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RE-AKTIONEN, Leipziger Flüchtlingspostille, November 2000, Nr. 2 Die "Aktion Noteingang" in Leipzig Bei der Aktion Noteingang handelt es sich um ein antirassistisches Projekt, das seinen Ursprung in Brandenburg hat. Ziel der Aktion Noteingang ist es, gegen den rassistischen gesellschaftlichen Konsens vorzugehen und zu Zivilcourage aufzurufen. Gerade vor dem Hintergrund fast täglicher fremdenfeindlicher Übergriffe ist es notwendig, rassistische und faschistische Ideologien und Gewalt öffentlich zu ächten und Unterstützungsmöglichkeiten für die Opfer zu schaffen. Im Rahmen des Projektes sollen LadenbesitzerInnen, GaststättenbesitzerInnen und öffentliche Einrichtungen angesprochen werden. Ihnen wird in einem Gespräch die Aktion Noteingang erläutert und sie erhalten einen Fragebogen, einen Aufkleber der Aktion, eine Liste mit Kontaktnummern und -adressen von Beratungsstellen, antirassistischen Initiativen etc. Durch die Aufkleber mit der Aufschrift "Wir bieten Schutz und Informationen bei rassi-stischen und faschistischen Übergriffen" (in vier Sprachen), welche an der Innenseite der Laden/ Gaststätten/ Gebäudetüren angebracht werden, soll den potentiell Betroffenen Schutz und Hilfe in der jeweiligen Einrichtung signalisiert werden. Durch die Anbringung des Aufklebers können sich die LadeninhaberInnen öffentlich gegen rassistisches und faschistisches Gedankengut aussprechen. Außerdem wird den GewalttäterInnen unmissverständlich vermittelt, dass sie und ihre menschenverachtende Haltung nicht geduldet werden. Die Leipziger Initiativgruppe der "Aktion Noteingang", die sich aus Einzelpersonen aus dem linken Spektrum zusammensetzt, hatte sich den Hauptbahnhof als erstes Aktionsfeld für das Projekt ausgewählt. Er ist ein Ort im Stadtzentrum, der täglich von vielen Menschen tangiert wird. Außerdem war er in der Vergangenheit Schwerpunkt rassistischer und faschistischer Übergriffe. Nach anfänglichem Verbot durch das Centermanagement der "Promenaden Hauptbahnhof Leipzig", die Aktion Noteingang im Hauptbahnhof durchzuführen, "da politische Aktionen dort grundsätzlich untersagt wären" gab es in den letzten Wochen doch drei Gespräche zwischen Centermanager und VertreterInnen der Initiativgruppe Leipzig. Der Stand nach diesen ist: die Gespräche und eine Fragebogenaktion in den Geschäften dürfen durchgeführt werden dürfen, unmöglich sei aber die Anbringung der Aufkleber an den Fassaden der Geschäfte. Dies würde das Erscheinungsbild der Promenaden zerstören . Ausserdem würde damit unterstellt werden, dass der gesamte Hauptbahnhofsbereich unsicher wäre, was doch wegen der zahlreichen Videokameras und des Sicherheitsdienstes überhaupt nicht so wäre. Centermanager Zeiselmeyer schlug uns vor, die Aufkleber ausschließlich an den Eingangstüren zum Hauptbahnhof anzubringen. Er hat also den Sinn der Aktion Noteingang nicht verstanden, denn es geht um darum, dass sich jede/r einzelne öffentlich gegen Rassismus positioniert. Die Initiativgruppe Leipzig hat einhellig entschieden, diesen Kompromiss nicht einzugehen. Trotzdem wollen wir die "Aktion Noteingang" im Hauptbahnhof durchführen: Start ist am 08.November, 17.30 Uhr Juliane Nagel
Kontakt "Aktion Noteingang": linXXnet, Bornaische Str. 3d, Tel. 0341/ 3081199
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