Nachrichten aus absurdistan
Traditionelle oder terroristische Beinkleider?
Berliner Staatsschutz ermittelt
Aus Protest gegen die von der türkischen Regierung veranlassten Militär- und Polizeioperationen haben sich am 21. Mai in Berlin mehrere hundert AnhängerInnen des Kurdischen Volksrates Berlin, türkische Kommunisten, der Linkspartei und antifaschistischer Gruppen zu einer Demonstration versammelt. Offenbar nach Hinweisen eines türkischstämmigen Polizeibeamten, wurde der Moderator der Auftaktkundgebung vom Staatsschutz gezwungen, seine traditionelle kurdische Bekleidung auszuziehen mit der Begründung, bei dieser handele es sich um die Uniform der PKK-Guerilla. Auch wurden die Personalien des Mannes aufgenommen; das LKA wird vermutlich nun ermitteln, ob es sich tatsächlich um eine verbotene Unform handelt.
Wie anders die Situation, wenn der Präsident der Autonomieregion Nordiraks, Mesoud Barzani, zu Staatsbesuchen nach Berlin kommt und mit Pluderhosen und Turban im Kanzleramt empfangen wird.
Wer weiß, vielleicht heißt es beim Mal: Hosen runterlassen!
(Nick Brauns)
Berliner Behörde verfügt:
Nicht militärisch – nicht blau
Im Auflagenbescheid zur Demonstration am 21. Mai hat die Ordnungsbehörde verfügt, dass pro 50 DemoteilnehmerInnen nur ein Bild von Abdullah Öcalan gezeigt werden dürfe. Hierbei müsse wiederum beachtet werden, dass Öcalan weder eine militärische Kleidung noch ein blaues Hemd tragen dürfe und diese Bilder nicht auf Fahnenstoff gedruckt sind.
(Nick Brauns/Azadî)