FREIE RADIOS IN LATEINAMERIKA UND WESTEUROPA
Projektpartner FREUNDESKREIS LOKALRADIO HANNOVER e.V.
IKX-FRAUENNETZWERK "Frauen schaffen Freiräume der
Kommunikation"
RASCHPLATZPAVILLON e.V.
RADIO FLORA ist als nicht-kommerzieller Lokalsender in Hannover seit dem 21. Juni 1997 auf Sendung. Träger des Radios ist der Freundeskreis Lokalradio Hannover e.V. mit mittlerweile über 600 Mitglieder und 250 -zumeist ehrenamtlichen- Radio-Aktiven. RADIO FLORA ist ein Sender zum Mitmachen und will denen eine Stimme geben, die sonst nicht zu Wort kommen. Von großer Bedeutung sind auch die nationale und internationale Vernetzung mit anderen freien oder alternativen Radios sowie Erfahrungs- und Programmaustausch mit anderen RadiomacherInnen. Seit seinem Bestehen ist RADIO FLORA Teil des 1992 ins Leben gerufenen internationalen Radio-Netzwerkes InterKonneXiones (IKX).
Ziel von InterKonneXiones (IKX) ist es, den Programmaustausch unter den freien Radios sowie den regelmäßigen Kontakt untereinander und einmal jährlich ein internationales Treffen zu organisieren. Der Berichterstattung auf der Grundlage der von großen Presseagenturen vorgegebenen Information will das Netzwerk IKX alternative Formen und Wege der Information und Kommunikation entgegensetzen. Auf dem zweiten IKX-Kongreß 1994 bildete sich das IKX-Frauennetzwerk "FRAUEN SCHAFFEN FREIRÄUME DER KOMMUNIKATION". Ziel war und ist die Koordination der "radioaktiven" Frauen der IKX-Mitglieds-Radios und die Verstärkung des Frauenstandpunkts innerhalb der Berichterstattung. Themen des Programmaustausches waren bisher: Bevölkerungspolitik, Gewalt gegen Frauen, das Frauenbild in den Medien, Migration u.a. Das IKX-Frauennetzwerk verfügt seit 1998 über keine zentrale Koordination mehr, sondern Arbeit und Aufgaben sind dezentralisiert. Wichtiges Instrument der Koordination, Diskussion und Planung sind die jährlichen Treffen.
Der Pavillon arbeitet seit 1977 als selbstorganisiertes Kultur- und Kommunikationszentrum in Regie der Bürgerinitiative Raschplatz e.V. Zentrale Themen der neuen sozialen, kulturellen und internationalen Bewegungen werden seit mehr als 20 Jahren bearbeitet (Einzelveranstaltungen, Projekte, Konferenzen etc.). Dabei nehmen Medien als Gegenstand und Mittel gesellschaftlicher Kommunikation einen besonderen Stellenwert ein. Am 3.12.99 fand eine Bürgermedien-Konferenz zu Freien Radios und TV-Initiativen im Pavillon statt.
Auf dem letzten IKX-Frauennetzwerk-Treffen Anfang Oktober 1999 in Barcelona standen die Themen "Frauen - Gewalt - Medien" im Mittelpunkt. Im Verlauf der Diskussionen und praktischen Arbeit in Workshops wurde deutlich, dass der Problematik der Migrantinnen und speziell der Lage der illegalisierten Frauen eine zentrale Bedeutung zukommt.
In den Ländern des Südens, besonders auch in Lateinamerika, nimmt der Migrationsdruck aufgrund der prekären Wirtschaftslage für die ärmeren Bevölkerungsschichten stetig zu und ist damit sowohl in Lateinamerika als auch in Europa zunehmend von Interesse für die Berichterstattung in den alternativen Medien. Die Situation von MigrantInnen in Westeuropa ist vielfach durch Diskriminierung und Ausgrenzung gekennzeichnet, sowie durch weitverbreitete Unkenntnis über die Lage in den Herkunftsländern und Flucht- bzw. Migrationsursachen. Menschen ohne Papiere sind hier völlig rechtlos und damit der grenzenlosen Ausbeutung preisgegeben; ihre Arbeit ist meist unsichtbar, damit kann auch ihre Existenz negiert und verschwiegen werden. In der Berichterstattung in den konventionellen Medien tauchen sie entweder als Kriminelle oder als Opfer auf.
Dem IKX-Frauennetzwerk geht es darum, durch Radiobeiträge die Rolle und Funktion der Illegalisierten in den westeuropäischen Gesellschaften zu analysieren und sichtbar zu machen. Weiterhin sollen die soziale Realität und die Lage der Frauen in den Herkunftsländern dargestellt werden. Innerhalb des IKX-Frauennetzwerkes soll eine selbstkritische Auseinandersetzung mit demThema "Migration und Illegalisierte" vorangetrieben werden. Wichtig für die Radioarbeit innerhalb der IKX-Mitgliedsradios ist ein Nord-Süd-Austausch über das Thema, um so das gleichberechtigte und solidarische Umgehen miteinander zu stärken. Schwerpunktthema der IKX-Frauen-Radio-Konferenz in Hannover im Jahr 2000 ist die Situation von illegalisierten Frauen in Westeuropa. Weiterhin steht eine Debatte über Profil und Arbeitsweise Freier Radios in Lateinamerika und Westeuropa ("Radio von unten" versus "systemkonformer Alternativsender") auf der Tagesordnung, konkretisiert am Beispiel der EXPO-Berichterstattung.
Auf der IKX-Frauen-Radio-Konferenz wird in Arbeitsgruppen, Workshops und Plenumsdiskussionen hauptsächlich zu den unter Punkt 1-5 formulierten Punkten gearbeitet. Auf der öffentlichen Veranstaltung und dem zugangsoffenen Workshop in Kooperation mit JournalistInnen aus verschiedenen Medien (wie media watch, Dritte-Welt-Journalisten-Netzwerk, Deutsche Journalisten Union) geht es vorrangig um die unter Punkt 1 und 5 genannten Punkte sowie um eine kontroverse Diskussion um Profil und Rolle alternativer Medien in Lateinamerika und Westeuropa. Die Anwesenheit internationaler Teilnehmerinnen auf der IKX-Frauen-Radio-Konferenz und den beiden Begleitveranstaltungen bietet der interessierten Öffentlichkeit aus Stadt und Region die Möglichkeit, jenseits der EXPO Informationen aus erster Hand über die soziale und kulturelle Wirklichkeit in einigen Ländern Lateinamerikas und Westeuropas zu bekommen. Die Teilnehmerinnen stehen vor bzw. nach der IKX-Frauen-Radio-Konferenz als Referentinnen für Veranstaltungen in der Region und bundesweit zur Verfügung.
Dauer der IKX-Frauen-Radio-Konferenz Do. 06.07. - So. 09.07.2000
JournalistInnen-Workshop Mo. 10.07.2000
Tagungsorte Kulturzentrum Pavillon und Funkhaus von RADIO FLORA
Erwartete TeilnehmerInnenzahl: 50 Frauen als Konferenzteilnehmerinnen, darunter 4 Referentinnen aus Lateinamerika sowie ca. 40 TeilnehmerInnen zum Workshop
Do. 06.07. | 18:00 | Ankunft und Anmeldung |
19:00 | Abendessen | |
20:00 | Öffentliche Veranstaltung zum
Thema: Arbeit der Freien Radios in Lateinamerika (evtl. live-Übertragung Radio Flora) |
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Fr. 07.07. | 9:00 | Frühstück |
10:00 | Vorstellung der TeilnehmerInnen & des Tagungsprogramms | |
10:30 | Bericht von der Arbeit des Frauennetzwerkes | |
11:00 | Referat über die Lage von illegalisierten Frauen - Probleme und Ansätze zur Selbstorganisation | |
13:00 | Mittagessen | |
14:00 | Referat über die EXPO - aus Frauensicht | |
15 - 18:30 | 4 - 5 parellele Workshops : 1. Auswertung von Radiobeiträgen zum Frauenstreik und -marsch 2. Feministische EXPO-Kritik - in alternativen Medien 3. Migrantinnenworkshop 4. Analyse von Radiobeiträgen zur Situation illegalisierter Frauen 5. Situation und Arbeit der Frauen in freien Radios in Lateinamerika und Westeuropa (Stichwort: Radioprofil) |
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19:00 | Abendessen | |
20:00 | Plenum: Ergebnisse aus den Workshops, Diskussion | |
22:00 | Filme/Videos zu Illegalisierten und Kämpfen der Sans Papiers | |
Sa, 08.07. | 9:00 | Frühstück |
10 - 13:00 | Praktische Radioproduktion in den Studios von Radio Flora in 4 Gruppen) | |
14:00 | Mittagessen | |
15-17:30 | Praktische Radioproduktion (Fortsetzung) | |
18:00 | Abendessen | |
19:00 | Plenum: Vorstellung der Beiträge (evtl. live-Ü) | |
21:00 | Frauenfete | |
So, 09.07. | 10:00 | Frühstück |
11-12:00 | Live-Sendung über Themen und Ergebnisse der IKX-Frauen-Radio-Konferenz (Flora live aus dem Pavillon) | |
ab 11:00 | Zusammentragen der Ergebnisse; Arbeits- und Aktionsplan für 2000/2001 | |
13:00 | Mittagessen | |
14-16:00 | Konkreter Aktionsplan und Aufgabenverteilung | |
17:00 | Stadtrundgang durch Hannover - Auf den Spuren der Frauen in dieser Stadt Abreise | |
EXTRA | ||
Mo, 10.07. | 10-17:00 | Workshop mit JournalistInnen Themen: 1) Kontroverse Diskussion um Profil und Rolle alternativer Medien in Lateinamerika und Westeuropa u.a. am Beispiel:Berichterstattung über die EXPO 2) Kooperation und Vernetzung von kritischen JournalistInnen in Lateinamerika und Westeuropa |
IKX-FRAUEN-L InterKonneXiones / Frauen
Weitere Informationen bei owner-ikx-frauen-l@mail.comlink.apc.org
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