AZADI infodienst nr. 78
juni 2009


 

repression

 

Tod bringende Zahlen

Laut dem Jahresbericht 2008 des Stockholmer Friedensforschungsinstituts sind die weltweiten Militärausgaben im Vorjahr auf ein Rekordniveau gestiegen, nämlich auf 1464 Milliarden Dollar bzw. eine Billion Euro. Das waren vier Prozent mehr als noch ein Jahr davor und 45 Prozent mehr als Ende der 1990er Jahre. Die Rüstungsetats machen 2,4 Prozent der gesamten Weltproduktion aus, 154 Euro pro Kopf der Weltbevölkerung. Mehr als 40 Prozent verbrauchen die USA. Neben einem umfassenden Modernisierungsprogramm der Streitkräfte ist für den dramatisch gestiegenen Staatshaushalt der unter Ex-Präsident George Bush geführte „globale Krieg gegen den Terrorismus“ verantwortlich.
Auf Platz zwei der Militärmächte ist China zu finden. Um durchschnittlich 13 Prozent stiegen die Rüstungsausgaben in den letzten zehn Jahren; Russland verdreifachte seine Militärmittel. Die gesamten Rüstungsausgaben ganz Afrikas mit 25,8 Milliarden Dollar sind nicht viel mehr als halb so groß wie jene Deutschlands. Länder wie Israel, Saudi-Arabien oder die Emirate tätigten immense Waffenaufträge, die in den kommenden Jahren die Haushalte stark belasten werden. In 15 Ländern wurden letztes Jahr laut SIPRI insgesamt 16 größere bewaffnete Konflikte ausgetragen.

(Azadî/FR, 9.6.2009)

 

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