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Goaliat!

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Es war ein mal in Dortmund... Die kurze Geschichte der neuen "Alten Liebe"

Nachdem AntifaschistInnen aus Bochum ihm unmissverständlich klarmachten, dass die von ihm vertriebene braune Modemarke „Thor Steinar“ in ihrer Stadt nicht erwünscht ist, zog es Thorsten Kellerhoff, sammt seinem "Nordic Spirit"-Merchandise nach Dortmund.

Dortmund ist nicht verwunderlich, gab er doch immer mit seiner Vita im Dortmunder Schlägermilieu an. Noch die Bochumer Erfahrungen im Nacken, traute er sich aber anscheinend nicht offen seinen neuen Standort zu bewerben. So ließ er das Firmenschild des ehemaligen Fußball-Retro-Ladens „Alte Liebe“ hängen. Da er, wie auch die Freien Nationalisten Bochum/Hattingen, zu den typischen Schwatztanten gehören, blieb sein neuer Standort nicht lange unentdeckt. Und so kam es früher, als es ihm lieb war, zu einem Outing.

Schon am 21.07.2007 traten die beiden antifaschistischen Gruppierungen „Antifaschistisches Bündnis 28. März“ und die „Antifa Union Dortmund“ mit einer Presseerklärung an die Öffentlichkeit. Ein weiterer Beitrag auf Indymedia am selben Tag brachte die Nachricht der Szene nahe.

Als erste unmittelbare Reaktion wurden die beiden Frontscheiben des Ladens eingeschmissen. (Indymedia).

Auf große Empörung schien dies allein bei Herr Kellerhoff zu stoßen. Auf einem Zettel in einer der zersprungenen Schaufensterscheiben bietet er 500 Euro gegen vertrauliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen würden.

Aber selbst die marktführende Westfälische Rundschau spricht in ihrem Artikel „Neuer rechter Szeneladen an der Hohen Straße“ am 24.7.2007 von einer ersten „Grußnote“, die er hier erhalten habe.

Diese Meldung ist dem „General Anzeiger“ sogar ein Platz auf der ersten Seite wert. Im Lokalteil wird halbseitig unter der Überschrift „Protestwelle gegen Goaliat“ verlängert. Das Dortmunder „Bündnis gegen Rechts“ kündigt in diesem Artikel an,“ dass Kellerhoff mit seinem Unternehmen auch in Dortmund kein Bein auf den Boden bekommen wird“. Und die Bürgermeisterin von Dortmund, Birgit Jörder, wird in Bezug auf den neuen rechten Laden in der WR mit den Worten zitiert: “Da werden die übelsten Leute angezogen“. Zahlreiche Aktionen werden für die nächsten Wochen angekündigt. Mit von der Partie will die Bezirksverwaltung Innenstadt-West sein. Jene kommunalpolitische Einrichtung, die sich in letzter Zeit auch aktiv einsetzte, dass der „Donnerschlag“ aus der Rheinischen Straße verschwindet.
Für die erste direkte BürgerInneninformation sorgte die Verbreitung eines Flugblatts Dortmunder AntifaschistInnen am Dienstag den 24.07.2007. Es wurde in einer 1000 Auflage u.a. im Kreuzviertel und in der direkten Nachbarschaft der Hohen Str.53 verteilt.

Am 26.7.2007 ist noch ein weiterer Artikel zum neuen rechten Zuwachs in Dortmund in der „Jungen Welt“ erscheinen. Neben „Goaliat“ thematisiert er den geplanten Naziaufmarsch am 1.September in Dortmund. Sowie die Repression, die derzeit 163 am 1.Mai 2007 inhaftierte AntifaschistInnen ausgesetzt sind.

Thorsten Kellerhoff jedoch, zeigte zunächst weiterhin, dass er an einem „Siegfried Syndrom“ leidet. In Verkennung von Huhn und Ei verkauft er sich weiterhin als die Unschuld vom Lande. Und gibt auf dem schon genannten Zettel kund:“ Keine Politik beim Fußball! Versteht Ihr das nicht?“

Recht schnell wechselte Kellerhoff, der wohl mit dem Fußball-Fanclub "Northside" bei BVB aktiv ist, jedoch sein "Biedermann"-Image und begann - unter dem Vorwand angeblicher Drohungen gegen seine Familie - massiv vermeintliche Antifaschisten zu verfolgen. Nachdem der Laden 1-2 Tage geschlossen blieb (Indyartikel) prästentiere der saubere Geschäftsmann einen Flyer mit Foto eines linken Dortmunder Ultras, den er als "Chef der Dortmunder Antifa" zu identifizieren glaubt, in dem er diesen Auffordert für den ihm entstandenen Schaden aufzukommen. Der Flyer ist mit "Goaliat!" unterschrieben. In einem anschließenden Gespräch mit 2 Fanbetreuern und dem Ultra drohte Kellerhoff sogar mit Mord - er würde auch "5 Jahre Knast" für eine Messerstecherei auf sich nehmen, kriegt er seine Scheiben nicht von dem Ultra bezahlt. Auch eine Liste mit 36 Namen von vermeintlichen Dortmunder Antifaschisten würde er dann zusammen mit zahlreichen Hooliganverbänden „abarbeiten“.
Trotzdem sah es keiner der Anwesenden für Notwendig, Anzeige zu erstatten.

Nachdem der BVB schließlich - nach einer rassistischen Äußerung seines Torwartes - am 23.08. entschlossen hat, das Tragen von "Thor Steinar" und anderen eindeutig rechten Marken im "Signal Iduna Park" zu verbieten, hatte Kellerhoff eine seiner Hauptzielgruppen - rechte Hools und Fußballfans - verloren. Er beschloss am 31.07., einen Tag vor einer Antifa-Demo, die auch seinen Laden thematisieren sollte, dicht zu machen.

Hoffen wir, dass die Message angekommen ist: „Thor Steinar“ in „kleinen unpolitischen Modeläden“? Nicht im Ruhrgebiet!

 

letzte Aktualisierung: 25.07.2007