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Hamburg: Veranstaltungen: "Papiere für Alle!"


Papiere für Alle

Illegalisierte legalisieren
Diskussion über internationale Erfahrungen mit Legalisierungs - Kampagnen

Laut Schätzungen der International Labour Organisation (ILO) aus dem Jahre
1999 leben in der Bundesrepublik Deutschland ca. 500.000 Menschen ohne einen
legalen Aufenthaltsstatus. Fälschlicherweise werden sie als "Illegale"
tituliert, ein Begriff, der für sich schon kriminalisierend wirkt. Für
Hamburg schätzen wir eine Zahl zwischen 40.000 und 50.000.
Im Alltag bewegen sie sich alle, Erwachsene und Kinder, in einer Grauzone
zwischen Rechtlosigkeit, Angst vor Kontrollen und darauf folgender
Abschiebung, Existenznöten, ständigem Mißtrauen und Erpressbarkeit besonders
der Frauen.

Unsere Arbeitsgruppe "Flüchtlinge ohne legalen Aufenthaltsstatus" arbeitet
seit etwa 2 Jahren zu diesem Thema. Zunächst mit dem Versuch, ein breiteres
Bündnis von Personen und Einrichtungen zu gewinnen, die in ihrer politischen
oder hauptberuflichen Arbeit mit Flüchtlingen ohne Papiere zu tun haben.
Unsere Themen betrafen Fragen nach der Gesundheitsversorgung, den Arbeits-
und Wohnmöglichkeiten sowie der Beschulung ihrer hier lebenden Kinder -
klassische Menschenrechte, die von bundesdeutschen Instanzen in Bezug auf
Migrantinnen und Migranten immer wieder verletzt werden.

Ständige Verschärfungen der Gesetze gegen Flüchtlinge und MigrantInnen in
Deutschland und wohl auch im übrigen Europa führen zu einer stetig
wachsenden Zahl von Menschen ohne Aufenthaltstitel und zwingen uns, über
andere Möglichkeiten für ein dauerhaftes Bleiberecht nachzudenken.
Legalisierungs - Kampagnen in den Europäischen Nachbarländern während der
vergangenen fünf Jahre sind für uns Anlass, diese Form einer Durchsetzung
von Aufenthaltsrechten zu diskutieren.
In einem ersten Schritt wollen wir in einer Veranstaltungsreihe mit
VertreterInnen aus Ländern in einen Gedankenaustausch treten, in denen
Legalisierungs / Regularisierungs/ Amnesty - Kampagnen stattgefunden haben
bzw. wo sans papiers für solche Forderungen kämpften und noch kämpfen.

Deshalb möchten wir Euch bitten, mit uns in Hamburg darüber zu diskutieren.
Dabei sind uns vor allem folgende Fragen wichtig:

- Von wem ging die Initiative aus?
- Sind auch Betroffene beteiligt gewesen und wenn ja, wie setzten sich diese
Gruppierungen zusammen?
- Welche Aktionsformen gab es?
- Welche Forderungen standen zu Anfang der Kampagne?
- Welche Ergebnisse standen am Ende?
- Welche Organisationen waren beteiligt?
- Wie waren die Reaktionen der Regierung?
- War es ein Erfolg oder gibt es auch Stimmen, die im Nachherein solch eine
Kampagne als gescheitert erklären?
- Gab es nach einer Legalisierung Verschärfungen im Asyl- und
Ausländerrecht?
- Intendiert die Legalisierung der "Illegalisierten" die Forderung nach
offenen Grenzen?
- Wäre es eine Idee, über eine gesamteuropäische Kampagne nachzudenken?

Termine der Veranstaltungen:

17.5.01 19.00 Uhr
Referent: Joel Magallan aus New York, Co- Coordinator of National Coalation
for Dignity and Amnesty
Referentin: Traudel Vorbrodt von Pax christi Berlin " Pass amnesty"

07.6.01 19.00 Uhr
Referentin: Rian Ederveen aus den Niederlanden von PICUM (Platform for
International Cooperation on undocument Migrants)
Referentin: Tetty Rooze aus Antwerpen/ Belgien (angefragt)

21.6.01 19.00 Uhr
angefragt bei Kein Mensch ist illegal und dem Wanderkirchenasyl NRW

Alle Veranstaltungen finden statt: Kölibri, Hein - Köllisch - Platz 12,
22359 Hamburg


 

14.04.2001
"Kein Mensch ist illegal" u.a.   [Aktuelles zum Thema: Menschenrechte]  Zurück zur Übersicht

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