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start | tarifa 2001
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Infos Juni 01
Wegen Zeitmangel melden wir
uns erst so spät nochmal um damit zu beginnen Verwirrungen zu vermeiden.
Wir wollen hiermit klarstellen, daß wir keine Ferien organisieren,
und auch keinen Campingplatz.
In Tarifa, an der Grenze
zu Marokko, werden wir einen Raum für Diskussionen und politische
Aktionen schaffen, von dem aus wir Grenzen und ihre Konsequenzen anprangern
wollen und wobei ungefähr 400 Leute teilnehmen werden. Aus diesem
Grund arbeiten wir gerade an der Entwicklung der politischen Inhalte mit
denen wir uns während des Camps beschäftigen wollen. Es gibt
den Anspruch, daß alle Leute, die an diesem Camp teilnehmen wollen,
ihre individuellen Bereiche darin finden, es hat sich als notwendig herausgestellt
3 Ebenen von politischer Einbindung im Kopf zu haben. Jene Leute die auf
die eine oder andere Weise einen Großteil ihrer Zeit sozialen- und
politischen Diskussionen widmen, sensible Leute die nicht konform gehen
mit dem was sie tagtäglich sehen und neugierige Leute, die noch nichts
über die Thematik wissen, aber wer weiß, vielleicht tun sie´s
dannach....um das alles abzudecken, planen wir parallel workshops zu organisieren.
Einerseits im Dorf Tarifa selbst, wo besondere Aktivitäten stattfinden
sollen, es Essen geben soll, Filmvorführungen, Diskussionsveranstaltungen
über das AusländerInnengesetz, "ziviler Ungehorsam" etc...während
andererseits, in der Gegend "Los Carriles" (in der Nähe des Dorfes)
workshops entstehen sollen, die 5 Tage dauern werden und die Absicht haben
Arbeitsgruppen zu gründen, die die theoretischen Diskurse in Form
konkreter Projekt durchführen; zum Abschluß jeden Tages wird
es einen Zeitpunkt geben, der dafür da sein soll, daß die Gruppen
und Einzelpersonen von ihren Erfahrungen berichten. Wie am Anfang wollen
wir auch hier nochmal klarstellen, daß es sich nicht um ein Treffen
von Pfadfindern in der dazugehörigen Esthetik handelt, und es ist
auch wichtig daran zu denken, daß bei allen Aktivitäten die
während des camps stattfinden, ständig present sein sollte, daß
es in Tarifa Leute gibt, die schon sehr lange direkt mit den ImmigrantInnen
zusammenarbeiten und daß garantiert sein muß, daß sie
das auch noch weiter tun können. Nichts was vom camp ausgeht darf
gewaltsam konfrontativ sein sondern im Gegenteil, es muß einen nicht-gewalttätigen,
aufklärenden und einbindenden Charakter haben..also dann, ihr wißt
wo ihr das Camp findet, es wartet nur darauf, daß ihr kommt und mitorganisiert.
Wir sehen uns in Tarifa!
Wichtige Infos
Wenn ihr zum Camp kommen wollt, meldet euch unbedingt auf der
spanischen homepage www.sindominio.net/ninguna
an, damit die Vorbereitungsgruppen besser planen können.
Es gibt die Planungen nach
den Aktionstagen gegen den (wegen befürchteten Protesten abgesagten)
Weltbankgipfel von Barcelona (~16.-27.06.01) mit einer Karnevalkarawane
samt Sambaband nach Tarifa und weiter nach Genua zum G8 Gipfel 20.-22.6.01
zu ziehen.
Info und Mobilisierungsparty
in Berlin: Samstag 23.06.01 im Subversiv, Brunnenstraße 7, U bahnhof
Rosenthaler Platz
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1. Aufruf April 01
Dieses Grenzcamp ist das
erste gemeinsame Projekt, das das Netzwerk "Ninguna Persona es ilegal"auf
die Beine stellt. Es ist angelehnt an viele Grenzcamps, die seit mehreren
Jahren an verschiedenen grenznahen Punkten stattfanden.
Die Grenzcamps entstanden
aus der Absicht, einen Treffpunkt zu schaffen und auf die Migrationspolitik
und die rassistischen Gesetze aufmerksam zu machen.
Wir verfolgen dabei zahlreiche
Ziele, die sich aber vor allem in zwei
Punkten zusammenfassen lassen:
1.) Schaffen eines Rahmens
zum Treffen und Diskutieren
Nach unserer Einschätzung
befinden sich die Kämpfe gegen das
AusländerInnengesetz
und für die Würde der MigrantInnen an einem entscheidenden Punkt.
Deshalb finden wir es notwendig sich zu treffen um zu diskutieren und Erfahrungen
darüber auszutauschen, wie soziale Kämpfe gestärkt werden
können und wie eine gemeinsame Strategie aussehen kann. Es wäre
interessant zu analysieren, wie diese sich entwickelt und wie Erfahrungen
von Selbstorganisation in verschiedenen Orten aussahen, sowie viele andere
interessante Themen. Unsere
Vorstellung dabei ist, daß
die unterschiedlichen Bewegungen nach dieser Diskussionswoche ihre regionale/lokale
Arbeit gestärkt fortführen können, aufbauend auf eine konstante
Verbindung zu den restlichen sozialen und politischen Kämpfen im Land.
Vermutlich wird sich sowas nicht einfach festlegen lassen, sondern es
wird darum gehen, Arbeitsdynamiken
zu schaffen, die in enger Beziehung zu unserer Alltagspraxis stehen. Auf
der anderen Seiten finden wir es gundlegend wichtig, dem herrschenden Diskurs
(in dem die traditionelle Linke z.T. auch gefangen ist) einen alternativen
entgegenzusetzen, einen Diskurs, der es
ermöglicht, verschiedene
Bereiche miteinzuschließen und der von MigrantInnen selbst bestimmt
wird.
2.) Öffentlichkeitsarbeit
und aktiver Widerstand
Die Straße von Gibraltar
stellt die größte Grenze in Europa dar. Sie
symbolisiert auf erschreckende
Art und Weise die große Mauer, die Europa von den anliegenden Ländern
abtrennt. Sie ist ein Graben, in dem mehr als 1500 Menschen bei dem Versuch,
ihn zu überqueren, starben und wo jeden Monat 1000 AfrikanerInnen
von der Grenzpolizei verhaftet werden. Während des Camps wollen wir
verschiedene Protestaktionen
durchführen (gewaltfreie direkte Aktion als Prinzip) bei denen wir
aktiv den Völkermord an dieser Meerenge aufzeigen, sowie die Straflosigkeit
verdeutlichen, mit der sich die Verantwortlichen aus dieser Tragödie
herausziehen. Das wird nicht heißen auf jegliche Art spektakulärer
Auseinandersetzungen zu
verzichten, sondern es kommt darauf an, Aktionen durchzuführen, die
unseren Protest deutlich machen und unseren Vorschlägen und Forderungen
Gehör verschaffen. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Punkten
wird es
auch ein kulturelles Programm
mit verschiedenen workshops geben, um zwischendrin auch mal zu relaxen.
Es sind auch schon einige Arbeitsgruppen entstanden, die die Koordinierung
folgender Themen übernehmen:
- Infrastruktur
- Mobilisierung und Öffentlichkeitsarbeit,
Internetseite
- politisches Programm -
Wir hätten gerne Kontakt zu Gruppen, die bereits konkret zu verschiedene
Themen gearbeitet haben. Damit soll dann ein Dossier zusammengestellt werden,
das als Vorbereitungsmaterial für die AG´s, die während
des Camps entstehen werden, dienen soll. Auf diese Art und Weise kann ein
und dasselbe Thema von verschiedenen
Gruppen/Kollektiven unter verschiedenen Gesichtspunkten bearbeitet werden
und alle haben Einblick in die Arbeit der Anderen. Und dies sind die Themen,
an denen bereits gearbeitet wird:
- Ziviler Ungehorsam.
- Studie über das AusländerInnengesetz
- Analyse des Grenzregimes
(die Guardia Civil als Grenzpolizei und nicht als humanitäres Serviceunternehmen),
Bildung eines Diskurses, der dem der Regierung entgegensteht ("Flüchtlingsinvasion"
, "Ausländerkriminalität..."))
- Völkermord an den
Küsten von Tarifa
- Stärkung und Hilfe
beim Selbstorganisierungsprozess der MigrantInnen.
- Abschiebepolitik
- Bewußtsein der Zivilgesellschaft
- Fluchthilfe
- Erschaffung einer neuen
"Unterklasse" aus Individuen von Seiten der Mächtigen. Neue Sklaverei.
- kulturelles Programm
- Finanzen
- rechtliche Angelegenheiten
(dabei handelt es sich um Verfestigung der Kontakte mit AnwältInnen
die mit ImmigrantInnen arbeiten und die Erstellung einer Analyse über
das neue spanische AusländerInnengesetz.).
!KOMMT ALLE, BETEILIGT EUCH!
Das Projekt ist längst
über seine Anfangsphase hinaus und immer noch bleibt ein Berg von
Sachen zu klären. Wir laden also die unterschiedlichen Gruppen und
Leute ein, an der Initiative teilzunehmen, sodaß die Anzahl derjenigen,
die sich dem rassistischen und ungerechten Modell entgegensetzen, immer
größer wird. Wir sind gerade dabei, lokale und regionale Gruppen
aufzubauen, die zum Thema arbeiten. Landesweit existieren bereits Gruppen
in verschiedenen Städten. In Madrid beginnt sich gerade eine örtliche
Gruppe aufzubauen, zu der wir euch einladen, wenn ihr Interesse an einer
aktiven Beteiligung habt.
Ihr könnt das Projekt
auf verschiedene Arten unterstützen:
MOBILISIERUNG: Verbreitet
die Informationen, diskutiert in euren Gruppen, schreibt in euren Zeitschriften,
Zeitungen, Radioprogrammen, e-mail-Verteilern, Netzwerken, etc.Ihr könnt
euch auch mit uns in Verbindung setzen und
Veranstaltungen zum Thema
organisieren und Materialien und Informationen in eurer Umgebung verbreiten.
INFRASTRUKTUR: Um ein Projekt
solcher Größe zu realisieren, fehlen uns noch viele Dinge (Zelte,
Strom, Sonnenschutz, etc.), sowie finanzielle Mittel um Fahrtkosten und
allgemeine Ausgaben zu zahlen (es werden Leute aus verschiedenen Ecken
Europas, Marokkos...erwartet). Wenn ihr denkt daß ihr oder eure Gruppen
euch an irgendetwas beteiligen wollt oder irgendeine Idee habt, lasst es
uns wissen.
KULTURELLES PROGRAMM: Wenn
ihr Leute kennt, die Lust haben und in der Lage sind AG´s oder Veranstaltungen
“multikultureller“ Art zu organisieren (Musik, Tanzen, Kochen, etc.), nehmt
Kontakt zu uns auf. (...)
KONTAKTE:
Spanien über: www.sindominio.net/ninguna
Deutschland: www.bordercamp.de.vu
e-mail: bodercamp@gmx.net
Tarifa 01 c/o Infoladen
Daneben, Liebigstr.34, 10247 Berlin,
Fax.030/42017281
GEGEN DIE FESTUNG EUROPA
UND FÜR UNEINGESCHRÄNKTE BEWEGUNGSFREIHEIT ALLER
MENSCHEN:
NEIN ZUM AUSLÄNDERINNENGESETZ
- PAPIERE FÜR ALLE
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