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Düsseldorf: Demonstration am 31.1. in Düsseldorf: Unsere Agenda heisst Widerstand!

Verschiedene Düsseldorfer Gruppen (MSB, FAU, Food not Bombs, Antifa O.R.k.A, Antifaschistische Aktion Düsseldorf, Aktion Knastmukke, Cafe
Bunte Bilder u.a. rufen zu einem sozialrevolutionären Block auf der
Demonstration am Samstag in Düsseldorf auf.

Unsere Agenda heisst Widerstand!
Aufruf zum sozialrevolutionären Block auf der Demonstration gegen
Sozialabbau und Ausbeutung
Demo, 31. Januar 2004, 12.00 Uhr, Düsseldorf-Hauptbahnhof

Mit den sog. "Hartz-Reformen" und der Agenda 2010 führt die rot-grüne
Bundesregierung den bislang größten sozialpolitischen Angriff seit
Gründung der Bundesrepublik.

In den letzten hundert Jahren nach Kämpfen der ArbeiterInnenklasse
zugebilligte soziale Rechte und Zugeständnisse werden systematisch
eliminiert. Die Maßnahmen erstrecken sich von der Kürzung von Geldern
für Ausbildung bis zur Altersvorsorge, von Privatisierung in der
Gesundheitsversorgung bis zu Kürzungen beim Arbeitslosengeld. Die
Arbeitslosenhilfe wird komplett ersetzt und sinkt unter
Sozialhilfeniveau, gleichzeitig wird der Zwang zur Arbeit drastisch
erhöht. Dabei geht es um weit mehr als um die Sanierung der
Sozialversicherungskassen, nicht nur die "LeistungsempfängerInnen"
werden zur Zielscheibe. Arbeitskraft soll generell billiger und
flexibler werden, zeitlich entgrenzt und rechtlich dereguliert. Die
Verschärfung des Arbeitszwangs durch Leiharbeit oder Arbeitsdienste von
SozialhilfeempfängerInnen wird auch das Lohnniveau der regulär
Beschäftigten drücken und genau das wird mit diesen "Reformen" bezweckt:
Die Ausbeutung soll von allen Schranken befreit werden, der "Standort
Deutschland" braucht ein Heer von allzeit bereiten, billigen
Arbeitskräften!

Nur eine soziale Revolution hat Aussicht auf Erfolg !


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Aufruf der FAU Region West zur Demo in Düsseldorf am 31.01.04
Ist die Wirtschaft für den Menschen da, oder der Mensch für die
Wirtschaft? Schaut man sich um, wird diese Frage von den Tatsachen
beantwortet. Der Mensch scheint nur auf der Welt herumzulaufen, damit es
der jeweiligen Firma und dem Standort gut geht.
Im Namen der Wirtschaft und des Standorts Deutschland werden die Renten
gekürzt, wird die Gesundheitsversorgung verschlechtert, werden
Arbeitslosengeld und -hilfe zusammengestrichen.
Was geschieht, geschieht nicht für uns. Nicht für mehr Arbeitsplätze,
nicht für die Sicherung der vorhandenen und schon gar nicht der sozialen
Gerechtigkeit zuliebe.


Denn Gerechtigkeit in der kapitalistischen Welt bedeutet Ungleichheit,
und diese gilt es wieder mal zugunsten einiger wenigen weiter
auszubauen. Was nun? Jammern, dass der schöne Sozialstaat langsam aber
sicher verschwindet? Nein natürlich nicht. Was wir hatten war uns nicht
genug, was wir haben und in Zukunft haben werden schon gar nicht. Wir
Lohnabhängigen und Arbeitslosen müssen wieder vermehrt miteinander
kommunizieren und Solidarität entwickeln. Um etwas Neues, eine
Alternative zu Ausbeutung und Vereinzelung entstehen zu lassen, müssen
wir uns selbst organisieren.

Wer sind diese Lohnabhängigen und Arbeitslosen?
Wir, mit unseren wechselnden Jobs und der Sorge, wo das Geld für die
nächste Miete herkommt!
Wir, mit unserem Gerenne von einem Amt zum Bewerbungstermin und zum
nächsten Amt und zum 1,50? Job.
WIR!
Dieses WIR schließt jobbende Studierende genauso ein wie illegalisierte
Bauarbeiter aus dem Sudan, polnische Putzfrauen genau wie
IT-JobberInnnen, Lohnarbeitslose ebenso wie Stahlarbeiter, Mc
Donalds-Küchenkräfte wie Grafik-DesignerInnen, von Prekarisierung
Bedrohte so wie SozialhilfeemfpängerInnen. Dieses WIR schert sich nicht
um den Standort Deutschland - Ländergrenzen und "ethnische Konflikte"
sind für UNS nicht von Belang.

DAS NEUE KÖNNEN WIR NUR SELBST ERSCHAFFEN
Uns ist klar, dass Demonstrationen den selbstorganisierten Widerstand in
den Jobs, auf den Ämtern und im Stadtteil nicht ersetzen können. Wir
sind uns bewusst, dass die Befreiung von den kapitalistischen Zwängen
nur stattfinden kann, wo das Leben spielt! Nur hier können wir bewirken,
dass die Wirtschaft für den Menschen da ist und nicht umgekehrt, dass
die Möglichkeiten ungeheurer Produktivität für ALLE gleichermaßen
nutzbar werden (20-Stundenwoche! Bei vollem Lohnausgleich ist hier und
jetzt möglich!).

Demonstrationen sind sicherlich eine Möglichkeit zu zeigen, dass es uns
gibt und dass wir das marode System und seine „Reformen“ satt haben.
Noch wichtiger aber ist es, den menschenfeindlichen Verrücktheiten der
kapitalstischen Ökonomie direkt Paroli zu bieten.

Denn: Ob 5 Minuten mehr Pause oder Weltrevolution - Wir kriegen nur,
wofür wir kämpfen !

 

24.01.2004
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