Über Material im Nadir Archiv

Die meisten Webseiten sehen heutzutage wie Versandhauskataloge aus. Mit hohem Aufwand wird wenig Information speziell für die Präsentation als HTML aufgearbytet. Die entstehenden Seiten sind "schön bunt", beschränken sich in ihrem Informationsgehalt aber auf das Allernotwendigste.

Unser Ansatz ist ein anderer. Wir versuchen, politischen Gruppen die Möglichkeiten zu zeigen, die Mail und News als normale Arbeitswerkzeuge bieten. Dabei legen wir Wert darauf, daß eben nicht mal, womöglich von Einzelnen, ein Text im Netz verbreitet, sondern daß die Verbreitung im Netz Bestandteil der normalen Arbeit wird. Und somit insbesondere kontinuierlich erscheinende Texte auch vollständig im Netz oder in dessen Archiven wiederzufinden sind.

Unsere Archiv mag daher einen spartanischen Eindruck vermitteln. Die Texte sind nicht speziell für das Web nachbearbeitet, sondern meist nur minimalistisch angepasst, Bilder fehlen und das Layout hat oft den Charme einer Bleiwüste. Dafür bemühen wir uns um Vollständigkeit und Vielfalt der Quellen. Wir haben dieses Ziel natürlich noch nicht annähernd erreicht. Wer einmal ähnliches versucht hat, kann sich sicher einige der Gründe dafür vorstellen:

  • Selbst die minimale Anpassung der Texte kostet viel, viel Zeit, insbesondere wenn diese auf ehrenamtlicher Basis erbracht werden muß. Zudem sind viele AutorInnen leider der Auffassung, Computer seien Schreibmaschinen, und vernichten daher die elektronische Version Ihrer öffentlichen Texte nach dem Ausdruck auf Papier. So verbringen wir viel Zeit mit dem Abtippen von Dingen, die bereits einmal elektronisch vorlagen.
  • Wenn dies mal anders läuft, und wir Texte auf Diskette o.ä. bekommen, stoßen wir schnell auf das Problem der unterschiedlichen Textformate. Es gibt anscheinend einfach kein universelles Werkzeug, welches Textformate verschiedener proprietärer Textverarbeitungsprogramme zuverlässig konvertiert. Die Codierung von Formatierungsanweisungen oder Sonderzeichen in gängigen Textverarbeitungsprogrammen ist so grottenschlecht und unsystematisch gelöst, daß wir nur noch an böse Absicht glauben können. In Deutschland, im nicht englischsprachigen Raum, haben wir vor allem ein Problem mit den Umlauts, bzw mit den Charsets, auf die die Rechner eingestellt sind. Codepage 437, Codepage 850, aber auf keinen Fall irgend etwas standartisiertes wie ISO-Latin1 werden verwendet, und die meisten Textverarbeitungsprogramme / Betriebssysteme verbergen diese Abgründe in ihrer internen Arbeitsweise so geschickt vor der AnwenderIn, daß auch das Wissen darüber, wie der eigene Rechner eingestellt ist und in welchem Zeichensatz er demnach seine Texte ausstößt, bei den meisten BenutzerInnen nicht vorhanden ist.
  • Auf der anderen Seite ist es aber sehr schwer, aus einmal schlecht gespeicherten Texten wieder eine Version herzustellen, die lesbar ist oder sogar die ursprüngliche Formatierung aufweist. Vor allem ist dies mit sehr viel Handarbeit verbunden. Deshalb ist es gerade bei längeren Texten wichtig für uns, daß wir sie extra fürs Archiv noch einmal in einer schöneren Version bekommen, als die, in der sie eventuell sowieso schon, vielleicht über die Newsgroups, öffentlich verbreitet wurden.

Dennoch, trotz dieser Widrigkeiten ist es möglich, Texte und Bilder, oder sogar layoutete Dokumente in das Archiv zu aufzunehmen. Was dabei im Einzelnen zu beachten ist, hängt von der Art des Ursprungsmaterials ab:

  1. Text

    Kürzere Texte können uns per Mail an die Adresse archiv@krabat.nadir.org geschickt werden. Sie sollten im ASCII-Format vorliegen - ihr müßt euch allerdings etwas wegen den Umlauten ausdenken(s.o.).

  2. Dokumente

    Mit Dokumenten meinen wir längere Texte, Broschüren etc, die ein erhaltenswertes Layout mitbringen, oder auch Bilder beinhalten, die nicht verloren gehen dürfen. Bei solchem Material wäre es schade, wenn im Archiv nur die reinen Textspalten als ASCII landen. Wir sollten deshalb in solchen Fällen kurz darüber sprechen, bzw per Mail abklären, wie der Austausch am besten funktionieren kann. Es gibt in den meisten Fällen einen Weg, der von dem Programm, mit dem die Dokumente erstellt wurden, abhängt.

  3. Bilder

    Bilder im Archiv müssen im GIF- oder JPEG-Format vorliegen. Diese Formate haben einige Vorteile, weswegen wir uns für sie entschieden haben. Bilder können uns aber nicht per Mail geschickt werden, sondern hier sind spezielle Transportwege nötig.

Eine abschließende Bemerkung noch am Rande: Wir freuen uns über jeden guten Text für das Archiv. Auch wenn er nicht in einem der hier für gut befundenen Formate ist, sprich uns bitte an, vielleicht können wir Ihn konvertieren. Insbesondere, wenn Du in einem Projekt (Zeitung, Infoladen, Newsdesk etc) mitarbeitest, in dem regelmäßig Texte verarbeitet / produziert werden, nimm wenn möglich Kontakt zu uns auf - vielleicht können wir eine Art regelmäßigen Austausch vereinbaren.