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Mon Jun 11 11:36:07 2001
 

Inhaltsverzeichnis Inhalt Das Jahr, in dem wir nirgendwo Aufwärts

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Die Ruander


ILANGA: Ruanda hat eine lange Geschichte. Genau wie in Burundi gab es dort einen König. Er wurde gestürzt, doch da er zur Kaste der Tutsi gehört hatte, kam es zum Krieg mit den Hutua. Die Bevölkerung von Ruanda besteht aus drei Ethnien: den Tutsi, den Hutua und den Hutu. Die Hutua sind diejenigen, die sich der Jagd widmen, die Hutu sind Feldbauern und die Tutsi Viehzüchter. In der Kolonialzeit wurden die Tutsi bevorzugt. Der Belgier lehrte sie, daß sie den Hutua und den Hutu überlegen seien. Immer dieselbe Technik des Teilens und Herrschens. Später ergriffen die Hutu, die in der Mehrheit waren, sehr blutig die Macht, daraufhin flüchteten sich die Tutsi in alle angrenzenden Länder: Uganda, Burundi, den damaligen Kongo. Als wir den Befreiungskampf aufnahmen, schlossen die Tutsi, die in den Kongo geflüchtet waren, sich uns an, mit der Begründung oder der Vorstellung, daß sie, wenn wir gesiegt hätten, über eine logistische Basis für den Kampf in Ruanda verfügen würden. Als ich an ihrer Seite kämpfte, gab es mehr als siebenhundert von ihnen an der östlichen Front. Die Tutsi sind von äthiopischem Typus. Sie besitzen die gleichen physiognomischen Eigenschaften wie die Somalis, die Äthiopier und ein Teil der Sudanesen. Sie sind von hohem Wuchs, einige messen einen Meter achtzig, neunzig, sehr schlank, und sie waren gute Krieger, das kann man ihnen nicht abstreiten; sie waren gute Kämpfer. Und weil sie uns halfen, würden wir nach dem Krieg die Verpflichtung haben, ihnen zu helfen. Im Jahr '65 war sogar die Rede davon gewesen, eine Front in Ruanda zu eröffnen und den Krieg auf diesen Teil Afrikas auszudehnen, denn wenn es eine Front in Ruanda gegeben hätte, hätten wir leichter in die Provinz Kivu eindringen können, wir hätten sie umso leichter befreien können, wenn ruandische Truppen dabeigewesen wären. Am Anfang besaß niemand von uns Waffen, was wir hatten, waren Speere und Pfeile, bis wir begannen, Waffen aus den Beständen der Armee zu erobern. Sie hatten überhaupt keine Waffen und auch keine ausländische Macht, die sie unterstützte. Sie waren der bewaffnete Arm einer noch sehr provisorischen politischen Organisation in Ruanda. Eigentlich war alles, worüber sie verfügten, eher ein gewisser Haß auf die anderen Ethnien. Marandun, ihr Führer, besaß die gleichen Rechte wie unsere Führer.



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