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dortmund

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Weitere Prozess-Farce im NRW V-Mann Skandal ?
Azzoncao-Recherche vom 11.11.2008

Der Verfahrensreigen gegen den Nazi und Verfassungsschutzagenten Sebastian Seemann geht in die zweite Runde.
Am 10.3.2008 wurde in Bielefeld der Nazi und Verfassungsschutzagent Sebastian Seemann wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittel- und das Waffengesetz zu drei Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Seemann hatte alle Vergehen, deren er bezichtigt wurde zugegeben und seinen Anwalt auf die Höchststrafe für ihn appellieren lassen. Diese doch eher ungewöhnliche Verteidigungsstrategie ersparte Seemann viele heikle Fragen. Über seine Tätigkeit als Drogenhändler, Waffenlieferant der Dortmunder Naziszene und Geheimagent für das Innenministerium von NRW. Und sie ersparte dem Innenministerium und dessen höchsten Chef, Dr. Ingo Wolff, viel Ärger.

Nun hat der Prozeß gegen Sebastian Seemann wegen der Anstiftung zu einem bewaffneten Raubüberfall in Dortmund-Brechten angefangen. Sein ehemaliger Kamerad Robin Schliemann sagt gegen ihn aus, ihn nicht nur dazu angestiftet, sondern ihn dafür auch mit einer Pistole ausgerüstet zu haben. Mit dieser schoss Schliemann am 2. Februar 2007 mehrmals auf den zufällig anwesenden Kunden Mustapha Rabai und verletzte diesen schwer.


Hier ein paar Artikel aus der Lokalpresse zu dem derzeitig stattfindenden Prozeß:

Raubvorwurf gegen den Spitzel vom Verfassungsschutz
Dortmund, 03.11.2008, Von Christina Füssmann

Für seine braunen Gesinnungsgenossen, ist er eine "Ratte". So verbreiten sie es im Internet und so rief es gestern einer der Zuhörer im Saal 23 des Landgerichts dem ehemaligen Spitzel des Verfassungsschutzes zu - verbunden mit einer Morddrohung.
Sebastian S. (28): Enttarnt wurde er im Prozess gegen seinen ehemals besten Freund, dessen Anwalt in den Akten Beweise für das Doppelspiel des Gastwirts aus Lünen fand. Bei seiner Festnahme entdeckte man bei ihm Kokain und Waffen. Dem Verfassungsschutz - so wird gemunkelt - seien seine kriminellen Aktivitäten angeblich bekannt gewesen. Der Skandal soll inzwischen die Suspendierung des sogenannten V-Mann-Führers zur Folge gehabt haben.
Seit gestern muss sich S. - zusammen mit seinem Fahrer (22) aus der Szene der Dortmunder "Autonomen Nationalisten" - vor der 36. Strafkammer verantworten. Der Vorwurf - versuchte schwere räuberische Erpressung - deckt sich mit dem Tatbestand, für den sein Ex- Freund zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde.
Der hatte nämlich nach der Enttarnung des mutmaßlichen Spitzels vom Verfassungsschutz vor Gericht ausgesagt, dass S. ihm unter anderem die Waffe für den Raubüberfall auf den Brechtener Plus-Markt quasi in die Hand gedrückt habe. Schiere Rache oder Wahrheit? Jedenfalls wurde bei dem Coup ein Kunde durch drei Schüsse schwer verletzt.
Sebastian S. und sein mutmaßlicher Chauffeur haben sich zum Prozessauftakt jedoch keineswegs zur Beteiligung an dem Überfall bekannt. So erwartet denn nicht nur das Auditorium der Ewiggestrigen im Saal - darunter auch "SS-Siggi" Siegfried Borchardt - mit Spannung den Auftritt des ehemaligen Freundes und Plus-Räubers samt Anwalt Andre? Picker.

 

Angst vor gewaltbereiten Kameraden
Dortmund, 05.11.2008, Von Christina Füssmann

Ein ehemaliger Spitzel vom Verfassungsschutz machte gestern kein Hehl daraus, was er von Dortmunder Neo-Nazis hält.
Über einen seiner Verteidiger ließ Sebastian S. (28) gestern vor Gericht erklären: Die rechtsradikale Szene bestehe aus "dummen, phrasen-dreschenden Alkoholikern." Und wie kam es dann, dass er sich dieser "minderbegabten" braunen Brut kritiklos anschloss? Sebastian S. will unter ihren Fittichen als 14-jähriger Gesamtschüler vor ausländischen Schlägern und Erpressern Schutz gesucht und gefunden haben.
Später habe er dann wegen der Gewaltbereitschaft der Szene und deren Ablehnung jeglicher demokratischer Regeln einer "rechtstaatlichen Behörde" seine Dienste angeboten haben. Gemeint ist offensichtlich der Verfassungsschutz, der ruhig zugeschaut haben soll, wie Sebastian S. Kokain-Geschäfte tätigte.
Sein Fahrer und Mitangeklagter Manuel B. (22), lieferte dem Gericht eine ähnlich anrührende Entwicklungsgeschichte: Ein kleines, glückliches Kind aus idealen Familienverhältnissen geriet als Jugendlicher ins braune Lager der "Autonomen Nationalisten" - weil er als "dicker Außenseiter" gehänselt wurde.
Heute haben beide Angst vor den "Kameraden", die ihnen wenig kameradschaftlich gemeinte Todesdrohungen zukommen lassen. Darum wollen sie sich auch zum Anklagevorwurf nur über ihre Verteidiger äußern.
Irgendeine Verbindung zum Raubüberfall auf einen Plusmarkt-Kunden am 2. Februar 2007 in Brechten streiten sie ab, bedauern die Tat allerdings trotzdem. Hätten sie auch nur geahnt, dass der bereits zu acht Jahren verurteilte Räuber seine Ankündigung wahr machen würde, hätten sie das auf jeden Fall zu verhindern gewusst.
Der Täter selbst hat dieses Gutmenschen-Image in seinem eigenen Prozess zunichte gemacht und Sebastian S. der Anstiftung zum Überfall bezichtigt. Zu Unrecht? Dem würde die Aussage zweier Knastkumpel des ehemaligen Spitzels entgegen stehen. Die behaupten nämlich, dass Sebastian S. ihnen selbst erzählt habe, wie er den Plus-Räuber mit vorgehaltener Pistole zu dessen Tat gezwungen habe. Der Prozess wird fortgesetzt.

 

letzte Aktualisierung: 12.11.2008