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Köln: WEITERGEHEN - auf der Demo am 3. April 2004

Weitergehen!

Aufruf für einen Antikapitalistischen und Sozialrevolutionären Block
auf der Demonstration am 3. April 2004 in Köln

Kein Tag vergeht, an dem nicht von neuen, sogenannten Reformen berichtet
wird und gleich noch tiefere Einschnitte gefordert werden. Wir lassen uns
nicht von einer »leere Kassen«-Rhetorik verblenden, wie sie uns von der
Einheitspartei aus CDUFDPSPDSGrüne ständig um die Ohren gehauen wird!
Alle Lebensbereiche sollen immer stärker von Konkurrenz und Verwertungslogik
durchdrungen werden. Die als »Reform« getarnte gigantische Umverteilung des
gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben ist ein Angriff auf das
Leben aller in Lohnabhängigkeit stehenden, auf alle armen oder kranken
Menschen. Sie versuchen, den Frust über gesteigerte Arbeitshetze,
krankmachende Arbeit und fortschreitende, umfassende Überwachung auf
sogenannte Faulenzer, »Sozialschmarotzer« zu lenken.

Diesem Angriff nach innen entspricht ein aggressiver Kriegskurs
Deutschlands, der EU und der NATO gegen alles, was ihrer Weltordnung von
Ausbeutung, Hunger und Verelendung, Vertreibung und Naturzerstörung im Wege
steht.

Der Widerstand gegen diese Entwicklungen ist richtig und wichtig. Deswegen
rufen auch wir zur Teilnahme an der vom Europäischen Sozialforum
beschlossenen Demonstration am 3. April 2004 in Köln auf.
Teile der Gewerkschaftsführung wie auch relevante Teile von
Einzelgewerkschaften scheinen mehr damit beschäftigt zu sein, die Maßnahmen
der Regierung zu rechtfertigen, als Widerstand gegen sie zu organisieren. So
fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB lediglich eine weniger schlimme
Ausbeutung (»Kurskorrektur«) und verteidigt die Mär, dass »zukunftsgerechte
Reformen« heute »Arbeit für alle« morgen bringen werde. Offen reaktionär ist
der Europäische Gewerkschaftsbund EGB in seinem Demonstrations-Aufruf. Er
stellt sich demonstrativ an die Seite des europäischen, 'guten’, produktiven
Kapitalismus mit seinem »traditionellen Ansatz ... des sozialen Dialogs«
gegenüber dem schnöden, spekulativen »Shareholder-Value«-Kapitalismus made
in USA. Zur Verteidigung gegen den »American Way of Business« fordert der
EGB die Regierungen Europas auf, eine eigenständige Militarisierung der EU
festzuschreiben.

General-)Streiks und Demonstrationen in Spanien, Frankreich, Italien und
soziale Kämpfe hier und anderswo zeigen, dass massenhafte, erfolgreiche
Proteste trotz aller Zwänge möglich sind. Seien es Streiks für generelle
Arbeitszeitverkürzungen, Aneignungskampagnen wie die der Umsonst-Gruppen
oder die Bemühungen um Soziale Zentren – auch in Deutschland ist einiges in
Bewegung geraten. Menschen können sich in organisierten politischen und
sozialen Kämpfen verändern und weiterentwickeln. Mit den bestehenden
Gewerkschaftsstrukturen oder mit den etablierten Parteien ist das nicht
möglich!

Wir wollen WEITERGEHEN in unseren Forderungen und Aktionen. Wir werden am
Heumarkt die Demoroute des DGB verlassen und weitergehen zu einer
eigenständigen Kundgebung am Barbarossaplatz. Wir rufen Euch auf: Beteiligt
Euch am Antikapitalistischen und Sozialrevolutionären Block am 3. April 2004
in Köln! (Treffpunkt 9.30 Uhr Tanzbrunnen)

Bündnis für einen Antikapitalistischen und Sozialrevolutionären Block

Es rufen u. a. (Stand: 22. März 2004) auf: AG besser leben (Gelsenkirchen),
Allgemeines Syndikat Köln (FAU-IAA), Alternative Liste FH Köln, Antifa Bonn
Rhein-Sieg, Antifa K (Köln), Antifa-Referat AStA Uni Wuppertal,
Antifa-Referat BAVV Uni Köln, Antikriegsplenum Köln, Autonomes Zentrum
(Wuppertal), junge linke köln, Ökologische Linke Köln, Ökologische Linke
NRW, Wuppertaler Sozialforum

 

23.03.2004
Bündnis für einen antikapitalistischen und sozialrevolutionären Block   [Aktuelles zum Thema: Soziale Kämpfe]  Zurück zur Übersicht

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