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Presseerklärung des Bündnis gegen Rechts vom 20.9.01

Bündnis für den Frieden

Gewalt erzeugt Gegengewalt. Deshalb nicht: Auge um Auge, Zahn um Zahn!

Dieses Bündnis richtet sich gegen Gewalt und Terror. Es tritt mit all seinen Mitteln für den Frieden ein.

Wir sind entsetzt über diese terroristischen Verbrechen in New York, Washington und Pennsylvania an tausenden von Menschen.

Es darf jedoch keinen Militärschlag geben, weder gegen Afghanistan, noch gegen Irak, noch gegen Libyen, noch gegen ein anderes Land, denn es wird immer viel mehr Unschuldige treffen, als vermeintliche Terroristen.

Auch wenn ein militärischer Angriff parlamentarisch legitimiert ist, im Namen einer oder mehrerer Regierungen, bleibt es doch ein Anschlag gegen ein anderes Volk, der sich in nichts von dem der brutalen Attentäter in New York unterscheidet. Ein terroristischer Akt, der viele Menschenleben kosten wird.

Das einzige Mittel gegen Gewalt und weltweiten Terror ist soziale Gerechtigkeit. Solange die Ressourcen dieser Erde hauptsächlich von westlichen Industrienationen ausgebeutet werden und viele Schwellen- und Entwicklungsländer von ihrem Schuldenberg bei der Weltbank erdrückt werden, wächst die soziale Ungerechtigkeit. Geschürt durch ein Weltwirtschaftssystem, das vom Kapital weniger westlicher Industrienationen dominiert wird, wächst der Zorn derer, die nichts zu verlieren haben.

Ein militärischer Angriff ist auch kein geeignetes Mittel gegen undemokratische Regimes. Der Angriff von außen führt zu einer ungewollten Solidarisierung innerhalb eines Landes, in dem dann jede kritische, oppositionelle Haltung zum Landesverrat erklärt wird. Er verhindert die Liberalisierung von innen und zerstört die Perspektive auf eine Demokratisierung des Landes.

Deshalb müssen wir die Völker in Ihrem Bemühen um Demokratisierung unterstützen. Soziale Standards, Bildung und Ausbildung, Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und Kultur sind dabei die wesentlichen Themen, nicht militärische Entwicklung und Börsenkurse.

Terroranschläge dürfen nicht zum Vorwand für einen Krieg werden. Es gibt weder einen "heiligen" noch einen "gerechten" Krieg. Aber es könnte einen dritten Weltkrieg geben und das müssen wir verhindern!

Wir fordern deshalb die Bundesregierung und unsere parlamentarischen Vertreterinnen und Vertreter auf, keinen militärischen Aktionen zuzustimmen oder sie gar aktiv zu nterstützen.

! ! Interessierte und UnterstützerInnen des Bündnisses treffen sich am Donnerstag, 27.09.01 um 19.00 im Restaurant Fragata, Bodanstr.23 in Konstanz ! !

Karin Binder, Elwis Capece, Andrej Ebeling und Jürgen Geiger

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sw, 23.09.01