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Berlin: Der 12. Tag im Weinrich-Prozess

Weinrich rausgelassen

Oberstaatsanwalt kam aus dem Urlaub zurück

Am 12. Verhandlungstag im Berliner Weinrich-Prozeß war ein ehemaliger Polizeifotograf der Kriminalpolizei Lyon als Zeuge geladen. Er hatte 1983 nach einem Bombenanschlag auf den Hochgeschwindigkeitszug Marseille-Paris die Aufnahmen vom Tatort gemacht und diese als Originalabzüge auch gleich mitgebracht, denn in den deutschen Akten liegen die Aufnahmen nur in schlechten Kopien vor.

Um sich der Versammlung von Staatsanwaltschaft, Nebenklagevertretern und Rechtsanwälten zur Begutachtung der Fotos am Richtertisch anschließen zu können, durfte der Angeklagte zum ersten mal seinen Panzerglas-Kasten verlassen. Ein Dutzend schwarze Roben und ein hell-beiger Anzug - ein merkwürdiges Bild. So nahe waren sich die Herren wohl noch nie.

Nach dem Studium der Fotografien mit den Erklärungen des Zeugen dazu, wurde dieser unvereidigt entlassen. Zu den anschließenden Ermittlungen konnte er nichts sagen, da er damit nichts zu tun hatte. Vom aus dem Urlaub zurückgekehrten Oberstaatsanwalt gab es keine Fragen dazu.

Nächster Termin: 21. 05., 9.30 Uhr, Turmstr. 91, Saal 500

 

14.05.2003
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Repression]  [Schwerpunkt: Weinrich-Prozess]  Zurück zur Übersicht

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