linksrhein Quelle: Leserbrief im Südkurier vom 30.05.00
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Selbst Haustiere

Zu "Asylbewerber weisen Essenspakete zurück" im Südkurier vom 23. 5.

Ich bewundere den Mut der Asylbewerber, die Essenspakete zurückzuweisen! Es ist der Mut der Verzweiflung. Jahrelange Entmündigung, Erniedrigung, Entwürdigung hat sie zu diesem Schritt veranlasst. Da brauchte es keinen Anstoß von Außenstehenden. Jede deutsche Mutter fragt · meistens ·, was ihre Kinder essen möchten und kauft dafür ein. Auch unsere Haustiere dürfen entscheiden (das sagt uns die Werbung: "Katzen würden ..."). Nur die Flüchtlinge sollen das essen, was der Großhändler gerade billig zusammenkaufen kann (z. B. abgelaufene Waren, faulendes welkes Gemüse, das die Deutschen liegen lassen usw.). Und das in einem Land, in dem die Einheimischen nicht einmal im Auslandsurlaub für zwei Wochen auf ihr Eisbein mit Sauerkraut, ihren deutschen Kaffee mit Schwarzwäldertorte und den Leberkäs mit ihrer speziellen Biersorte verzichten wollen! Es gibt übrigens kein Gesetz, das den Landkreis zu diesen Paketen verpflichtet! Ich unterstütze sämtliche Forderungen der Flüchtlinge!

Hildegard Dufner

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sw, 30.5.00