Bündnis Rechts stoppen

Lübeck. In den letzten Jahren fiel Lübeck vor allem durch den Mord an zehn BewohnerInnen eines AsylbewerberInnenheimes durch einen Brandanschlag am 18.1.’96 auf, aber auch durch Anschläge auf Kirchen und Synagogen. Das „Bündnis Rechts für Lübeck" will faschistische Parolen nicht nur auf der Straße vertreten sehen, sondern auch in den Parlamenten. Der Wahlzusammenschluß zur Kommunalwahl in Schleswig-Holtstein am 22. März ’98 besteht aus den für den norddeutschen Raum wichtigsten noch nicht verbotenen faschistischen Parteien, unter anderem der NPD, den Jungen Nationaldemokraten (JN) und der Deutschen Liga für Volk und Heimat (DLVH). Auch die Republikaner zogen Mitte Januar ihre Kandidatur zurück und schlossen sich dem Bündnis an.

Im Wahlkampf hetzt das Bündnis nicht nur gegen das Kirchenasyl, sondern spult die gesamte Bandbreite faschistischer Propaganda ab, polemisiert wird zur sozialen Frage ebenso wie zur wirtschaftlichen. Neben nach bürgerlichen Maßstäben seriösem Auftreten der Vertreter auf Veranstaltungen, gehören zum Bündnis auch jüngere militante Nazis, die ihre Gesinnung anders an die Öffentlichkeit transportieren wollen.

Bereits am 31. Januar ’98, dem Jahrestag der Machtübertragung auf die Nationalsozialisten, versuchten etwa 300 militante Nazis, darunter zahlreiche Kader, in Lübeck aufzumarschieren. Die Busse wurden gestoppt und später der Stadt verwiesen. Ein vorangegangenes Verbot der Kundgebung war zwar aufgehoben worden, jedoch wurde ein erneutes Verbot mit Hinweis auf die allseitsbekannte „Sicherheit und Ordnung" ausgesprochen. In einem entfernten Stadtteil hatten AntifaschistInnen Barrikaden gebaut und waren entschlossen, den Faschisten entgegenzutreten.

Doch bereits für den 14. März ’98 hat das Bündnis Rechts für Lübeck einen weiteren Aufmarsch angekündigt und mobilisiert bundesweit über Internet und Nationale Infotelefone. Auch AntifaschistInnen werden am 14. März ’98 in Lübeck sein und den Faschisten nicht die Straßen überlassen. Achtet auf Ankündigungen! Informationen sind zu erfragen über die Antifaschistische Gruppe Hamburg (AGH), Brigittenstraße 5, 20359 Hamburg.

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