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Karlsruhe: Vergleich zwischen der Exsteffi und der Stadt KA

Mit der Bitte um Veröffentlichung und Weitergabe

Der Verein „selbstbestimmt leben e.V.“ und die BewohnerInnen der Ex-Steffi
haben heute,am 18.08.04, dem Vergleich mit der Stadt Karlsruhe zwangsläufig
zugestimmt.
Die wichtigsten Punkte:
- die Stadt verzichtet auf Vollstreckung des Räumungstitels bis 31.01.06
-Verpflichtung des Vereins auf Verzicht von Neueinzügen
-Offenlegung aller BewohnerInnen
-weitere Mietzahlung, sowie Tilgung der Mitschulden

Uns ist es nicht leicht gefallen, diesem Vergleich zuzustimmen, zumal wir als
BewohnerInnen nicht das alleinige Recht haben, über die Ex-Steffi zu
entscheiden,da sie der Freiraum von vielen weiteren Menschen ist.
Doch sahen wir uns nicht in der Lage, uns der bürokratischen Maschinerie zu
entziehen, da dies der einzige Weg war die drohende Räumung hinauszuzögern.

Wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine Lösung im Konflikt um das
soziokulturelle Zentrum nur eine Politische, niemals eine Juristische sein kann!

Eins ist klar, dass wir die 18 Monate dazu nutzen werden, die
EntscheidungsträgerInnen der Stadt Karlsruhe von der Notwendigkeit eines soziokulturellen Zentrums zu überzeugen.
Denn wir haben immer noch die besseren Argumente!:
Die Ex-Steffi befindet sich auf dem Gelände Hbf-Süd. Hier plant die Stadt
Karlsruhe den TIME-Park(Büro-und Gewerbekomplex), für den die Stadt seit
mehr als 20 Jahren erfolglos einen Investor sucht. Ein konkreter
Bebauungsplan liegt in weiter Ferne.
Auf dem gleichen Gelände befinden sich auch 26 KünstlerInnenateliers, mit
denen die Stadt im Gegensatz zu uns, eine Vereinbarung getroffen hat, die eine Duldung beinhaltet, bis ein Investor gefunden worden ist.
Seit fast 8 Jahren existiert die Ex- Steffi als Ort für Kultur und Politik in
Selbstverwaltung. sie bietet seit ihrem Bestehen KünstlerInnen aus aller Welt, sowie der lokalen Kultur und Nachwuchsszene einen für Karlsruhe
einmaligen Raum für Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, Filmvorführungen,
Partys und vieles mehr und genießt einen Bekanntheitsgrad, der weit über die
Region hinaus reicht. Es ist ein Skandal, dass eine Stadt, die sich für die
„Kulturhauptstadt 2010“ bewirbt, selbstbestimmte und unkommerzielle Kultur
zerstört.Kultur, die sich selbst, unabhängig von städtischen Geldern trägt.
Gegen all diese Argumente bewies die Stadt Karlsruhe einmal wieder, dass
wirtschaftliche Interessen über den Bedürfnissen der Menschen stehen.

gez.: der Verein
die BewohnerInnen
die NutzerInnen

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19.08.2004
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