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Repressionen gegen die Gruppe Mücadele aus Berlin
Am 31 Oktober 2000 wurden zeitgleich die Wohn- und Arbeitsräumlichkeiten von zwei
Personen in Berlin und Kaiserslautern auf Beschluß des Amtsgerichts Tiergarten wegen
Verstoßes gegen § 20 des Vereinsgesetzes von den zuständigen LKA´s durchsucht
und eine Vielzahl von Materialien beschlagnahmt.
Der Anlaß der Durchsuchung ist eine angebliche "Unterstützung einer
verbotenen Vereinigung", der in der BRD seit dem August 1998 durch das
Bundesinnenministerium verbotenen Exilstruktur der DHKP-C (Revolutionäre
Volksbefreiungspartei-Front).
Den Personen, darunter ein freier Journalist u.a. der Tageszeitung "Junge Welt",
wird vorgeworfen "Verantwortliche der Gruppe Mücadele" zu sein. Der
Verstoß läge demnach in der "Anfertigung und Verteilung von Flugblättern,
die das Anliegen der verbotenen DHKP-C unterstützen". Anstoß wurde vor allem
an der Verbreitung eines Solidaritätsappells (vornehmlich über das Internet)
genommen, der sich mit der Repressionswelle gegen vermeintliche Angehörige und
Mitglieder der DHKP-C in der BRD seit dem Mai 1998 auseinandersetzt und dagegen die
internationalistische und antiimperialistische Antirepressions- und Solidaritätsarbeit
der radikalen Linken setzt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang der Beginn der Ermittlungstätigkeiten gegen
"Verantwortliche der Gruppe Mücadele" seit Ende Oktober 1999. Es soll angeblich
eine Postsendung, die für das Postfach der "Prozeßgruppen der DHKP-C Prozesse
in Kaiserslautern bestimmt gewesen sein soll, als "Irrläufer" (so der amtliche
Sprachgebrauch) ausgerechnet beim Amtsgericht Kaiserslautern (!) sein. In dieser Postsendung
sollen sich die inkriminierten Texte befunden haben. Das ist natürlch eine kaum mehr
kaschierte Interpretation dafür, da&szlif; Postfächer offensichtlich von
staatlichen Verfolgungsbehörden entleert werden.
Es ist nach dem Verbot von "Devrimci Sol" und den anatolischen Kulturverein
"Halk Der" von 1983 der erste Versuch, das vermeintliche Nicht-Anatolische
Soli-Umfeld zu kriminalisieren. Nach dem in Serie stattfindenden Aburteilen von
mutmaßlichen DHKP-C-Kadern in der BRD - erst am 5. Januar 2001 wurde ein als
ehemaliger "Deutschlandverantwortlicher" der Organisation wegen
"Rädelführerschaft in terroristischer Vereinigung" zu 6 1/2 Jahren
Knast verurteilt - wird sich nun auch auf Gruppenzusammenhänge konzentriert, die
u.a. eine linksradikale Gegenarbeit betreiben.
Dabei wird versucht ,eine politische Arbeit zu sabotieren, die sich in den letzten zwei
Jahrengegen die Kriminalisierungwelle gegen AktivistInnen der revolutionären
anatolischen Linken im Exil wendet. Das heißt, daß eine Thematisierung in Form
von Publikationen, Veranstaltungen, Demonstrationen und in Bündnissen unterbleiben soll,
falls nicht, wird sie kurzerhand von staatlicher Seite sanktioniert.
Es ist uns und anderen linksradikalen Zusammenhängen gelungen, dieses Thema in weiten
Szenekreisen bekannt zu machen und z.T. zu verankern. Zuletzt in einer von verschiedenen
autonom-kommunistischen, antiimperialistischen und antifaschischen Zusammenhägen
getragenen Bündniskundgebung zum 18. Oktober, der Stammheimer Todesnacht. Hier wurde
in direkter Kooperation mit anatolischen Exilstrukturen sowohl der Gefangenenwiderstand
gegen die Einführung der sog. F-Typen-Zellen thematisiert als auch den gefallenen
GenossInnen der RAF gedacht. Diese Kooperation wird auf der Berliner
Liebknecht-Luxemburg-(Lenin)-Demonstration mit dem internationalistischen unabhängigen
Block fortgesetzt.
Gruppe Mücadele, 7 Januar 2001
Solidarität mit dem Todesfastenwiderstand der Revolutionären Gefangenen in der Türkei!
Schluß mit dem Verbot anatolische Vereine - Schluß mit dem Verbot der DHKP-C!
Hinein in den Internationalistischen unabhängigen Block auf zur LL(L)-Demo in Berlin!
Spendenkonto:
Berliner Bank
Kontonummer: 718 95 90 600
BLZ: 100 200 00
Stichwort: "devrim"
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