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Berlin: 47. Prozesstag: Zwölf Leseminuten vor Gericht/Mousli ab morgen wieder vor Gericht

47. Prozesstag: Zwölf Leseminuten vor Gericht/Mousli ab morgen wieder vor Gericht

Nach mehr als drei Monaten wird morgen der Kronzuge im Verfahren, Tarek Mousli, wieder vor Gericht erscheinen. Das gab die Vorsitzende Richterin Gisela Hennig am heutigen Verhandlungstag bekannt.

Der heutige Prozesstag begann um 8.37 Uhr und endete um 8.49 Uhr. Dabei wurden von Richter Hanschke ein Gutachten des Kriminaltechnischen Instituts des Bundeskriminalamtes (BKA), die Strebeurkunde und das Protokoll der Zeugenvernehmung von Otto G. verlesen.

In dem Gutachten vom 3.2.2000 nahm das Kriminaltechnische Instituts des BKA Stellung zu der Pistole und den 16 Patronen, die in Axel H.s Wohnung gefunden worden waren. Bei der Waffe handelt es sich um eine Pistole der Marke Röhm vom Typ RG3s, Kaliber 6 mm Flobert Knall. Die funktionsfähige Waffe "ist alt und weist ... Gebrauchsspuren auf", so das BKA in seinem Gutachten. Die 16 gefundenen Patronen passen nicht zu dieser Waffe. Herstellerangaben auf den Pistolenpatronen der Marke "9 mm Luger" stammen aus der Zeit des 2. Weltkriegs.

Nach der Verlesung der Sterbeurkunde von Otto G. vom 25.9.1995 wurde das Protokoll der Zeugenvernehmung des Rentners vom 15.4.1988 verlesen. Der Zehlendorfer Otto G. hatte die Polizei auf den VW Passat - das mutmaßliche Fluchtauto beim Anschlag auf Dr. Korbmacher - aufmerksam gemacht. Der Wagen Stand nach Angaben des Zeugen monatelang in der Ihnestraße in Berlin-Dahlem. Seiner Erinnerung nach sei der Passat im Herbst 1987 dort abgestellt worden und bis zu seiner Entdeckung durch die Polizei nicht bewegt worden. Aufgefallen sei ihm das Auto auch deshalb, weil von Anfang an Türfenster und das Verdeck einen Spalt weit geöffnet gewesen seien. "Bewusst" habe er keine Gegenstände im Auto wahrgenommen.

Der ausführliche Bericht entfällt heute.

 

02.01.2002
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