Am 18.8.’97 war es endlich soweit: Die CDU hatte sich bereit erklärt, sich doch noch mit uns, der Initiativenhausgruppe, zu treffen, um über unsere Vorstellungen eines Inihauses zu diskutieren. Wir hatten auf diesem Treffen aber vor allem vor, vom CDU-Rechtsaußen Herrn Rädisch persönlich die Stellungnahme zu seinen Diffamierungen uns gegenüber (wie z.B. linksradikale Chaoten etc.) zu hören. Am Anfang war die Diskussion noch sachlich und informativ. Die CDU befragte uns zu unseren Grundsätzen, aber wir kamen auf keinen gemeinsamen Nenner, da die CDU andauernd versuchte die einzelnen Gruppen, die ein Inihaus fordern, im Jugendzentrum von Bad Oldesloe einzuquartieren. Nachdem wir ihnen verständlich gemacht hatten, daß im Juze keine Räume da sind, die eine Jugendgruppe dauerhaft nutzen kann und daß außerdem die von uns geforderte Selbstverwaltung nicht durchsetzbar ist, erklärte uns die CDU, daß gerade die Selbstverwaltung in ihren Augen das größte Problem ist, denn dann würde die Kontrolle durch amtliche Gremien nicht gesichert sein. Wir sind jedoch der Meinung, genau wie auch die Landesregierung, daß Selbstver-waltung gerade bei Jugendlichen wichtig ist, da sie zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Stärkung des Selbstbewußtseins beiträgt. Im weiteren Gespräch wurde auch der CDU klar, daß sie wohl einige unberechtigte Vorurteile uns gegenüber hatte, die aber beseitigt werden konnten und die CDU merkte, daß es in Oldesloe wirklich viele aktive Jugendliche gibt, die allerdings auch einen Raum brauchen. Das Gespräch verlief solange sachlich, bis Herr Rädisch mit einer dreiviertel Stunde Verspätung eintraf. Als wir dann auf seine Äußerungen über uns, der Presse gegenüber, zu sprechen kamen, fing er sofort wieder mit der für ihn typischen Unsachlichkeit an. Er konnte uns trotzdem nicht erklären, welche die Unterlagen seien, die bewiesen, daß die JUP! von ‘’linksextremen Gruppen infiltriert“ würde. Außerdem  warf er einem Menschen von der JUP! vor, daß er für eine Zeitung mit (seiner Meinung nach) „verfassungsfeindlichem Inhalt“ die Verantwortung trägt. Als sich allerdings herausstellte, daß diese Person lediglich das Titelbild entworfen hatte, legte Herr Rädisch sein „Beweismaterial“ ziemlich schnell zur Seite. Die anderen Unterlagen, mit denen er beweisen wollte, daß alle sich für ein Inihaus einsetzende Gruppen linksextrem oder gar Autonome seien, hatte er leider gerade verliehen, da er der Meinung ist, daß alle Menschen über diese Chaoten informiert sein sollten. Auch womit die anderen Ausfälligkeiten von Herrn Rädisch gerechtfertigt sein sollen, konnte er uns nicht ganz deutlich machen, da er auf diesem Treffen wieder nichts Besseres zu tun hatte, als uns auf die übelste Art und Weise zu beschimpfen und überhaupt nicht auf unsere Fragen einzugehen. Er bemerkte außerdem noch, daß wir ihm doch für seine Ehrlichkeit dankbar sein sollten und daß er alle Mittel einsetzen werde, die dazu beitragen, daß das Inihaus nicht umgesetzt werden kann. Dann mußte die „Diskussion“ mit Herrn Rädisch leider abgebrochen werden, da die für die Diskussion geplante Zeit überschritten worden war. Parteivor-sitzender Wobig  betonte am Ende noch, daß die Meinung Rädischs auf keinen Fall die Meinung der CDU wiedergäbe und daß über die Äußerungen seines Partei-kollegen noch einmal im kleinen Kreise diskutiert werden müsse. Trotzdem haben wir nach dieser Sitzung noch keine konkrete Antwort der CDU gehört und wir haben auch keine Lust, uns zwei weitere Jahre  hinhalten zu lassen. Wir fordern eine klare Entscheidung der CDU und zwar jetzt sofort. Es kann nicht angehen, daß sich Bad Oldesloe wieder wegen ihrer ach so großen Jugendfreund-lichkeit lobt und daß im Grunde genom-men für die Jugendlichen wieder nichts passiert. Und das, wo auch noch Häuser in Bad Oldesloe leerstehen, die sich für ein Inihaus eignen würden. Schluß mit der Verarschung durch die CDU!