R.O.T.K.Ä.P.C.H.E.N.

Presseerklaerung - Hannover, 26. Februar 2001

VVN-BdA verurteilt schmutziges Spiel der Grossbanken gegen die Zwangsarbeiter


"Wenn jetzt nicht jede Firma, jede Verwaltung, jeder Betrieb, jede Bank, die mit dem NS-Verbrechen der Wirtschaft zu tun hatte, öffentlich von den Opferverbänden, den Gewerkschaften, der Arbeiterbewegung vorgeführt wird, um sie zu Zahlungen an die Zwangsarbeiter zu zwingen, dann wird sich nichts bewegen." Das erklärte VVN-BdA-Bundessprecher Ulrich Sander, der die Notwendigkeit betonte, endlich mit der Auszahlungen an die NS-Opfer zu beginnen.

In diesem Sinne hat sich die VVN-BdA an die Gewerkschaften gewandt, um sie aufzufordern, Druck auf die Wirtschaft, vor allem die Banken auszuüben. Dabei sollte auch die Kommunalpolitik nicht ausser Acht gelassen werden. Die Kommunen liessen sich vom Deutschen Städtetag berichten, der Bund habe ihre Zahlungen übernommen, und für die Glaubhaftmachung der Antragsberechtigung der überlebenden Opfer seien die Partnerorganisationen der Bundesstiftung und das Internationale Rote Kreuz, Suchdienst Arolsen, zuständig. Aber auch die Städte und Gemeinden müssen an der Hilfe für die Opfer teilnehmen, fordert die VVN-BdA, die vor Ort ihre Arbeit verstärken will, um die zahlungsunwilligen Firmen anzuprangern und die Nachweise für die Glaubhaftmachung zugunsten der Opfer zu erbringen.

Scharf ging der Sprecher der VVN-BdA mit den Grossbanken ins Gericht, die sich besonders einer Lösung des Problems widersetzen.

Die drei groessten deutschen Banken, die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und die Commerzbank, sind schuld, dass es mit der Entschädigung der Zwangsarbeiter nicht vorankommt. Indem sie sich in das Stiftungswesen für die Zwangsarbeiter mit eingeschaltet haben und auch die Vermoegens- und Arisierungsschäden aus dem 10 Milliarden Topf beglichen haben wollen, betrügen sie die Überlebenden der NS-Zwangsarbeit um ihr weniges Geld, das ihnen zusteht. Nachdem in USA die Entschädigungsklagen der Zwangsarbeiter abgewiesen wurden, soll jetzt mit den Zahlungen an sie gewartet werden, bis auch die Arisierungs- und Vermögensklagen abgewiesen sind, ein Themenbereich, der nichts mit der Zwangsarbeit zu tun hat. Die Banken, haben sich zu diesem Zweck mit nur 600 Millionen Mark an dem Entschädigungsfonds der deutschen Industrie beteiligt, und damit für vergleichbare Leistungen 1,9 Milliarden Mark weniger bezahlt als die Schweizer Banken. Und die 600 Millionen Mark wurden von den Banken auch nur zugesagt und noch nicht beglichen - obgleich Dresdner wie Deutsche Bank als Finanziers der SS und Kreditgeber für den Bau der Vernichtungslager ungeheure Verbrechen begangen haben. Und sie haben exorbitant daran verdient.

Verantwortlich: Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA

(www.vvn-bda.de)