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sw, Konstanz 6. 11. 1999

Quelle: Neues Nebelhorn 1994, Nr. 12


Grüne gegen eine Thermoselect-Anlage

Diskussion unverständlich

Zum jetzigen Zeitpunkt über eine Thermoselect-Anlage zur Müllverschwefelung zu diskutieren, halten die Grünen im Kreistag für völlig verfehlt. Wie so schön formuliert, es besteht kein Handlungsbedarf, da die Deponiekapazitäten im Landkreis noch für weitere 20 Jahre ausreichen. Nichtdestotrotz hat der Mühlinger Bürgermeister, Jüppner, einen potentiellen Standort in die Diskussion gebracht: er möchte die süddeutsche Pilotanlage für diese Art der Müllbeseitigung in seiner Gemarkung etablieren.

Als Folge solch einer Anlage, deren ökologischen und finanziellen Konsequenzen für den Landkreis noch gar nicht ins Kalkül gezogen wurden, sehen die Kreistags-Grünen einen Mülltourismus aus den umliegenden Landkreisen, sowie aus Bayern. Ähnlich dem der Singener Kompostierungsanlage wird dann ein solcher als unausweislich hingenommen, alles um wirtschaftlich arbeiten zu können - so die gängige Argumentation von offizieller Seite.

Für die Grünen im Kreistag ist diese Diskussion unverständlich, verfehlt und in der Sache schädlich, da dies kein Schritt in Richtung Müllvermeidung wäre, sondern vielmehr ein Zeichen für die weitere ungehemmte Müllproduktion darstellt. In dieser Hinsicht ist Jüppners Vorstoß nichts anderes als ein Schildbürgerstreich.

Heinz Ölke