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Auszüge aus dem Infonetz von Pro
Asyl
aus der Februarausgabe:
Spanien:
Fast 28.000 irreguläre
Migrantinnen und Migranten halten
Abschiebungsandrohungen
in den Händen, nachdem ihre
Legalisierungsanträge
negativ beschieden worden sind. Anträge
konnten bis zum 31. Juli
2000 gestellt werden. Von 246.000
Anträgen sind mehr
als 92.000 bearbeitet.
Hiervon wurden etwa 60 %
positiv entschieden. Von den fast
83.000 abgelehnten Fällen
werden allerdings 61.000 nach einer
Klausel im neuen Ausländergesetz
erneut geprüft. Eine leichte
Durchsetzung der Abschiebungen
erwartet der zuständige
spanische Minister allerdings
nur im Fall marokkanischer
Staatsangehöriger,
da Marokko und Spanien ein Rücknahme-
abkommen haben. Personen
aus schwarzafrikanischen Staaten
hingegen haben in der Regel
keine Identitätspapiere. Die
Anerkennungsquoten bei diesem
Legalisierungsprozess spiegeln
offenbar das kulturelle
Selbstverständnis der spanischen Regierung
wider, die sich eher vorstellen
kann, das Land einer Einwanderung
aus Südamerika zu öffnen
als der aus anderen Staaten. Auf den
ersten vier Plätzen
der Legalisierungsstatistik stehen so Staats-
angehörige aus Brasilien,
Argentinien, Kolumbien und Ecuador.
Signifikant niedriger sind
die Quoten für Schwarz- und Nord-
afrikanerInnen.
Spanien:
Ein Polizist hat am 3. September
2000 einen jugendlichen Nord-
afrikaner erschossen, der
mit einer Gruppe klandestiner
Immigranten gerade mit dem
Boot angekommen war und versuchte
der Polizei zu entkommen.
Obwohl sich der tödliche Schuss
versehentlich gelöst
haben soll, haben Parlamentsmitglieder den
Gebrauch von Feuerwaffen
bei der Festnahme Unbewaffneter
kritisiert und ihre Besorgnis
ausgedrückt, dass die Straße von
Gibraltar sich in einen
"Rio Grande" verwandeln könnte.
Spanien:
Das Regionalparlament Andalusiens
verlangt den Einsatz der
Armee im Rahmen einer "humanitären"
Mission an der spanischen
Küste. Die Armee soll
sich dort um die Bootsflüchtlinge kümmern.
Während auf Grund der
schlechten Wetterlage die Ankunftszahlen
von Bootsflüchtlingen
im Winter in der Regel zurückgehen,
bewegen sie sich zur Zeit
weiter auf hohem Niveau. Eine der
Ursachen sind offenbar Gerüchte
über eine weitere Amnestie/
Legalisierung, die allerdings
jeder Grundlage entbehren.
Spanien:
Der spanische Einwanderungsminister
hat Gewerkschaften und
Wohlfahrtsverbände
aufgefordert, irreguläre Migranten nicht als
Mitglieder zu akzeptieren.
Die Gewerkschaften haben allerdings
bislang bei verschiedenen
Gelegenheiten zum Ausdruck gebracht,
dass dies gar nicht möglich
sei, weil sie grundsätzlich niemals
Eintrittswillige nach Aufenthaltspapieren
gefragt hätten.
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