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Berichte von Aktionen vom 5.2.00



 
Wien: Demoaufruf  
Stellungnahme von SOS-Mitmensch   
Tagesbericht von Gegen-Schwarz-Blau  
Bericht vom Tatblatt 
Bericht von Rosa Antifa Wien   
Bericht von dpa  Aufruf zur Demo   
Bericht von yahoo.de
Graz: Bericht von "Mayday2000"
Bericht aus dem tatblatt
Klagenfurt: Demo gegen FPÖ Ball Bericht vom Standart
Bericht vom Tatblatt
Vorarlberg: Demobericht aus der Neuen Vorarlberger Zeitung
London: Bericht von yahoo.de
Oslo: Demobericht aus Oslo


 

Demo in Wien

Samstag 5.2. 17.00h  Ballhausplatz 
Trotz Absage der Demo von SOS-Mitmensch werden sich viele Leute dort hinfinden. 
Siehe Kommentare unten, warum es ganz gut wäre, hinzugehen.

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ABSAGE DER DEMONSTRATION ?? 

In mehreren Medien wurde am Freitag über eine Absage der Demonstration von SOS Mitmensch berichtet. SOS Mitmensch hat nichts organisert oder angemeldet, kann deshalb auch keine Veranstaltung absagen. SOS Mitmensch hat lediglich auf Anfrage dementiert, eine Veranstaltung zu organisieren, daraus wurde dann offensichtlich eine Absage. Wir bedauern die demobilisierende Wirkung dieses Vorfalls. 
(sos Mitmensch)

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Samstag 5. 2: Proteste gehen weiter, DemonstrantInnen legen lange Weg durch Wien zurück
 

Wiederum um 17 h fanden sich am Ballhausplatz sowie vor der ÖVP-Zentrale zahlreiche DemonstrantInnen ein. Sie zogen durch den ersten Bezirk, zur FPÖ-Zentrale und weiter zum Karlsplatz. Nach der Durchquerung des 4. und 5. Bezirkes wurde der Westbahnhof "gestürmt". Danach ging's zurück zum Parlament. Nachdem sich um 23h30 ein Großteil der Demonstration aufgelöst hatte, begaben sich einige hundert noch mal zur FPÖ-Zentrale, gefolgt von einem mittlerweile relativ großen Polizeiaufgebot. Nachdem sehr friedlich und teilweise sitzend demonstriert wurde, zog die Polizei zunehmend ab. Erst um 2 Uhr morgens verliessen die letzten DemonstrantInnen den Ort. Die allgemeine Stimmung war sehr positiv, es gab wenig Zwischenfälle. Von seiten der AnrainerInnen und AutofahrerInnen wurde zustimmend gejubelt und gehupt.  

(anti-schwarz-blau)

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Samstag, 5. Februar
 
 

Allen Einschüchterungsversuchen der Polizei und Distanzierungen von der Demokratischen Offensive zum Trotz nahmen an einer neuerlichen Demonstration zu Spitzenzeiten bis zu 10.000 Menschen teil. Um Polizeiprovokationen zu vermeiden, wurde an den gefährlichen Punkten, vor den Parteizentralen, rasch weitergezogen. Längere Zwischenkundgebungen gab es lediglich beim Ballhausplatz und vor dem Parlament. Mehrmals wurde die Demonstration über den Gürtel, eine der wichtigsten Straßenverbindungen Wiens, geführt. Beim Westbahnhof wurde ein kleiner Umweg durch Bahnhofshallen eingelegt. Gegen 23 Uhr, als nur mehr rund 3.000 Leute dabei waren, versuchte die Polizei am Michaelerplatz - ca 15 Demominuten vor der FPÖ-Zentrale - eine Auseinandersetzung zu provozieren. Zwei Frauen wurden überraschend festgenommen, Alarmabteilungseinheiten liefen quer durch die Demo und schlugen sich mit ihren Schilden den Weg frei. Dafür, dass diese Provokation geplant war, spricht, dass Sekunden später ein Wasserwerfer bereit stand. Es gelang jedoch, die Demo weiter zu bringen, und der geplanten Provokation auszuweichen. Anschließend wurde zum Polizeikommissariat Innere Stadt gegangen, und lautstark die Freilassung der Gefangenen gefordert. Dort schien es kurzfristig, dass die Polizei einen Kessel vorbereite. Die Demonstration konnte aber weiterziehen. 

Ihren Abschluss fand die Demonstration wieder vor der FPÖ-Zentrale. Eine Sitzblockade vor der Polizeisperre sollte Polizeiprovokationen die Legitimation rauben. Tatsächlich zogen die Behörden nach und nach ihre Kräfte etwas zurück. Gegen 3 Uhr früh lösten sich die letzten Reste der Demonstration auf.
(Tatblatt)

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Am letzten Samstag demonstrierten wieder mehr als 10 000
Menschen ab 17:00 gegen die neue oesterreichische Regierung.
Dabei wurde auch durch (!) den Wiener Westbahnhof marschiert.
Der Protest gestaltet sich indes immer vielfaeltiger und bunter, so
gibt es immer mehr Trommler und auch Feuerschlucker, viele
Waende sind mit "Widerstand" vollgesprayt. Es kam erst zu
Auseinandersetzungen, als die Polizei zuerst beim
Innenministerium und dann am Michaelerplatz versuchte
SprayerInnen zu verhaften. Obwohl sich die DemonstrantInnen
in keiner Weise wehrten, stuermten von allen Seiten einzelne
Trupps der schwerbewaffneten Polizei heran, wer/welche nicht
schnell genug weg kam, wurde verpruegelt, auf
Beruhigungsversuche wurde mit Schlaegen reagiert,
Wasserwerfer fuhren wieder auf. Spaeter ging die Demo dann
weiter, um dann irgendwann um ca 3:00 vor der FPOE-Zentrale
zu enden.(Rosa Antifa Wien)

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Polizei löst Demonstration in Wiener Innenstadt auf

Wien (dpa) - Die österreichische Polizei hat in Wien eine Protestaktion von mehreren hundert Gegnern der neuen rechtskonservativen Regierung aufgelöst. Dabei gingen die Beamten mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor. Mehrere Menschen wurden Presseberichten zufolge verletzt. Unterdessen hat der neue österreichische Bundeskanzler Schüssel den EU-Partnern eine «Missachtung der Spielregeln» vorgeworfen. Dem österreichischen Fernsehsender ORF sagte Schüssel, die Sanktionen gegen sein Land verstießen gegen den europäischen Geist

dpa 6.2.00   0.45

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Zur Demo Samstag 17.00h Ballhausplatz 

Liebe Freunde! 
Es gibt einen alten Spruch: 
"Es ist leicht Menschen auf die Straße zu bringen, aber schwer sie 
wieder von dort wegzubekommen." Wir, die in den letzten Tagen demonstriert und zu Demos aufgerufen haben, haben etwas in Gang gesetzt, für das wir - meiner Meinung nach - die Verantwortung übernehmen müssen. Ich halte es daher für falsch heute um 17.oo Uhr nicht zur Demo vor dem Ballhausplatz zu gehen. 
Meine Argumente: 
1.) Die Demo ist schon angekündigt und auch wenn wir nicht hingehen, die "gewaltbereiten" Demonstraten werden trotzdem erscheinen. 
2.) Wie immer gibt es auch jetzt "Elemente", die den Widerstand für sich vereinnahmen wollen. Wenn wir dort nicht reden, werden sie in unserem Namen reden und alles, was wir bis jetzt erreicht haben ins Gegenteil verkehren. 
3.) Die (ausländischen) Medien werden trotz offizieller Absage um 17.oo Uhr am Ballhausplatz sein (Only bad news are good news !!) und das Geschehen in alle Welt übertragen. 
4.) Es wäre fatal für die weitere Entwicklung der Zivilgesellschaft und ihres Proteste in Österreich, wenn sie sich beim ersten "Problem" zurückzieht, statt es kreativ und gewaltfrei zu lösen. 
5.)Auch die FPÖ dreht weiterhin an der "Gewaltschraube" und versucht den Protest gegen sie als Aktion von Anarchen und ausländischen Terroristen darzustellen. Überlassen wir die Strasse den gewaltbereiten Demonstranten, so wird die FPÖ Recht bekommen und die Bevölkerung wird den zivilen Protest 
nicht mehr unterstützen. 
6.) Wenn wir jetzt als Zivilgesellschaft beweisen können,daß wir 
weiterhin zivil und gewaltfrei unseren Protest ausdrücken und "Ruhe in die eigenen Reihen" bringen können (Odnerdienst), so wird dies ein wichtiger Etappensieg 
werden und wir werden mehr "gewaltfreie" MitstreiterInnen gewinnen. 

Für mich persönlich ist die Konsequenz daher, daß ich heute Samstag um 17.oo Uhr am Ballhausplatz erscheinen werde 
ABER ich werde einer meiner weißen T-Shirts nehmen und groß draufschreiben: PROTEST - JA GEWALT - NEIN 

Ich würde mich freuen, wenn auch Andere heute um 17.oo Uhr erscheinen, um ihren gerechtfertigten Protest zivil und gewaltfrei Ausdruck zu geben. UND ihr habt ebenso weiße T-Shirts und Filzstifte zu Hause!!! 

Christopher Temt 

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Weiter Proteste gegen die FPÖ

Der öffentliche Protest gegen die Regierungsbeteiligung der rechtsgerichteten FPÖ in Wien hat wieder zugenommen. Nach Polizeiangaben wuchs die Menge vor dem Wiener Ballhausplatz von 200 auf 1.500 Demonstranten an. Die Polizei riegelte die FPÖ-Zentrale ab. Die Organisatoren riefen die Teilnehmer zum Gewaltverzicht auf.

Auch in London und Oslo kam es zu Protesten gegen die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs, während in Paris Hunderte ihre Unterstützung für deren Chef Jörg Haider bekundeten.

In Wien war auf Transparenten "Haider ist ein Faschist" und "Stoppt Jörg Haider" zu lesen. Die Polizei erklärte, bis auf wenige Zwischenfälle seien die Kundgebungen friedlich verlaufen. Auch in Graz, Salzburg, Bregenz und Steyr kam es zu Protesten. In Bregenz versammelten sich etwa 1.500 Menschen; es flogen Eier. Abgesehen davon blieben die Veranstaltungen ruhig. Es gab keine Zusammenstöße mit der Polizei.

In London zogen etwa 200 Demonstranten vom Büro der Fluggesellschaft Austrian Airlines zum Regierungssitz des britischen Premierministers Tony Blair in der Downing Street. Drei Frauen übergaben dort eine von 2.000 Menschen unterzeichnete Petition. Die Demonstration löste sich kurz danach auf.

Vor der österreichischen Botschaft in Oslo kamen mehr als 150 Demonstranten zusammen und riefen "Nie wieder". Die Polizei riegelte die Straßen um die Botschaft ab. Der von zwei Jugendorganisationen organisierte Protest war nach etwa einer Stunde beendet.

In Paris folgten etwa 300 Personen dem Aufruf des französischen Rechtsradikalen Bruno Megret und nahmen am Abend an einer Solidaritätskundgebung für die neue Regierung in Wien teil. "Wir unterstützen das österreichische Volk, das mit Würde und Courage sein Grundrecht verteidigt, seine politische Linie und Regierung nach freiem Ermessen wählen zu können", erklärte der Parteichef der Nationalbewegung (MN). `"Was für eine Freiheit soll es in Europa überhaupt noch geben, wenn man nur für jene Parteien wählen kann, die das politische Establishment zulässt?", fragte er.

Auch auf der politischen Bühne rief der Regierungswechsel in Österreich heftige Reaktionen hervorgerufen. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber bezeichnete die Sanktionen der EU-Staaten als “politischen Amoklauf”. 

Deutschland und die übrigen EU-Partnerstaaten Österreichs hatten zuvor ihre Maßnahmen zur diplomatischen Isolierung Österreichs in Kraft gesetzt. Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel warf den EU-Partnern daraufhin vor, mit ihrem Vorgehen gegen den europäischen Geist verstoßen zu haben. Es sei "eine Missachtung der EU-Spielregeln" gewesen, die Sanktionen ohne vorherige Konsultation Österreichs zu beschließen, sagte Schüssel.

yahoo.de 5.2.00 23.30 Uhr6.2.2000 09:24 MEZ

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Haider-Ball in Klagenfurt von Demo überschattet 

Ballbesucher von rohen Eiern getroffen - FP-Ministerriege und VP-Bartenstein anwesend 

Klagenfurt - Von einer Demonstration gegen die neue FP-VP-Bundesregierung war auch Samstag Abend der "Ball des
Kärntner Landeshauptmannes" in Klagenfurt überschattet. Vor dem Eingang zur Messe-Arena skandierten rund 300
zumeist Jugendliche Slogans wie "Keine Koalition mit dem Faschismus", "Keine Chance für Rassisten" sowie
"Schwarz-blau Supergau". Starke Polizeikräfte hatten das Gelände rund um den Messeeingang zwar großräumig
abgeriegelt, einige Ballbesucher wurden trotzdem mit rohen Eiern beworfen. 

Die Kundgebungsteilnehmer setzten sich zum überwiegenden Teil aus Anhängern der Grünen, der Jungen SPÖ sowie
aus linksgerichteten Studenten zusammen. Als vereinzelt leere Cola- und Bierdosen geworfen wurden, zog eine aus
rund 15 Personen bestehende Polizeikette auf. Die Sicherheitskräfte waren mit Schildern und Schlagstöcken
ausgerüstet, mussten davon jedoch keinen Gebrauch machen. 

Gegen 21:00 Uhr war nur noch der aus rund 100 Mitglieder bestehende "harte Kern" der Demonstranten vor dem
Eingang zum Messegelände hinter einer Absperrung postiert. Dabei wurden T-Shirts mit dem Bild des ehemaligen
Revolutionärs Che Guevara hochgehalten, Transparente mit dem Namen "Haider" verbrannt und rohe Eier geworfen.
Eines der "Opfer" des Eierwurfes war der freiheitliche Bürgermeister von Keutschach, Gerhard Oleschko. Ebenfalls
seine noble Ballgarderobe beschmutzt sah Felix Steiner, Redakteur der "Kärntner Tageszeitung". 

In den Ballsälen selbst herrschte, wie bereits in den vergangenen Tagen bei den Auftritten Jörg Haiders, ein enormer
Medienandrang. Schätzungsweise 20 TV-Stationen sowie Dutzende Vertreter in- und ausländischer Printmedien
scharten sich um den FP-Obmann und Kärntner Landeshauptmann sowie um die neuen Minister. Diese mussten
permanent Rede und Antwort stehen und fanden so gut wie keine Zeit, ihr Glas Begrüßungssekt zu konsumieren. 

Allgemeiner Tenor der freiheitlichen Regierungsmitglieder sowie des VP-Ministers Martin Bartenstein war es, die
Gegner der neuen Bundesregierung zum Gewaltverzicht aufzurufen. Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer appellierte im
Gespräch mit der APA insbesondere "an jene, die vorgeben, für Toleranz und Gewaltfreiheit einzutreten". Die
FP-Politikerin: "Gerade jene sollten sich überlegen, was sie tun". 

Appelle in diese Richtung gab es auch vom neuen Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Verteidigungsminister Herbert
Scheibner sowie von der neuen Sozialministerin Elisabeth Sickl. 

Klare Worte in Richtung Demonstranten fand der Kärntner FP-Klubchef Martin Strutz. Die Kundgebungsteilnehmer
seien "eindeutig zuzuordnen, und zwar in Richtung Grüne und Jusos". Ebenso sei es nachweisbar, dass im Laufe des
Samstag Mitglieder des Klagenfurter Gemeinderats in Schulen "zu Demonstrationen und zur Gewalt aufgerufen haben",
sagte Strutz gegenüber der APA. Der Klubchef: "Diese Politiker stellen sich damit außerhalb der Verfassung und des
demokratischen Spektrums". Laut Strutz handle es sich aber gerade um jene Parteien, die in den Landtag drängten.
Strutz in Richtung Grüne: "Radikale Parteien haben in einem Parlament nichts verloren". Die Grünen in Kärnten
kämpfen bekanntlich seit Jahren um eine Senkung der für den Einzug gegebenen hohen Prozenthürde.(APA)  (Standart)

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Demo anlässlich des FPÖ Balles in Koroska/Kärnten.

zugesandte Information

Am Samstag dem 5. Feber fand der alljährliche FPÖ-Ball in Klagenfurt statt. Vor dem Haupteingang des Klagenfurter Messegeländes versammelten sich etwa 400 AntifaschistInnen. Deutlich zu erkennen waren GRÜNE, KSV und SPÖ. Die Demo begann um etwa 19:00 und löste sich so um 22:30 langsam auf. Zu erwähnen ist der hohe Spaßfaktor jener Veranstaltung, zumal die BallgästInnen sich an der Demo vorbei oder durch sie hindurch bewegen mussten, um zum Haupteingang der Messehalle zu gelangen (Die EhrengästInnen, außer Prinzhorn, kamen jedoch durch den Hintereingang). 

Diese Leute wurden mit lautstarken "Pfuiteufl", "schleicht's eich, Faschisten" und "schlechtes Gewissen"- Rufen begrüßt. Einige "Clowns" unter den BallbesucherInnen machten obszöne Gesten, zeigten uns den Stinkefinger und provozierten die DemonstrantInnen ("Ihr seid's jo Abschaum"). PassantInnen empfahlen den DemonstrantInnen, doch gscheiter arbeiten zu gehen (es war Samstag abend). 

Die Polizei war etwas genervt, verhielt sich aber äußerst diszipliniert. Nachdem die DemonstrantInnen anfingen, mit leeren Bierdosen, Schneebällen und Eiern (ein F-Regionalpolitiker wurde von einem Ei getroffen, blieb aber unverletzt) zu werfen, rüsteten sich die PolizistInnen mit Schutzschildern und Helmen aus. Die Demo verlief sehr friedlich und man wurde den Eindruck nicht los, dass vor der Messehalle die größere Gaudi herrschte als drinnen bei den blauen TänzerInnen (viele BesucherInnen blieben lange Zeit draußen stehen und beobachteten uns). 

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Graz, 6.2.2000

2.000 Menschen demonstrieren in Graz gegen Blau-Schwarz

Rund 2.000 Menschen versammelten sich letzten Samstag erneut am Grazer Hauptplatz um gegen die blau - schwarze Regierung zu demonstrieren. Zu dieser Kundgebung hatte das Personenkomitee "Mayday 2000 - Keine Koalition mit dem Rassismus", das vor allem von StudentInnen und SchülerInnen getragen wird, aufgerufen. Nach dem offiziellen Ende der Kundgebung zogen rund 1.000 Menschen zu den Parteizentralen von ÖVP und FPÖ. Lautstark und friedlich wurde der Protest gegen die FPÖ - Regierungsbeteiligung artikuliert. Zwischendurch kam es zu spontanen Blockaden des Strassenverkehrs. 
Nachdem mensch wieder am Hauptplatz eintraf, löste sich die Protestveranstaltung auf. Ein kleine Gruppe blockierte abermals friedlich die GVB - Geleise. Daraufhin griff die Polizei mit unverhältnismäßigen Mitteln ein: Einige DemonstrantInnen wurden leicht verletzt. Vier Personen, die sich lediglich am Bürgersteig aufhielten, wurden verhaftet und haben Anzeigen zu erwarten. 
Das Personenkomitee "Mayday 2000" ruft weiterhin zu friedlichem und entschlossenem Widerstand auf und appelliert an die Polizei auf diesen friedlichen Protest mit Besonnenheit zu reagieren und eine Eskalation zu vermeiden. 

Der Protest geht weiter !

Bereits bekannte Termine für nächste Woche:
Mo, 7.2.2000, 15 Uhr: Kundgebung am Grazer Hauptplatz
Di, 8.2.2000, ab 16 Uhr: Infostand vor dem Landhaus (Herrengasse)
Do, 10.2.2000, ab 16 Uhr: Infostand vor dem Landhaus (Herrengasse)
Fr, 11.2.2000, 15 Uhr: Großdemonstration (Treffpunkt: Europaplatz/Graz Hbf.)

Das Personenkomitee "Mayday 2000"

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Für den 5. Februar kündigte MayDay 2000 einen Protest an unter dem Motto "Stoppen wir blau-schwarz! Keine Koalition mit dem Rassismus!": Unter MayDay hatten sich in diesen Tagen mehrere Menschen spontan zusammengefunden, um abseits von Parteien einen aktiven und lebendigen Widerstand in Graz zu organisieren. Die Kundgebung am Samstag, für die MayDay 30 TeilnehmerInnen polizeilich angemeldet hatte, wurde von DemonstrantInnen förmlich überrannt. Binnen Minuten kam der öffentliche Verkehr zum Erliegen, die Versuche der Polizei, die Leute von den Schienen zu vertreiben, erwiesen sich als hilflos. Die Menge strömte auf den Hauptplatz und kurz darauf bewegte sich eine Spontandemo von über 2000 Menschen mit viel Lärm und mit kampflustiger Stimmung und viel "Widerstand! Widerstand!" zu den Parteizentralen der Rechts-Rechtsextrem-Koalition. Vor dem Haus der FPÖ  besetzte ein Teil der DemonstrantInnen eine Kreuzung, die sie erst nach einem Räumungsultimatum der mittlerweile höchst genervten Polizei wieder freigaben. Mühsam ließ sich die Einsatzleitung schließlich das Zugeständnis abringen, die Demo noch einmal unbehelligt zum Hauptplatz zurückkehren zu lassen. Dort erklärten die OrganisatorInnen die Kundgebung nach einem lautstarken Abschluß für beendet. Mitten in der allgemeinen Auflösung hatten einige Jugendliche die Idee, ein bißchen die Straßenbahn zu blockieren, und bevor die anderen begriffen, was sich abspielte, saßen sie schon auf dem Gleis. Der seitens der staatlichen Gewalt willkommene Vorwand war da: Ohne Vorwarnung stürmte das Mobile Einsatzkommando (MEK) mit Helmen und gezogenen Schlagstöcken den Hauptplatz und stürzte sich auf alles, was an der Demo teilgenommen hatte und sich noch in der Nähe der Schienen aufhielt. Die Beamten prügelten auf Leute ein, die am Boden lagen, und schleiften und zerrten andere brutal über den Platz. Angesichts solcher Gewaltausbrüche griffen sogar unbeteiligte PassantInnen mit Rufen wie "Keine Gewalt!" ein. Das MEK verhaftete schließlich vier junge Leute, die nicht einmal auf den Schienen gesessen hatten, wegen "Widerstands gegen die Staatsgewalt". Unklar ist, wieviele DemonstrantInnen Anzeigen erhalten werden. Daß an diesem Abend nicht noch mehr passierte, ist der engagierten Anwesenheit einiger Grün-PolitikerInnen zu verdanken, die intervenierten, auf die Polizeiwachzimmer gingen und einen Anwalt herbeitelefonierten. (aus dem Tatblatt)

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Demonstration in Vorarlberg 
www.neue.at
NEUE VORARLBERGER TAGESZEITUNG
6.2.2000

Eier-Attacken gegen die schwarz-blaue Koalition 

Friedlich verlief gestern eine Demonstration von 1500 Vorarlbergern vor der Zentrale der Landes-ÖVP, in
unmittelbarer Nähe des Landhauses in Bregenz. Einzige Ausnahme: Ein oder zwei Eier trafen das Gebäude
der ÖVP-Geschäftsstelle. 

Ein weiteres Ei flog in Richtung einer Koalitionsbefürworterin (!), die sich auf das Podium gewagt hatte. Die Frau wurde aber nicht
getroffen. 

Die Kundgebung war innerhalb von nur zwei Tagen vor allem von Vorarlberger Kulturschaffenden organisiert worden. Der Schriftsteller
Michael Köhlmeier appellierte an die "vielen Mitglieder oder Sympathisanten der ÖVP, die mit dieser Entwicklung ganz und gar nicht
glücklich sind": Sie dürften nicht "die Faust in der Tasche machen", sondern müssten beweisen, "dass es in der ÖVP Reste von christlichen
Grundprinzipien gibt". 

"Gruselpakt" 

Der Historiker Harald Walser warnte in seiner Rede vor dem "Gruselpakt" der beiden Parteien, der "einen noch nie dagewesenen sozialen
Raubbau" bringen werde. FPÖ-Obmann Jörg Haider habe "schon mehrfach bewiesen, dass er ein politischer Rückfalltäter ist. Er rutscht
nicht zufällig immer in die selbe Richtung aus", sagte Walser. 

Er erinnerte die ÖVP an ihr Versprechen, in Opposition zu gehen. Dass sie nun sogar den Bundeskanzler stelle, sei eine "unglaubliche
Wählertäuschung": "Es geht dem kleinen Herrn am Ballhausplatz (gemeint war Wolfgang Schüssel, Anm.) einzig und allein um seine
Karriere." 

SPÖ-Gewerkschafter Walter Gelbmann rief zum Widerstand auf: "Es müssen alle demokratischen Mittel angewendet werden, um diese
Koalition zu verhindern." 

1500 Teilnehmer versammelten sich gestern vor der ÖVP-Zentrale. 

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 6.2.2000

Streetfigtht in front of Austrian embassy in Oslo
 

The autonomous youthhouse Blitz in Oslo, Norway, and AFA arranged a demonstration
outside the Austrian Embassy in Oslo saturday. About 250 people participated.
Riotpolice was all over the aera with fences and full gear, so the manifestation
didn't manage to get over all the fences and into the embassy properity. But
still, it was a very good an powerfull manifestation of anti-fascism. Speeches
were held, where paralels were drawn to the norwegian situation with a big,
racistic Progress Party that recently have been making more contacts with the
conservative party. It's more important than ever to isolate the parlamentaric
racist-parties.
At the end of the demo, the police wanted to arrest the whole demonstration
because a civil police-car was smashed, but the police had to give up because the
people was standing so strong and firm together.

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