In Lübeck-Vorwerk wurden in der Zeit der
            nationalsozialistischen Gewaltherrschaft einige zu jener
            Zeit fertiggestellte Straßen nach deutschen
            Kolonialisten benannt und noch bis heute prangt neben Namen
            wie Adolf Lüderitz und Herrmann von Wißmann auch
            Karl-Peters auf einem Straßenschildern nördlich
            des Tremser Teiches! Die folgenden Zeilen sollen einen
            Überblick über das Treiben dieses üblen
            Rassisten geben und über die
            Umbenennungsaktivitäten informieren.  
            Der 1856 in Neuhaus an der Elbe geborene Peters begann
            seine berufliche Laufbahn zunächst als Lehrer und
            siedelte schließlich für einige Jahre nach
            England über. Dort wurde Peters zum Verfechter der
            englischen Kolonial-Ideologie und gründete
            schließlich nach seiner Rückkehr die
            „Deutsche Gesellschaft für Kolonisation”
            mit dem Ziel, die logistischen und finanziellen
            Voraussetzungen für Expeditionen und Landerwerb in
            Afrika zu schaffen. Nachdem der notwendige kaiserliche
            Schutzbrief für Peters ausgestellt war, ging dieser
            mit äußerster Brutalität in Afrika vor! Der
            Plan Peters, von der Somali-Küste bis hinauf zum Nil
            ein „deutsches Indien” zu schaffen, brachte ihn
            in Widerspruch mit der offiziellen Politik Bismarcks.
            Hintergrund für die Ablehnung war das sogenannte
            „Helgoland-Sansibar-Abkommen”, in dem England
            und Deutschland ihre imperialistischen Interessen
            abglichen. Da Peters weiterhin offensiv Bemühungen zur
            Erweiterung des deutschen Kolonialgebietes über Uganda
            unternommen hatte, geriet er in verschärften Konflikt
            mit der herrschenden Politik. Seine übertriebene
            Selbstherrlichkeit brachte  ihn schließlich zu
            Vergleichen seiner Person mit Alexander, Cäsar und
            Napoleon! Nachdem es im Kilimandscharo-Gebiet zu Unruhen
            gekommen war, erhielt der mittlerweile zum kaiserlichen
            Kommissar aufgestiegene Peters den Auftrag, diese gewaltsam
            zu beenden! Dort ließ er dann auch  seine Geliebte und
            mehrere seiner Diener erhängen, was ihm den Spitznamen
            „Hänge-Peters” einbrachte. Darüber
            hinaus ließ er ganze Dörfer abbrennen und
            metzelte die Bevölkerung nieder. Diese Vorfälle
            führten dann 1893 zu seiner Rückbeorderung und zu
            einer disziplinarischen Untersuchung, der er sich durch
            einen erneuten England-Urlaub entziehen konnte. Das Gericht
            stellte schließlich 1895 seine Entlassung aus dem
            Reichsdienst unter Verlust seines Titels und seiner
            Pensionsgelder fest. Neben seinen Gewaltverbrechen
            müssen auch die politischen Tätigkeiten
            beleuchtet werden, überliefert ist sein Ausspruch, man
            solle nicht vom Krieg reden, „wenn es gilt,
            Hottentotten zu züchtigen”! Rehabilitiert wurde
            Hänge-Peters erst wieder 1937 durch Hitler
            höchstpersönlich! Historiker aller Couleur sind
            sich abschließend darüber einig, daß
            Peters auch unter Berücksichtigung der zu der Zeit
            vorherrschenden Kolonialpolitik in Sachen Brutalität
            und Menschenverachtung der wohl übelste Kolonialist
            war.  Bereits im Mai 1996 versuchten die Jusos in
            einen Schreiben an die Anwohner und in einem Gespräch
            in der „Vorwerker Runde” über Peters
            aufzuklären, dies blieb jedoch ohne Erfolg.
            Gleichzeitig wurde der Bauausschuß mit den
            geschichtlichen Hintergründen vertraut gemacht und die
            Umbenennung geprüft! Nachdem sich schließlich
            die Bauverwaltung durch einen externen Historiker und auch
            die SPD hinter die vorgebrachten Vorwürfe gegen den
            Straßennamensgeber stellte, protestierten die
            Anwohner schließlich gegen die Umbenennung!
            Schließlich störte sich bisher doch niemand und
            außerdem sei der Aufwand für einen anderen
            Straßennamen zu hoch (O-Ton der Anwohner)! Nach fast
            zwei Jahren Arbeit liegt in der Januar-Sitzung der
            Lübecker Bürgerschaft nun ein entsprechender
            Antrag für die Umbenennung vor! In Hannover,
            Mühlheim und München, in denen Peters auch vom
            Stadtplan verschwand, dauerte dieses Verfahren nicht so
            lange! Was bleibt ist die Aufarbeitung eines Stücks
            Geschichte und ein neuer Straßenname in
            Lübeck-Vorwerk. Die beiden anderen Kolonialisten in
            Vorwerk und auch Militaristen wie Moltke u.a. werden
            zunächst wohl weiter auf Lübecks
            Straßenschildern bleiben! Hier gilt es weiter
            anzusetzen!
seine Geliebte und
            mehrere seiner Diener erhängen, was ihm den Spitznamen
            „Hänge-Peters” einbrachte. Darüber
            hinaus ließ er ganze Dörfer abbrennen und
            metzelte die Bevölkerung nieder. Diese Vorfälle
            führten dann 1893 zu seiner Rückbeorderung und zu
            einer disziplinarischen Untersuchung, der er sich durch
            einen erneuten England-Urlaub entziehen konnte. Das Gericht
            stellte schließlich 1895 seine Entlassung aus dem
            Reichsdienst unter Verlust seines Titels und seiner
            Pensionsgelder fest. Neben seinen Gewaltverbrechen
            müssen auch die politischen Tätigkeiten
            beleuchtet werden, überliefert ist sein Ausspruch, man
            solle nicht vom Krieg reden, „wenn es gilt,
            Hottentotten zu züchtigen”! Rehabilitiert wurde
            Hänge-Peters erst wieder 1937 durch Hitler
            höchstpersönlich! Historiker aller Couleur sind
            sich abschließend darüber einig, daß
            Peters auch unter Berücksichtigung der zu der Zeit
            vorherrschenden Kolonialpolitik in Sachen Brutalität
            und Menschenverachtung der wohl übelste Kolonialist
            war.  Bereits im Mai 1996 versuchten die Jusos in
            einen Schreiben an die Anwohner und in einem Gespräch
            in der „Vorwerker Runde” über Peters
            aufzuklären, dies blieb jedoch ohne Erfolg.
            Gleichzeitig wurde der Bauausschuß mit den
            geschichtlichen Hintergründen vertraut gemacht und die
            Umbenennung geprüft! Nachdem sich schließlich
            die Bauverwaltung durch einen externen Historiker und auch
            die SPD hinter die vorgebrachten Vorwürfe gegen den
            Straßennamensgeber stellte, protestierten die
            Anwohner schließlich gegen die Umbenennung!
            Schließlich störte sich bisher doch niemand und
            außerdem sei der Aufwand für einen anderen
            Straßennamen zu hoch (O-Ton der Anwohner)! Nach fast
            zwei Jahren Arbeit liegt in der Januar-Sitzung der
            Lübecker Bürgerschaft nun ein entsprechender
            Antrag für die Umbenennung vor! In Hannover,
            Mühlheim und München, in denen Peters auch vom
            Stadtplan verschwand, dauerte dieses Verfahren nicht so
            lange! Was bleibt ist die Aufarbeitung eines Stücks
            Geschichte und ein neuer Straßenname in
            Lübeck-Vorwerk. Die beiden anderen Kolonialisten in
            Vorwerk und auch Militaristen wie Moltke u.a. werden
            zunächst wohl weiter auf Lübecks
            Straßenschildern bleiben! Hier gilt es weiter
            anzusetzen! 
            Wer sich über Peters und seine Machenschaften
            informieren möchte, meldet sich bei: Jusos
            Lübeck, Tel.: 0451- 70 272 20, Fax: 70 272
            40!