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sw, Konstanz 6. November 1999

Drastische Mieterhöhungen zunächst gestoppt

Erfolg einer Aktionswoche

Begonnen hatte es damit, daß sowohl das Land als auch der Bund in Zukunft eine höhere Abgabe für die Grundstücke verlangen werden, auf denen die Konstanzer Studentinnenwohnheime stehen. Da die Gebäude nicht einfach umziehen konnten, hatte die Leitung des Studentinnenwerks diese Kostensteigerung - rein ökonomisch denkend - einfach auf die Studentinnen abzuwälzen versucht. Mieterhöhungen von bis zu 35 Prozent waren geplant.

Erst eine erfolgreiche Aktionswoche des AStA hat die Verantwortlichen dazu bewegen können, auch andere Gesichtspunkte als die Deckung der kalkulatorischen Kosten zu bedenken. Besondere Erfolge der Woche waren ein Cafeteriaboybott und die massenhafte Teilnahme an der öffentlichen Verwaltungsratssitzung des Studentinnenwerkes.

Auf dieser Sitzung war der Verwaltungsrat des Studentinnenwerkes dann einstimmig der Ansicht, daß jede Mieterhöhung über 10 Prozent unsozial sei. Um solches zu vermeiden, soll jetzt auf zwei Ebenen vorgegangen werden. Auf der politischen Ebene wird auf den Verzicht der Abgabenerhöhung gedrängt, oder aber wenigstens darauf, daß das Land die Kosten übernimmt. Intern will das Studentinnenwerk außerdem prüfen, wie und in welchem Umfang im schlimmsten Fall die Preiserhöhungen auch aus eigenen Mittel aufgefangen werden können.

Der AStA vertritt dabei die Position, daß das Land als zuständige Institution für Bildung die gestiegenen Kosten zu tragen habe. Deshalb soll vor allem der zuständige Minister für Bildung und Forschung, Klaus von Trotha (CDU), an seine Verantwortung erinnert werden. Wenn dieser im Dezember zur Verleihung des Landeslehrpreise an die Universität Konstanz kommt, ist geplant, ihm durch Unterschriftenlisten die Bedeutung des Themas zu verdeutlichen. In Gesprächen soll auf ein sozialpolitisch verantwortungvolles Handeln der Landesregierung gedrängt werden.

Carsten Buchholz