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Aufruf zu Antipatriarchal-queeren Block in München

Aufruf zu Antipatriarchal-queeren Block in M.

Aufruf zu einem bundesweiten antipatriarchal-queeren Block auf der Demo gegen
die Nato-Kriegskonferenz in München und zu kreativen Blockaden des Tagungsortes.

Am 6./7. Februar 2004 treffen sich in München auf der alljährlichen
"Sicherheitskonferenz" Kriegsplaner, Waffenexperten, Verteidigungsminister und
andere Mörder mit Rang und Namen. Die Auswertung des Krieges gegen den Irak wird
dort ebenso Thema werden wie das 40-jährige Jubiläum der Nato. Um die Bedeutung
der Nato zeichnen sich Machtkämpfe zwischen den USA und den EU-Staaten ab, die
eine eigene Militärstrategie verfolgen. Verteidigungsminister Rumsfeld wird auf
einem informellen Treffen alle Verteidigungsminister der Nato-Staaten einladen...

Wenn wir die Propaganda ernst nehmen, dass die USA einen permanenten, globalen
Krieg führen will, - wenn wir ernst nehmen, dass die Bundesrepublik auch nach
dem Irakkrieg einer der verlässlichsten Bündnispartner der USA ist - wenn wir
ernst nehmen, dass die EU-Staaten unter Führung unter anderem der BRD eine
aggressive Militärstrukur in offener Konkurrenz zu den USA entwickeln will -
dann sind wir in München richtig. Denn hier versammeln sich Männer der Macht,
die in ihrer maßlosen Arroganz, Krieg, Mord, Hunger, und Verzweiflung über
Menschen bringen und den Planeten zugrunde richten. Diese Mörder haben kein
Recht, sich irgendwo auf der Erde ungestört Treffen zu können - und werden sie
noch so stark bewacht und von der Bevölkerung abgeschirmt. München darf kein Ort
sein, an dem sie ungestört ihr mörderisches Handwerkkoordinieren können!

Unterstützen wir also die Blockaden rund um den Tagungsort "Bayrischer Hof" und
helfen wir den MünchnerInnen offensiv und kreativ bei der Suche nach den Mördern.

Wir schlagen eine bundesweite Mobilisierung radikal-queerer, antipatriachaler
und feministischer Strömungen, Gruppen und Einzelpersonen vor und wollen
versuchen, einen antipatriarchal-queer-femministischen Block auf der
internationalistischen Demonstration zu bilden.

Darum:FrauenHermaphroditenLesbenQueersSchwule-TuntenTransenTransgenderUndefinierteUndAndere:Verbreitet
diesen Aufruf in Windeseile... Warum wollen wir einen antipatriarchal-queeren
Block in dem internationalistischen Block?

Wir schlagen hiermit den Versuch vor, dass wir uns als
antipatriarchal/queer/feministische Menschen verstärkt sichtbarer aufeinander
beziehen und sich gegenseitig in Veranstaltungen und Aktionen zu stärken. Viele
von uns sind seit langem unzufrieden über heterodominierte Strukturen und über
deren Positionen zu Krieg, Faschismus, Globalisierung, Sozialkürzungen etc., die
ständig geschlechtsneutral daher kommen. Wer aber zum Patriarchat schweigt, hat
unserer Ansicht nach auch nichts zu Krieg und Globalisierung zu sagen. Im
Gegenteil stabilisiert die systematische Ausblendung der Gewaltverhältnisse
zwischen den konstruierten Geschlechtskategorien die Herrschaftsverhältnisse
fortwährend. Wenn wir die Themen Krieg, Globalisierung etc. einer Linken
überlassen, die kein Interesse an antipatriachalen Positionen und Widerstand
haben, können wir sicher sein, dass alles so bleibt wie es ist. Wir richten uns
mit diesem Aufruf auch an all jene unter uns, die abgenervt von den queeren
"SalonlöwInnen" sind, die gepflegte akademische Diskurse pflegen ohne jeden
Anspruch auf eine gesellschaftliche Widerstandpraxis. Und wir richten uns an
jene unter uns, die sich den sozialen und biologistischen Geschlechterkategorien
verweigern und jenseitsbiologistischer, identitärer und dogmatischer Strukturen
neue Strukturen schaffen wollen.
Wenn wir die systematische Ausblendung von Gewaltverhältnissen zwischen den
konstruierten Geschlechtern kritisieren ist das sie eine Seite des Problems. Die
andere Seite ist, das wir als antipatriarchale Strömung weder groß sichtbar noch
vernetzt miteinander sind. Cross Over Conference in Bremen, Tuntenstrukturen,
Queeruption, alternative CSDs, Queerstreet Day, FrauenLesben
Transgenderstrukturen existieren mehr oder weniger lose nebeneinander her in
ihrer ganzen Unterschiedlichkeit, lösen sich auf, fügen sich neu zusammen - eine
kontinuierlichere bundesweite Struktur mit dem Wunsch, sich gegenseitig zu
unterstützen und auch gemeinsame Aktionen zu entwickeln aber hat sich bisher
noch nicht ergeben. Dabei wünschen wir uns vielleicht schon längst andere
politische Praxen und Diskussionen, die antipatriarchale und radikal bestimmt sind.

Wir wollen Widerstandspraxen, wir wollen sie radikal antipatriarchal entwickeln!

Die Demo in München bietet uns eine Möglichkeit mit einem eigenen
Blocksichtbarer zu werden. Wir finden gut, unsere Unterschiedlichkeiten zum
Ausdruck zu bringen und betrachten einen antipatriarchalen Block als einsoziales
Ereignis. Es ist ein Experiment, ob wir uns vielleicht zukünftigbundesweit als
antipatriarchale Strömung zutrauen können präsenter zu werden und uns zu
bestimmten Anlässen vorab zu verabreden. Vielleicht ist die Zeit für eine
Mobilisierung nach München schon etwas knapp, andererseits kann dies ja ein
erster Versuch sein.

Wir wünschen uns einen kreativen Ausdruck eines antipatriarchal-queeren Blockes
der unsere Positionen in Transparenten, Sprüchen, Trillerpfeifen, Performances,
Musik, Trommeln und Trompeten aus Jericho, Dinosaurier, Pappmachè, Fahnen,
Flugblättern, Luftgitarrenkonzerte etc. lautstark zum Ausdruck bringt.
Eine politische Bestimmung eines antipatriarchalen Blockes kann noch mal in
München (am 9./10./11.1.04) auf dem Antikriegskongress in dem Workshop des
Antipatriarchalen Netzes Berlin Raum haben und in Berlin bei der queeren
Mobilisierungsveranstaltung am 28.1.04 um 19.00 im Open Space Berlin,
Adalbertstr 32 . Eventuell gibt es noch eine Veranstaltung in Bielefeld(Infos:
unter ajz-bielefeld.de).Wir denken aber, dass wir keine zentralen
Parolen/Positionen ausgeben möchten, sondern setzen auf unsere Kreativität und
unsere Fähigkeit, sich in kleinen Bezugsgruppen noch etwas zu überlegen. Fetzige
Parolen, wilde Transparente, Musik und trashige Tuntenpuschel im Dirndl,
Transgender in Trachten, oder ob wir die hetero dominierten Strukturen aufs Korn
nehmen, Zweigeschlechtlichkeit als Modell für soziale kriegerische Verhältnisse,
oder ob wir uns direkt auf die Verbrecher im Bayrischen Hof beziehen - unseren
Phantasien seien keine Grenzen gesetzt.

Überlegt Euch, wer mit Euch fahren könnte, wenn Ihr alleine in Euren Städten
seid, oder mit wem Ihr Euch in München konkret verabredet. Bildet kleine
Bezugsgruppen in denen Ihr Euch was einfallen lassen könnt. Versucht Eure
Schlafplätze bei Bekannten zu organisieren oder bei der Pennplatzbörse(
 pennplatz@no-nato.de).
Richtet Euch auf kaltes und nasses Wetter ein. Vielleicht ist ein
Regenschirmnicht schlecht. Wenn Ihr die Blockadekundgebungen am Vortage
unterstützen wollt, kann Euch eine gepflegte, gutbürgerliche oder modische
Kleidung eventuell mehr Bewegungsfreiheit garantieren, damit Ihr bei der
Mördersuchebeweglich seid.
Der Ermittlungsausschuss hat folgende Nummer : 089-4489638.
Infos erhaltet Ihr über 0174-8889651 oder  kontakt@no-nato.de.
Unter www.no-nato.de findet Ihr weitere Infos und die Zeitung "resista" mit zwei
Beiträgen des Antipatriachalen Netzes Berlin. Der antipatriarchale Block wird
sich innerhalb des internationalistischen Blockes formieren. Auf genauere Mails
oder vor Ort auf Durchsagen des Lautsprecherwagens warten. Voraussichtlich wird
von Berlin ein radical-queer-adventure-tour-bus gechartert. Karten ab Mitte
Januar im Schwarze Risse Kreuz/Prenzelberg und Buchladen O21.

Schafft ein, zwei, drei, viele antipatriarchale netze !
Die Kriegsplaner dürfen nicht durchkommen.

Antimilitaristisch-radikal-antipatriarchal
Transqueerschwullesbische AG "antipatriarchales Blöckchen" /"antipatriarchales
netz/Berlin" assoziiert in der bundesweiten Koordination "Krieg ist Frieden"

Kontakt zu uns:  apo@bamm.de Unter www.kiralina.so36.net werden demnächst
Beiträge aus dem antipatriarchalen Netz einsehbar werden.

Berlin: antipatriarchale Mobilisierungsveranstaltung zur Anti-NATO-Tagung am
6./7. Febr.
Wo: Open Space, Adalbertstr. 32, Am 28.1.04.

Kreative Blockadekonzepte?
Antipatriarchaler Block auf der Demo ?
Wie wollen wir antipatriarchale Positionen zu Krieg, Militarisierung,
Globalisierung und Sozialkürzungen sichtbar machen...
Was tun ... Und wie gemeinsam?

e-Mail:  apo@bamm.de Homepage:  http://no-nato.de

[aus: indymedia.de, von xx - 17.01.2004 18:36]

 

19.01.2004
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