R.O.T.K.Ä.P.C.H.E.N.

1. Mai - Same procedure as every year?


Von : anonym zugesandt
Ort : Berlin
Datum: 14.04.2001



1. Mai - Same procedure as every year?

--> Wir sind eine Handvoll Autonome und Anarchisten aus Berlin, die es satt haben jedes Jahr aufs Neue dem Staat in die Hände zu spielen. Wir wollen hier keine Diskussion über Militanz entfachen (obwohl diese sicher an anderer Stelle geführt werden sollte), worum es uns geht: der 1. Mai soll uns wieder neue Perspektiven eröffnen und Mut im täglichen Kampf geben.

--> Von Jahr zu Jahr wird deutlicher, daß der 1.Mai von Randale-Kiddies und NeurotikerInnen aus ganz Deutschland genutzt wird, um gemeinsam mit den Bullen die Sau 'rauszulassen. Letztes Jahr wurden von uns mindestens viermal Zivi-Bullen beim Randale machen beobachtet.

--> Da jedes Jahr in etwa dasselbe passiert, sind wir für den Staat berechenbar geworden, so berechenbar, daß sogar der Zeitpunkt der "Ausschreitungen" schon vor Beginn der Demo feststeht. Wir sollten uns langsam was Neues einfallen lassen und uns fragen, was wir eigentlich erreichen wollen. Wichtig ist hier auch die Frage, WAS wir WIE vermitteln wollen und WEM, wenn wir überhaupt was vermitteln wollen.

--> Am 1. Mai 2001 findet zum zweiten Mal ein Global Action Day statt. Warum beteiligen wir uns nicht daran? Wie war denn das mit der "...internationalen Solidarität", die bei jeder Demo aufgerufen wird?

--> Die Idee hinter den Global Action Days dürfte hinreichend bekannt sein. Dieses Mal ist geplant weltweit um 7.00 Uhr Ortszeit die Finanzzentren zu schließen. Nicht in einer großen Aktion, sondern dezentral über die Stadt verteilt. Ideen sind: Fußball spielen bei Nike-Town, McDonalds "schließen" und/oder davor Vokü machen, in Straßen Bäume pflanzen, Demozüge mit als Riot-Cops (oder Ronald McDonalds oder Pink-Cops mit Staubwedeln) verkleideten Leuten, Reclaim The Streets - Parties (wobei noch mal erwähnt wird, daß RTS eine Widerstandsform und keine Gruppe ist), Besuche von Multiplexkinos (a la Cecil B. Demented) und Banken, Dia- und Film-Projektionen in der Innenstadt, und so weiter. Alle Aktionen sollten über die (Innen-)Stadt verteilt sein.

Wir könnten auch Berlin-typisches starten: In Kreuzberg, Mitte und Prenzlberg stehen so viele Häuser leer wie nie zuvor. Wir sammeln die Adressen, veröffentlichen die und starten zum Beispiel 20 Besetzungen und 20 Scheinbesetzungen. Da wir bestimmt wieder 10.000 Leute sind, werden die Bullen damit etwas beschäftigt sein - parallel dazu könnten ein oder zwei Piratensender koordinieren helfen und die Bullen zusätzlich auf Trab halten. Dazu könnten sich gesellen: hunderte Notrufe, Störsender, die Bullenfunk blockieren - Straßenschilder werden vertauscht, undundund............... So und jetzt stellt Euch mal vor: alles zusammen würde an einem einzigen Tag geschehen.

Hört sich das zu unrealistisch an? Woanders klappts doch auch! Auf den Willen kommt es an.

--> Bevor wir hier noch 20 Seiten schreiben warten wir erst mal Eure Reaktionen ab.

Bewegung in die Szene bringen, damit sie sich wieder bewegt!!!

--> Infos über den globalen Aktionstag zum MayDay im Internet:

http://www.protest.net