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Pressemitteilung der VVN-BdA
Nazigegner fordern politisches Handeln gegen Neofaschismus
Erklärung der VVN-BdA zum 27. Januar
Appell ehemaliger Widerstandskämpfer an den Bundestag:
"Antifaschisten gehören nicht in den Verfassungsschutzbericht"
Namhafte ehemalige Widerstandskämpfer gegen das Naziregime und ehemalige
NS-Verfolgte haben einen leidenschaftlichen Appell an alle
Bundestagsabgeordneten gerichtet, in dem sie diese auffordern, dafür
einzutreten, "endlich die Bespitzelung und Verleumdung antifaschistischer
Organisationen durch den Verfassungsschutz zu beenden". Dies behindere die
Aktivitäten gegen den Rechtsextremismus.
Die Unterzeichner des Appells begrüßen die Aufrufe zum Engagement und zur
Zivilcourage gegen Rechtsextremismus und Rassismus. "Im Widerspruch dazu"
stehe allerdings, "daß ausgerechnet Organisationen der Verfolgten des
Naziregimes vom "Verfassungsschutz" diffamiert und als demokratiefeindlich
diskreditiert werden".
Die Mitglieder dieser Organisationen hätten mit ihrem bereits seit
Jahrzehnten praktizierten Auftreten gegen Neofaschismus "genau das getan, was
heute mit Recht von allen demokratischen Kräften gefordert wird". Dafür
hätten sie "die Unterstützung aller verdient". Das gelte "ebenso
für die vielen Jüngeren, die sich in der Tradition des Antifaschismus sehen und
dementsprechend handeln".
Die ehemaligen Widerstandskämpfer und NS-Verfolgten fordern die Mitglieder
des Bundestages auf, dafür einzutreten, "daß endlich damit Schluß
gemacht wird, antifaschistische Organisationen durch den "Verfassungschutz" zu
bespitzeln und als angeblich "extremistisch" zu verleumden - und damit
Aktivitäten gegen den Rechtsextremismus zu behindern".
Zu den 36 Unterzeichnern des Schreibens gehören führende Mitglieder
nationaler und internationaler Lagergemeinschaften und Häftlingskomitees,
sowie fünf Träger des Bundesverdienstkreuzes. Unter ihnen befinden sich
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die Vorsitzende des Auschwitzkomitees der Bundesrepublik,Esther Bejarano,
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der Vizepräsident der Internationalen Lagergemeinschaft Neuengamme, Fritz
Bringmann,
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der Vorsitzende des Verbandes ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen
Widerstand (VVdN-BdA), Fred Dellheim,
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der Vorsitzende der Emslandlager-Gemeinschaft, Georg Gumpert,
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der Generalsekretär des Internationalen Sachsenhausen-Komitees, Werner
Händler,
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der Vizepräsident des Verbandes Deutscher in der Resistance, Peter Gingold,
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der Vizepraesident des Internationalen Auschwitzkomitees, Kurt Julius
Goldstein,
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der Ehrenpraesident der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA),
Alfred Hausser,
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der Vorsitzende der Lagergemeinschaft Dachau, Dr. Max Mannheimer,
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die Vizepräsidentin des Internationalen Ravensbrück-Komitees, Gertrud
Müller,
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der Vizepräsident des Internationalen Buchenwaldkomitees, Günter Pappenheim.
Den Wortlaut des Briefes ist auf unserer Internetseite
nachzulesen.
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