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Leipziger Volkszeitung, 07.07.2000

Innenminister Hardraht prüft Versorgung der Asylbewerber

In einem Gespräch mit PDS-Chef Peter Porsch hat Innenminister Klaus Hardraht (CDU) zugesagt, er werde prüfen, ob die Möglichkeit besteht, dass Asylbewerber auch außerhalb ihrer Heime Lebensmittel kaufen dürfen. Eine Supermarktkette habe bereits Bedenken geäußert, berichtete Hardrahts Sprecher Thomas Uslaub gestern. Die Kassiererinnen könnten nicht kontrollieren - wie dies das Ministerium wünscht -, ob Asylbewerber tatsächlich ihre eigenen Lebensmittelgutscheine einlösten oder solche, die sie sich möglicherweise unrechtmäßig verschafft hätten.
Hardraht will eine Festlegung der Einkaufsregeln bereits jetzt ändern: Die Asylbewerber sollen ihre Kleidungsgutscheine künftig nach eigener Entscheidung verwenden können. Bislang war der Gesamtbetrag für Oberbekleidung nach Kleidungstypen unterteilt.
Porsch hatte um das Gespräch mit Hardraht gebeten, nachdem er ein Asylbewerberheim in Taucha besucht hatte. Von dort hatte er dem Innenminister Wurst und Käse aus dem Lebensmittelgeschäft des Heimes mitgebracht, deren Haltbarkeitsdaten abgelaufen waren. Porsch hatte neben der Versorgung der sächsischen Asylbewerber auf Gutschein-Basis kritisiert, dass in den Läden der Heime Waren mit bis zu 100 Prozent höheren Preisen im Vergleich zu üblichen Supermärkten abgegeben würden.

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