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Aufrur zur Solidarität mit Gabriele Kanze

Aufruf zur Solidarität
GERECHTIGKEIT FÜR GABRIELE KANZE!

Gabriele Kanze wird seit zehn Jahren von der spanischen Justiz verfolgt und
drangsaliert. Jetzt droht ihr eine vierzehnjährige Haftstrafe für eine Tat,
die sie nicht begangen hat. Diese Justizfarce muss ein Ende haben.

Die spanische Staatsanwaltschaft wirft der Berlinerin Unterstützung der ETA
sowie Sprengstoffbesitz vor. Der Prozess wird voraussichtlich im September
2004 in Madrid stattfinden. Die Staatsanwaltschaft fordert 14 Jahre Haft.

Gabriele Kanze lebte zu Beginn der 1990 Jahre einige Zeit mit ihrem
Lebensgefährten in Barcelona, bis sie 1993 nach Berlin zurückkehrte. Ein Jahr
später musste ihr Freund Benjamin Ramos Vega aus Spanien fliehen; ein
festgenommenes Mitglied der baskischen ETA hatte unter Folter die Anschrift
einer Wohnung angegeben, dessen Mietvertrag auf den Namen von Benjamin Ramos
Vega lautete. Benjamin Ramos Vega wurde 1995 bei Gabriele Kanze in Berlin
festgenommen und in Auslieferungshaft gesteckt. Nach einem juristischen
Streit, der bis vor das Bundesverfassungsgericht ging, wurde er 1996 nach
Spanien überstellt und bei einem umstrittenen Prozess zu elf Jahren Haft
verurteilt.

Als Gabriele Kanze 2002 nach zehn Jahren erstmals Deutschland verließ, wurde
sie beim Grenzübertritt in die Schweiz verhaftet und in der Folge nach
Spanien ausgeliefert, wo sie seitdem in Untersuchungshaft sitzt. Die Vorwürfe
gegen sie stammen aus dem Jahr 1994. Im Zuge der Ermittlungen gegen Benjamin
Ramos Vega hatte die spanische Polizei die vormalige Wohnung seiner
Lebensgefährtin in Barcelona durchsucht und dort einen "Glasbehälter mit
einem unbekannten schwarzen Pulver" sichergestellt. Die spanische Polizei bat
das deutsche Bundeskriminalamt (BKA), gegen die in berlin lebende Gabriele
Kanze ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Sprengstoffbesitzes
und der Unterstützung der ETA zu eröffnen. Das BKA ermittelte und kam zu dem
Ergebnis, dass es sich bei dem unbekannten Pulver um "Glasur für Töpferwaren"
handelte und dass Gabriele Kanze zum Tatzeitpunkt in Berlin gelebt hatte. Das
Verfahren wurde mangels Tatverdacht eingestellt. Aber die spanische Polizei
hatte 1993 einen internationalen Haftbefehl erlassen, den sie nicht aufgrund
deutscher Ermittlungsergebnisse zurückziehen wollte.

Die Berliner Rechtsanwältin von Gabriele Kanze, Petra Isabel Schlagenhauf, hat
sieben Personen aufgefunden, die bezeugen können, dass Gabriele Kanze sich
zum Zeitpunkt ihres angeblichen Verbrechens 1994 in Berlin aufhielt. Das
Madrider Gericht ist aber nicht bereit, die Anreise dieser ZeugInnen zu
finanzieren.

Benjamin Ramos Vega und Gabriele Kanze heirateten 1996 im Hochsicherheitstrakt
der Haftanstalt Berlin-Moabit. Benjamin Ramos Vega war ein Mann, der einer
langen Haftstrafe entgegensah und mit dem HIV-Virus erkrankt war. Weil er
schwer krank ist, wurde seine Haftstrafe inzwischen ausgesetzt. Wenn Gabriele
Kanze jetzt freigesprochen wird, könnten sie nach zehn Jahren von Isolation,
Verfolgung und Krankheit erstmals ein halbwegs normales Leben führen. Aber:
Trotz der Absurdität der Vorwürfe hat das Gericht die Anklage zugelassen.
Gabriele Kanze braucht Unterstützung, um ihre Unschuld zu beweisen.

Bitte spenden Sie, um die Anreise von EntlastungszeugInnen und
ProzessbeobachterInnen nach Madrid zu ermöglichen.

Spendenkonto: 8999229 80
Inhaberin: Rechtsanwältin Schlagenhauf
Bank: Commerzbank Berlin
BLZ: 10040000
Verwendungszweck: Gabriele Kanze

Initiative Libertad! - Ortsgruppe Berlin
Yorckstr. 59 | 10965 Berlin

Weitere Informationen:  http://www.libertad.de

 

06.07.2004
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