Auf nach Ahaus!

Ahaus. Es ist mal wieder soweit: Für die Woche vom 23. bis zum 29. März ’98 ist ein Castor-Transport ins nordrhein-westfälische Zwischenlager Ahaus geplant. Insgesamt sechs Castor-Behälter sollen aus den AKWs Neckarwestheim und Gundremmingen nach Ahaus geprügelt werden. Und prügeln werden die 18 000 PolizistInnen in Ahaus und die weiteren 12 000 an der Strecke postierten wohl müssen, denn der Anti-Atom-Widerstand hat es sich zum Ziel gesetzt, mit Ahaus den Startschuß für „zwei, drei, viele Gorlebens" zu setzen. Nur der Ausstieg aus der Atomenergie hilft wirksam gegen Castorwiderstand. Nix Castor - auf nach Ahaus! Unter dem Motto „NIX4" wird bundesweit in die Widerstandscamps nach Ahaus mobilisiert. Ob es dem Anti-Atom-Widerstand gelingt, wirklich ein zweites Gorleben zu schaffen, ist die entscheidende Frage. Denn Widerstand, der nur an einem einzigen Ort Stärke, Breite und Militanz entwickeln kann, hat keine Perspektive. Wenn es aber gelingt, nicht Gorleben, sondern alle Castor-Transporte zum „Nadelör der Atomindustrie" zu machen und auch direkt an den AKWs erfolgreiche Aktionen durchzuführen, dann kann der Castor-Widerstand zu einer starken, nicht mehr zu übergehenden Bewegung werden.

Die Castor-GegnerInnen haben die Hoffnung mit ihren Protesten die „Achillesferse" der Atomindustrie zu treffen, da ohne Castor-Transporte die Lagerkapazitäten der AKWs bald erschöpft sein könnten und diese dann abgeschaltet werden müßten. Doch wer den Kapitalismus kennt, weiß, daß die Atomndustrie erst umdenken wird, wenn sich die AKWs nicht mehr rentieren. Die teuren Polizeieinsätze, zuletzt 157 Mio. DM, zahlt außerdem der Staat und nicht die Atomindustrie. Diese systemimmanente Logik wird der Castor-Widerstand nicht aufbrechen können, denn da müßte er schon gegen Staat und Kapital vorgehen und diese ernsthaft gefährden.

Castor-Termine in Göttingen:
12. und 17. 3.: Anti-Atom-VVs um 19.30 Uhr im ZHG.
14. 3.: Castor-Ralley ab 11 Uhr am Gänseliesel.
23. 3.: Demo „Unsere Bullen bleiben an der Leine"

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