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BTX

Neben dem Behindern der freien Netze wurde von staatlicher wie von kommerzieller Seite aus versucht, eigene Alternativen aufzubauen. Der erste Ansatz war das hausbackene Post-Projekt 'Bildschirmtext', auch BTX oder Bildschirmtrix genannt. Hier wurde versucht, den Netzen eine elektronische Welt entgegenzusetzen, die mit Siemens-Technik nichtssagenden Konsum bietet. Neben Tele-Banking und Fahrplanauskunft beherrschen Sex-Angebote und Teleshopping das Geschehen. Auch Bundesbehörden geben für diesen Dienst Geld aus, um 'Bürgerinformation' zu Umwelt oder Finanzthemen zur Verfügung zu stellen. Diese Verzweigen allerdings immer nur zu der Seite, die einem sagt, bei welcher Behörde man mittels einer Postkarte Prospekte anfordern kann. Die Post hat für BTX eine eigene Anschlusstechnik eingeführt, die furchtbar langsam ist, weil sie die meiste Zeit damit beschaeftigt ist, bunte Bilderchen aufzubauen, statt Informationen zu übertragen. Zum Glück waren die Posttechniker so inkompetent, dass es dem Chaos Computer Club gleich zu Beginn des Projektes gelang, das System zu hacken und der Hamburger Sparkasse 135.000 DM vom Konto zu buchen. Mittlerweile versucht die Telekom das Projekt durch 'Datex-J' neu zu beleben, einer Technik, mit der es mit normalen Modems möglich ist, in einem mailboxähnlichen Modus BTX zu nutzen. Die Angebotsstruktur hat sich allerdings nicht verändert, und die Post hat auch kaum Kunden für BTX werben können. Im Gegensatz zum französichen Minitel-System gibt es keinerlei Verbindung zu anderen Netzen.



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