Urananreicherungs-Anlage (UAA) Gronau    

 

Uranhexafluorid (UF6) Fässer bei der Verladung

(letzte Aktualisierung: 08.10.2009)

   
   Inhaltsübersicht:

- Uranhexafluorid-Transporte aus Gronau über den Hamburger Hafen 
   in die USA bestätigt (07.10.2009)

- 12. September 2009
: Uranhexafluorid-Transport aus Gronau über den Hamburger Hafen 
   in die USA?
 

- 27. April 2009: Uranmüll-Transport aus Gronau nach Frankreich für ca. 2 Stunden gestoppt

- Russland stellt Verarbeitung ausländischer Uranabfälle 2011 ein

- UAA Gronau auf 2200 Tonnen Kapazität erweitert
 

- 11. März 2009: Bisher größter Uranmüllzug aus Gronau
- Uranmülltransport am 04.06.08 aus Gronau über Rotterdam nach Russland über 
    eineinviertel Stunden gestoppt

- Erneuter Uranmülltransport am 05.03.08 aus Gronau über Rotterdam nach Russland

- Uranmülltransport aus Gronau: Greenpeace verzögert am 18.01.08 Verladung in Rotterdam

- Urantransport am 16.01.08 aus Gronau nach Russland über sechs Stunden gestoppt!
- Urantransport aus Gronau nach Russland am 31.05.06
- Rückblick: Urantransport aus Gronau am 25.01.06
- Neuer Urantransport aus Gronau nach Russland wird am 25.01.06 erwartet!
- Atomtransport aus Gronau am 13.04.05
- Neuer Atomtransport aus Gronau am 13.04.05 erwartet
- Rückblick: Atomtransport aus Gronau am 02.03.05

 

 

 

=> Aktuelle Infos zu Gronau findet ihr im Internet z.B. unter  AKU Gronau , MegA Waltrop , WigA Münster , BI Ahaus , sofa-ms.de und urantransport.de .

=> Auf der Website von ContrAtom ( http://www.contranetz.de/atom/ ) wird auf der Rubrik  Uran-Transporte  ausführlich über die Uran-Transporte aus Gronau nach Russland informiert.  

 

Uranhexafluorid-Transporte aus Gronau über den Hamburger Hafen in die USA bestätigt (07.10.2009)

Angereichertes Uranhexafluorid (UF6) aus der Urananreicherungs-Anlage (UAA) der Urenco in Gronau wird über den Hamburger Hafen zu Brennelementfabriken in die USA verschifft, dies geht aus den Antworten der Hamburger Bürgerschaft auf eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE mit dem Titel "Atom-Transporte durch den Hamburger Hafen und das Hamburger Stadtgebiet" eindeutig hervor (Drs. 19/3011 Anlage 1 und Drs. 19/3835 Anlage 1).
Nach Angaben der Hamburger Bürgerschaft auf diese Große Anfrage erfolgten allein im Zeitraum vom 04.03.2008 bis zum 18.07.2009 insgesamt 16 Transporte mit angereichertem Uranhexafluorid (max. 5% Anreicherung) aus der UAA in Gronau über den Hamburger Hafen und weiter auf dem Seeweg in die USA.
Davon gingen 12 Uranhexafluorid-Transporte zu der Brennelementfabrik der Westinghouse in Columbia/South Carolina und 4 Transporte zur Brennelementfabrik der Framatome ANP (AREVA NC) in Richland/Washington.
Bei diesen aufgelisteten 16 Transporten wurden über 180 Tonnen angereichertes Uranhexafluorid (max. 5% Anreicherung) aus der UAA Gronau über den Hamburger Hafen in die USA befördert.
Diese Transporte wurden ausschließlich als Straßentransporte aus der UAA in Gronau zum Hamburger Hafen durchgeführt, dort wurde nach Aussage der Hamburger Bürgerschaft das angereicherte Uranhexafluorid auf dem Gelände der UNIKAI Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH, Dessauer Str. 10, 20457 Hamburg, für den Schiffstransport umgeschlagen und anschließend auf dem Seeweg in die USA transportiert.
Die Transportdaten im Zeitraum vom 04.03.2008 bis zum 18.07.2009 für diese UF6-Transporte aus der UAA in Gronau über den Hamburger Hafen in die USA: 04.03.2008, 21.04.2008, 07.05.2008, 16.05.2008, 05.09.2008, 17.10.2008, 26.10.2009, 21.11.2008, 19.12.2008, 16.01.2009, 24.03.2009, 11.05.2009, 12.06.2009, 27.06.2009, 04.07.2009, 18.07.2009.

Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bestätigen die Uranhexafluorid-Transporte

Nach den vorliegenden Listen der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wurden
- unter der laufenden Nummer 6863 eine Sammelgenehmigung für max. 120 Transporte von max. 554400 kg unbestr. Uran in Form von UF6 (max. 5% Anreicherung) in dem Zeitraum ab dem 14.01.08 bis zum 31.12.08 genehmigt.  - Diese Genehmigung umfaßte den Straßentransport, Umschlag und den Transport auf dem Seeweg.
Absender des angereicherten UF6 war demnach die UAA Urenco in Gronau. Empfänger des angereicherten UF6 waren laut dem BfS: Springfields Fuels Ltd., Springfields/GB / Urenco Capenhurst, Capenhurst/GB / Urenco Nederland BV, Almelo/NL / FBFC, Romans/F / Westinghouse Electric, Västeras/S / Westinghouse, Columbia/USA / Global Nuclear Fuels, Wilmington/USA / Framatome ANP, Richland/USA und ANF, Lingen.
Transportdaten nach dieser Sammelgenehmigung: 23.01.2008, 24.01.2008, 29.01.2008, 08.03.2008, 21.04.2008, 07.05.2008, 16.05.2008, 05.09.2008, 17.10.2008, 25.10.2008, 21.11.2008 und 19.12.2008.
- unter der laufenden Nummer 6863/1 eine Sammelgenehmigung für max. 102 Transporte von max. 443520 kg unbestr. Uran in Form von UF6 (max. 5% Anreicherung) in dem Zeitraum ab dem 15.01.09 bis zum 31.12.09 genehmigt.  - Diese Genehmigung umfaßt den Straßentransport, Umschlag und den Transport auf dem Seeweg.
Absender des angereicherten UF6 ist demnach die UAA Urenco in Gronau. Empfänger des angereicherten UF6 waren laut dem BfS: Springfields Fuels Ltd., Springfields/GB / Urenco Capenhurst, Capenhurst/GB / Urenco Nederland BV, Almelo/NL / FBFC, Romans/F / Westinghouse Electric, Västeras/S / Westinghouse, Columbia/USA / Global Nuclear Fuels, Wilmington/USA / Framatome ANP, Richland/USA und ANF, Lingen.
Bisherige Transportdaten nach dieser Sammelgenehmigung: 16.01.2009, 25.03.2009, 11.05.2009, 12.06.2009, 27.06.2009, 04.07.2009, 18.07.2009, 29.08.2009 und 12.09.2009.

Rückblick: Am 13.09.09 wurde im Hamburger Hafen am Burchhardtkai das mit (mindestens) 16 UF6-Containern beladene Containerschiff 'OOCL Montreal' (IMO-Nr. 9253739, MMSI: 477321000, Rufzeichen: VRYO3 ), Heimathafen Hong Kong in China, der Reederei Orient Overseas Container Line Ltd. (OOCL) gesichtet.
Die 'OOCL Montreal' war zuvor am 11.09.09 in Antwerpen in Belgien ausgelaufen, nahm dann Kurs auf Hamburg, wo das Schiff am 12.09.09 eintraf. - Am 14.09.09 verließ die 'OOCL Montreal' Hamburg mit Kurs auf Montreal in Kanada, dort sollte sie am 21.09.09 eintreffen. (Das Schiff befindet sich seit mindestens Oktober 2008 im Pendelverkehr zwischen Montreal, Antwerpen und Hamburg.)

=> Die Hinweise, daß am 12.09.09 von der Urenco in Gronau angereichertes UF6 (Uranhexafluorid) zunächst auf dem Straßenweg in den Hamburger Hafen befördert wurde und dort auf das Containerschiff 'OOCL Montreal' umgeschlagen wurde, verdichten sich. Der Seetransport des angereicherten UF6 ging nach Montreal in Kanada. Von dort aus weiter recht wahrscheinlich in Richtung der US-amerikanischen Brennelementfabrik der Framatome ANP in Richland im US-Bundesstaat Washington. Dieser liegt an der Pazifik-Küste im Nordwesten der USA an der Grenze zu Kanada.

Hintergrund: Bei den Anlagen der Firmen Westinghouse in Columbia/South Carolina , Global Nuclear Fuels, Wilmington/North Carolina , Framatome ANP, Richland/Washington handelt es um Brennelementfabriken: Dort wird zunächst das eingehende angereicherte UF6 in Uranoxid (UO2) umgewandelt (Konversion). Das Uranoxid wird anschließend zu kleinen Brennstofftabletten gepreßt und dann gesintert (Pellets). Abschließend erfolgt das Befüllen der Brennstäbe mit den Uranpellets und die Montage der Brennstäbe zu Brennelementen. (Diese Verfahrensschritte erfolgen auch in der einzigen deutschen Brennelementfabrik in Lingen, die von der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), einer hundertprozentigen Tochter der AREVA NP, betrieben wird.)
In den USA befinden sich zurzeit 104 Reaktorblöcke an 65 Standorten für die Stromerzeugung. Obwohl sich in den USA mehrere Brennelementfabriken befinden, gibt es nach Angaben der United States Enrichment Corporation (USEC Inc.) in den USA jedoch nur eine Urananreicherungs-Anlage, die sich in Paducah, Kentucky befindet. Diese arbeitet nach dem Gasdiffusions-Verfahren. (Eine Demonstrationsanlage zur Urananreicherung nach dem Zentrifugenverfahren befindet sich laut der USEC in Piketon, Ohio. )
Folglich müssen die USA zum Betrieb der Brennelementfabriken und der Atomkraftwerke angereichertes UF6 aus dem Ausland importieren.

UF6-Transporte aus Gronau über den Hamburger Hafen in die USA

Hamburger Bürgerschaft Drs. 19/3011 Anlage 1 und Drs. 19/3835 Anlage 1
Zeitraum: 2008 bis 2009

Transport -Datum (HH) Stoffart,
Kernbrennstoffmasse,
Aktivität
Absender,
Absenderort

 

Empfänger,
Empängerort

 

Schiff
(HH)

 

LKW (HH)

 

Bahn (HH)

 

Umschlagort

 

               
04.03.2008 Uranhexafluorid (UF6),
18480 kg,
1073 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
21.04.2008 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
538 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
07.05.2008 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
1340 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
16.05.2008 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
1248 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
05.09.2008 Uranhexafluorid (UF6),
k.M., k.A.
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
17.10.2008 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
462 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
AREVA NC,
Richland/USA
Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
26.10.2009 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
538 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
AREVA NC,
Richland/USA
Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
21.11.2008 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
1071 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
19.12.2008 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
824 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
AREVA NC,
Richland/USA
Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
16.01.2009 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
1071 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
24.03.2009 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
1074 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
11.05.2009 Uranhexafluorid (UF6),
18480 kg,
1078 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
12.06.2009 Uranhexafluorid (UF6),
18480 kg,
1248 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
AREVA NC,
Richland/USA
Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
27.06.2009 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
496 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
04.07.2009 Uranhexafluorid (UF6),
18480 kg,
k.A.
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH
18.07.2009 Uranhexafluorid (UF6),
9240 kg,
624 GBq
Urenco Deutschland GmbH,
Gronau/D
Westinghouse Electric, Columbia/USA Ja Ja - Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH

Transportgenehmigungen vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für UF6-Transporte aus Gronau in die USA

Die unten stehende Tabelle listet die Transportgenehmigungen für UF6-Transporte aus Gronau (u.a.) in die USA im Zeitraum vom 2008 bis 2009 auf.

Transport Datum

Laufende Antrag Nummer

Zu befördernder Stoffe

Maximal genehmigte Anzahl der Transporte

LKW

Bahn

Schiff

Umschlag

Absender

Empfänger

Bestimmungsort

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

23.01.2008
24.01.2008
29.01.2008
08.03.2008
21.04.2008
07.05.2008
16.05.2008
05.09.2008
17.10.2008
25.10.2008
21.11.2008
19.12.2008

6863

max. 554400 kg unbestr. Uran in Form von UF6 (max. 5% Anreicherung)

120

Ja

Nein

Ja

Ja

Urenco, Gronau

Springfields Fuels Ltd.,
Urenco Capenhurst,
Urenco Nederland BV,
FBFC,
Westinghouse Electric,
Westinghouse,
Global Nuclear Fuels,
Framatome ANP,
ANF

Springfields/GB,
Capenhurst/GB,
Almelo/NL,
Romans/F,
Västeras/S,
Columbia/USA,
Wilmington/USA,
Richland/USA,
Lingen

16.01.2009
25.03.2009
11.05.2009
12.06.2009
27.06.2009
04.07.2009
18.07.2009
29.08.2009
12.09.2009

6863/1

max. 443520 kg unbestr. Uran in Form von UF6 (max. 5% Anreicherung)

102

Ja

Nein

Ja

Ja

Urenco, Gronau

Springfields Fuels Ltd.,
Urenco Capenhurst,
Urenco Nederland BV,
FBFC,
Westinghouse Electric,
Westinghouse,
Global Nuclear Fuels,
Framatome ANP,
ANF

Springfields/GB,
Capenhurst/GB,
Almelo/NL,
Romans/F,
Västeras/S,
Columbia/USA,
Wilmington/USA,
Richland/USA,
Lingen

 

 
12. September 2009: Uranhexafluorid-Transport aus Gronau über den Hamburger Hafen in die USA?

Es gibt Hinweise, daß am 12.09.09 von der Urenco in Gronau angereichertes UF6 (Uranhexafluorid) zunächst auf dem Straßenweg in den Hamburger Hafen befördert wurde und dort auf das Containerschiff 'OOCL Montreal' umgeschlagen wurde. Der Seetransport des angereicherten UF6 ging nach Montreal in Kanada. Von dort aus weiter in Richtung der US-amerikanischen Brennelementfabriken der Firmen Westinghouse in Columbia/South Carolina , Global Nuclear Fuels, Wilmington/North Carolina und Framatome ANP, Richland/Washington.

Rückblick: Am 13.09.09 wurde im Hamburger Hafen am Burchhardtkai das mit (mindestens) 16 UF6-Containern beladene Containerschiff 'OOCL Montreal' (IMO-Nr. 9253739, MMSI: 477321000, Rufzeichen: VRYO3 ), Heimathafen Hong Kong in China, der Reederei Orient Overseas Container Line Ltd. (OOCL) gesichtet.

Das mit UF6-Containern beladene Containerschiff 'OOCL Montreal' (IMO-Nr. 9253739, Rufzeichen: VRYO3 ) am Burchardkai im Hamburger Hafen (13.09.09) Das Containerschiff 'OOCL Montreal' (IMO-Nr. 9253739, Rufzeichen: VRYO3 )  am Burchhardkai im Hamburger Hafen (20.06.2009)

Die 'OOCL Montreal' war zuvor am 11.09.09 in Antwerpen in Belgien ausgelaufen, nahm dann Kurs auf Hamburg, wo das Schiff am 12.09.09 eintraf. - Am 14.09.09 verließ die 'OOCL Montreal' Hamburg mit Kurs auf Montreal in Kanada, dort sollte sie am 21.09.09 eintreffen. - Am 01.10.09 wird sie dann wieder im Hafen von Antwerpen in Belgien erwartet. (Das Schiff befindet sich seit mindestens Oktober 2008 im Pendelverkehr zwischen Montreal, Antwerpen und Hamburg.)

Nach der Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 16.09.09 wurde unter der laufenden Nummer 6863/1 eine Sammelgenehmigung für max. 102 Transporte von max. 443520 kg unbestr. Uran in Form von UF6 (max. 5% Anreicherung) in dem Zeitraum ab dem 15.01.09 bis zum 31.12.09 genehmigt.  - Diese Genehmigung umfaßt den Straßentransport, Umschlag und den Transport auf dem Seeweg.
Absender des angereicherten UF6 ist demnach die Urenco in Gronau. Empfänger des angereicherten UF6 sind laut dem BfS: Springfields Fuels Ltd., Springfields/GB / Urenco Capenhurst, Capenhurst/GB / Urenco Nederland BV, Almelo/NL / FBFC, Romans/F / Westinghouse Electric, Västeras/S / Westinghouse, Columbia/USA / Global Nuclear Fuels, Wilmington/USA / Framatome ANP, Richland/USA und ANF, Lingen.
Bisherige Transportdaten nach dieser Sammelgenehmigung: 16.01.2009, 25.03.2009, 11.05.2009, 12.06.2009, 27.06.2009, 04.07.2009, 18.07.2009, 29.08.2009 und 12.09.2009(!).
(Am 13. und 14.09.09 erfolgten laut der BfS-Liste keine Atomtransporte auf dem Seeweg von oder nach Deutschland.)

Hintergrund: Bei den Anlagen der Firmen Westinghouse in Columbia/South Carolina , Global Nuclear Fuels, Wilmington/North Carolina , Framatome ANP, Richland/Washington handelt es um Brennelementfabriken: Dort wird zunächst das eingehende angereicherte UF6 in Uranoxid (UO2) umgewandelt (Konversion). Das Uranoxid wird anschließend zu kleinen Brennstofftabletten gepreßt und dann gesintert (Pellets). Abschließend erfolgt das Befüllen der Brennstäbe mit den Uranpellets und die Montage der Brennstäbe zu Brennelementen. (Diese Verfahrensschritte erfolgen auch in der einzigen deutschen Brennelementfabrik in Lingen, die von der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), einer hundertprozentigen Tochter der AREVA NP, betrieben wird.)
In den USA befinden sich zurzeit 104 Reaktorblöcke an 65 Standorten für die Stromerzeugung. Obwohl sich in den USA mehrere Brennelementfabriken befinden, gibt es nach Angaben der United States Enrichment Corporation (USEC Inc.) in den USA jedoch nur eine Urananreicherungs-Anlage, die sich in Paducah, Kentucky befindet. Diese arbeitet nach dem Gasdiffusions-Verfahren. (Eine Demonstrationsanlage zur Urananreicherung nach dem Zentrifugenverfahren befindet sich laut der USEC in Piketon, Ohio. )
Folglich müssen die USA zum Betrieb der Brennelementfabriken (für die Atomkraftwerke) angereichertes UF6 aus dem Ausland importieren.

(Dank an die AktivistInnen von ContrAtom für die eingehenden Recherchen zu dem Containerschiff 'OOCL Montreal' und deren informativen Artikel "Hamburg: Umschlagplatz für Kernbrennstoffe" vom 15.09.09 http://www.contratom.de/news/newsanzeige.php?newsid=17480 . Diese sind in dem oben stehenden Bericht eingeflossen.)

 
27. April 2009: Uranmüll-Transport aus Gronau nach Frankreich für 
ca. 2 Stunden gestoppt

Am späten Abend des 27.04.09 um 23:10 Uhr startete vom Gelände der Urananreicherungs-Anlage (UAA) in Gronau ein mit 25 Waggons (ca. 1250 t abgereichertem Uranmüll beladener) Zug. Durch eine Abseilaktion einer Aktivistin wurde der Uranmüll-Transport nahe Münster gegen 23:45 Uhr für ca. zwei Stunden gestoppt. Der Zug konnte seine Fahrt erst am 28.04.09 gegen 02:00 Uhr fortsetzen, nachdem die Aktivistin von Spezialkräften der Bundespolizei geräumt wurde. (Im Januar 2008 dauerte die luftige Protestaktion der Kletteraktivistin beinahe 7 Stunden an. Seitdem fährt eine Klettereinheit der Bundespolizei vorsorglich mit dem Zug mit.) - Zuvor hatten an der UAA Gronau mehrere Leute protestiert, in Münster fand eine spontane Mahnwache mit Luftballonaktion am Hauptbahnhof statt.

Zunächst (27.04.09) wurde davon ausgegangen, daß der Uranmüll-Transport aus Gronau nach Rotterdam in den Niederlanden fahren sollte, wo anschließend der Umschlag auf den niederländischen Frachter MV Schouwenbank für einen Transport nach Russland erwartet wurde. - Die MV Schouwenbank legte jedoch aus Rotterdam bereits am 27.04.09 überraschend in Richtung Antwerpen ab - ohne den Uranmüll an Bord genommen zu haben. (Die Info über das Ablegen der niederländischen MV Schouwenbank aus Rotterdam am 27.04.09 ist am 28.04.09 auch auf portofrotterdam.com bestätigt worden. Die dort erfolgten Angaben über die MV Schouwenbank (IMO-Nr.: 9163647, Rufzeichen PFSC) der niederländischen Reederei Wagenborg, sind zutreffend.)

Inzwischen (28.04.09) hat sich aber herausgestellt, daß diese anfängliche Vermutung nicht richtig war: Journalisten erfuhren auf Nachfrage bei der Bundespolizei, daß der Uranmüll-Transport über Duisburg in Richtung Frankreich in die südfranzösische Atomanlage Pierrelatte fuhr
Der Uranmüll-Transportzug fuhr von Gronau über Steinfurt nach Münster, dann weiter nach Hamm, wo sich ein großer Güterbahnhof befindet. (Noch vor einigen Jahren hielten dort alle WAA-Transporte u.a. in die französische Plutonium-Fabrik La Hague z. T. für mehrere Stunden und fuhren erst gegen 06:00 Uhr weiter.) Die weitere Route sieht wie folgt aus: Hamm - Lünen - Waltrop - Recklinghausen - Gelsenkirchen(Nord) - Oberhausen - Duisburg - Düsseldorf - Köln - Bonn - Koblenz. Somit durchquerte die gefährliche Fracht das dicht besiedelte Ruhrgebiet und auch das Rheinland. Von Koblenz ging es entweder an der Mosel entlang über Trier und den Grenzübergang Perl-Apach nach Metz oder am Rhein entlang und über Lauterbourg/Strasbourg Richtung Rhone-Tal, wo der Zug durch Lyon nach Pierrelatte fährt. (In der Vergangenheit sind Uranzüge immer über Perl-Apach gefahren.)

Trotz der Vorverlegung um zwei Tage wurde der geheime Uranmüll-Transport wieder mal öffentlich. Momentan fahren die Uranmüllzüge abwechselnd nach Russland und nach Frankreich (zur Dekonversion?). Das zeigt: Die Uranmüll-"Entsorgung" ist völlig planlos, Hauptsache erst mal weg aus Gronau - doch eines Tages soll zumindest der Uranmüll aus Südfrankreich wieder zurückkommen. (SOFA Münster) http://www.sofa-ms.de/home.html )

Weitere Infos über den Uranmüll-Transport am 27.04.09 aus Gronau gibt es auch auf Indymedia unter http://de.indymedia.org/2009/04/248604.shtml , http://de.indymedia.org/2009/04/248547.shtml und http://de.indymedia.org/2009/04/248506.shtml .

Pressemitteilung zum Urantransport am 27.04.09

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
BI „Kein Atommüll in Ahaus“
BI Umweltschutz Hamm

28. April 2009

Uranmüllzug fährt von Gronau nach Südfrankreich !

Französische Umweltaktivistin seilt sich bei Münster vor Zug ab

Gegen Mitternacht seilte sich die französische Umweltaktivistin Cécile Lecomte bei Münster von einer Autobahnbrücke vor einem Zug mit 1250 Tonnen abgereichertem Uranmüll ab. Der 500 Meter lange Atomzug wurde dadurch von der Bundespolizei für zwei Stunden aufgehalten. Entgegen ersten Vermutungen fuhr dieser Uranmüllzug nicht nach Russland, sondern von der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau nach Südfrankreich. Die Aktivistin wurde von einer Spezialeinheit der Bundespolizei kurzzeitig in Münster in Gewahrsam genommen. Der Zug fuhr gegen 2 Uhr über die Bahnstrecke Münster-Hamm-Waltrop-Datteln-Recklinghausen-Oberhausen-Duisburg-Düsseldorf-Köln-Bonn-Koblenz weiter nach Südfrankreich, wo er morgen in der Atomanlage Pierrelatte an der Rhone eintreffen soll.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen verurteilen diesen Uranmülltransport auf das Schärfste. Nachdem die Proteste in Russland offensichtlich zu stark geworden sind, fährt die Betreiberin der UAA, die Urenco, ihren Uranmüll nun nach Pierrelatte in Südfrankreich. Urenco gehört u. a. den Energiekonzernen RWE und EON und ist über ein Joint Venture mit dem Pierrelatte-Betreiber AREVA verbunden.
In Pierrelatte befindet sich eine Dekonversionsanlage für Uranhexafluorid. „Es ist davon auszugehen, dass dieser Uranmüll in wenigen Jahren in anderer Form nach Gronau zur langfristigen Lagerung zurückkommt. 2005 wurde dafür von der NRW-Landesregierung „vorsorglich“ bereits der Bau einer Zwischenlagerhalle für 60 000 Tonnen Uranoxid genehmigt,“ so Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau.
Der jetzige Uranmülltransport wurde von Polizei und Urenco wieder wie ein Staatsgeheimnis behandelt. „Heute Nacht fuhr der überdimensionale Zug mitten durch dichtbesiedelte Städte des Ruhrgebiets und des Rheinlandes, doch niemand wird vorab informiert – nicht einmal die lokalen Rettungsdienste. Dabei kann im Falle eines schweren Unfalls tödliche Flusssäure entstehen,“ kritisierte Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
„Die angebliche Uranmüllentsorgung in Gronau ist ein einziges Verschieben: Seit 1996 wurden 30 000 Tonnen Uranmüll nach Russland gebracht, nun geht es nach Südfrankreich, später wieder zurück nach Gronau – und dann? Der ständige Bahntransport durch halb Europa ist jedenfalls keine akzeptable Art der Entsorgung,“ so Matthias Eickhoff von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und dem Ruhrgebiet fordern deshalb, den derzeitigen Ausbau der Urananreicherungsanlage Gronau zu stoppen und diese stillzulegen. Am 3. Mai findet um 14 Uhr vor der UAA in Gronau aus Protest der traditionelle Sonntagsspaziergang statt.

 

Russland stellt Verarbeitung ausländischer Uranabfälle 2011 ein

Von der Russian News & Information Agency (RIA Novosti) wird am 19.03.09 aktuell gemeldet: "Der russische Atomkonzern Rosatom wird die Verarbeitung ausländischer Uranabfälle zum Jahr 2011 einstellen."
"Das teilte das Unternehmen [Rosatom] am Donnerstag [19.03.09] in Moskau in einer Stellungnahme zu Forderungen der Ökologen mit, die Einfuhr von Atommüll nach Russland zu stoppen", wird in dem Artikel auf RIA Novosti mitgeteilt. Hintergrund dazu laut RIA Novosti: "Am vergangenen Mittwoch [18.03.09] war ein deutsches Schiff mit 1250 Tonnen Uranhexafluorid (UF6) an Bord in St. Petersburg eingetroffen. Die Ladung soll dann per Eisenbahn zu einem Atombetrieb nach Sibirien zur Verarbeitung gebracht werden."
Weiter wird darüber auf RIA Novosti ausgeführt: "Rosatom behauptet, dass die Nachanreicherung von Uranhexafluorid aus Halden für die Umwelt nicht schädlich ist. Trotzdem sei beschlossen worden, die Verarbeitung fremder Abfälle auf dem Territorium Russlands einzustellen. Am Donnerstag [19.03.09] hatten in St. Petersburg Umweltschützer gegen diese Uran-Transporte demonstriert. Die Umweltorganisationen Greenpeace und Ekosaschtschita (Öko-Schutz) kündigten an, die Generalstaatsanwaltschaft auf die Unzulässigkeit der Einfuhr nuklearer Abfälle nach Russland aufmerksam zu machen."
"Nach Greenpeace-Angaben", so der Artikel auf RIA Novosti, "wurden bislang aus Westeuropa rund 100 000 Tonnen UF6 nach Russland gebracht. Rosatom-Experten behaupten, dass die Strahlung dieses Stoffes deutlich unter der von Natururan liegt, weil der Gehalt an radioaktivem Isotop U-235 im Uranhexafluorid erheblich geringer ist."
"'2009 und 2010 laufen die früher geschlossenen Verträge über die Nachanreicherung von UF6 ab. Wir werden sie nicht verlängern und auch keine neuen Verträge schließen', versicherte ein Rosatom-Experte" gemäß dem Bericht auf RIA Novosti abschließend.

 

UAA Gronau auf 2200 Tonnen Kapazität erweitert

17.03.2009 (SOFA Münster): 2005 erteilte der damalige NRW-Energieminister Axel Horstmann (SPD) der Urenco - also den Großaktionären RWE und EON - die Genehmigung zum Ausbau der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau von 1800 t Urantrennarbeit/Jahr auf 4500 t. Seither baut die Urenco unter Hochdruck an der neuen Erweiterungsanlage, die nun leider in Betrieb gegangen ist!!
Laut Urenco-Website erreichte die UAA Gronau zum Jahresende 2008 bereits eine Kapazität von 2200 t, das sind fast 25% Zuwachs - und der Ausbau geht massiv weiter. Nicht zu vergessen ist die Genehmigung von Horstmann (der nach der Landtagswahl zum strahlenden NRW-Repräsentanten für den Atomkonzern EnBW wurde...) zum Bau einer Zwischenlagerhalle für 60 000 t Uranoxid (U3O8). Wenn der Uranmüll nicht mehr nach Russland geht, soll das abgereicherte Uranhexafluorid (UF6) zunächst nach Pierrelatte in Südfrankreich (zurück) gebracht, dort in U3O8 umgewandelt und schließlich wieder nach Gronau zur "Zwischen"-Lagerung gekarrt werden - Endlagerung natürlich ungeklärt.
Eines ist klar: Mit Atomausstieg hat das nichts zu tun - In NRW werden die Atomanlagen schon jetzt massiv ausgebaut. Den Atomkonzernen ist es bitterernst mit der "Renaissance" der Atomenergie!
Deshalb müssen wir jetzt auf die Straße gehen, um den Wahnsinn zu stoppen. Wir dürfen nicht auf die Bundestagswahl warten oder hoffen, sondern müssen jetzt den nötigen politischen Gegendruck aufbauen !!
Also: Kommt am 25. April 2009 zur überregionalen Anti-Atom-Demo nach Münster!! Startpunkt ist um 11 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Hindenburgplatz vor dem Schloss, danach geht der Demozug durch die Innenstadt zum Prinzipalmarkt, wo gegen 13 Uhr eine große Abschlusskundgebung stattfindet. Zugesagt haben RednerInnen aus der Region und mehreren europäischen Ländern!

http://www.sofa-ms.de/home.html )

Weitere Infos über die Erweiterung der UAA in Gronau gibt es auch auf Indymedia unter http://de.indymedia.org/2009/03/244368.shtml 

 

11. März 2009: Bisher größter Uranmüllzug aus Gronau

(SOFA Münster) Der bisher größte Uranmülltransport aus Gronau nach Russland startete am 11. März 2009 um 23:07 Uhr mit 4 Stunden Verspätung! Der Zug hatte 25 Waggons mit 100 UF6-Fässern und 1250 t abgereichertem Uranmüll. Dies ist der bisher größte Uranmüllzug von Gronau nach Russland!!
Der Uranmülltransport fuhr am 12. März 2009 um 0:24 Uhr durch den Münsteraner Hauptbahnhof in den Rangierbahnhof. Um 01:08 Uhr fuhr der Uranmülltransport weiter Richtung Rheine - Bad Bentheim - Hengelo -Almelo. Am frühen Morgen erreichte der Uranmüll Rotterdam, wo er auf die MV Schouwenbank der niederländischen Reederei Wagenborg verladen wurde. Das Schiff soll den Uranmüll zunächst nach St. Petersburg bringen. Dort wurden erneut Proteste angekündigt.
Urenco und Polizei sind mit ihrem Plan gescheitert, durch eine Verzögerung der Lok-Ankunft um 3 Stunden die Anti-Atom-Initiativen zu täuschen. Bis 19:15 Uhr war alles ruhig an der UAA-Mahnwache, so als würde gar nichts fahren. Doch dann flog ein Hubschrauber, in Steinfurt hatte die Polizei einen Technik-LKW und einen Krankenwagen, in Metelen war der Wald voller Polizei, wo sich die französische Aktivistin Cécile vor einem Jahr abgeseilt hatte, und im Münsteraner Hauptbahnhof kam ein Bereitschaftstrupp der Bundespolizei wegen einer Aufsehen erregenden Aktion: Zwei Ballons hoben ein großes Anti-Atom-Transpi unter die Decke der Bahnhofshalle ! Platzverweise in Altenberge! Die Polizei war total nervös!

Hinweis: Am 25. April 2009 um 11 Uhr startet auf dem Hindenburgplatz in Münster eine überregionale Anti-Atom-Demo gegen die Renaissance der Atomkraft, für den sofortigen Atomausstieg und zum Gedenken an die Opfer von Tschernobyl.
Am 26. April 2009 um jeweils 14 Uhr wird auch vor den AKWs Krümmel und Neckarwestheim demonstriert !!

Urantransporte stoppen - Urananreicherungsanlagen stilllegen!! - RWE/EON auflösen!!

Fahrplan/timetable:
UAA Gronau (Abfahrt, departure): 11 March, 23.07 Uhr
Burgsteinfurt: 23.49 Uhr
Altenberge: 12 March, 0.03 Uhr
Münster Hbf: 0.23 + 1.10 Uhr (2x Durchfahrt !!)
Münster Güterbahnhof (zwischen Friedrich-Ebert-Str. und Cineplex) 0.24-1.08 Uhr (Umkoppeln)
Greven: 1.20 Uhr
Emsdetten: 1.30 Uhr
Rheine: 1.40 Uhr
Bad Bentheim: 2-4 Uhr (Lokwechsel/change of locomotives)
Hengelo/NL: ca. 2.30-4.30 Uhr
Almelo: ca. 2.45-4.45 Uhr
Deventer: ca. 3.15-5.15 Uhr
Apeldoorn: ca. 3.30-5.30 Uhr
Utrecht: ca. 4.30-6.30 Uhr
Rotterdam-Waalhaven: 12 March, ca. 5.30-8 Uhr

Abfahrt/departure Rotterdam-Waalhaven (MV Schouwenbank): 13 March, 6.30 pm
Skagerrag and Kattegat: 14 March
Helsingor/Helsingborg: 14/15 March (night)
Copenhagen/Malmo: 15 March (early morning)
Gotland (Sweden): 16 March
Tallinn/Helsinki: 17 March (noon)
St Petersburg (arrival): 18 March, 7 am
St Petersburg (departure by train to nuclear city of Novouralsk (near Yekaterinburg)
http://www.sofa-ms.de/home.html )

Weitere Infos über den Uranmüll-Transport am 11.03.09 aus Gronau gibt es auch auf Indymedia unter http://de.indymedia.org/2009/03/243911.shtml .

taz 
20.03.2009
Urenco-Atommülltransporte nach Russland - Protest gegen strahlende Importe

Atommüll aus Deutschland ist in Russland eingetroffen. Mehrere russische Demonstranten festgenommen. 
VON BERNHARD CLASEN

MÖNCHENGLADBACH taz Der bislang größte Transport von Atommüll nach Russland sorgt für Proteste. Nachdem am Mittwochabend über 100 Container mit rund 1.250 Tonnen abgereichertem Uran aus der Urananreicherungsanlage im nordrhein-westfälischen Gronau per Schiff im Hafen von St. Petersburg eingetroffen sind, protestierten russische Umweltgruppen am Donnerstag gegen den gefährlichen Import aus Deutschland.
Unmittelbar nach der Mahnwache wurde ihr Organisator, Raschid Alimow, zur Miliz vorgeladen. Dort wurde ihm eröffnet, dass man Anzeige gegen ihn erstatte. Statt der von Alimow angemeldeten 30 Teilnehmer seien 50 Personen erschienen, zudem hätten zwei Umweltschützer Signalfackeln in den Händen gehalten, so die Vorwürfe.
Die mit Uranhexafluorid beladenen Container stammen von der Firma Urenco, an der unter anderem die deutschen Energiekonzerne Eon und RWE beteiligt sind. Von St. Petersburg aus werden sie per Zug Richtung Ural transportiert, wo sie in der "geschlossenen Stadt" Nowouralsk gelagert werden sollen, berichtete das Jekaterinburger Büro von "Echo Moskau". Uranhexafluorid ist in seiner abgereicherten Form ein Abfallprodukt, das in Urananreicherungsanlagen anfällt. Ab etwa 57 Grad Celsius bei normalem Luftdruck gasförmig, bildet es im Kontakt mit Wasser hochätzende Flusssäure.
Besonders besorgt sind die Umweltschützer über die Lagerung des Mülls in der "geschlossenen Stadt". Selbst russische Staatsbürger können diese nur mit einer Sondergenehmigung betreten. "Die Zusammenarbeit von deutscher Atomwirtschaft und der geschlossenen Stadt Nowouralsk zeigt, dass undemokratische Strukturen in Russland ein geschätzter Partner der westlichen Atomwirtschaft sind", sagte Wladimir Sliwjak, Co-Vorsitzender von Ecodefense, zur taz. Ihm selbst war 2006 bei einem genehmigten Besuch der geschlossenen Stadt Lesnoi verboten worden, Bodenproben zu entnehmen, um Gerüchte über einen Unfall zu überprüfen.
Doch selbst die offiziellen Berichte der staatlichen Atomaufsichtsbehörde Rostechnadsor, so Sliwjak, seien Grund zur Beunruhigung. So habe die Atomaufsichtsbehörde festgestellt, dass die Sicherheitsvorschriften an keinem Bestimmungsort des abgereicherten westeuropäischen Atommülls eingehalten würden. Es bestehe ein hohes Risiko, dass die Atommüllcontainer brüchig werden, zitiert Sliwjak aus dem Bericht der russischen Behörde.
Die Umweltschützer wollen darum weiterkämpfen. Man werde den Zug beobachten und am Montag in Moskau und Jekarerinburg demonstrieren. Zudem bereitet Ecodefense eine Anklage bei der russischen Generalstaatsanwaltschaft gegen die Atomtransporte von Urenco vor.


BBU warnt vor Uranmüll-Monsterzug
09.03.2009
Uranhexafluorid ist radioaktiv und kann zur ätzenden Fluss-Säure reagieren

(Bonn / Gronau, 09.03.2009) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. hat heute in Bonn vor den Gefahren eines Monster-Atomtransportes gewarnt. Nach Angaben des BBU befinden sich auf dem Gelände der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau zahlreiche Bahnwaggons. Entsprechende Waggons sind in der Vergangenheit wiederholt für Uranmülltransporte von Gronau nach Russland zum Einsatz gekommen. Ende 2008 wurde auch in vergleichbaren Waggons Uranmüll nach Frankreich transportiert. Bei diesen Transporten handelte es sich um Sonderzüge, die mit bis zu 1000 Tonnen Uranmüll in Form von Uranhexafluorid in abgereicherter Form beladen waren. Der BBU rechnet auch jetzt damit, dass der vermutlich bald abfahrende Sonderzug rund 1000 Tonnen Uranhexafluorid abtransportieren wird. Der BBU lehnt diesen Transport generell ab. Seine mögliche Routen: Gronau – Münster – Bad Bentheim – Rotterdam – Russland oder Gronau – Münster – Ruhrgebiet – Rheinland – Frankreich. Örtliche Anti-Atomkraft-Initiativen rufen zu Protesten entlang der Routen auf.
In der Gronauer Uranfabrik wird Uran für den späteren Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet. Bei dem Uran, das in Gronau verarbeitet wird, handelt es sich um Uranhexafluorid, eine Uran-Fluor-Verbindung. Uranhexafluorid ist radioaktiv und reagiert bei Freisetzungen mit Wasser u. a. zur hochgefährlichen Fluss-Säure. Bei einem Transportunfall mit Uranhexafluorid-Freisetzungen müsste die Bevölkerung im Umkreis von mehreren Kilometern sofort evakuiert werden.
Bei der Urananreicherung in Gronau fallen erhebliche Mengen des sogenannten abgereicherten Urans (in Form von Uranhexafluorid, UF-6) an. Das gefährliche Material darf in Containern neben der Urananreicherungsanlage in Gronau unter dem freien Himmel gelagert werden. In der Vergangenheit sind zudem wiederholt große Uranhexafluorid-Mengen nach Russland, aber auch nach Frankreich, transportiert worden.
Verantwortlich für den Betrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage, aber auch für Schwesteranlagen in den Niederlanden und in Großbritannien, ist der internationale Urenco-Konzern. Maßgebliche deutsche Partner im Urenco-Verbund sind die Energiemultis RWE und E.ON.
Die Gronauer Uranfabrik und die Urantransporte waren und sind immer wieder das Protestziel der Anti-Atomkraft-Bewegung. So fand auch am 1. März vor der Urananreicherungsanlage eine Kundgebung statt, bei der gegen die RWE-Atom- und Energiepolitik und für die sofortige Stilllegung der Gronauer Urananlage demonstriert wurde. Trotz der Geheimniskrämerei rund um die Urantransporte, die Fahrtzeiten sind geheim, gab es immer wieder beachtliche Proteste gegen die Urantransporte von Gronau nach Russland.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. fordert gemeinsam mit seiner Gronauer Mitgliedsgruppe, dem Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, und mit weiteren Initiativen und Verbänden die sofortige Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage und das Verbot aller Urantransporte von und nach Gronau. Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied und Aktivist des AKU Gronau betont: „In jeder Atomanlage, auch in Gronau, fällt Atommüll an. Niemand weiß, wo dieses Material sicher und dauerhaft gelagert werden kann. Darum muss dafür Sorge getragen werden, dass kein weiterer Atommüll produziert wird. Die Anti-Atomkraft-Bewegung setzt sich weiterhin für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen ein.“
Der BBU weist bereits jetzt darauf hin, dass anlässlich des 23. Jahrestages der Tschernobyl-Reaktorkatastrophe an verschiedenen Orten Anti-Atomkraft-Demonstrationen stattfinden werden, so z. B. am 25. April in Münster und am 26. April bei den Atomkraftwerken Krümmel (Norddeutschland) und Neckarwestheim (Süddeutschland). 
Für telefonische Auskünfte ist der BBU unter 0228-214032 erreichbar, der AKU Gronau unter 02562-23125.

 
Das Motorschiff Schouwenbank (IMO-Nr.: 9163647, Rufzeichen PFSC) der niederländischen Reederei Wagenborg
das u.a. für Uranmüll-Transporte aus Gronau über Rotterdam nach Russland verwendet wird

 

Uranmülltransport aus Gronau über Rotterdam nach Russland über eineinviertel Stunden gestoppt

Urantransport von Gronau nach Russland stand 77 Minuten still. Französische Aktivistin seilte sich erneut vor dem Zug ab.

Am 4. Juni 2008 wurden erneut 1000 Tonnen gefährlichen abgereicherten Uranmüll in Form von UF6 aus Gronau von der Firma Urenco transportiert. Die heiße Fracht soll noch in den Kommenden Tagen nach Russland verschifft werden. Zahlreiche AtomkraftgegnerInnen hatten wieder Protest angekündigt. So fand eine Demonstration in Münster statt. Der Zug traf aber mit erheblicher Verspätung in Münster ein. Grund dafür war die Abseilaktion einer französischen Aktivistin bei Steinfurt-Borghorst.
Die Bilder vom 16. Januar 2008 sind haften geblieben. Damals wurde der Uranzug bei Metelen durch die Kletteraktion einer Französischen Aktivistin , Cécile Lecomte, für beinahe 7 Stunden gestoppt. Am gestrigen Mittwoch hing sie wieder oberhalb von der Schiene, um Ihren Protest gegen die Atomkraft kund zu tun. Der Hubschrauber hatte sie entdeckt, als sie an einer in etwa 15 Meter Höhe angeschlagenen Traverse (quer gespanntes Seil) hing. Der Zug kam etwa 70 Meter vor Ihr zum stehen, als sie sich in etwa 6 Meter Höhe abseilte.
"So lange Atommüllanlagen in Betrieb sind, werde ich meinem Widerstand kreativ Ausdruck verleihen". So Lecomte. Und sie fährt fort : "Urenco hat angekündigt, die Urantransporte nach Russland ab 2009 einzustellen. Die heiße Fracht soll aber dafür in die Zukunft nach Pierrelatte in Frankreich gebracht werden. Aus der Sicht, aus dem Sinn... Die Gefahr wird dadurch aber nicht geringer! "
Die Polizei reagierte zunächst sehr nervös auf die Aktion, ein Polizist versuchte die Aktivistin mit Pfefferspray zu attackieren. Er vergiftete sich aber selbst. Die Presse wurde an ihrer Arbeit erheblich behindert und kam kaum ran. Die Bundespolizei rückte recht schnell mit einer Spezialeinheit nach. Anders als in Januar, wurde sie nicht per Hubschrauber aus Sankt Augustin eingeflogen. Die Spezial Einheit wird seit Januar nämlich "für alle Fälle" nach Münster verlegt, wenn ein Atom-Transport stattfindet. Die Räumung verlief ansonsten störungsfrei.
"Fantasie ist eine Waffe", kommentiert die Lüneburger Aktivistin. "Ich kann sehr gut Klettern - ich bin sogar Frankreichmeisterin in Sportklettern gewesen - und setze meine Fähigkeiten entsprechend ein." Die gut gelaunte Aktivistin wurde etwa eine Stunde nach Ende der Aktion nach Beschlagnahme ihrer Kletterausrüstung von der Polizei vor Ort entlassen.
Ihr Fazit: " Für mich ist es eine gelungene Aktion. Ich will durch solchen Aktionen deutlich machen, dass die Gefahren der Atomenergie uns alle angehen. Radioaktivität macht keinen Halt an der Grenze. Auf eine eventuelle juristische Auseinandersetzung und Anklage vor Gericht bin ich vorbereitet. Das macht mir keine Angst. Ich weiss wofür ich stehe und ich werde mich entsprechend verteidigen. Kriminell ist die Atomindustrie"
Wir sehen uns beim nächsten Atom-Transport?! Egal ob in der Luft oder auf der Schiene.
Unbeugsames Eichhörnchen

(Indymedia)

Uranmüllzug im Münsterland gestoppt

Heute Abend wurde der Uranmüllzug von Gronau nach Russland im Münsterland bei Steinfurt-Borghorst von der Polizei gestoppt. Grund: Eine französische Umweltaktivistin hing zwischen den Bäumen über der Strecke. Diesmal hatte die Bundespolizei ihr spezielles Kletterteam aus St. Augustin sofort zur Stelle, sodass der Zug gegen 21.15 Uhr nach 75 Minuten weiterfahren konnte. Zuvor hatten in Münster rund 70 Leute mit einer Demo gegen den Uranmüllexport und die drohende Erweiterung der Urananreicherungsanlage Gronau protestiert.
Der Widerstand gegen die Uranmüllexporte der Urenco nach Russland lässt nicht nach. Am frühen Abend hatte 70 Leute eine entschlossene und bunte Demo vom Hauptbahnhof Münster zum Rangierbahnhof und wieder zurück durchgeführt. Die sichtlich nervöse Polizei war im Verhältnis 1:1 vor Ort und war besonders scharf auf Live-Filmaufnahmen. Dagegen gab es auf der Demo immer wieder Proteste, aber die Polizei versucht immer wieder, das Demorecht einzuschränken. Dennoch ließ sich die Demo nicht einschüchtern und sorgte rund um den Bahnhof für viel Aufmerksamkeit.
Es war eine halbe Hundertschaft in Münster sichtbar, plus Bundespolizei, Zivis etc. In Gronau war eine halbe Hundertschaft Bundespolizei und auch an der Strecke war sehr viel Polizei, sodass insgesamt mindestens zwei Hundertschaften im Einsatz waren.
Dennoch hing plötzlich hinter Borghorst eine Umweltaktivistin in den Bäumen, sodass die Polizei den Zug anhielt. Inzwischen bereitet sich die Bundespolizei offensichtlich generalsstabsmäßig auf die Urantransporte der Urenco vor - und hatte das Kletterteam aus St. Augustin gleich mitgenommen. Im Januar hatte die Bahn dieses Spezialteam schriftlich als "GSG 9" bezeichnet.
Die Umweltkletterin wurde festgenommen und nach Münster zur Bundespolizei gefahren.
Der Uranzug fuhr um 21.15 Uhr weiter, kam um 22 Uhr in Münster an und verließ Münster um 22.25 Uhr Richtung Niederlande/Rotterdam. Von dort geht es per Schiff (MV Schouwenbank, Reederei Wagenborg aus Delfzijl/NL) nach St. Petersburg und nach Novouralsk am Ural.
Laut EON-Chef Bernotat soll der Uranmüllexport 2009 gestoppt werden. Doch allein dieses Jahr sind schon vier Transporte mit insgesamt rund 4000 t Uranmüll nach Russland zur Endlagerung unter offenem Himmel exportiert worden.
Außerdem droht laut Urenco "schon in den nächsten Wochen" der drastische Ausbau der UAA in Gronau. D. h. noch mehr AKWs sollen mit Uranbrennstroff made in Gronau beliefert werden. EON und RWE als Urenco-Aktionäre setzen offen auf den Ausbau der Atomenergie - von Atomausstieg keine Spur.
Daran wird wohl auch der schwere Störfall im slowenischen AKW von heute Abend nichts ändern. Ganz wie immer heißt es, "alles ungefährlich" und "alles unter Kontrolle". Doch Atomkraft lässt sich nicht kontrollieren.

(Indymedia)

Erneuter Uranmülltransport am 05.03.08 aus Gronau über Rotterdam nach Russland

07.03.08 ,19:30 Uhr: Der Uranmüll, der von Gronau nach Novourask in Russland transportiert wird, hat gegen 17:30 Uhr an Bord der MV Schouwenbank Rotterdam in Richtung St. Petersburg verlassen - dort wurden neue Proteste angekündigt
Rückblick: Zuvor gab es am Mittwochabend (05.03.08) spontane Proteste in Burgsteinfurt (dort war eine halbe Hundertschaft Bundespolizei), in Münster (ca. 15 Leute im Hauptbahnhof), Emsdetten, Rheine und Almelo. Unterwegs soll es weitere Aktionen gegeben haben. Die Polizei war mit zwei Hubis im Einsatz. An manchen Bahnhöfen war sehr viel Polizei, an anderen gar keine.
Im Hauptbahnhof von Münster wurden mit einem Geigerzähler 1,64 Mikrosievert Radioaktivität gemessen (3 Meter Abstand, vom gegenüberliegenden Bahnsteig). 'Natürlich" waren vorher ca. 0,12 Mikrosievert!!

Der erwartete 'Fahrplan' des Uranmüll-Frachters MV Schouwenbank:
09./10.03.08: København/Malmö (nachts)
10.03.: Gotland (mittags)
11.03.: Helsinki/Tallinn
12.03.08: St. Petersburg (Russland)
09./10.03.08: København/Malmö (nachts)
10.03.: Gotland (mittags)
11.03.: Helsinki/Tallinn
12.03.08: St. Petersburg (Russland)

Gegen 19 Uhr verließ am 05.03.08 in Gronau ein Uranmüllzug die UAA (Uran-Anreicherungsanlage) Richtung Münster - Rotterdam - St. Petersburg - Novouralsk.  
Um 19:40 Uhr passierte er eine kleine Mahnwache in Burgsteinfurt. Dort war eine halbe Hundertschaft Bundespolizei inkl. Hubi (ein zweiter war in Rheine im Einsatz). Um 20:50/21:20 Uhr ging es durch Münster Hauptbahnhof, gegen 22:00 Uhr Ankunft in Bad Bentheim. In Münster wurde deutlich erhöhte Strahlung gemessen!
Der Uranmülltransport von Gronau nach Rotterdam hatte gegen 22:00 Uhr Bad Bentheim erreichtUnterwegs gab es spontane Proteste in Burgsteinfurt (dort war eine halbe Hundertschaft Bundespolizei), in Münster (ca. 15 Leute im Hauptbahnhof), Emsdetten und Rheine. Auch in Almelo (Niederlande) wurde am Bahnhof demonstriert. Unterwegs soll es weitere Aktionen gegeben haben. Die Polizei war mit zwei Hubis im Einsatz. An manchen Bahnhöfen war sehr viel Polizei, an anderen gar keine.
Im Hauptbahnhof von Münster wurden mit einem Geigerzähler 1,64 Mikrosievert Radioaktivität gemessen (3 Meter Abstand, vom gegenüberliegenden Bahnsteig). "Natürlich" waren vorher ca. 0,12 Mikrosievert - beim letzten Urantransport wurden 0,38 Mikrosievert von der UAA-Brücke gemessen. Das heißt, der Wert heute war wesentlich höher!
Der Zug fuhr über Nacht weiter über Hengelo - Almelo - Deventer - Amersfoort - Utrecht nach Rotterdam in den Niederlanden.

 
Pressemitteilung zum Urantransport am 05.03.08

BBU: Scharfe Kritik an erneutem Uranmülltransport von Deutschland nach Russland!

(Bonn, Gronau, 05.03.08) Nach Angaben des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. konnten gestern Abend erneut Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland die Geheimhaltung der Urananreicherungsfirma Urenco durchkreuzen und an mehreren Bahnhöfen gegen einen strahlenden Uranmülltransport protestieren.
Um 19.15 Uhr verließ der ca. 300 Meter lange Sonderzug mit etwa 1000 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) die einzige deutsche Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau, um über Münster, Rheine und Bad Bentheim nach Rotterdam zu fahren. In Rotterdam wird das Uran auf ein Schiff verladen. Ziel ist die russische Stadt Novouralsk, wo nach Auffassung der Anti-Atomkraft-Bewegung das radiaktive Material als Abfall unter freiem Himmel in Containern gelagert wird. Das Jahr 2008 scheint das intensivste Jahr des Atommüllexports von Gronau nach Russland werden. Rund 7500 Tonnen UF6 will Urenco in diesem Jahr nach Russland bringen - 22000 Tonnen lagern dort bereits. Für den Global Player Urenco faktisch eine billige Entsorgung, für die einheimische russische Bevölkerung eine ständige Bedrohung für die Umwelt.
Nach einer spektakulären Protestaktion in etwa 7 Metern Höhe über dem Bahngleis bei einem Urantransport im Januar wurde der Transport dieses Mal von gleich 2 Polizeihubschraubern begleitet. Trotz der offiziellen Geheimniskrämerei um den Urantransport konnten Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland und in den Niederlanden spontane Protestaktionen durchführen. Dem BBU wurden Aktionen in Burgsteinfurt, Münster, Emsdetten und Rheine mitgeteilt. Auch im niederländischen Almelo (Standort der niederländischen UAA des Urenco-Konzerns) fand in der Nacht zum Donnerstag eine spontane Protestaktion gegen die Durchfahrt des Urantransportes statt.
Der BBU kritisiert, dass die Gronauer Uranfabrik derzeit massiv ausgebaut wird – trotz beschlossenem Atomausstieg in Deutschland. Verantwortlich für den Betrieb und Ausbau der Anlage sind die Düsseldorfer Landesregierung und die Bundesregierung. Sie sorgen dafür, dass die deutschen Urenco-Anteilseigner EON und RWE weiter massiv am Atomgeschäft in Gronau, und international, verdienen, während den Menschen in Russland die strahlende Fracht vor die Tür gekippt wird und die Gronauer Bevölkerung einem dauerhaften Strahlungspotential ausgesetzt ist.
Die Gronauer Urananreicherungsanlage und die Urantransporte werden auch in Zukunft auf Widerstand bei Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland, beim BBU und auch bei anderen Verbänden und Initiativen stoßen. Weitere Proteste gegen den aktuellen deutsch-russischen Urantransport erwartet der BBU auch in Russland. Dort engagiert sich z. B. der Umweltverband Ecodefense, in Zusammenarbeit mit deutschen Initiativen, gegen die Urantransporte nach Russland.
Der BBU fordert die sofortige Stilllegung der Gronauer Uranfabrik, damit nicht ständig weiterer Atommüll produziert wird, für den es weltweit kein sicheres Endlager gibt.
Weitere Informationen im Internet unter www.aku-gronau.de, www.urantransport.de, www.sofa-ms.de, www.bbu-online.de

Telefonische Informationen:
BBU: Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied, 02562/23125
BBU-Geschäftsstelle, 0228-214032
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen: Willi Hesters, 0151/12702596
Initiative Sofortiger Atomausstieg / SOFA Münster: Matthias Eickhoff, 0176/21689429
 


Uranmülltransport aus Gronau: Greenpeace verzögert am 18.01.08 Verladung in Rotterdam

"Der Transport von abgereichertem Uranmüll aus Gronau und Almelo nach Russland hat sich erneut verzögert. Nachdem am Mittwochabend eine französische Umweltaktivistin durch eine Abseilaktion den Zug bei Burgsteinfurt für fast 7 Stunden aufgehalten hatte, verzögerte heute Vormittag eine Greenpeace-Aktion im Rotterdamer Hafen die Verladung des Uranmülls um weitere zwei Stunden.
Dr. Rianne Teule von Greenpeace Niederlande teilte mit: 'Als Greenpeace gegen 10.30 Uhr mit dem Schiff Argus das Verladedock in Rotterdam-Waalhaven erreichte, wurde die Verladung der letzten Uranhexafluorid-Container auf die MV Schouwenbank allein aufgrund unserer Anwesenheit sofort für zwei Stunden unterbrochen. Wir rechnen aber damit, dass die Schouwenbank am späten Nachmittag Rotterdam Richtung St. Petersburg verlassen wird.'

Auch in St. Petersburg und Ekaterinburg, am Zielort des Uranmülls, wurden bereits Proteste angekündigt. Die Proteste gegen die Uranmülltransporte des Urananreicherers Urenco werden damit immer internationaler. Die russische Umweltorganisation Ecodefense sowie die Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und anderen Regionen fordern seit langem den sofortigen Stopp des Uranmüllexportes und eine Stilllegung der Urananreicherungsanlage.
'Bei der Abfahrt des Uranzuges wurden in Gronau selbst in einem Abstand von drei Metern 3-mal höhere Strahlenwerte gemessen als normal üblich (0,38 Mikrosievert statt 0,10-0,13). Das zeigt, dass die radioaktive Gefahr, die von diesen Transporten ausgeht, von offizieller Seite bisher sträflich unterschätzt wurde. Besonders gefährdet sind die Urenco-Mitarbeiter, die Rangierarbeiter, die begleitenden Bundespolizisten sowie die zahlreichen nicht informierten Bahnreisenden auf den Bahnsteigen,' so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen." 
(ContrAtom)
 

"18. Januar, 18 Uhr: Die Verladung der UF6-Container wurde heute gegen 10.30 Uhr für zwei Stunden unterbrochen, als das Greenpeace-Schiff Argus sich dem Uranschiff MV Schouwenbank im Rotterdamer Waalhaven näherte! Um 17.51 Uhr verließ das Uranschiff dennoch Rotterdam."
(SOFA Münster) 

Pressemitteilung zum Urantransport am 16.01.08

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
BI "Kein Atommüll in Ahaus"
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop
BI Umweltschutz Hamm

Pressemitteilung 17.1.2008 1.00 Uhr

Urantransport aus Gronau gestoppt - Aktivistin seilt sich vor Atommüllzug ab

Mit einer spektakulären Abseilaktion hat heute eine Anti-Atom-Aktivistin den Bahntransport von radioaktivem Uranhexafluorid (UF6) aus der Urananreicherungsanlage Gronau mit Ziel Russland blockiert.
Kurz vor Burgsteinfurt, 30km von Münster (Westfalen), spannte die 26jährige ein Seil zwischen zwei Bäumen über die Schienen und seilte sich auf Höhe der Lok ab. Damit konnte der Transport unweit seines Startortes nach nur 30minüter Fahrt aufgehalten werden. Eintreffende Polizeikräfte zeigten sich ratlos. Gegen 1.00 Uhr in der Nacht versuchten
Spezialkräfte der Bundespolizei und des THW die Aktivistin vom Seil zu holen. Der Uranzug war gegen 19.00 Uhr an der UAA gestartet und steht seit 6 Stunden auf dem Gleis zwischen Bahnhof Metelen und Burgsteinfurt.
'Wir protestieren gegen den Export von deutschem Atommüll ins Ausland', so die Aktivistin Cecile Lecomte. "Diese Transporte von atomarem Abfall aus der Urananreicherung sollen angeblich in Russland weiter verarbeitet werden. Tatsächlich lagern tausende Tonnen radioaktiven Atommülls dort unter freiem Himmel und verseuchen die Umwelt."
Das abgereicherte Uranhexafluorid ist ein Abfallprodukt, welches bei der Herstellung von Uran für Brennelemente anfällt. Diese werden in Atomkraftwerken zur Stromerzeugung verwendet. Das UF6 ist schwach radioaktiv und bildet in Verbindung mit Sauerstoff hochätzende Fluorsäure. Ein Unfall mit Freisetzung des Stoffes würde für die Anwohner eine Katastrophe bedeuten, auf die die Rettungskräfte in den angrenzenden Gemeinden nachweislich nicht vorbereitet sind.
Russland behauptet, in den landeseigenen Anlagen das Uranhexafluorid erneut anzureichern, was nach deutschem Standpunkt nicht wirtschaftlich ist. So wird das de facto Abfallprodukt zu einem Wertstoff - die Voraussetzung, damit es nach deutschem Gesetz überhaupt exportiert werden darf.
Der Urantransport führt auf der Schiene von Gronau über Münster nach Rotterdam, wo das UF6 auf ein Transportschiff umgeladen wird, um voraussichtlich übermorgen seine weitere Reise über die Nord- und Ostsee nach St. Petersburg anzutreten. Dort werden die etwa 1.000 Tonnen UF6, die sich in speziellen Behältern befinden, erneut auf die Schiene verladen, um über die letzte Etappe eine russische Urananreicherungsanlage in z.B. Novouralsk (Sibirien) zu erreichen.  

Urantransport am 16.01.08 aus Gronau nach Russland über sechs Stunden gestoppt!

Auf MegA Waltrop ist der 'Fahrplan' des Urantransportes am 16.01.08 aus Gronau nach Rotterdam veröffentlicht worden. - Der Atomtransport war nach nur 30 Minuten Fahrt kurz vor Burgsteinfurt, 30km von Münster entfernt, durch eine spektakuläre Abseilaktion über sechs Stunden gestoppt worden.

17.01.2008 - Stand 02.15 Uhr:
Strecke wieder frei. Der Uranzug passierte soeben (2.13 Uhr) den Aktionsort.

17.01.2008 - Stand 00.45 Uhr:
Die Aktivistin hängt, seit nunmehr über 5 Std., in den Bäumen über der Strecke. Mittlerweile ist ein riesen Aufgebot von Feuerwehr, THW, Bundespolizei und Bahnpersonal vor Ort. Das Gelände ist durch mehrere Flutlichtmasten der Polizei taghell ausgeleuchtet. Ein Reparaturzug der Bahn ist eingetroffen und steht in ca. 20m Entfernung.
Ein Beamter kletterte gerade den Baum herauf, an dem die Aktivistin hängt.

16.01.2008 Stand 23:45 Uhr :
Der Reparaturzug steht ca. 300 Meter vor der Aktivistin, welcher weiterhin in den Bäumen hängt und erstmal kein Ende in Sicht ist.

16.01.2008 - Stand 22:40 Uhr:
Auf der Bahnstrecke von Münster Altenberge ist ein Reparaturzug Richtung Steinfurt unterwegs

16.01.2008 - Stand 21.15 Uhr:
Vor Ort halten sich derzeit rund 10 Aktivisten auf. Die Blockade hält weiter an. Der Aktivistin, die seit fast 2 Std. in den Bäumen über der Bahnstrecke hängt, geht es gut! Sie gibt gerade dem WDR-Fernsehen, der BBC-World und einem Reporter der Zeitung "Anti-Atom-Aktuell" ein Interview.

Der Bahnbetriebsleiter, Herr Schulte-Wolter sowie 3 Bulliladungen von Team Grün beraten weiterhin was zu tun ist. Bisher jedoch keine Anzeichen für eine baldige Räumung aus den Baumwipfeln!

16.01.2008 - Stand 20.50 Uhr:
Der Bahnverkehr zwischen Burgsteinfurt und Metelen ist komplett eingestellt. Mittlerweile sind einige Aktivisten vor Ort eingetroffen. Auch eine Reporterin von BBC-World begleitet die Aktion. Die anwesende Bundespolizei und örtliche Polizei hat offenbar immer noch keine Idee die Blockade aufzulösen. Macht euch auf den Weg, es wird eine lange Nacht!

-In Münster-Altenberge veranstalten aktuell rund 15 Leute eine Mahnwache am Bahnübergang.
-In Greven haben sich rund 10 Leute an den Schienen versammelt.
-In Hengelo (NL) beginnt ab 22.00 Uhr eine Mahnwache.

16.01.2008 - Stand 20.30 Uhr:
Uranzug steht weiter!!!!
Der Uranzug wird weiterhin zwischen Metelen Land und Burgsteinfurt durch die Robin-Wood Aktivistin blockiert. Team Grün fängt an Platzverweise zu verteilen um möglichst wenig Öffentlichkeit zuzulassen. Wenn ihr Zeit habt und in der Nähe seit lohnt sich sicher ein Besuch vor Ort. Unterstützung ist dringend erforderlich.

16.01.2008 - Stand 20.05 Uhr:
Die nächste Gruppe macht sich bereits Startklar um den Zug in Nähe von Greveb zu "Empfangen". Der Transport scheint sich für die Urenco zum wahren Desaster zu entwickeln. Die Nacht ist noch lang, denn auch aus den NL liegen uns derzeit Infos über geplante Proteste vor!

16.01.2008 - Aktuelle News 19.50 Uhr:
Wie soeben zu erfahren war ist der Urantransport gestoppt worden.
Eine Aktivistin von "Robin Wood" hängt zwischen Metelen-Land und Burgsteinfurt über der Bahnstrecke in den Bäumen. Team Grün ist vor Ort aber derzeit noch völlig ratlos was zu tun ist.

Macht den Eindruck als würde der Uranmüllzug noch länger stehen. Es lohnt sich also noch den Aktivisten vor Ort gesellschaft zu leisten.
Es wird immer schwieriger für die Atommafia ungeschollen durchs Münsterland zu kommen.

16.01.2008 - Stand 19.15 Uhr:
Der Urantransport hat gerade die UAA Gronau verlassen und ist jetzt auf der eingleisigen Strecke Richtung Münster unterwegs. Vereinzelt Polizei an der Strecke und der UAA. Ein Heli ist ebenfalls im Einsatz.

16.01.2008 - Stand 16.15 Uhr:
Um 16 Uhr ist die Lok zum abholen der beladenen Waggons an der Urananreicherungsanlage Gronau angekommen. Auch die Polizei ist schon vor Ort.


MegA Waltrop

16. Januar 2007: Atommülltransport aus Gronau bedroht Anwohner entlang der Bahnstrecke

"Nach uns derzeitig vorliegenden Informationen plant die Fa. Urenco aus dem westfälischen Gronau heute einen weiteren Atommülltransport nach Novouralsk in Russland.
Alleine für das Jahr 2008 hat die Urenco Gronau die Genehmigung für 10 Transporte mit einer Menge von 7500 Tonnen Uranmüll (Uranhexafluorid) erhalten!
Der Ausbau der Urananreicherungsanlage in Gronau von derzeit 1800t Trennarbeit/Jahr auf 4500t Trennarbeit/Jahr verneint nicht nur den geplanten Atomausstieg, sondern wird künftig für eine Reihe mehr an hochgefährlichen Atomtransporten und Atommüll sorgen.
Für die Fa. Urenco (RWE + E.ON) ist die Atommüll-Verschiebung nach Russland eine lukrative Sache. Für die russische Bevölkerung stellt die Lagerung der Atommüllbehäter unter freiem Himmel jedoch eine enorme Gefahr für die Gesundheit dar. Ein Unfall beim Transport hat katastrophale Auswirkungen für die Menschen entlang der Transportstrecke.
Die bundesdeutschen Parteien unterlassen jegliche öffentliche Diskussion zur derzeit gängigen Atommüllverschiebung ins Ausland. Der Grund ist einfach: Es gibt weltweit keine Möglichkeit Atommüll sicher zu lagern. So wäre für die betroffenen Menschen nur die sofortige Stillegung aller Atomanlagen eine verantwortbare Lösung. Doch statt Verantwortung zu übernehmen wird hier lieber nach dem Motto: "Aus den Augen, aus dem Sinn" gehandelt.
Solange bundesdeutsche Politiker abtauchen und sich nicht um die Belange der Bürger kümmern, nehmen wir das öffentliche Interesse zum Atomausstieg selbst wahr und handeln. Für uns gibt es nur eine Lösung. Atommülltransporte stoppen! - Atomanlagen abschalten!
Wer dies unterstützen möchte ist herzlich willkommen. Es gibt viele Formen Widerstand zu leisten. Nach der jüngsten Panne beim letzten Uranmülltransport (defekte Schrankenanlage) ist es sicher sinnvoll die Bahnübergänge entlang der Strecke zu kontrollieren.
Die Polizei hat bisher leider gezeigt, dass sie sich lieber um die Überwachung von Bürgern und die Einschränkung der Meinungsfreiheit kümmert, statt die Sicherheit des Atommülltransportes zu gewährleisten.
Der Uranzug steht derzeit (13.00 Uhr) noch bei der Fa. Urenco in Gronau! Wir rechnen damit, dass der Atommüllzug heute gegen 19.00 Uhr versuchen wird loszufahren."
(MegA Waltrop)
 

Urantransport aus Gronau nach Russland am 31.05.06

Gestern Abend (31.05.06) wurde der Sonderzug mit 19 Waggons voll abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) von Gronau nach Russland gegen 19.40 Uhr in Burgsteinfurt kurzzeitig im Bahnhof gestoppt !! 40 Leute waren dort auf der Mahnwache und trotz üblichem Polizeiaufgebot + 2 Polizei-Hubis standen plötzlich Leute vor der Lok. Zwei Personalien wurden später festgestellt.
Der Zug fuhr um 23.45 Uhr mit Hubi-Begleitung aus Bad Bentheim (Ankunft 22.17 Uhr) Richtung Hengelo ab und erreichte am frühen Morgen Rotterdam, wo er derzeit auf ein Schiff nach St. Petersburg verladen wird. In Bad B. waren fast 20 Leute am Bahnhof.
In Emsdetten fand am Bahnhof zuvor eine spontane Aktion von 10 Leuten statt, als der Zug um 21.40 Uhr kam. Ergebnis: Polizei wurde sehr hektisch, Hubi suchte die Gegend gründlich ab und acht Platzverweise von der Bundespolizei (ehem. BGS).
Um 19.10 Uhr war der Zug in Gronau gestartet. Dort gab es auf der Brücke eine kleine Demo. 2 Hubis beobachteten das Geschehen.
Um 20.30 Uhr fuhr der Zug durch den HBF Münster (Gleis 9) und parkte diesmal im östlichen Güterbahnhof, direkt am Cineplex/Lippstädter Straße - eine Neuheit !! Um 21.10 Uhr ging es aus Münster weiter nach Norden, inkl. 1 Hubi (der andere flog nach Hause).
Und die Nacht ist noch lang !!


Hier der exklusive Fahrplan des Uranzuges (hat sich bestätigt - schon mal vormerken fürs nächste Mal!):
Abfahrt Gronau UAA 19:10 Uhr
über Ochtrup, Metelen nach Burgsteinfurt 19:45 Uhr
über Borghorst, Nordwalde, Altenberge, Nienberge, MS-Zentrum Nord nach Münster Hbf. 20:30 Uhr, Gleis 9
dort umkoppeln am Güterbahnhof, Cineplex
Abfahrt Münster Hbf. 21:12 Uhr, Gleis 8
Zentrum Nord, Sprakel, Greven 21.30 Uhr, weiter über Emsdetten, Rheine, Salzbergen, Schüttorf, durch den finsteren Bentheimer Wald ..., Bentheim (22.15-23.45 Uhr), Grenzübertritt nach NL über Hengelo nach Rotterdam.
Umladen aufs Schiff und ab nach St. Petersburg. Von dort Bahntransport nach Ekaterinburg.

Kommt am 18. Juni zur Inspektion der UAA nach Gronau !! Hoffentlich gibt es auf dem Vorbereitungscamp ab 16. Juni in Gronau besseres Wetter ...

(übernommen von SOFA Münster, http://www.sofa-ms.de/home.html )

 
Pressemitteilung zum Urantransport am 31.05.06

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
BI "Kein Atommüll in Ahaus"
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop


1. Juni 2006

Urantransport in Burgsteinfurt gestoppt ! - Zahlreiche Aktionen gegen Uranzug nach Russland

Am frühen Abend gelang es Atomkraftgegnern, den Uranzug von Gronau nach Russland im Bahnhof von Burgsteinfurt kurzzeitig zu stoppen. Mehrere Personen befanden sich auf den Gleisen, die Polizei stellte zwei Personalien fest. Gleichzeitig beteiligten sich in Burgsteinfurt rund 40 Atomkraftgegner an einer Mahnwache gegen den fast 500 Meter langen Zug mit fast 1000 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid (UF6). Der Atommüll soll von der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau in die russische Atomfabrik Novouralsk bei Ekaterinburg gebracht werden.

Weitere Protestaktionen fanden in Gronau, Münster, Emsdetten und Bad Bentheim statt. In Emsdetten überraschten Atomkraftgegner die Polizei mit einer spontanen Mahnwache im Bahnhof. Die Polizei erteilte dort insgesamt acht Platzverweise. In Bad Bentheim protestierten rund 20 Menschen gegen die Durchfahrt des Uranzuges. Insgesamt protestierten im Münsterland und im südlichen Niedersachsen rund 100 Atomkraftgegner.
In Münster kam es zu einer kleinen Überraschung: Der Uranzug wurde im Gegensatz zu den letzten Transporten nicht am Alfred-Krupp-Weg umgekoppelt, sondern im östlichen Güterbahnhof am Cineplex/Lippstädter Straße. Dort stand der Zug 40 Minuten völlig unbewacht, obwohl der Transport zuvor von zwei Polizeihubschraubern begleitet worden war.
Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, dass der Urantransport "aus technischen Gründen" in Gronau 30 Minuten später als geplant losgefahren sei.

Der Zug fährt nun nach Rotterdam, wo der Atommüll auf ein Schiff verladen und nach St. Petersburg gebracht wird. Von dort geht es per Bahn quer durch Russland in die Atomfabrik Novouralsk bei Ekaterinburg. In Ekaterinburg war es beim letzten Urantransport im April zu ersten Protesten gekommen. Die Menschen dort sind empört, dass ihre Region zur Müllkippe für Gronauer Atommüll gemacht werden soll. Die russische Umweltorganisation ecodefense forderte deshalb die UAA-Betreiberfirma Urenco und die deutsche Bundesregierung auf, den Atommüllexport sofort einzustellen. Wir unterstützen diese Forderung, weil völlig ungeklärt ist, was mit dem Atommüll in Russland wirklich passiert.

Insgesamt sind die Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland mit den gestrigen Protesten zufrieden. "Uns ist es wieder gelungen, die absurde Geheimhaltung um diese Atomtransporte zu durchbrechen. Es zeigt sich, dass der Widerstand gegen den Atommüllexport nach Russland nicht nachlässt," sagte ein Sprecher der Initiativen.

Die Initiativen rufen nun dazu auf, am Sonntag, 18. Juni, an der geplanten "Inspektion" der UAA Gronau teilzunehmen. Neben einer Kundgebung vor der UAA wird es ab dem 16. Juni ein Widerstandscamp in Gronau geben. Mit der Inspektion soll vor allem auf die militärische Bedeutung der Urananreicherung hingewiesen werden.

Weitere Infos: www.sofa-ms.de ; www.bi-ahaus.de , www.aktionsbuendnis-muensterland.de 

( http://www.mega-waltrop.de )

Heute 31.05. Urantransport durchs Münsterland - Protestaktionen angekündigt!

Wie aus gewöhnlich gut informierten Quellen zu erfahren ist, soll der Urantransport am heutigen Mittwochabend in Gronau starten.

Hier der Fahrplan der letzten Uranhexafluorid Transporte von Gronau nach Russland:
19:15 Uhr Abfahrt Gronau UAA (über Ochtrup,Metelen)
19:45 Uhr Steinfurt (über Nordwalde,Altenberge,Nienberge, MS-Zentrum Nord)
20:25 Uhr Münster Hbf. (dort umkoppeln am Güterbahnhof)
21:15 Uhr Abfahrt Münster
21.30 Uhr Greven
über Emsdetten, Rheine, Salzbergen, Schüttorf, Bentheim Grenzübertritt nach NL über Hengelo nach Rotterdam.
Umladen aufs Schiff und ab nach St. Petersburg. Von dort Bahntransport nach Ekaterinburg.

Mal wieder Zeit für ein paar kreative Aktiönchen :-)

Es gibt mehrere angemeldete Protestaktionen wo ihr euch auch spontan beteiligen könnt:

1. UAA Gronau: ab 17 Uhr Mahnwache vor dem Haupttor
2. Burgsteinfurt Bhf: ab 18.30 Uhr Kundgebung
3. Münster Hbf: ab 19.30 Uhr Mahnwache
4. Bad Bentheim: ab 21 Uhr, Mahnwache am Bhf
mit weiteren spontanen Aktionen ist zu rechnen!


Tipp: Für alle die noch nix anderes vorhaben und viel Sitzfleisch besitzen, ist Burgsteinfurt am Bahnhof ein guter Anlaufpunkt. Dort soll dieses Mal der Schwerpunkt der Proteste sein.

Aber Wald- und Wiesenspiele mit Team Grün auf freier Strecke sind sicher ebenfalls spannend :-)

Allen widerständigen viel Erfolg!!!

aktuelle Infos folgen....
(Infos hierzu gibt es auch bei unseren Freunden aus Münster: www.sofa-ms.de)

Stand 31.05.06 - 11.45 Uhr:
Nach derzeitigen Informationen ist Team Grün recht unmotiviert bei der Sache. Bisher wurde lediglich ein Heli und gestern Abend an der UAA vereinzelt ein paar Uranzug-Beschützer beobachtet. Man kommt unbehelligt bis an die Schienen heran!

Stand 31.05.06 - 19:00 Uhr:
Der Zug steht abfahrbereit in Gronau und wird voraussichtlich bald starten.
In Burgsteinfurt haben sich ca 25 Atomkraftgegner am Bahnhof versammelt und hoffen noch auf weiteren Zulauf. Die Stimmung ist sehr gut, mit dem Zug wird um 20 Uhr gerechnet.

Stand 31.05.06 - 19:10 Uhr:
Der Zug ist nun losgefahren, die beiden Hubschrauber stehen aber weiterhin in Gronau.
In Burgsteinfurt wird der Zug nun für ca 19:45 erwartet.

Stand 31.05.06 - 20:00 Uhr:
Zum Einleuten des munteren Aktionsabends hatte der Uranzug einen 3-4 minütigen unplanmässigen Aufenthalt in Burgsteinfurt. Team Grün scheint etwas unterbesetzt zu sein, die Aktion wurde aber ohne weitere Vorkomnisse friedlich beendet.

Stand 31.05.06 - 22:00 Uhr:
Der Zug hat vor wenigen Minuten Emsdetten passiert, wo er auch schon von einer grösseren Anzahl Aktivisten erwartet wurde. Es gab 8 Platzverweise aber keine weiteren Strafen.

( http://www.mega-waltrop.de

taz-Nord
02.06.2006

Proteste gegen Urantransport

Ein Zug mit radioaktivem Abfall rauschte in der Nacht zum Donnerstag auch durch Niedersachsen. Der Transport sei gefährlich, sagen Atomkraft-Gegner. Bei einem Unfall müsste die Bevölkerung weiträumig evakuiert werden
Ein fast 500 Meter langer Zug mit radioaktivem Uran ist in der Nacht zu Donnerstag auch durch das südwestliche Niedersachsen gerauscht. In mehreren Orten protestierten Atomkraftgegner, im Bahnhof von Burgstetten konnten Demonstranten den Transport durch eine Gleisblockade kurzfristig stoppen.
Die Ladung, rund 1.000 Tonnen Uranhexafluorid, stammen aus der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau. Es soll in Rotterdam auf ein Schiff verladen und in die russische Atomfabrik Novouralsk bei Ekaterinburg gebracht werden.
Am Burgsteinfurter Bahnhof beteiligten sich nach Angaben des Aktionsbündnisses Münsterland rund 40 Atomkraftgegner an einer Mahnwache. Einige hätten es geschafft, auf die Schienen zu gelangen. Weitere Demonstrationen gab es im niedersächsischen Bad Bentheim. "Uns ist es wieder gelungen, die absurde Geheimhaltung um diese Atomtransporte zu durchbrechen", erklärten gestern die Bürgerinitiativen.
In Gronau, der einzigen deutschen Anlage dieser Art, wird Uran für die Nutzung in Atomkraftwerken angereichert. Das Uranhexafluorid, das mit den Zügen transportiert wird, ist ein gasförmiges Abfallprodukt dieser Anreicherung.
Die Anti-Atom-Initiativen in Münster- und Emsland haben Bedenken gegen die Transporte. "Beim Transport sind zahllose Menschen an der Strecke hochgradig gefährdet", sagt ein Sprecher. Uranhexafluorid ist radioaktiv und hochgiftig. Bei einem Unfall mit Freisetzungen müsste die Bevölkerung in weitem Umkreis evakuiert werden. Diese Evakuierung "wäre kaum durchführbar", denn Polizei und Feuerwehr entlang der Transportstrecke seien über die Zeitpunkte der Transporte nicht informiert.
Die Initiativen kritisieren auch den ungeklärten Verbleib des Uranhexafluorids in Russland. "Nach offiziellen Angaben soll das Material in Russland neu angereichert werden, an dieser Version gibt esaber immer mehr Zweifel", sagt Buchholz. In jedem Fall werde Uranmüll "irgendwo in Russland endgelagert".
Nach Angaben der Atomkraftgegner häufen sich Hinweise, dass das Uran aus Gronau teilweise zur Produktion panzerbrechender Uranmunition verwendet werden könnte. Die USA und Großbritannien haben solche Geschosse, die als besonders durchschlagskräftig gelten, zuletzt im Krieg gegen Irak benutzt. Auch die russische Armee soll uranhaltige Munition in ihren Arsenalen haben. REIMAR PAUL

taz Nord vom 2.6.2006, S. 21, 82 Z. (TAZ-Bericht), REIMAR PAUL

Indymedia

Uranzug in Burgsteinfurt gestoppt

von SOFA Münster - 31.05.2006 22:19

AtomkraftgegnerInnen ist es um 19.40 Uhr in Burgsteinfurt gelungen, den Uranzug aus Gronau mitten im Bahnhof kurzzeitig zu stoppen! Fotos zu der Aktion folgen bald. Von zwei Leuten nahm die Polizei Personalien. Auch an anderen Orten hatte der Uranzug nicht viel Freude. Gleich 2 Hubi "sicherten" die Strecke ab. Zur Zeit (22.10) ist der Zug auf dem Weg in die Niederlande.
Der Uranzug startete um 19.10 Uhr in Gronau, wo vor der UAA eine kleine Demo stattfand. Dann gab es den unfreiwilligen Zwischenhalt in Burgsteinfurt, wo rund 40 Leute am Bahnhof waren.
In Münster gab es dann eine erste Überraschung: Der Zug fuhr diesmal um 20.30 Uhr über Gleis 8 durch den Hbf und parkte im östlichen Bereich des Güterbahnhofs am Cineplex. Aber auch dort wurde er beobachtet ...
Um 21.10 Uhr ging es dann weiter nach Norden, wo in Emsdetten eine spontane Demo wartete. Die 10 Leute verursachten viel Wirbel und der Hubi hatte reichlich zu tun, um die Strecke rauf- und runterzujetten. Der sehr nervöse BGS verteilte gleich 8 Platzverweise. Die Stimmung war in Emsdetten genau wie in Gronau und in Burgsteinfurt sehr gut.
Aktuell: Der Uranzug rollt gerade (22.17 Uhr) in Bad Bentheim ein, wo am Bahnhof von Bad Bentheim eine weitere Demo mit fast 20 Leuten stattfindet.
Für den Fahrplan durch die Niederlande gibt es auf www.indymedia.nl/nl eine sehr gute Karte !! Danach soll der Atommüll von Rotterdam per Schiff nach St. Petersburg gebracht werden und weiter per Bahn nach Ekaterinburg.
Damit der Widerstand weitergeht: Am 18. Juni findet in Gronau eine Inspektion der UAA statt. Dazu steigt ab 16. Juni ein Widerstandscamp. Kommt nach Gronau - UAA sofort stilllegen !!

e-Mail:: | Homepage: http://www.sofa-ms.de

( http://germany.indymedia.org/2006/05/148651.shtml )

nd-online.de
31.05.06

Atommüllzug nach Russland
Bürgerinitiativen kündigen für heute Proteste an
 
 
Von Reimar Paul 
 
Atomkraftgegner wollen gegen einen Transport von Deutschland nach Russland protestieren. Dieser soll heute in Nordrhein-Westfalen starten.

Bürgerinitiativen aus Deutschland, Frankreich und Russland wollen ihren Widerstand gegen Atomtransporte zur und von der Urananreicherungsanlage (UAA) im nordrhein-westfälischen Gronau besser aufeinander abstimmen. Am vergangenen Wochenende vereinbarten Atomkraftgegner aus den drei Ländern gemeinsame Protestaktionen. »Wo die Atomindustrie international arbeitet, müssen auch wir uns stärker auf internationaler Ebene vernetzen«, sagt Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Die erste Probe aufs Exempel steht bereits für den heutigen Mittwoch an. Nach Angaben des Arbeitskreises Umwelt (AKU) Gronau soll ein Güterzug mit abgereichertem Uranhexafluorid am Nachmittag das Fabrikgelände verlassen. Die Waggons für den neuen Transport würden bereits seit Wochen zusammengestellt, berichtet AKU-Sprecher Udo Buchholz. Gegen die Fuhre wollen die Atomkraftgegner am Nachmittag mit einer Mahnwache am Fabriktor protestieren. Auch in anderen Städten an der Transportstrecke soll es Protestaktionen geben.
In der einzigen deutschen UAA wird Uran für die Nutzung in Atomkraftwerken angereichert. Im Natururan beträgt der Anteil von Uran 235 nur etwa 0,7 Prozent, in AKW ist aber ein Anteil von drei bis vier Prozent erforderlich. Die Anreicherung erfolgt mit hintereinander geschalteten Gaszentrifugen – wegen dieser Technologie ist der Iran bekanntlich heftig unter Beschuss. Bevor es in Gronau angereichert werden kann, muss das Uran in einem chemischen Prozess in gasförmiges Uranhexafluorid (UF 6) umgewandelt wer-den. Das geschieht in einer Fabrik im französischen Pierrelatte. Als Abfallprodukt bleibt in der UAA abgereichertes UF 6 zurück, das per Zug und Schiff nach Russland transportiert wird.
In der Vergangenheit wurde schon häufiger abgereichertes Uranhexafluorid von Gronau nach Russland gebracht. Die Anti-Atomkraft-Initiativen lehnen diese Transporte ab. Uranhexafluorid ist radioaktiv und chemisch sehr giftig. Bei einem Transportunfall mit Freisetzungen müsste die Bevölkerung in einem weiten Umkreis evakuiert werden, erklärt Buchholz. »Diese Evakuierung wäre kaum durchführbar, zumal Polizei und Feuerwehr entlang der Strecke überhaupt nicht über die Zeitpunkte der Transporte informiert sind.«
Die Bürgerinitiativen kritisieren aber auch den ungeklärten Verbleib des abgereicherten Uranhexafluorids in Russland. »Nach offiziellen Angaben soll das Material in Russland neu angereichert werden, an dieser Version werden aber immer mehr Zweifel laut«, sagte Buchholz. In jedem Fall werde Uranmüll »irgendwo in Russland endgelagert«.
Nach Angaben der Atomgegner könnte das abgereicherte Uran aus Gronau auch zur Produktion panzerbrechender Uranmunition verwendet werden. Die USA und Großbritannien haben solche Geschosse, die als besonders durchschlagskräftig gelten, beim Angriff auf Jugoslawien und zuletzt im Krieg gegen Irak benutzt. Auch die russische Armee, sagen Experten, habe uranhaltige Munition in ihren Arsenalen. »Diese Optionen halten wir für völlig inakzeptabel, wir fordern deshalb den sofortigen Stopp der Urantransporte nach Russland«, sagt Buchholz. Statt ständig neuen Atommüll quer durch Europa zu transportieren, sollte die Urananreicherung komplett gestoppt werden, damit sie nicht zur weiteren Atommüllproduktion beiträgt.

 

Urantransport aus Gronau ist am 25.01.06 gerollt

Am 25.01.06 hat der Zug um 19:10 Uhr das Gelände der UAA in Gronau verlassen und ist etwa um 19:15 Uhr Richtung Münster gestartet. Der Lok folgen 19 Waggons mit schätzungsweise rund 1000 Tonnen abgereichertem Uran in Form von Uranhexafluorid. Der Zug bestand nur aus den Uran-Waggons, es gab keine weiteren Waggons, auch keine BGS / Bundespolizei - Begleitung. Es gab auch keinen Hubschraubereinsatz
Ab 16 Uhr gab an der UAA in Gronau bis zur Abfahrt des Atomtransportes eine Mahnwache mit 15 Leuten (trotz starken Schneefalls). Trotz des vielen Schnees kamen rund 25 Leute zum Hauptbahnhof Münster zur Mahnwache. Als der Zug um 20:40 Uhr durch Münster-Nord einrollte, demonstrierten dort spontan 15 Leute auf dem Bahnsteig. Die Polizei war nur mit zwei Leuten. Offensichtlich wird der Spielraum für action am Bahnhof größer, weil die Polizei etwas nachlässt.
Für den Uranzug mußte ein Personenzug von Münster nach Gronau über 30 Minuten warten, wegen einer "Betriebsstörung" laut Zugdurchsage. Immerhin sind Urantransporte also eine "Betriebsstörung". - Als der Zug um 21:20 Uhr nach dem Umkoppeln wieder durch den Hauptbahnhof Münster Richtung Norden rollte, waren 12 Leute auf dem Bahnsteig.
In Bentheim gab es noch eine kleine Aktion. Dort wurde von Leuten auch die Personalien genommen.
Um 23:20 Uhr passierte der Uranzug die Mahnwache in Hengelo-Oost (NL). Dort waren 20 Leute an den Gleisen und die Stimmung war gut. Presse war auch dort.
(Infos von AKU Gronau und SOFA Münster auf Indymedia Indy (21.01.06) .

Nach einem Posting auf Indymedia vom 26.01.06 wurde der Atomtransport zwischen Gronau und  Münster bei Steinfurt durch eine Aktion gestoppt: "am gestrigen mittwoch rollte ein uran-transport per bahn aus der einzigen deutschen uran-anreicherungsanlage in gronau [uaa gronau] über münster nach holland, um von dort per schiff nach russland verfrachtet zu werden. der transport konnte bei steinfurt vor münster gestoppt werden.durch lichtsignale und brennende autoreifen wurde der transport gezwungen anzuhalten und mußte eine zwangspause einlegen! ( Indymedia Indy (26.01.06) )

 
Monsterzug mit 1000 Tonnen Uranmaterial

Monsterzug mit 1000 Tonnen Uranmaterial: AtomkraftgegnerInnen demonstrieren grenzüberschreitend an mehreren Orten

Mit Mahnwachen und Kundgebungen demonstrierten Anti-Atomkraft-Initiativen gestern Nachmittag und am Abend in Gronau, Altenberge, Münster (Hauptbahnhof + Zentrum Nord), Bad Bentheim und Hengelo/NL gegen einen Urantransport von Gronau nach Russland. Trotz eisiger Kälte und heftigen Schnee- und Regenfällen beteiligten sich insgesamt rund 80 bis 100 AtomkraftgegnerInnen an den verschiedenen Aktionen. Außerdem wurden in Personenzügen Flugblätter verteilt. Der Monsterzug mit 19 Waggons und rund 1000 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid startete um 19.15 Uhr von der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau in Richtung Münster, um über Rheine und Bad Bentheim in die Niederlande nach Rotterdam zu fahren.

von: Aktionsbündnis Münsterland
( SOFA Münster )

 

Neuer Urantransport aus Gronau nach Russland wird am 25.01.06 erwartet!

Am Mittwoch, den 25.01.06 wird, nach einer längeren Transportpause, erneut ein Uranhexafluorid-Transport (UF6) aus Gronau über Münster nach Rotterdam erwartet. Von dort aus soll das Uran per Schiff nach Russland gebracht werden. Mehrere deutsche und niederländische Anti-Atomkraft-Initiativen rufen für Mittwoch u.a. zu Protesten vor dem Tor der Urananreicherungsanlage (UAA) im münsterländischen Gronau auf.

Bei dem Uran handelt es sich um abgereichertes Uranhexafluorid, ein Abfallprodukt der Urananreicherung. Das abgereicherte Uran soll in Russland neu angereichert werden. Fraglich ist derzeit jedoch, ob das Material in Russland wirklich verarbeitet wird, oder ob es quasi nur zur "Entsorgung" nach Russland gebracht wird. Uranhexafluorid ist radioaktiv und chemisch sehr gefährlich, bei Freisetzungen entsteht zwangsläufig u. a. die hochgefährliche Flußsäure. Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände fordern die sofortige Stilllegung der UAA Gronau, damit nicht immer weiter Atommüll anfällt, für den es nie eine sichere Lagerungsmöglichkeit geben wird. - Betreiberin der UAA Gronau ist der Urenco-Konzern, der auch Urananreicherungsanlagen in den Niederlanden und in Großbritannien betreibt.

In den letzten Tagen sind auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau umfangreiche Verladetätigkeiten von Fässern mit Uranhexafluorid beobachtet worden. Beladen werden demnach zur Zeit Waggons, die in der Vergangenheit für Atomtransporte nach Russland verwendet wurden.
Aus für gewöhnlich gut informierten Kreisen gibt es für die frühen Abendstunden des 25. Januar eine Transportmeldung von Gronau nach Rotterdam in den Niederlanden.
Der Streckenablauf ist voraussichtlich: Gronau (UAA) - Ochtrup-Metelen (Land) - Steinfurt - Altenberge-Münster (HBF). Dort wird eine längere Pause zum Umrangieren des Zuges erwartet. Weiter geht es dann über Greven - Emsdetten - Rheine - Schüttorf - Bad Bentheim. Dort wird dann die Lok gewechselt. Über Hengelo - Apeldorn - Utrecht wird das Uran dann in den Rotterdamer Hafen gebracht, wo es dann auf ein Schiff für den Transport nach Russland umgeladen wird.

Aus Münster wird erwartet, daß der Urantransport am 25.01.06 zwischen 19:30 Uhr und 20:45 Uhr durch Münster rollt. Danach wird er im Güterbahnhof Alfred-Krupp-Weg ca. 40 Minuten umgekoppelt und rollt dann ein 2. Mal durch den Hauptbahnhof Münster zurück. - Es wird davon ausgegangen, daß ein Hubschrauber und ein Personenwagen mit BGS den Zug begleiten werden. 

Bei den letzten Transporten war zu beobachten, daß die Transportstrecke von teils beachtlichen Aufgeboten von Team Grün gesichert wurde. Teilweise gab es Begleithubschrauber vom BGS, beim letzten Transport waren erstmals Mannschaften vom BGS in einem eigenen Wagon dem Zug angehangen.

=> Auf einem Treffen verschiedenster Anti-Atomgruppen wurde eine gemeinsame Mahnwache am Mittwoch, den 25.01.06, um 16:00 Uhr vor dem Tor der UAA in Gronau angekündigt. Am Mittwoch, den 25.01.06,  findet ab 19 Uhr vor dem Hauptbahnhof in Münster die traditionelle Mahnwache zum Urantransport statt - Ende offen!  Der Hauptbahnhof hat sich schon oft als öffentlichkeitswirksames Nadelöhr für solche Transporte erwiesen. Eine weitere Mahnwache gibt es in Hengelo/Niederlande. Achtet auf weitere Infos im Web.

=> Ab Dienstag den 24.1.06 um 22.00 Uhr ist ein Infotelefon geschaltet wo es aktuelle Infos, Anlaufstellen und Support (Pennplätze usw.) gibt. 

Infotelefon-Nr.: 0162 - 77 52 056.

Rechtzeitig vor dem Transport werden bei www.wigatom.de aktualisierte Infos, eine Karte und Neuigkeiten rund um den Transport ins Netz gestellt. Wenn's klappt gibt es dort auch ein Flugi zum Download: Zum Verteilen an Bahnreisende, die aus gegebenen Anlass mit erheblichen Beeinträchtigungen, des Bahnverkehrs auf den Bahnstrecken Gronau-Münster bzw. Münster-Bad Bentheim rechnen müssen.

Stellt euch quer- für die sofortige Stillegung aller Atomanlagen und der Herrschenden Klasse! Weltweit!

(Zusammenfassung eines Postings auf Indymedia Indy (21.01.06) )

 

Atomtransport aus Gronau ist am 13.04.05 gerollt

Der Atomtransport mit abgereicherten Uran in Form von Uranhexafluorid (UF6) aus der UAA Gronau zur Verschiffung in Rotterdam ist am 13.04.05 erfolgt. 
Fahrplan von dem Atomtransport (soweit bekannt):
19:08 Uhr:  Abfahrt Gronau
20:24 Uhr:  erste Durchfahrt Bhf. Münster-Nord (Richtung Münster-Hbf)
21:14 Uhr:  Durchfahrt Bhf. Greven
22:38 Uhr: Bad Bentheim - Abfahrt mit niederländischer Lok Richtung Niederlande

Ohne Störungen und problemlos ist der Atomtransport nicht verlaufen: Gegen den Transport gab es mehreren Orten entlang der Transportstrecke Proteste. 
Der reguläre Zugfahrplan in der Region wurde durch den Transport durcheinander gebracht, Team Grün hatte einen deutlichen Anteil an diesen 'Vorkommnissen'. - Auch der Polizeiaufwand war bei diesem Atomtransport viel höher, als sonst: In Gronau wurde ein Personenwaggon mit 35 BGS-Beamten an den Uranzug angekoppelt und ein großer BGS-Hubschrauber begleitete den Transport. Oftmals war allerdings auch gar keine Polizei anzutreffen... Postings zu dem Atomtransport gibt es z.B. auf Indymedia unter Indy (15.04.05) , Indy (14.04.05) und Indy (13.04.05)

Von der zuständigen Polizei-Pressestelle Borken ist am 14.04.05 in einer Pressemitteilung der Atomtransport aus Gronau in bekannter Weise verharmlost worden: Lediglich von einem "Bahntransport von der UAA Gronau nach Rotterdam" wird darin gesprochen...

Von den Münsterländer Anti-Atom-Initiativen ist am 14.04.05 eine Pressemitteilung zu dem Atomtransport aus Gronau herausgegeben worden, die wir im folgenden dokumentieren wollen:

 

150 Menschen demonstrieren gegen Urantransport
Kreis / Ahaus - 14.04.05
- An sechs Orten demonstrierten rund 150 Atomkraftgegner am gestrigen Abend gegen einen Atommülltransport mit abgereichertem Urantransport von Gronau über Rotterdam nach Russland. Schwerpunkt der Proteste waren diesmal Gronau (ca. 30 Personen), Münster Zentrum-Nord (ca. 20 Personen), Münster Hauptbahnhof (ca. 30 Personen) und Greven (ca. 40 Personen). Aber auch in Steinfurt-Borghorst und in Bad Bentheim fanden Mahnwachen statt. Im Laufe der Nacht wollen auch niederländische Atomkraftgegner gegen die Urantransport demonstrieren.

Den münsterländischen Anti-Atomkraft-Initiativen ist es damit gelungen, erneut einen normalerweise streng geheimen Urantransport in die Öffentlichkeit zu bringen. Zum ersten Mal protestierten Umweltschützer in mehreren Gruppen auch in Nahverkehrszügen zwischen Gronau und Münster und verteilten Flugblätter an die Passagiere. Mehrere Augenzeugen berichteten, dass Bahnangestellte und BGS viele ahnungslose Pendler auf Verdacht kontrollierten und zum Teil die Weiterfahrt in Richtung Gronau unterbinden wollten. Das zum Teil ruppige Verhalten des BGS halten wir für nicht hinnehmbar. Es geht darum, die gefährlichen Urantransporten einzustellen und nicht die Bahnkunden zu verärgern.

Die Bahnkunden müssen zudem wegen der Urantransporte zum Teil größere Verspätungen in Kauf nehmen. Allein am Bahnhof Münster Zentrum-Nord wurden zwei Nahverkehrszüge bis zu 15 Minuten von der Polizei aufgehalten. Die Bahnstrecke Rheine-Münster war in dieser Zeit halbseitig gesperrt. Auch der Polizeiaufwand war dieses Mal viel höher: In Gronau wurde ein Personenwaggon mit 35 BGS-Beamten an den Uranzug angekoppelt und ein großer BGS-Hubschrauber begleitete den Transport. Oftmals war gar keine Polizei anzutreffen.

Insgesamt stufen die Initiativen ihre Proteste als Erfolg ein, weil es gelungen sei, noch stärker als bisher die betroffene Bevölkerung durch Aktionen in den Zügen und an den Bahnhöfen zu informieren. Sie fordern die NRW-Landesregierung auf, die Urantransporte endlich einzustellen und die Ausbau-Genehmigung für die Urananreicherungsanlage Gronau zurückzunehmen. Der Atommüllexport nach Russland sei sehr gefährlich, absolut überflüssig und der Verbleib des Urans sei in Russland nicht zu 100% gesichert. Sie werden die Proteste gegen die Urantransporte fortsetzen.

Weiterhin rufen sie dazu auf, am kommenden Sonntag, den 17. April, um 14 Uhr am Sonntagsspaziergang in Ahaus teilzunehmen. Der Auftakt ist am Rathaus unter Begleitung zahlreicher Landwirte mit ihren Treckern. Sie wollen in den kommenden Wochen dafür sorgen, dass die Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus auf breiten bundesweiten Widerstand stoßen werden, damit die Region Münsterland nicht zur Atommüllkippe der Nation wird.
 

Kontakt: Udo Buchholz (AKU Gronau): 02562/23125; Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577 (0171/7937926); Wolfgang Porrmann (MEGA Waltrop): 0172/2066019; Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0251/9720765

(Ahaus-online.de vom 14.04.05)

 

Neuer Atomtransport wird aus Gronau am 13. April 05 erwartet!

Nach Informationen Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen soll am 13. April erneut ein Atommülltransport per Bahn von Gronau nach Russland rollen. 

 
Aktionswoche gegen Atomtransporte im Münsterland  (11.04.05)

Pressemitteilung                      11. April 2005

Aktionswoche gegen Atomtransporte im Münsterland:

- 13. April: Proteste gegen Urantransport von Gronau nach Russland

- 17. April: Großer Sonntagsspaziergang in Ahaus

Mit einer Aktionswoche verstärken die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland ihre Proteste gegen  Atomtransporte durch die Region. Am Mittwoch, 13. April, soll der nächste Urantransport mit abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) von Gronau über Ochtrup-Metelen-Burgsteinfurt-Borghorst-Nordwalde-Altenberge-Münster-Greven-Emsdetten-Rheine-Salzbergen-Schüttorf- Bad Bentheim - Hengelo/NL-Almelo/NL nach Rotterdam rollen und von dort per Schiff nach Russland gebracht werden. Bereits jetzt sind Proteste in Gronau, Borghorst, Münster und Greven angekündigt. Mit weiteren spontanen Aktionen ist zu rechnen.

Rückenwind erhalten die Atomkraftgegner von der Stadt Münster. Oberbürgermeister Tillmann (CDU) erklärte am Freitag bei einem Treffen mit Umweltgruppen, dass die Stadt Münster weiter gegen Atomtransporte durch Münster sei. 1995 hatte der Stadtrat sich gegen solche Atomtransporte ausgesprochen. Tillmann: „Urantransporte sind wahrlich kein alltägliches Geschäft." Die Umweltgruppen, darunter Greenpeace und die Wiga Münster, hatten einen Bürgerantrag gegen Urantransporte durch Münster eingereicht. Der Münsteraner OB versprach, dass die Verwaltung nun auf Grundlage der alten Ratsbeschlüsse eine Vorlage erarbeiten werde. Es gehe z.B. um Bürgerinformation und Protestschreiben an die Landesregierung.

Wir fordern die betroffenen Städte und Gemeinden entlang der Bahnstrecken auf, sich dem Münsteraner Beispiel anzuschließen und gegen die zunehmende Anzahl von Urantransporten zu protestieren. Dieses Jahr rollt schon der zweite.

Ahaus-Widerstand wächst rapide - Landwirte kommen mit Treckern

Am 17. April beginnt in Ahaus um 14 Uhr am Rathaus der traditionelle Sonntagsspaziergang. Es ist mit einer großen Beteiligung zu rechnen, da z.B. viele Landwirte zugesagt haben, mit ihren Treckern gegen die für Ende Mai geplanten Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus zu protestieren. Aus Münster wird ein Sonderbus zum Sonntagsspaziergang kommen. Auch Initiativen aus dem Ruhrgebiet und Niedersachsen, wo die Castor-Transporte über die Autobahnen rollen sollen, rufen zum Protest auf.

BI-Sprecher Felix Ruwe: „Die Landesregierung und die Polizei bereiten die gefährlichen Castor-Transporte intensiv vor. In Ahaus werden bereits Immobilien angemietet. Doch der Widerstand wächst auch. Jeden Tag melden sich ein oder zwei neue Initiativen bei uns, die an den Protesten teilnehmen wollen."

Nach der Schlusskundgebung am Zwischenlager ist für Rückfahrgelegenheiten in die Innenstadt gesorgt.

Wachsende Proteste auch in Sachsen

Parallel findet am 17. April um 15 Uhr in Dresden-Rossendorf auch ein Sonntagsspaziergang statt. Wir begrüßen es, dass die sächsischen Umweltgruppen so vehement dafür protestieren, dass der Atommüll nicht nach Ahaus rollt. Bereits am 16. April findet in Dresden ein überregionaler Widerstandsratschlag statt, an dem auch Vertreter aus dem Münsterland und dem Wendland teilnehmen, um die Proteste in Dresden und Ahaus für Ende Mai vorzubereiten.

( Pressemitteilung 11.04.05 )

Aufruf der WigA Münster zu Protesten gegen den Atomtransport aus Gronau   (08.04.05)

13. April: Uran-Alarm Stufe Rot

"Am 13. April 05 soll der nächste Urantransport aus Gronau nach Russland fahren. Mit jedem Tag, der verstreicht, wird eine Verschiebung unwahrscheinlicher - achtet dennoch auf aktuelle Infos.

Inzwischen sind an vielen Orten Aktionen geplant, um den Urantransport noch größer anzugehen als bei den letzten beiden Malen. Am Mittwoch, den 13. April, ist um 16 Uhr Treffen vor der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau. Dort fanden auf dem Privat-Gleisanschluss bei beiden Transporten Sitzblockaden statt.

Auch in Steinfurt-Borghorst, in Münster und in Greven werden Kundgebungen sein. In den Niederlanden sind ebenfalls Aktionen wahrscheinlich und im Forst bei Bentheim/Schüttorf wird wieder die Zusatzzahl gezogen. Einige Gruppen haben zudem eine Aktion Notbremse auf der eingleisigen Bahnstrecke von Münster nach Gronau angekündigt. Wir sind gespannt, was sich dahinter verbirgt.

Also, kommt ins Münsterland und beteiligt euch an den Protesten. Es ist viel Platz für kreative Ideen und Aktionen. Wir haben Infos, dass die Polizei noch größer als beim letzten Mal antreten will und da waren sie schon gut vertreten. Wir haben die Chance, das Thema Urantransporte zu einem Politikum zu machen - dafür brauchen wir eure Hilfe!

Am Montag, 11. April, findet um 19.30 Uhr ein offenes Vorbereitungstreffen zu dem Urantransport in Münster, Sternstraße 31 statt. Ab dann sind Pennplätze organisiert. Anmeldungen an wigatom@web.de

Ab Montag, 24 Uhr, gibt es aktuellste Infos im Internet unter www.wigatom.de
Ab dann ist auch ein Info-Handy für das Münsterland geschaltet: 0162-7752056."


Wiga Münster ( www.wigatom.de )

Dazu aus einer Pressemitteilung der Anti-Atom-Initiativen aus dem Münsterland:

Pressemitteilung

Pressemitteilung 1. April 2005

Neuer Urantransport nach Russland am 13. April:

Atomkraftgegner kündigen vielfältige Proteste an

Nach Informationen Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen soll am 13. April erneut ein Atommülltransport per Bahn von Gronau nach Russland rollen. Transportiert wird abgereichertes Uranhexafluorid (UF6), das in Verbindung mit Wasser und Luft die hochgiftige Flusssäure bildet. Der Bahntransport soll wieder über die Bahnstrecke Gronau - Steinfurt - Altenberge - Münster - Greven - Emsdetten - Rheine - Bad Bentheim - Hengelo/NL nach Rotterdam rollen, wo der Atommüll auf ein Schiff nach Russland verladen wird.

Atomkraftgegner aus Münster, dem Münsterland, dem Ruhrgebiet und Niedersachsen haben auf einem außerordentlichen Treffen gestern in Münster vielfältige Proteste gegen den gefährlichen Atommülltourismus durch halb Europa angekündigt. Bei den letzten beiden Transporten im Juni 2004 und im März 2005 hatten in vielen Orten entlang der Bahnstrecke Mahnwachen, Kundgebungen und Sitzblockaden stattgefunden.

Im Zentrum der Kritik stehen vier Punkte:

1. Der Verbleib eines Großteils des abgereicherten Urans in Russland ist völlig ungeklärt. Russland hat z. B. mit dem Iran ein Atomabkommen zur Lieferung von Kernbrennstoffen abgeschlossen. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass auf diesem Weg Uran aus Gronau in den Iran gelangt, dem militärische Pläne für den Bau von Atombomben nachgesagt werden.

2. Die Urananreicherung dient weltweit auch militärischen Zwecken. Mit der Anreicherungstechnik aus Gronau hat sich z. B. Pakistan eigene Atombomben gebaut. Außerdem hat Pakistan den Iran, Libyen und Nordkorea mit Atomtechnik für eigene Atomanlagen beliefert.

3. Die von der NRW-Landesregierung im Februar beschlossene massive Erweiterung der Urananreicherungsanlage in Gronau fördert weltweit die Nutzung der Atomenergie. Wir sind entsetzt, mit welcher Kaltschnäuzigkeit führende NRW-Sozialdemokraten und Bundesumweltminister Trittin den Ausbau der UAA in Gronau gutheißen. Mit der Genehmigung macht sich Rot-Grün zum Motor für den weltweiten Ausbau der Atomenergie. Dies ist das genaue Gegenteil von dem angeblich geplanten Atomausstieg in Deutschland.

4. Die Urantransporte werden wie alle Atomtransporte von den Landesregierungen, der Polizei und der Betreiberfirma Urenco streng geheim gehalten. Wir werten es deshalb als Erfolg, dass es den Anti-Atomkraft-Initiativen immer wieder gelingt, diese strikte Geheimhaltung zu durchbrechen. Wir fordern, dass die Anwohner der Bahnstrecken und die vielen betroffenen Bahnpendler offen über die unmittelbar an ihnen vorbei fahrenden Atomzüge informiert werden. Jeder Betroffene sollte das Recht haben, über die Gefahren informiert zu sein, denen er/sie ausgesetzt wird.

Wir fordern die NRW-Landesregierung auf, die Urantransporte von Gronau abzusagen und ihre positive Haltung zur Urananreicherung zu revidieren.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577 (0171/7937926); Wolfgang Porrmann (MEGA Waltrop): 0172/2066019; Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0251/9720765

( Pressemitteilung 01.04.05 )


Weiterer Atomtransport aus Gronau ist am 02.03.05 gerollt!

Aus der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau ist am 02.03. ein weiterer Atomtransport gerollt. Der Zug mit "abgereicherten Uran" in Form von Uranhexafluorid (UF6) ist in Gronau etwa eine Stunde lang durch eine Blockade aufgehalten worden. Entlang der Strecke von Gronau nach Rotterdam/Niederlande, wo die strahlende Fracht für den Seetransport nach Rußland umgeschlagen wird, hat es mehrfach Proteste und Aktionen gegeben.

Eine Zusammenfassung der Ereignisse von dem Atomtransport haben die münsterländischen Anti-Atomkraft-Initiativen herausgegeben. Wir dokumentieren dazu deren Pressemitteilung vom 03.03.05:

Pressemitteilung   

3. März 2005

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau                                                                     
Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e.V.
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ 
Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster
Steinfurter Aktionsbündnis gegen Atomanlagen
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop
Münsteraner Bündnis „Stoppt Atomtransporte !!"

Pressemitteilung: 

Blockade und Demonstrationen gegen Urantransport von Gronau nach Rußland 

  Erste Fotos unter http://www.de.indymedia.org/2005/03/108280.shtml

   Bei starkem Schneefall und Temperaturen um den Gefrierpunkt haben am Mittwoch Nachmittag und in der Nacht zum Donnerstag (2. / 3.3.) insgesamt rund 150 AtomkraftgegnerInnen im Dreiländereck NRW-Niedersachsen-Niederlande in mehreren Städten gegen einen Sonderzug mit Uranmüll demonstriert. Der Zug mit rund 500 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) konnte erst mit einer Verspätung an der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) starten, da rund 30 AtomkraftgegnerInnen an der UAA demonstrierten und die Gleise vor dem Zug erfolgreich blockierten. Erst nach einer Räumung durch die vor Ort stark vertretene Polizei konnte der Zug abfahren.

Insgesamt waren auf der "Gegenseite" schätzungsweise rund 200  - 300 Polizisten im Einsatz, u. a. jeweils halbe Hundertschaften in Münster und in Bad Bentheim.

  Bei seiner Weiterfahrt nach Rotterdam, von dort erfolgt die Verschiffung des Urans Richtung Rußland, mußte der Zug weitere Protestorte passieren. Daß derartige Proteste erforderlich sind, wird u. a. daran deutlich, daß der Verbleib des Urans in Rußland letztlich unklar ist. Dies ist gerade mit Blick auf das russisch-iranische Atomabkommen mehr als besorgniserregend. Aber auch die Transporte an sich sind Anlaß für Aktionen, da sie die Bevölkerung in den Durchfahrtsorten massiv gefährden.

  Aktionsfazit der AtomkraftgegnerInnen: Erneut ist es der Atomindustrie nicht gelungen, den Export des radioaktiven und giftigen Atom-Materials unter Ausschluß der Öffentlichkeit durchzuführen. Abermals haben es die Anti-Atomkraft-Initiativen geschafft, Öffentlichkeit in Deutschland und in den Niederlanden herzustellen für diese früher ultrageheimen Urantransporte nach Russland. Den Rot-Grünen Regierungen in Düsseldorf und Berlin wurde mit den Aktionen deutlich signalisiert, daß seitens der Bevölkerung Atomanlagen und Atomtransporte vehement abgelehnt werden und daß auch nach der Mitte Februar erteilten Genehmigung zum Ausbau der Gronauer Urananreicherungsanlage der Widerstand nicht im Erdboden versinkt, sondern weiterhin effektiv und phantasievoll handelt. Nächster Termin im Anti-UAA-Widerstand: Der traditionelle UAA-Sonntagsspaziergang am 6. März um 14.00 Uhr.

  Hier in einer Übersicht die bisher bekannten Proteste gegen den Uranzug im Einzelnen:

  Gronau: Mahnwache und Blockade mit 30 Personen
   Steinfurt -Borghorst: Mahnwache mit 15 Personen
   Münster - Zentrum Nord: Mahnwache mit 5 Personen
   Münster Hauptbahnhof: Mahnwache mit 30 Personen
   Münster - Rangierbahnhof: Mahnwache mit 10 Personen
   Greven: Mahnwache mit 25 Personen
   Bad Bentheim: Mahnwache mit 10 Personen
   Hengelo (NL): Mahnwache mit 30 Personen (u. a. aus Almelo, dem Standort der 
                             niederländischen Urananreicherungsanlage)

  Der Zug hatte folgenden Fahrplan:

  ca. 19.15 Uhr: Abfahrt UAA Gronau
  19.39 Uhr: Durchfahrt Burgsteinfurt
  19.50 Uhr: Durchfahrt Steinfurt - Borghorst
  20.29 Uhr: Einfahrt Münster - Hauptbahnhof
  21.12 Uhr: Abfahrt Münster - Rangierbahnhof / Alfred Krupp Weg
  21.30 Uhr: Durchfahrt Greven
  22.01 Uhr: Ankunft Bad Bentheim
  23.05 Uhr: Abfahrt Bad Bentheim
  23.30 Uhr Durchfahrt Hengelo / NL mit Ziel Rotterdam

Kontakt und weitere Informationen: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577 (0171/7937926); 
Udo Buchholz (AKU Gronau / NUG e. V.): 02562/23125; Willi Hesters (Aktionsbündnis): 02557/1411; 
Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0251/9720765

( Pressemitteilung 03.03.05 )

Worum geht es bei den Atomtransporten aus der Urananreicherungsanlage Gronau?  Dazu aus der Presseerklärung der münsterländischen Anti-Atomkraft-Initiativen vom 01.03.05:

1. März 2005

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau                                                                    
Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e.V.
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster
Steinfurter Aktionsbündnis gegen Atomanlagen
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop



Proteste gegen Urantransport von Gronau nach Russland:
Mittwoch, 2. März, 18 Uhr: Geplante Abfahrt aus Gronau


Nach Informationen von münsterländischen Anti-Atomkraft-Initiativen soll ein Uranzug mit bis zu 25 Waggons am jetzigen Mittwoch, 2. März, gegen 18 Uhr das Gelände der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau verlassen. Der Zug mit abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) soll über Ochtrup-Metelen-Burgsteinfurt-Borghorst-Nordwalde-Altenberge-Münster-Greven-Emsdetten-Rheine-Schüttorf-Bad Bentheim-Hengelo nach Rotterdam fahren und dort per Schiff nach Russland zur Wiederanreicherung gebracht
werden. Ein Teil des Uran soll später nach Gronau zurück gebracht werden, der Rest verbleibt in Russland.

Atomkraftgegner planen am Mittwoch mehrere Aktionen gegen denUrantransport:
Gronau: Ab 16 Uhr Mahnwache vor dem Haupttor der UAA
Steinfurt-Borghorst: Ab 18.30 Uhr Mahnwache am Bahnhof
Münster: Ab 18.30 Uhr Mahnwache vor dem Hauptbahnhof

Weitere spontane Aktionen, auch in den Niederlanden, sind nicht ausgeschlossen, da die NRW-Landesregierung und die UAA-Betreiberin Urenco den Abfahrtstermin wie immer geheimhalten. Aufgrund der öffentlichen Ankündigung von Protesten wurden in den Vergangenheit Transporte auch schon verschoben.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen kritisieren an dem bisher längsten Urantransport in Deutschland unter anderem, dass der gefährliche Atommüllexport durch halb Europa erfolgt. Das abgereicherte UF6 bildet bei Berührung mit Wasser die hochgiftige Flusssäure. Außerdem ist der Verbleib des Atommaterials in Russland nicht zu 100% geklärt. Diese Woche hat Russland z. B. einen Atomvertrag mit dem Iran abgeschlossen. Der Iran steht im Verdacht, mit den Lieferungen aus Russland eine eigene Atombombe bauen zu wollen. Theoretisch kann also Uran aus Gronau nach der Neuanreicherung in Russland auch in den Iran gelangen. Gerade der Iran steht wegen der eigenen Urananreicherungspläne massiv unter
internationalem Druck.

In NRW hat die rot-grüne Landesregierung gerade erst beschlossen, die UAA in Gronau im großen Maßstab auszubauen. Bis zu 35 große Atomkraftwerke weltweit soll die UAA in einigen Jahren mit Atombrennstoff beliefern. Noch am letzten Freitag stellte sich die
NRW-SPD demonstrativ hinter die UAA, während die Grünen trotz Regierungsbeteiligung den Ausbau bis jetzt nicht verhindert haben. Die UAA Gronau ist bundesweit einmalig. Wer den Atomausstieg will, muss diese Anlage sofort schließen. Rot-Grün hat diesen politischen Willen eindeutig nicht.

Deshalb rufen wir zu Protesten gegen diesen gigantischen Urantransport auf. Wir werden nicht tatenlos zugucken, wie das Münsterland immer mehr zur Drehscheibe für internationale Urantransporte und Castor-Transporte nach Ahaus wird. So wird die UAA Gronau z. B. mit UF6 aus Frankreich beliefert, das per Bahn quer durch das Ruhrgebiet über Coesfeld und Ahaus nach Gronau rollt. Mit dem geplanten Ausbau der UAA Gronau werden die Urantransporte von und nach Gronau in den kommenden Jahren drastisch zunehmen., zumal in Gronau auch ein riesiges Uran-Zwischenlager genehmigt wurde. Das lehnen wir strikt ab und fordern die sofortige Stilllegung der UAA Gronau.

Kontakt: Udo Buchholz (AKU Gronau): 02562/23125; Felix Ruwe (BI Ahaus):
02561/6577 (0171/7937926); Wolfgang Porrmann (MEGA Waltrop):
0172/2066019; Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0251/9720765

( Presseerklärung 01.03.05 )