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Medico International : URGENT ACTION

54. TAG DES HUNGERSTREIKS POLITISCHER HÄFTLINGE IN DER TÜRKEI=20

EILAUFRUF DES IHD-MENSCHENRECHTSVEREINS ISTANBUL

medico international bittet um Ihre Unterstützung für den aktuellen
Eilaufruf des IHD-Menschenrechtsvereins Istanbul.
Schließen Sie sich dem Appell des IHD-Menschenrechtsvereins an und
helfen Sie mit das Leben der hungerstreikenden politischen Häftlinge
in der Türkei zu retten!

DER HINTERGRUND

Seit dem 20. Oktober sind ca. 1000 Gefangene verschiedenster linker
Organisationen in der Türkei im Hungerstreik gegen die Einführung
neuer Einzelhaftgefüngnisse in der Türkei. Zusätzlich fordern die
Häftlinge die Abschaffung der undemokratischen
Antiterrorgesetzgebung sowie eine zivilgesellschaftliche Kontrolle
der t=FCrkischen Haftanstalten.ü


Angesichts des drohenden Todes erster Häftlinge erklärte der
türkische Justizminister Sami Türk am 9. Dezember die Belegung der
neuen Haftanstalten zeitlich um 6 Monate auszusetzen. Der Justizminister
betonte aber, weiter an der Einführung der Einzelhaft festhalten zu
wollen. Die hungerstreikenden Gefangenen bekräftigen ihrerseits
daraufhin, ihren Streik erst dann zu beenden, wenn es seitens der
Regierung eine definitive Verzichtserklärung auf die Einzelhaft gäbe.


Dem Protest gegen die Einzelhaft haben sich mittlerweile weitere
Gefangene angeschlossen. So befinden sich seit dem 3. Dezember nach =
Angaben der Türkischen Menschenrechtsstiftung (THIV) auch ca. 9000
kurdische Gefangene in einem Protesthungerstreik, dem sich mittlerweile
auch der inhaftierte blinde Menschenrechtler Esber Yagmurdereli
anschloß.

Die Protestaktionen in den Haftanstalten erfahren eine breite
Unterstützung durch Vertreter der Zivilgesellschaft in der Türkei:
Gewerkschaften, Menschenrechtsvereine, Angehörigengruppen, Vertreter
von Rechtsanwaltskammern und politischer Parteien, Theaterverbände
sowie der türkische PEN appellieren an das Justizministerium auf die
Hochsicherheitszellen zu verzichten. Prominente Literaten wie Yasar
Kemal und Orhan Pamuk bieten sich als Vermittler an und versuchen das
Justizministerium zum Einlenken zu bewegen.


Unterdessen berichten Vertreter der türkischen Ärztekammern über
dramatische Gewichtsverluste, erste Erblindungen, Nierenversagen und
extreme Kreislaufschwächen vielen der hungerstreikenden Häftlingen.
Einzelne von ihnen würden an der Schwelle zum Tode stehen
erklärte Dr. Metin Bakkalci, der Vizepräsident der türkischen
Ärztekammer auf seiner jüngsten Pressekonferenz. "Eine Lösung
müsse in kürzester Zeit gefunden werden", so Metin Bakkalci weiter,
"da in den allernächsten Tagen die ersten Gefangenen aufgrund der
Auszehrung zu sterben drohen".

Schließen Sie sich dem Aufruf des IHD-Menschenrechtsvereins an und
richten Sie ihren Apell an die unten folgenden Adressen!

Martin Glasenapp
medico international

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DER EILAUFRUF DES IHD-MENSCHENRECHTSVEREINS ISTANBUL

11. Dezember 2000 TüRKEI

Eilaufruf... Eilaufruf... Eilaufruf..

53. TAG DES TODESFASTENS DER GEFANGENEN !
NICHT ZUSCHAUEN ! NICHT SCHWEIGEN !
SCHWEIGEN BEDEUTET MITSCHULD AN DEN TOTEN !

Das Todesfasten der 203 politischen Gefangenen gegen die neuen
Hochsicherheitsgefängnisse des F-Typ geht heute in den 53. Tag.
Ein Teil dieser 203 Gefangenen war bereits 1996 in einem Todesfasten,
bei dem 12 Gefangenen starben. Wieder schreiten die Gefangenen in den
Gefängnissen, die sie draußen unterstützendenden Familien und
Angehörigen Schritt um Schritt in die Richtung des Todes. Und ein
großer Teil der Gesellschaft schweigt, schaut zu und will nichts
hören...
Schweigen, Wegsehen, Taubstellen... Das ist es, was die Menschen auf der
Strasse mitschuldig am Tode macht. Es zu ändern liegt in unseren
Händen...
Damit wir uns nicht schuldig machen am Tod: Nicht schweigen! Nicht
wegsehen -öffnen wir unsere Augen!
Nicht weghören - öffnen wir unsere Ohren! Reagieren wir schnell,
handeln wir sofort!
Sagen wir NEIN zuF-Typ Gefängnissen! Wir wollen keine
weitere Toten in den Gefängnissen!
Wir rufen euch zur Empfindsamkeit und zu Eilaktionen auf, damit der Tod
nicht wieder die Gefängnisse erreicht!

Menschenrechtsverein Istanbul
(Insan Haklari Dernegi, Istanbul)

Öukurlu Öesme Sokak, Bayman Apt. No 10/1, Taksim - ISTANBUL, Telefon
(0212) 2519646, Fax (0212) 2514155 Internet: www.ihd.org.tr - E-mail :
 ihdist@superonline.com

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medico international bittet Sie sich bei folgenden Adressen per Fax, =
eMail oder Telegramm für das Leben der Gefangenen einzusetzen:

Justizminister Hikmet Türk (Adalet Bakanligi, TR-06659 Ankara,
Türkiye): Fax (0090) 312 418 5667
eMail:  sturk@adalet.gov.tr, (Telegramm: adalet bakani, ankara,türkei
Innenminister Sadettin Tantan (I=E7isleri Bakanligi , TR-06644 Ankara,
Türkiye): Fax (0090) 312 4 18 1795
(Telegramm: interior minister, ankara, türkei)
Generaldirektor der Haftanstalten Ali Suat Ertosun: Fax (0090) 312 - 4
14 63 01, eMail:  ertosun@adalet.gov.tr

Kopien an:

Herrn Rüstü Yücelem, Büro des Ministerpräsidenten
(Basbakanlik, 06573 Ankara, Türkei, Beauftragter für
Menschenrechtsfragen) Fax: (0090) 312 - 417 0476
Kanzlei der Botschaft der Türkei, Rungestr. 9, 10179 Berlin - (S.E.
Tugay Ulucevik),
Fax: (030) 275 85 700; (030) 275 90 915; eMail:
 turk.em.berlin@t-online.de

Bitte schicken Sie auch eine Kopie ihres Protestes an:
IHD-Istanbul: Fax (0212) 2514155, eMail :  ihdist@superonline.com

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13.12.2000
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