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Leipzig: Presseerklärung

- OlympiagegnerInnen unterbrachen Fernsehtalk mit Leipzigs OBM Wolfgang Tiefensee
- Das AOK-Leipzig wehrt sich gegen die Vereinnahmung, kritischer Teil der "one-family" Leipzig bzw. Deutschland zu sein
- Erneuter Ausdruck der Kritik wird die bundesweite antiolympische Demonstration am 15.05.2004 in Leipzig sein

Rund 20 OlympiagegnerInnen unterbrachen mit Sprechchören und einem Transparent die heutige Fernsehübertragung Medientreffpunkt Mitteldeutschland des ZDF auf dem Leipziger Hauptbahnhof. Mit dieser Aktion versuchten sie ihre Kritik an Olympia öffentlich zu machen und dem immer wieder zu Unrecht gemalten Bild einer 99%igen Unterstützung für Olympia zu widersprechen.

Gerade setzte der Leipziger OBM Wolfgang Tiefensee zum Loblied auf die sogenannte "one-famliy" - aktueller Slogan der Leipziger Olympiabewerbung - an, in dem er die einhellige Zustimmung der Leipziger Bevölkerung zu Olympia beschwor. Als die OlympiagegnerInnen mit einem Transparent, versehen mit dem Symbol des Antiolympischen Komitees Leipzig, und Rufen wie "No Olympia" vor die Fernsehkameras traten. An die Diskussionsteilnehmer verteilten sie Flugblätter in denen sie ihre Gegnerschaft zu Olympia argumentativ darlegten.
Während ein Teil des Publikums applaudierte, wurden die OlympiagegnerInnen schließlich von der Bühne gedrängt.

Sowohl Wolfgang Tiefensee als auch Peter Zühlsdorff vom Bewerbungskomitee Leipzig 2012 versuchten im folgenden die Aktion als Ausdruck demokratischer Verhältnisse in Leipzig und damit letztlich Teil der großen Olympiafamilie herunter zu spielen. Das AOK distanziert sich aufs schärfste von diesen Vereinnahmungsversuchen. AOK-Sprecher Udo Franke dazu: "Wir sind kein Teil der olympischen Bewegung, auch kein kritischer!!! Im Gegenteil sprechen wir uns klar gegen Olympische Spiele als Symbol für Leistungsethos und Konkurrenz im Allgemeinen und die vom Gedanken nationaler Einheit getragene Leipziger Bewerbung im Besonderen, aus. Der nächste Anlass zu beweisen, dass Olympiakritik nicht wie von Wolfgang Tiefensee behauptet ‚marginal' ist, wird die bundesweite Demonstration des AOK-Leipzig unter dem Motto: "Fatal Error - the game is over" am 15.05.2004 um 14.00 Uhr in der Leipziger Innenstadt sein."

Dass die Kritik des AOK-Leipzig nach wie vor Relevanz besitzt, zeigten die Äußerungen der Podiumsteilnehmer aus Sport und Medien. So beschwor Wolfgang Männing der Universität Hamburg den von ihm bevorzugten Sportlertypus als dem Leistungsethos verpflichteten Sieger und idealen Werbeträger. Anders ausgedrückt geht es bei Olympia um Disziplinierung von Körper und Geist, Anheizung zur Leistung ohne Rücksicht auf Verluste und Kommerz. Dem verweigert das AOK-Leipzig seine Unterstützung!

 

05.05.2004
AOK Leipzig    [Schwerpunkt: Anti-Olympia-Demo in Leipzig]  Zurück zur Übersicht

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