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Ein Treffen der Befehlshaber der einzelnen Zonen findet statt, an dem Mundandi, der Kapitän Salumu [oder Salomon, der Stellvertreter Calixtes] und Lambert, der Chef der Operationen in der Gegend von Fizi, teilnehmen. Che äußerte nochmals sein Ansinnen, an die Front zu gehen, Masengo versuchte ihn mit Sicherheitsargumenten zu bremsen. Che widerspricht und fragt ihn, ob er kein Vertrauen zu ihm habe.


CHE: Die Tatsache, daß der Chef der kubanischen Expeditionstruppen, nicht aber die Verantwortlichen des Kampfes, am Leben an der Front teilnähme, könnte weitere Gründe zur Kritik an ihnen liefern.

Aber der Druck war groß, und Che konnte sie zumindest davon überzeugen, ihm die Erlaubnis zu erteilen, daß er sich im Operationsgebiet bewegen durfte. Eine Reise mit Masengo nach Kazima, 27 Kilometer nördlich von Kibamba, wird organisiert. Die Beobachtungen Che Guevaras in seinem Tagebuch halten Anekdoten fest, die Aufschluß über gewaltige Disziplinlosigkeit und Chaos geben. Man versucht, etwas Ordnung in die Dinge zu bringen. Die vier Kubaner in dieser Gegend sind Opfer des Sumpffiebers geworden, man zieht sie zur Basis von Kibamba zurück.

Die Erkundung wird über den See in Richtung Kayamba fortgesetzt, ein Gebiet unter dem Einfluß Maulanas. Masengo besitzt kaum Autorität ... Sie treffen auf eine Gruppe Ruander, die unabhängig von Mundandi agiert.


CHE: Dort hatten sie eine 75 mm-Kanone ohne Rückstoß auf einem Hügel in Stellung gebracht; es war die denkbar zweckloseste Position, weil der Ort keinerlei strategische Bedeutung hatte; und das einzige, was diese Waffe ausrichten konnte, bestand darin, irgendein Boot zu versenken, das in der Nähe vorbeikam. Sie feuerte ihre Salven ab, natürlich ohne ihr Ziel zu treffen, da die Artilleristen nicht mit ihr umgehen konnten und die Boote in ausreichender Entfernung vorbeifuhren, so daß sie außerhalb der Reichweite des direkten Feuers der Kanone waren.

Che schlug vor, die Kanone nach Kibamba zu bringen, doch niemand ging auf ihn ein.

CHE: Es ist nicht so, daß Masengo nichts von diesen Dingen verstünde, er hatte nur einfach keine Autorität, fühlte sich nicht imstande, seine Entscheidungen gegen überkommene Gebräuche durchzusetzen. Eine Waffe, die einer Gruppe in die Hände fiel, war heilig, und der einzige, der sie ihr wieder entreißen konnte - und dies relativ problemlos tat -, war der Feind.

Masengo schlägt Che einen Angriff auf Uvira vor. Dieser lehnt den Vorschlag ab: es waren keine Erkundungen unternommen worden, und unter den Männern herrschte ein absoluter Mangel an Kampfgeist. Che schlägt im Gegenzug vor, auf der anderen Seite der Siedlung, am äußersten Punkt des Tanganyika-Sees, Leute einzuschleusen und Hinterhalte zu legen. Doch niemand will die Kubaner dabei unterstützen, am Ende verweigert man ihnen dazu die Erlaubnis mit dem Argument, damit werde der Angriff gefährdet, den man vorbereite.



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