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Vorbereitung zum Angriff


19. Juni '65.


KAHAMA: Tatu versammelte das Personal und sagte: »Also gut, der Einsatzbefehl ist ergangen, vielmehr, im Moment gilt dieser Kampfbefehl, es kann aber sein, daß er wieder zurückgenommen wird. Übermorgen werdet ihr an die Front ziehen, momentan scheint es, daß ich nicht mitkommen kann, sie verweigern mir die Erlaubnis.«

DREKE: Daraufhin erklärt er uns den Beschluß, den Kabila und Masengo getroffen haben, daß die Brigade zum Frontabschnitt der Ruander marschieren soll, nach Force Banderas, und daß er nicht mitkommen darf. Wir wollten die Brigade nicht auseinanderreißen, um konzentriert agieren und militärisch entscheidungsfähig bleiben zu können. Das heißt, wir mußten entweder gemeinsam abwarten oder die Entscheidung akzeptieren und uns weiter aufteilen, da ein Teil der Brigade, die Gruppe von Nane, sich von uns trennen und in ein anderes Lager marschieren sollte. Tatu blieb nichts anderes übrig, als die Lage zu akzeptieren, wie sie war. Er befürchtete, daß es zu einer Krise kommen könnte und die Kubaner zurückkehren müßten, ohne ihre Mission erfüllt zu haben, daß wir einer offenen oder verdeckten Provokation ausgesetzt werden könnten. Also entschied er sich, die Entscheidung Kabilas zu akzeptieren.

Daraufhin versammelte er die Truppe um sich und erklärte das allgemeine Konzept. Er übergab mir die Führung der Brigade, und es wurde entschieden, wer mitkommen sollte. Am nächsten Morgen gab er mir eine Kiste Zigarren, die ich nach der Einnahme der Kaserne verteilen sollte.


MENA: Der Befehl löste Freude aus, denn in den Tagen zuvor, während wir auf die Entscheidung warteten, hatten wir fast alle befürchtet, daß man uns auffordern würde, nach Kuba zurückzukehren, wenn nicht alle, so doch die meisten, vor allem Tatu und M'bili.

20. Juni 1965.

DREKE: Treffen mit den Offizieren und dem Ruander Mundandi. Sie erläutern die Operation, erklären einige Details der Kaserne: eine große Festung, in der nach ihren Schätzungen etwa dreihundert schwarze Askaris und etwas mehr als hundert belgische Fallschirmjäger stationiert waren; es war die größte Kaserne in der Region, die aufgrund ihrer Lage an der Landstraße als Vorposten der Kaserne des Generalstabs in Albertville diente; hier wurden die Truppen für den Dschungelkampf konzentriert.

Die Kongolesen hatten sich vorgenommen, diese Kaserne zu erobern, waren jedoch schon einige Male gescheitert. Tatu schlug vor, eine kleinere Kaserne anzugreifen. Wir hatten die Erfahrung aus dem von Aly geleiteten Angriff auf ein Patrouillenboot. Der Che sagte, daß es notwendig sei, zunächst Gefangene zu machen, um Informationen zu erhalten. Sie bestanden darauf, daß es die am nächsten gelegene Kaserne war und daß es möglich sei, sie zu erobern. Der Che warnte uns vor, damit wir Kubaner uns darauf einstellen konnten, uns verteidigen zu müssen. Inne würde den Hinterhalt leiten, weil er Leutnant im Ejército Rebelde gewesen war und über viel Kampferfahrung verfügte. Er erhielt die Anweisung, an der Landstraße nach Albertville einen Hinterhalt zu legen. Und mich als Chef der Brigade prüfte der Che:

Er war zufrieden, da endlich etwas unternommen wurde, aber sauer, daß man ihn nicht mitkommen ließ. »Man stirbt, wenn man sterben muß, nicht wenn man sterben will.« Aber er mußte zurück bleiben. »Wenn ich mitkomme, ob sie uns dann hinauswerfen? Es ist schließlich ihr Land ...«, sagte er.

Zu dieser Zeit hatten wir keine Funkgeräte. Es wurden Compañeros ausgewählt, die als Boten für schnellen Austausch sorgen sollten. Weitere blieben mit dem gleichen Auftrag beim Che zurück.

Bevor wir aufbrachen, wurden die Nationalhymne und die Hymne des 26. Juli gesungen, und der Che gab jedem der Compañeros, die in Reihen angetreten waren, die Hand.


Zunächst rückten 36 Kubaner aus, wenig später kamen sieben weitere hinzu.

KAHAMA: An diesem Tag fing die Hütte des Che Feuer. Alle eilten herbei, und so ging alles gut, es war bei Putzarbeiten passiert. Der gesamte Dachfirst und eine Wand waren abgebrannt. Wenn das so weiter geht, kommen wir mit einem Feuerwehrdiplom wieder zurück.



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