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TREFFEN DER ZAPATISTISCHEN GEMEINDEN UND DER VÖLKER DER WELT

Schlusssitzung und Vorbereitungsrunde zum Intergalaktischen Treffen

2. Januar 2007.

Am heutigen Tag um 14.45 südöstlicher Zeit schloss Comandante Tacho vom Geheimen Revolutionären Indígena-Komitee (CCRI) offiziell das Erste Treffen der Zapatistischen Gemeinden und der Völker der Welt in einer kurzen und bewegenden Zeremonie, an der die mehr als 200 autonomen /Autoridades/ (gewählte Vertreter/innen -- Anm. d. Üs.) der fünf Räte der Guten Regierung und der Autonomen Zapatistischen Landkreise in Rebellion sowie Angehörige des CCRI und der Aufständische Oberstleutnant Moisés von der Intergalaktischen Kommission der EZLN teilnahmen.

"Wie Zapatistas verbleiben mit so vielen Fragen, die wir euch sagen möchten, die wir fragen möchten, zu denen wir euer Wort hören möchten. Aber wir glauben, dass die Antworten auf diese Fragen auf dem Gebiet der Aktion zu finden sein werden. Dort, wo unsere Schützengräben sind, wo die Vernunft ist, lasst uns aus der Apathie eine neue Bildung schaffen," sagte Beto stellvertretend für die Räte der Guten Regierung der Autonomen Landkreise und der zapatistischen Völker.

Nach vier Tagen der Arbeit, an denen die Zapatistas erstmalig gemeinsam den Aufbau ihrer Autonomie in den Aspekten Bildung, Gesundheit, Frauen, Handel, Kommunikation, Kunst, Kultur und Land vorstellten, dankte Beto den Teilnehmern für ihr Kommen. "Wir sind ein Spiegel, um zu schauen und sich anzuschauen. Danke Brüder. Danke Schwestern. Danke Gemeinde, Kollektiv und Organisation," sagte er.

Am Morgen nahmen die Männer und Frauen aus 47 Ländern der Welt an der Vorbereitungsrunde für das nächste Intergalaktische Treffen teil, wo verschiedene Orte, eine Reihe von zu besprechenden Themen und verschiedene Organisationsvorschläge diskutiert wurden.

* *

*Es folgen die Worte vom Aufständischen Oberstleutnant Moisés der Intergalaktischen Kommission der EZLN zur Vorbereitungsrunde zum Intergalaktischen Treffen.*

Wir wollen mit diesem Plenum beginnen und dieses Treffen der Zapatistischen Gemeinden und der Völker der Welt nutzen, um einige eurer Ideen zum Intergalaktischen Treffen kennen zu lernen, zu dem in der Sechsten Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald aufgerufen wird, damit wir gemeinsam gegen den Kapitalismus und den Neoliberalismus kämpfen.

Wir sind hier, um die Ideen zusammenzutragen, die ihr mitgebracht habt, um gegen den Neoliberalismus und den Kapitalismus zu kämpfen. In der Zezta Internazional heißt es, dass die EZLN nicht festlegen wird, wie wir es tun und was wir tun werden, um zu kämpfen. Wir denken, dass das von allen kommen muss.

Wir nutzen diese letzten Stunden dieses Treffens, das die zapatistischen Gemeinden vorbereitet haben, für diese vorbereitende Arbeit für das Intergalaktische.

Dieses Treffen, auf dem wir uns jetzt befinden, ist noch nicht das Intergalaktische Treffen, dafür müssen noch Ideen und Gedanken gesammelt werden. Als erstes gilt es, Vorschläge zu machen und dann in unsere Länder zurückzukehren, um zu sehen, was die Leute dort denken, um an unseren Orten darüber zu diskutieren, den Vorschlag zu bereichern und ihn dann zum Treffen zurückzutragen.

Wir werden nicht hier entscheiden, was das Intergalaktische sein wird, es muss noch weiter gefragt werden. Es gibt viele Ideen, Compañeros und Compañeras, und wir werden hören, welches die beste ist. Wir werden hier nichts vereinbaren, es sind nur Ideen, die wir in unsere Länder tragen, damit sie dort diskutiert werden.

Unsere Gedanken und Ideen müssen noch vereint werden. Wie sind alle der Meinung, dass wir uns vom Neoliberalismus befreien müssen, aber wir müssen noch herausfinden, was genau wir tun werden. Aus all unseren Köpfen wird die Art entstehen, in der wir kämpfen werden.

Die Idee ist, dass wir auf dieser Versammlung unsere Vorschläge präsentieren.

Compañeros und Compañeras

Bei diesem Treffen der Zapatistischen Gemeinden und der Völker der Welt waren 2085 Teilnehmer aus 47 Ländern der Welt anwesend.

Außerdem war die alternative Presse vor Ort. Die Arbeit der alternativen Presse erscheint uns sehr wichtig. Wir erkennen diese Arbeit von euch allen an.

Bevor wir eure Ideen und Gedanken zum Intergalaktischen Treffen hören, werde ich euch einen Bericht der Vorschläge geben, die an unsere Webseite der Zezta Internazional von vielen Compañeros und Compañeras im Laufe des letzten Jahres gesendet wurden.

BERICHT ÜBER DIE VORSCHLÄGE ZUM INTERGALAKTISCHEN TREFFEN; DIE AUF DER WEBSEITE DER ZEZTA INTERNAZIONAL EINGEGANGEN SIND.

2. Januar 2007

*Wir haben das Vergnügen, darüber informieren zu können, dass wir bis zum 1. Januar 2007 3323 Mitglieder aus 74 Ländern der fünf Kontinente haben.*

Amerika: 2,103 Mitglieder aus 24 Ländern

Europa: 1,184 Mitglieder aus 29 Ländern

Asien: 11 Mitglieder aus 10 Ländern

Ozeanien: 15 Mitglieder aus 3 Ländern

Afrika: 10 Mitglieder aus 7 Ländern

VORSCHLÄGE BEZÜGLICH DES ORTES, WO DAS NÄCHSTE INTERGALAKTISCHE TREFFEN STATTFINDEN SOLL

  1. San Salvador Atenco, Estado de México, Mexiko
  2. In einem Caracol im zapatistischen Gebiet. Chiapas, Mexiko
  3. San Cristóbal de las Casas. Chiapas, Mexiko
  4. Oaxaca, Mexiko
  5. Cancún, Mexiko
  6. Teotihuacan, Mexiko
  7. Mexiko Stadt, Estado de México, Mexiko
  8. Cuidad Juárez, Mexiko
  9. In einem Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA
  10. Miami, USA
  11. New York, USA
  12. In einem Gebiet der MST oder der Escuela Nacional Florestan Fernández der MST, Brasilien
  13. Argentinien
  14. Quito, Ecuador
  15. Bolivien
  16. Cusco, Peru
  17. Chile
  18. Venezuela
  19. Kolumbien
  20. Cadiz, Spanischer Staat
  21. Barcelona
  22. In verschiedenen Ländern der Welt
  23. San Antonio, USA
  24. Chicago, USA

VORSCHLÄGE BEZÜGLICH DER AUF DEM NÄCHSTEN INTERGALAKTISCHEN TREFFEN ZU BESPRECHENDEN THEMEN.

  1. Welche Art von System und Gesellschaft wollen wir?
  2. Bildung, Kunst, Musik, Feste, kollektive Arbeit, um den Menschen auf der Welt eine Stimme zu geben.
  3. Die Drogen und wie sie vom System benutzt werden ...
  4. Organisation auf dem Land. Die Preise der Produkte auf dem Markt. Das Fehlen eines gerechten Marktes. Ländliche nachhaltige Entwicklungsprojekte mit organischer Landwirtschaft.
  5. Strategien des Kampfes gegen die transnationalen Konzerne, die die Umwelt in den armen Ländern plündern.
  6. Der Kampf gegen die kapitalistische Globalisierung und der Kampf für die Globalisierung des Menschlichen.
  7. Die zapatistische Erfahrung als Beispiel der Autonomie.
  8. Aktionen an den Universitäten, um den Neoliberalismus zu bremsen.
  9. Politische Bildung in den Gemeinden, die gegen den Imperialismus und den Neoliberalismus kämpfen.
  10. Entwicklung von Strategien der Akkumulation der bewussten sozialen Kräfte.
  11. Vertiefung der Konzepte Horizontalität, Autonomie und Vielfalt.
  12. Indigene Gefangene
  13. Politische Diskussion über den Kapitalismus in seiner neoliberalen Phase
  14. Was bedeutet links sein zu wollen?
  15. Die Jugendlichen und ihre Probleme.
  16. Die internationale Solidarität, was ist sie und was könnte sie sein?
  17. Die erfolgreichen Erfahrungen von Kämpfen in jedem Land, damit am Ende des Treffens alle nach Hause oder in ihr Land zurückkehren mit einem Repertoire von möglichen Aktionen, die in anderen Gegenden funktioniert haben.
  18. Über die Notwendigkeit diskutieren, einen Raum für Artikulation zu schaffen, der nicht einen weiteren Bezug zu Wahlen darstellt, sondern eine Strategie der Akkumulation der bewussten sozialen Kräfte zu entwickeln als Werkzeug derer von unten.
  19. Reflektion über die Sechste Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald und die Möglichkeit, zu ihr beizutragen.
  20. Energiepolitik und neoliberale Politik (Kämpfe bezüglich Erdöl, Gas, Strom, z.B. gegen deren Privatisierung)
  21. Wasser und Neoliberalismus (Kämpfe, die mit dem Zugang zu Trinkwasser in Verbindung stehen, z.B. gegen dessen Privatisierung)
  22. Schließung von nicht rentablen Unternehmen (Übernehmen von Fabriken, die von ihren Eigentümern "als nicht rentabel" geschlossen wurden, und Bildung von Produktionskooperativen).
  23. Gender und sexuelle Orientierung (Kämpfe, die mit Gender, den Menschenrechten von Frauen, Homosexuellen und der Sexarbeit in Zusammenhang stehen)
  24. Schutz der Natur und der Umwelt (Kämpfe gegen die Verschmutzung der Flüsse, die Abholzung von Bäumen durch große Konsortien, Kämpfe gegen die Doppeldeutigkeit der so genannten "nachhaltigen Entwicklung", die Aneignung der "Biodiversität" durch transnationale Konzerne)
  25. Organisations- und Basisdemokratiemodelle
  26. Demokratisierung des Wissens und der Information (Kämpfe gegen die Macht der Medienkonsortien, für eine horizontale Verteilung der Information, die Schaffung alternativer Medien, Volksuniversitäten etc.)
  27. Kämpfe gegen die Unterdrückung durch Polizei oder Militär. Diskussion über "Sicherheit" als repressives Konzept ... Was für eine Sicherheit wollen wir?
  28. Autonome globale direkte Aktionen und globale autonome Kreise zur Kooperation.
  29. Der Kampf gegen die kapitalistische Globalisierung.
  30. Wie wir uns gegenseitig über internationale Grenzen hinaus unterstützen können.
  31. Aktionen zur Verbesserung der Gemeinden mittels nachhaltiger Entwicklung.
  32. Schaffung von offenen Netzen gegen das System.
  33. Die Freihandelsabkommen und die Vereinigung von Lateinamerika.
  34. Der Kampf für die Kontrolle der Finanzmärkte
  35. Migrationen
  36. Über die Beziehung matriarchaler / patriarchaler Kultur
  37. Schaffung alternativer Räume für die Partizipation und Bildung für die Jungen, Mädchen und Jugendlichen.* *

VORSCHLÄGE ZUR ORGANISATION VOR DEM INTERGALAKTISCHEN TREFFEN

  1. Dass mehr als ein Intergalaktisches Treffen stattfindet
  2. Dass das Intergalaktische Treffen ein Zusammenspiel von Treffen auf aller Welt ist
  3. Dass es pro Land und pro Kontinent mehrere Vorbereitungstreffen gibt
  4. Dass ein Chat im Internet eröffnet wird, um sich auszutauschen, oder Cyber-Arbeitsgruppen mit Moderatoren für die, die nicht teilnehmen können
  5. Dass das Treffen den Namen der Kommandantin Ramona trägt
  6. Einen Chat vor dem Intergalaktischen Treffen zu eröffnen, um die Unterstützung für die Reise abzustimmen unter denjenigen, die wir Kräfte vereinigen müssen.

ÜBER DIE TEILNEHMER/INNEN AM INTERGALAKTISCHEN TREFFEN

  1. Dass die Teilnahme derer von unten gefördert wird
  2. Damit Menschen aus den Bewegungen von unten teilnehmen können (hauptsächlich aus Amerika, Asien und Afrika), die keine Mittel haben, dass finanzielle Unterstützungsnetzwerke gebildet werden.
  3. Dass die politischen Parteien Lateinamerikas aufgerufen werden, die sich zum Sozialismus bekennen
  4. Dass der Teilnahme der indigenen Völker Priorität gegeben wird.
  5. Dass die Jugendbewegungen und --netzwerke einbezogen werden.

VORSCHLÄGE FÜR LÄNDER ODER KONTINENTE

  1. Im Sommer 2006 verschiedene europäische Treffen abzuhalten.
  2. Erfahrungsaustausch von Frauen aus Bolivien mit Compañeras der EZLN.
  3. Versammlungen in Kommissionen zur Vorbereitung der Vorschläge nach Regionen auf dem amerikanischen Kontinent zu organisieren.
  4. Ein Treffen in Costa Rica durchzuführen, um eine Ideologie "unten links" zu diskutieren.
  5. Vorschlag für Versammlungen in Chicago.
  6. Vorschlag, eine Mailingliste der chilenischen Mitglieder der Zezta, die sich an der Verbreitung und Diskussion der Sechsten Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald beteiligen wollen, zu schaffen.

AKTIVITÄTEN ZUR VORBEREITUNG DES INTERGALAKTISCHEN TREFFENS

Zusätzlich zur Befragung im Internet hat es 19 Aktivitäten zur Vorbereitung des Intergalaktischen Treffens in 16 Städten in neun Ländern der Welt gegeben.

Wann und wo diese Treffen stattgefunden haben:

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Üs. von Katja


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