R.O.T.K.Ä.P.C.H.E.N.

Bericht über npd-demo am 09.12.2000 in nordhausen
-antifaschistische Aktionen stoppten mehrmals die NPD-Demo
-brennende Barrikaden verhinderten den rechtzeitigen Beginn der NPD-Demo
-Spontandemos in Richtung der Faschos z.t von Bürgern begleitet


In der erfolgten Verbotsbegründung der NPD-Demo bezog sich das Landratsamt Nordhausen auf den angekündigten Protest der Autonomen Antifa Südharz die am 02.12.2000 bei der Demonstration "antifaschistisch leben, handeln, kämpfen" zu Gegenaktionen aufrief. das Landgericht Weimar hob jedoch das Verbot am Freitag auf und erlaubte die NPD-Demo.

Die Demonstration sollte um 17 uhr auf dem August-Bebel-Platz beginnen. Aus Polizeisicht könnte Mensch sagen: keine größeren Zusammenrottungen von Gegendemonstranten und auch in der beginnenden Lichterkette von Bürgern nur einige Autonome zu sehen. Alles still, alles friedlich. bis dahin. Während sich die ewig Gestrigen brav unter Massiven Schutz der Bullen versammelten, bereiteten einige Antifas entlang der Demoroute Barrikaden vor und entzündeten sie. die Bullen brauchten über zwei Stunden um die Demostrecke abzusichern. Somit konnten die Faschos erst nach 19 uhr den Bebel-Platz verlassen. ohne Transpis, Fahnen oder Fackeln dafür aber eingeschlossen in einem Bullenkessel und begleitet von zwei Wasserwerfern trottelten die 300 Teilnehmer sichtlich bedrückt die Demostrecke entlang. Stimmung kam erst auf als plötzlich auf der Kreuzung Hallische/Rautenstr. ca 40 Antifas eine Spontandemo begannen und somit die Demostrecke blockierten. Die sichtlich überraschten Bullen brauchten über 15 min um effektiv zu reagieren und drängten die Antifas unter Schlagstockeinsatz zurück. bei dem Bulleneinsatz wurde einem Demonstranten der Daumen gebrochen. zum gleichen Zeitpunkt initierten Antifas aus der Lichterkette der Bürger heraus eine Spontandemo in Richtung der Faschos an der sich auch viele Bürger beteiligten. Die Demo wurde wie erwartet nach ca. 200 m gestoppt und kam somit nur auf 400 Metern an die Faschodemo heran. die Symbolik bestand aber darin "Sichtkontakt&#quot; zu erhalten und die lautstarken Sprechchöre übertönten teilweise die "Antifa ha,hah,ha&#quot; Rufe der Faschos. Die Demoroute der Faschos wurde aufgrund der Aktivitäten geändert und verkürzt. im weiteren Verlauf gelang es vielen Bürgern und Antifas die Demo zu begleiten und provozierten mit Beschimpfungen den aufgebrachten NPD-Mob. Eingeschüchtert von den Wasserwerfen und in Zaum gehalten vom Bullenkessel mußten die NPDler mehr als eine Erniedrigung über sich ergehen lassen. nach ca. einer ½ Stunde machten die bullen jedoch dicht und erlaubten den Faschos die letzten Meter unter sich zu sein. Ohne Zwischenfälle erreichten sie nun den Abschlußplatz und mehrere Redner (Hupka & Co) versuchten die Demo als erfog schön zu reden. Dem verhaltendem Applaus war jedoch zu Entnehmen das viele NPD-Anhänger depremiert nach hause fahren werden.

Fazit: obwohl (oder gerade weil?) nicht offizell zu einer Gegendemo oder einer zentralen Aktion mobilisiert wurde, war dieser Tag ein Erfolg für den antifschistischen Widerstand vor Ort. Das Konzept die Demo nicht direkt zu attakieren, sondern mit kleinen Aktionen im Vorfeld und währenddessen mit vielfältigen Aktionsformen zu stören ging auf. Den Bullen schien es sichtlich schwer die vielen aktivitäten zu unterbinden, da sie sich scheinbar auf etwas anderes vorbereitet hatten.

Das Ergebnis noch einmal in Kürze:

  • Mindestens 5 PKW`s sind tiefergelegt und entglast wurden.

  • Zwei Fascholäden wurden komplett entglast und z.t. verwüstet.

  • brennende Barrikaden, Spontandemos und Störungen der Demo erreichten Verschiebung des Beginns um 2 Stunden, Demoroute wurde verändert und verkürzt eine wirklich gelungene Antwort auf die NPD-Demo, auf das riesen Bullenaufgebot und der anfänglich sich entsolidarisch verhaltenden Lichterkette der Bürger gegenüber Antifas.
Antifa heißt auch Spaß haben! Grüße gehen an Erfurt, Jena, Göttingen.


AUTONOME ANTIFA SÜDHARZ
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