOX-Brennelementen könnte bereits in der späten Nacht am Donnerstag, dem 05.03.09, oder erst am frühen Morgen am Freitag, dem 06.03.09, erfolgen.

04.03.09: Mit MOX-Brennelementen beladener Tieflader beim ersten Straßentransport aus der Plutonium-Fabrik La Hague in den Hafen von Cherbourg 04.03.09: Protestaktionen in Frankreich gegen den ersten MOX-Straßentransport aus der Plutonium-Fabrik La Hague in den Hafen von Cherbourg  

Nach Angaben von Greenpeace France am 04.03.09 erfolgte der erste Straßentransport der MOX-Brennelemente mit fünf Tiefladern und dutzenden Sicherungsfahrzeugen als Begleitschutz aus der Plutonium-Fabrik La Hague des Atomenergie-Konzerns AREVA am 04.03.09 um 03:30 Uhr, der Atomtransport traf demzufolge nach ca. 20 km Fahrt am 04.03.09 um 05:15 Uhr im Hafen von Cherbourg ein. - Greenpeace France geht davon aus, daß der zweite Straßentransport auf die gleiche Weise in der kommenden Nacht auf den 05.03.09 erfolgen wird. Von Greenpeace France wird erwartet, daß die beiden Frachter der PNTL (Pacific Nuclear Transport Limited) 'Pacific Heron' und 'Pacific Pintail' am 05.03.09 im französischen Hafen von Cherbourg anlegen werden, um die Transportbehälter mit den 65 MOX-Brennelementen, in den sich 1800 kg Plutonium befindenan Bord zu laden.
(
Übersetzung aus dem französischen)

Von der Nachrichtenagentur AP wird am 04.03.09 um 13:06 Uhr unter der Überschrift "Plutonium-Großtransport von Frankreich nach Japan gestartet" berichtet: "In Frankreich hat einer der bislang größten Plutoniumtransporte begonnen. Unter Protest von Umweltschützern fuhr ein erster Konvoi aus fünf Lastwagen in der Nacht zum Mittwoch von einer Areva-Fabrik im nordfranzösischen La Hague zum Hafen Cherbourg, um von dort am Donnerstag nach Japan verschifft zu werden, wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace bekanntgab. Ein zweiter Konvoi werde in der Nacht zum Donnerstag die 20 Kilometer lange Strecke zurücklegen. 'Insgesamt 1.800 Kilogramm Plutonium werden in den kommenden zwei Monaten um die halbe Welt transportiert, das ist ausreichend spaltbares Material für 225 Atombomben', erklärte Greenpeace-Sprecher Yannick Rousselet. Er warf dem Atomkonzern Areva Vertuschungstaktik vor. Die Mischoxidbrennelemente (MOX) enthalten Plutonium und wiederaufbereitetes Uran. Für den Bau von Atomsprengköpfen müssten beide Materialien wieder getrennt werden, wozu ein aufwendiges Verfahren notwendig wäre. Dennoch seien die MOX 'ein extrem gefährliches Material', erklärte Rousselet. Nach Greenpeace-Angaben sollen die Brennstäbe in 65 Behältern auf zwei Schiffen und mit Polizeischutz auf den Weg nach Japan gebracht werden."

Die Nachrichtenagentur AFP meldet unter der Schlagzeile "Großtransport von Atombrennstäben von Frankreich nach Japan" über den Atomtransport am 04.03.09 um 10:59 Uhr: "Unter Protesten von Umweltschützern hat Frankreich einen Großtransport mit Atombrennstäben auf den Weg nach Japan gebracht. Ein Konvoi aus fünf Lastwagen mit Mischoxidbrennelementen (MOX) traf zur Verschiffung im nordfranzösischen Hafen Cherbourg ein. Dutzende Polizei- und Sicherheitsfahrzeuge begleiteten die Kolonne, die von der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague kam. Laut Greenpeace ist es 'der größte Plutoniumtransport in der Geschichte'. Greenpeace kritisierte den Transport als 'unsicher und unnötig'. Die MOX-Brennelemente enthielten 1,8 Tonnen Plutonium, hieß es auf der Website der Organisation. Die Umweltschützer warnten vor der Gefahr, dass das Material auf dem Weg nach Japan in falsche Hände fallen könnte. 'Das ist genug, um 225 Atomwaffen herzustellen.' MOX-Brennelemente bestehen aus Plutonium und wiederaufbereitetem Uran. Um daraus waffenfähiges Plutonium zu gewinnen, müssten beide Stoffe in einem komplizierten Verfahren wieder getrennt werden. Greenpeace zufolge soll das Material auf zwei Schiffen durch die britische Gesellschaft Pacific Nuclear Transport und begleitet von bewaffneten Polizisten nach Japan gebracht werden. 2001 waren mehrere Greenpeace-Aktivisten festgenommen worden, als sie einen ähnlichen Transport nach Japan bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Cherbourg stoppen wollten. Japan gewinnt bisher ein Drittel seiner Energie aus Atomkraft und will diesen Anteil erhöhen. Das Land will demnächst eine eigene Wiederaufarbeitungsanlage in Betrieb zu nehmen. Eine Reihe von Störfällen hat die Bevölkerung in jüngster Zeit jedoch verunsichert. Bei einem Erdbeben im vergangenen Jahr war das größte Atomkraftwerk der Welt nordwestlich von Tokio beschädigt worden. Es entstand ein Brand, und radioaktive Strahlung trat aus."

03. März 2009
Vorbereitungen für den MOX-Transport nach Japan gehen in Frankreich weiter

Von Frankreich wird derzeit der größte Plutonium-Seetransport nach Japan in der Geschichte vorbereitet. Auf Greenpeace.org wird am 03.03.09 um 18:10 Uhr dazu aktuell berichtet:

- Von Greenpeace International (Niederlande), von dem Citizens Nuclear Information Center in Japan, sowie von Green Action (Japan) ist zwischenzeitlich ein 'offener Brief' an den IAEA Director General Mohamed ElBaradei geschickt worden. Darin wird eindringlich darauf hingewiesen, daß der staatliche französische Atomkonzern AREVA unermüdlich das Risiko einer Proliferation durch das in den MOX-Brennelementen befindliche Reaktor-Plutonium leugnet.
- Es werden zwei Nächte zum Transport aller plutonium-haltigen MOX-Behälter nach dem französischen Hafen in Cherbourg benötigt. Grund dafür ist ein Mangel an ausreichend vielen Schwerlast-Transportfahrzeugen für die Atomtransporte.
- Die erste Serie der Straßentransporte mit den MOX-Brennelementen nach Cherbourg wird in der Nacht vom 03.03. auf den 04.03.09 erwartet. Die plutonium-haltige Atomfracht wird dann tagsüber am Verladekai in Cherbourg bewacht gelagert. Die zweite Serie der Straßentransporte wird dann voraussichtlich in der Nacht vom 04.03. auf den 05.03.09 stattfinden.
- Es wird erwartet, daß am Donnerstag, dem 05.03.09, nur einer der beiden britischen Frachter für Atomtransporte (die 'Pacific Heron' oder die 'Pacific Pintail') an den Verladungsanlagen im Hafen von Cherbourg anlegen wird, um die plutonium-haltige Atomfracht an Bord zu nehmen. Der Verladevorgang wird voraussichtlich 14 Stunden benötigen, so daß das Ablegen des Transportschiffes bereits in der späten Nacht am Donnerstag, dem 05.03.09, oder erst am frühen Morgen am Freitag, dem 06.03.09, erfolgen könnte.
- Die Seeroute des Atomtransportes mit den MOX-Brennelementen aus Frankreich nach Japan wird von AREVA oder den japanischen Atomkonzernen erst 24 Stunden nach der Abfahrt bekannt gegeben.
(Übersetzung aus dem englischen)

Auf der Website von Greenpeace France war am 02.03.09 bekannt gegeben worden, daß in den beiden Nächten vom 03./04.03. und 04./05.03.09 die Straßentransporte der MOX-Brennelemente über einen 20 km langen Landweg aus der französischen Plutonium-Fabrik La Hague in den Hafen von Cherbourg in Frankreich durchgeführt werden. Die beiden britischen Frachter der PNTL (Pacific Nuclear Transport Limited) 'Pacific Heron' und 'Pacific Pintail' werden demnach am 05.03.09 im Hafen von Cherbourg für das Beladen erwartet.
Nach Aussage von Greenpeace France werden die beiden britischen Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' und 'Pacific Pintail' nach dem Ablegen aus Cherbourg höchstwahrscheinlich den Weg entlang des Kap der Guten Hoffnung (bei Kapstadt/Südafrika) und durch die Tasmanische See (zwischen Australien und Neuseeland) nach Japan nehmen.
(Übersetzung aus dem französischen)

27. Februar 2009
MOX-Transport Frankreich - Japan hat begonnen  

Von der britischen Anti-Atom-Organisation CORE (Cumbrians Opposed to a Radioactive Environment) wird am 27.02.09 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, daß der Seetransport von plutonium-haltigen MOX-Brennelementen aus Frankreich nach Japan begonnen hat. - Von der AREVA NC wurden Vorbereitungen für einen Seetransport von MOX-Brennelementen aus Europa nach Japan bereits am 28.01.09 bestätigt.
Laut CORE verließen die beiden bewaffneten britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' und 'Pacific Pintail' am 27.02.09 zur Mittagszeit den britischen Hafen von Barrow-in-Furness in Richtung Cherbourg in Frankreich. Die beiden Schiffe 'Pacific Heron' und 'Pacific Pintail', die von der Pacific Nuclear Transport Limited (PNTL) betrieben werden, werden in den nächsten Tagen im französischen Hafen von Cherbourg erwartet um die in Frankreich hergestellten plutonium-haltigen MOX-Brennelemente an Bord zu nehmen und anschließend nach Japan zu befördern.

"The UK’s two armed nuclear ships sailed from the port of Barrow-in-Furness at midday today (Friday 27th February) bound for Cherbourg. The Pacific Heron and Pacific Pintail, both operated by Pacific Nuclear Transport Limited (PNTL) are due in the French port within the next few days to collect a cargo of plutonium MOX fuel produced in France for onward transport to Japan."

Die beiden britischen Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' und 'Pacific Pintail' verließen den britischen Barrow’s Ramsden Dock nach den Angaben von CORE unbeladen. Beide Schiffe haben bewaffnete Sicherheitskräfte der UK's Civil Nuclear Constabulary an Bord und sind mit 20mm Geschützen ausgerüstet, um sich auf der nonstop Reise von Frankreich nach Japan gegenseitig Geleitschutz geben zu können. Abhängig von dem genommenen Seeweg wird der Transport ca. 20000 km fahren.

"Although carrying no cargo when they left Barrow’s Ramsden Dock, both ships carried armed security crews drawn from the UK’s Civil Nuclear Constabulary. Both the Pacific Heron and Pacific Pintail are fitted with 20mm naval canon and will act as escort to each other on the non-stop journey from France to Japan. Depending on the sea route taken, the transport will travel some 20,000km."

Es wird nach Mitteilung von CORE davon ausgegangen, daß die beiden Frachter im französischen Cherbourg 11 Transportbehälter an Bord laden werden. Jeder wiegt rund 100 Tonnen. Die Container sollen demnach 65 MOX-Brennelemente mit 1,8 Tonnen Plutonium enthalten. Von CORE wird festgestellt, daß es sich dabei um den bisher größten Seetransport von atomwaffenfähigen Material handelt. Da das beförderte Plutonium ein Hauptziel für Terroristen ist, ist es erforderlich, daß die Schiffe bewaffnet sind und Sicherheitskräfte an Bord haben.
Die MOX-Brennelemente wurden nach den Angaben von CORE in der südfranzösischen Marcoule-Anlage hergestellt. (In der von der AREVA NC betriebenen MELOX-Anlage in Marcoule werden seit 1995 MOX-Brennelemente hergestellt, das dafür benötigte Plutonium wird von der Plutonium-Fabrik im französischen La Hague geliefert.) Ziel der MOX-Brennelemente sind drei Atomkraftwerke in Japan: Das AKW Genkai (Kyusu Electric) , das AKW Ikata (Shikoku Electric) und das AKW Hamaoka (Chubu Electric).

"The ships are expected to load 11 transport containers at Cherbourg. At around 100 tonnes each, the containers will hold 65 MOX fuel elements which include 1.8 tonnes of plutonium. – the largest shipment of nuclear weapon’s useable material yet made. As a material of prime interest to terrorists, the plutonium cargo requires the ships to be armed and to carry the security crews. Fabricated at the Marcoule plant in the south of France, the MOX fuel is destined for three separate nuclear power stations in Japan – Kyusu Electric’s Genkai plant, Shikoku Electric’s Ikata and Chubu Electric’s Hamaoka."

Der Sprecher von CORE Martin Forwood äußerte sich mit den Worten: "Die Bewaffnung beider Schiffe sowie die Anwesenheit von bewaffneten Sicherheitskräften an Bord bestätigen die in hohem Maße gefährliche Beschaffenheit der Ladung. Die Verschiffung von Plutonium um die Welt in einer Zeit des erhöhten Risikos der terroristischer Aktivität ist eine Tat der groben Verantwortungslosigkeit durch die Atomindustrie und es ist richtig, daß solche Transporte in zunehmendem Maße international verurteilt werden."

"CORE campaigner Martin Forwood said today: 'The weaponry and armed guards on these ships confirms the highly dangerous nature of their cargos. Shipping this plutonium at a time of heightened risk of terrorist activity around the world is an act of gross irresponsibility by the nuclear industry, and it is right that such transports are increasingly condemned internationally'."

Die 'Pacific Heron' ist das neueste Schiff der PNTL-Flotte, im britischen Barrow erst vergangenen Sommer aus einer japanischen Schiffswerft eingetroffen. Die 'Pacific Pintail' wurde bereits zuvor für Plutonium-Transporte eingesetzt, einschließlich des bislang einzigen Seetransports von im britischen Sellafield produzierten MOX-Brennelementen nach Japan im Jahr 1999. Nach dem Bekannt werden, daß die Qualitätssicherungsdaten bezüglich des MOX von den Sellafield-Arbeitskräften gefälscht worden waren, wurde diese MOX-Brennelemente von Japan zurückgewiesen und 2003 nach Sellafield zurückgeschickt. Der britischen BNFL entstanden dadurch bedeutenden Kosten

"The Pacific Heron is the latest addition to the PNTL, arriving in Barrow just last summer from a Japanese shipyard. The Pacific Pintail has been involved previously in the contentious shipment of plutonium, including the one and only shipment to Japan of Sellafield-produced MOX fuel in 1999. Following the disclosure that the quality assurance data relating to that fuel had been falsified by Sellafield workers, the fuel was rejected by Japan and returned to Sellafield in 2003 at significant cost to BNFL."

Nach Aussage von Greenpeace am 27.02.09 ist dies der erste MOX-Transport nach Japan seit acht Jahren. Dabei handelt es sich um den größten Seetransport von Plutonium in der Geschichte. Die MOX-Brennelemente enthalten insgesamt 1800 kg Plutonium, ausreichend um 225 Atombomben herzustellen.
Von Greenpeace wird dazu aktuell gemeldet, daß die beiden britischen Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron' und 'Pacific Pintail' den Liegeplatz in Barrow-in-Furness im Nordwesten von England am Freitag, den 27.02.09, um 12:30 Uhr verlassen haben und nun auf dem Weg nach Cherbourg in Frankreich sind.

"This is the first MOX transport to Japan for eight years. This will be the largest shipment of plutonium in history - the MOX fuel elements contain a total of 1,800 kg plutonium. That’s enough to make 225 nuclear weapons." ... "The Pintail and the Heron left their dock at Barrow-in-Furness in north west England at 12.30pm today (Friday) and are now on their way to Cherbourg."  

Der britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Heron'
(IMO-Nummer: 9372913, Rufzeichen MTJT5)
Der britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Pintail'
(IMO-Nummer: 8601408, Rufzeichen GHHP)

24. Februar 2009
AREVA NC: Castor-Transport aus Italien ist im französischen Valognes eingetroffen

Ein weiterer Castor-Transport aus Italien ist am 24.02.09 im französischen Valognes eingetroffen: Nach einer Pressemitteilung der AREVA NC vom 24.02.09 hat der Atommüll-Transport aus dem norditalienischen AKW Caorso den 'TN International railway terminal' in Valognes am 24.02.09 um 12:10 Uhr erreicht. Befördert wurden bei dem neuen Atommüll-Transport demzufolge abgebrannte Brennelemente in vier Castor-Behältern aus dem AKW Caorso.
Die abgebrannten Brennelemente sollen nach Darstellung der AREVA NC in der Plutonium-Fabrik La Hague 'wiederaufgearbeitet' werden, um 'verwertbares' Material 'zurückzugewinnen'. - Der 'zurückbleibende' hochradioaktive Atommüll soll dann nach Italien zur 'Endlagerung' zurückgeschickt werden.

"Four casks of spent fuel from the Italian nuclear power plant of Caorso arrived at the Valognes railway terminal serving the AREVA La Hague plant on February 24, 2009, at 12:10 pm.
The fuel elements will be reprocessed to recover valuable materials and condition the final waste for return to Italy for disposal."

23. Februar 2009
AREVA NC: Neuer Atommüll-Transport aus Italien ist auf dem Weg nach Frankreich

Zurzeit rollt ein weiterer Castor-Transport durch Europa: Von der AREVA NC wird in einem Communiqué am 23.02.09 bekannt gegeben, daß aus dem norditalienischen AKW Caorso am 22.02.09 ein Atommüll-Transport mit abgebrannten Brennelementen in vier Behältern gerollt ist. Der Castor-Transport wird nach Angaben der AREVA NC am 24.02.09 auf dem 'TN International railway terminal' im französischen Valognes erwartet.
Die AREVA NC teilt weiter mit: Entsprechend eines Vertrages, der zwischen der SOGIN (italienische Abkürzung für die Firma für das Management der Atomkraftwerke in Italien) und der AREVA geschlossen wurde, sowie aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen zwischen Frankreich und Italien, wird ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus den italienischen Atomkraftwerken nach Frankreich zur 'Wiederaufbereitung' geschickt.

"According to the contract signed between SOGIN (Italian acronym for Company for the Management of Nuclear Facilities in Italy) and AREVA, and following intergovernmental agreements between France and Italy, part of the spent fuel from Italian nuclear power plants is sent to France for reprocessing. 
In accordance with these commitments, a shipment of four casks containing spent fuel has left the Italian nuclear power plant of Caorso on February, 22, 2009. It could reach the TN International railway terminal located in Valognes from February, 24, 2009.
This operation fully complies with national and international regulations."

30. Januar 2009
AREVA und die Schweizer KKL schließen langfristigen Vertrag über die Lieferung von Castor-Behältern an das Schweizer AKW Leibstadt

Laut eines Communiqués der AREVA NC vom 30.01.09 unterzeichneten AREVA und die Schweizer Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) am 29. Januar 2009 einen Vertrag über die Lieferung von Castor-Behältern für die Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente aus dem Schweizer AKW Leibstadt.
Dieser Vertrag hilft AREVA's führende Position auf dem Schweizer Markt bei der Lieferung von Castor-Behältern für Transport und Zwischenlagerung von nuklearem Material zu sichern. Er soll für die Zeit während des Betriebs des Atomkraftwerkes und danach bis 2049, wenn alle verbrauchten Brennelemente daraus entfernt worden sind, gelten. Nach den Vertragsvereinbarungen wird AREVA der Schweizer KKL 15 Castor-Behälter liefern, die KKL hat alle zehn Jahre Optionen für die Lieferung weiterer Behälter.
Der Vertragswert könnte möglicherweise über 130 Million Euro betragen.
Catherine Weber-Guevara, Executive Vice President der AREVA's Logistics Business Unit, dazu: "Dieser Vertrag bestätigt AREVA's Position als weltweit führend im nuklearen Brennstoffkreislauf. Es ist Grundsatz der AREVA-Gruppe innovativ zu sein, um von ihren Kunden bestellte Lösungen für den Betrieb der Anlagen sowie Management der verbrauchten Kernbrennstoffe zur Verfügung zu stellen." 
AREVA entwickelt seit über 45 Jahren Transport- und Zwischenlagerbehälter und liefert sie an weltweite Kunden. Die AREVA-Gruppe stellt Kernmaterialtransporte für den gesamten Brennstoffkreislauf zur Verfügung.

"AREVA and the Swiss electric utility, KKL, signed a contract on January 29, 2009, aimed at providing KKL with casks for the interim storage of spent nuclear fuel from the Leibstadt power plant (Switzerland). 
The contract helps consolidate AREVA's leading position on the Swiss market for the supply of casks for transportation and interim storage of nuclear material. It is to be applied for the duration of the power plant's operation, ultimately resulting in all spent fuel being removed, with these operations to continue until 2049. 
According to the terms of the contract, AREVA will provide KKL with 15 casks, and the customer is entitled to exercise options for additional casks every ten years. The contract could thus potentially amount to over 130 million Euros. 
For Catherine Weber-Guevara, Executive Vice President of AREVA’s Logistics Business Unit, "This contract confirms AREVA's positioning as worldwide leader in the nuclear fuel cycle. It is testament to the group's ability to innovate and provide its customers with bespoke solutions for operating their sites and managing their spent fuel".  
For over 45 years, AREVA has designed and supplied transportation and interim storage casks to customers throughout the world. The group provides nuclear material transportation for the entire fuel cycle."

Hintergrund: AKW Leibstadt


AKW Leibstadt (Schweiz)

Das AKW Leibstadt (KKL) befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Leibstadt (Kanton Aargau, Schweiz) am Rhein nahe der Aare-Mündung und der deutschen Grenze. Es ist das bislang letzte in der Schweiz gebaute Atomkraftwerk. Das am 15.12.1984 in Betrieb genommene AKW Leibstadt (Baubeginn: 01.01.1974) verfügt über einen Siedewasserreaktor der Firma General Electric, das AKW hat eine elektrische Brutto-Leistung von 1220 MW (1165 MW netto). Die Kühlung des Atomkraftwerkes erfolgt durch einen 144 Meter hohen Kühlturm.
Betrieben wird das Atomkraftwerk von der Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL), an der Gesellschaft sind sechs Schweizer Energieunternehmen beteiligt: Die Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel) mit 27 Prozent, die Nordostschweizerische Kraftwerke AG (NOK) mit 23 Prozent, die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) mit 14 Prozent, die Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg AG (EGL) mit 16 Prozent, die Bernische Kraftwerke AG (BKW FMB Energie AG) mit 10 Prozent und die AEW Energie AG mit 5 Prozent.

Bekannt gewordene Störfälle im AKW Leibstadt
- Am 11.08.1995, morgens um 08:22 Uhr, ereignete sich im AKW Leibstadt während der Revisionsarbeiten eine Explosion. Zwei Angestellte erlitten Verbrennungen dritten Grades. Die Monteure wollten im Maschinenhaus einen Teil der Hilfsdampfanlage überprüfen. Sie öffneten bei einem der Behälter einen Deckel, es trat Wasserstoff aus, der sich entzündete. Im Normalbetrieb befindet sich im betroffenen System Frischdampf der aus dem Reaktor kommt und demnach kontaminiert ist. Der Unfall fand im nicht nuklearen Teil der Anlage statt.
- Im Jahr 2007 meldete das AKW Leibstadt der Bundes-Atomaufsicht 3 'Vorkommnisse': Während zwei der Zwischenfälle von der Aufsichtsbehörde, der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK), als Ereignis ohne oder mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung eingestuft wurden, klassierte sie die Reaktorschnellabschaltung wegen fehlerhafter Auslösung des automatischen Druckabbau-Systems am 06.03.2007 auf der internationalen Ereignisskala INES auf der Stufe 1 als Störung, d.h. einer Abweichung von den zulässigen Bereichen für den sicheren Betrieb der Anlage.

28. Januar 2009
AREVA NC: Vorbereitungen für einen MOX-Transport nach Japan bestätigt

In einem Communiqué der AREVA NC vom 28.01.09 werden derzeitige Vorbereitungen für einen Seetransport von plutonium-haltigen MOX-Brennelementen aus Europa nach Japan bestätigt.
In Übereinstimmung mit den Regierungen der drei mit einbezogenen Länder Japan, Frankreich und Groß Britannien und aus offensichtlichen Sicherheitsgründen, werden die Mitteilungen über diesen MOX-Transport durch die drei Industrieunternehmen in Japan (Chubu Electric Power Company, Shikoku Electric Power Company and Kyushu Electric Power Company), durch AREVA in Frankreich und durch das NDA in Groß Britannien erfolgen.
Informationen über den Transport werden an den Tagen nach Beginn der Verladungsarbeiten freigegeben. Die Abfahrtszeit des Seetransportes von Europa nach Japan, sowie die Fahrtrote, werden am Tag nach der Abfahrt veröffentlicht.
Eine ähnliche Information wird gleichzeitig in Japan durch die Chubu Electric Power Company, Shikoku Electric Power Company und Kyushu Electric Power Company and in Groß Britannien von der NDA erfolgen.

"A transport of MOX fuel from Europe to Japan is now under preparation. In agreement with the Governments of the three involved countries of Japan, France and the United Kingdom, and for obvious security reasons, the communication related to this MOX transport operation will be carried out in the following way by three industrial Companies of Japan (Chubu Electric Power Company, Shikoku Electric Power Company and Kyushu Electric Power Company), by AREVA in France and by the NDA in the United Kingdom: The information related to the transport operations will be disclosed in the days prior to the beginning of the loading operations. The hour of departure from Europe to Japan, as well as the maritime route to be used, will be made public the day after the departure.
A similar information is being set up in Japan at the same time by Chubu Electric Power Company, Shikoku Electric Power Company and Kyushu Electric Power Company and in the United Kingdom by the NDA."

Rückblick: Beispielsweise im Januar 2001 erfolgte ein Transport von vier Behältern mit MOX-Brennelementen aus der WAA La Hague über den Hafen von Cherbourg in Frankreich mit dem britischen Frachter für Atomtransporte 'Pacific Pintail' nach Japan ins AKW Kashiwazaki-Kawira. - Bereits Mitte 1999 erfolgte ein MOX-Transport aus Europa nach Japan: Die beiden britischen Frachter für Atomtransporte 'Pacific Teal' und 'Pacific Pintail' verließen Mitte 1999 aus dem britischen Hafen Barrow-in-Furness in Nordwestengland kommend den französischen Hafen Cherbourg in Richtung Japan. Während die 'Pacific Pintail' in Barrow-in-Furness mit MOX-Brennelementen aus der britischen WAA Sellafield beladen worden war (nach Greenpeace-Angaben enthielt das MOX 225 Kilo Plutonium), hatte die 'Pacific Teal' in Cherbourg die MOX-Brennelemente aus der französischen WAA La Hague (nach Greenpeace-Angaben 32 MOX-Brennelemente, die 221 Kilo atomwaffentaugliches Plutonium enthielten) an Bord genommen.

02. Januar 2009
'Atlantic Osprey' zu Werftarbeiten in die britischen Birkenhead Docks geschleppt

Auf merseyshipping.co.uk ist berichtet worden, daß der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey'  (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4) am 02.01.09 ohne eigenen Antrieb von Schleppern vom britischen Cammell Laird zum britischen West Float, Birkenhead, verholt worden war.
Am 12.01.09 wurde das Schiff in den Birkenhead Docks bei Liverpool erneut gesichtet. - Offensichtlich werden in den Birkenhead Docks Werftarbeiten an dem Schiff durchgeführt. Wann die Werftliegezeit der 'Atlantic Osprey' beendet sein wird, ist hier nicht bekannt.

02.01.2009: Das britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen VSQQ4) für Atomtransporte wird in die britischen Birkenhead Docks geschleppt

"Atlantic Osprey - Dead Tow From Cammell Laird to Bidston" ... "The ro/ro nuclear fuel carrier ATLANTIC OSPREY owned by the Nuclear Decommissioning Authority and managed by James Fisher & Sons is seen being towed from Cammell Laird to West Float, Birkenhead on January 02, 2009. She has been undergoing refit by Cammell Laird." (merseyshipping.co.uk)
"Fri 2 Jan 2009, 15:43 ...along with Atlantic Osprey out of NSL and into Birkenhead docks with 3 tugs (tow line snapped at one point too). ...“ - "Fri 2 Jan 2009, 16:21 No idea on the Osprey mate, she has been in Lairds for a few weeks and shows signs of work/welding on her stern, she was a dead tow too that why her ais is still not showing properly, the tug chatter mentioned leaving her in the basin for a while before moving her up to West Float were NSL have another dock, might mean that the RFA thats in there now might be on the move soon " (forum.shipais.com)
 

Nachtrag (23.05.2009)
Die Werftarbeiten an dem britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4) in den britischen Birkenhead Docks bei Liverpool sind offensichtlich beendet.
Aus den Daten auf shipais.com und aisliverpool.co.uk ist hervorgegangen, daß sich die 'Atlantic Osprey' am 18.05.09 um 00:10 Uhr (BST, British Summer Time) noch in den britischen Birkenhead Docks bei Liverpool befand. Am gleichen Tag, dem 18.05.09, um 20:18 Uhr (BST) befand sich das Schiff mit 5,4 Knoten Fahrt und Kurs 328 Grad NNW in der Irischen See in der Nähe von Liverpool. - Am 19.05.09 um 12:54 Uhr (BST) befand sich die 'Atlantic Osprey' demnach in der Irischen See in Höhe des Douglas Head auf der britischen Insel Isle of Man mit 10,3 Knoten Fahrt und Kurs 205 Grad SSW. Laut diesen Internetangaben  soll die 'Atlantic Osprey' nach Dunkerque (Dünkirchen) in Frankreich fahren, dort soll sie demzufolge am 25.05.09 gegen 06:00 Uhr einlaufen.