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Wiesbaden/Mainz: Aktuelle Veranstaltungsreihe der AntiFa Nierstein

Aktuelle Veranstaltungsreihe der AntiFa Nierstein

Lesung mit anschließender Diskussion

Dienstag, 27. Januar 2004, 19.30 Uhr
Bernd Langer aus Göttingen liest aus seinem neuen Buch "Operation 1653.
Stay rude, stay rebell", autobiographischen Erinnerungen eines
Autonomen, der ab Ende der 70er Jahre an Brennpunkten der politischen
Auseinandersetzung mit der Staatsmacht in der BRD beteiligt ist.

Vor dem Hintergrund eines krimiähnlichen Reiseverlaufs setzt sich der
Autor mit seiner eigenen Geschichte auseinander, die eng mit der
autonomen Bewegung verbunden ist. Es entsteht die persönliche
Schilderung eines Menschen, der ab Ende der 70er Jahre an Brennpunkten
der politischen Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht in der BRD
beteiligt ist. Es wird nachvollziehbar, welche Werte und politische
Vorstellungen dabei wichtig sind und wie die autonome antifaschistische
Bewegung entsteht und sich organisiert. Tiefgründige, amüsante und
zuweilen bizarr geschilderte Erinnerungen lassen die Flammen der
Straßenschlachten lodern, berichten über Anschläge und illegalen
Aktionen. Aber auch die Unerbittlichkeit wird gezeigt, die Toten und die
Verfolgung durch die Polizei.

VeranstalterInnen: AntiFa Nierstein und Cafe Klatsch Kollektiv

Veranstaltungsort: Café Klatsch, Marcobrunner Straße 8, Wiesbaden

Veranstaltungen zum Thema Internationalismus

Widerstand gegen Krieg und Kapitalismus globalisieren

In vielen Teilen der Welt fehlt immer mehr Menschen selbst das Nötigste
zum Überleben, während Reichtum auf die westlichen Industrienationen
beschränkt ist und da in den Händen einer Minderheit immer größer wird.

Die international wachsenden Ungleichheiten haben ökonomisch-soziale
Ausgrenzungsprozesse und rigide Abschottungsmaßnahmen der wenigen
Wohlstandsfestungen zur Folge. Zwar gehören koloniale Eroberung mmer zu
den Grundzügen des Kapitalismus, er erhält jedoch durch die
Internationalisierung der Produktion grenzüberschreitender
Unternehmensnetzwerke eine neue Dimension. Durch erweiterte
Handlungsspielräume werden die multinationalen Unternehmungen
bestimmender und mächtiger. So entwickelt sich die Standortkonkurrenz
für das mobil gewordene Kapital zu einem alle Politikbereiche
beherrschenden Prinzip.

Im globalen Konkurrenzkampf findet ein Wettlauf statt um die
Beherrschung von Rohstoffgebieten, von Absatzmärkten, von billigen
Arbeitskräften, von Kapitalanlagesphären. Weltweit werden die
Einflusszonen neu verteilt, und auch in der BRD wächst erneut der Wunsch
nach einem großen Stück vom Kuchen. Der rücksichtslos geführte Kampf der
Wohlstandsregionen um die Sicherung ihrer Privilegien erzeugt
Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse, die auch mit militärischen
Gewaltmitteln durchgesetzt und erhalten werden.

Mittwoch, 28. Januar 2004, 19.30 Uhr
Vortrag mit anschließender Diskussion mit Professor Reinhard Kühnl

Seit dem 19. Jahrhundert wurden von den bürgerlichen Gesellschaften mit
wachsender Brutalität Kriege geführt. Allein im Jahr 2003 gab es 43
Kriege weltweit, eine Entwicklung, in der Krieg vom Ausnahme zum
Normalzustand geworden ist.

Wenn aber Krieg allgegenwärtig ist, also zum integralen Bestandteil
staatlicher und gesellschaftlichen Denkens und Handelns geworden ist,
wenn deutsche Soldaten gleichzeitig in 10 Ländern agieren, aber niemand,
das Gefühl hat, wir befänden uns in einem Krieg, wenn Krieg nicht mehr
Krieg heißt, sondern friedensschaffende Maßnahme, beginnen die Grenzen
zwischen Krieg und Frieden zu verschwimmen.

Motive, Interessen und Ziele, die hinter den Kriegen und der weltweiten
Militarisierung stehen, die reale Bedeutung des Völkerrechts und die von
den USA und den Nato-Staaten proklamierte "Neue Weltordnung" werden die
Schwerpunkte der Veranstaltung sein.

VeranstalterIn: AntiFa Nierstein

Veranstaltungsort: Interkulturelles Zentrum, Rheinallee 3D, Mainz

Sonntag, 1. Februar 2004, 19.30 Uhr
Veranstaltung mit Susy Paz und Roberto Martino, zwei Mitgliedern des
Movimiento Teresa Rodriguez (MTR), einer Erwebslosenbewegung aus
Argentinien.

Argentinien, vor dem Militärputsch 1976 das Land Südamerikas mit der
wohlhabendsten Bevölkerung und einem funktionierenden öffentlichen
Sektor, vielen Rostoffen, großer Industrieproduktion ist heute
vollständig heruntergewirtschaftet. Neoliberale Deregulierung der
Sozialsysteme, Inflation, und eine Verschuldung der öffentlichen Hand
und der Banken die mittlerweile ständig neue Schulden für die
Zinsenzahlung aufnehmen, haben dies zu verantworten. Einige Superreiche,
internationale Grossbanken und Minenkonzerne schaffen den verbliebenen
Reichtum des Landes ins Ausland. 25% offizielle Arbeitslosigkeit fast
ohne öffentliche Unterstützung, ähnlich geht es allen Sozial Schwachen.

In dieser katastrophalen Ausgangslage versuchen viele Menschen sich
selbst zu helfen. Die Arbeitslosen schließen sich zusammen und haben es
geschafft, im sozialen Bereich, im Bildungsbereich, im produktiven
Bereich, in Eigenarbeit selbstverwaltete Strukturen aufzubauen, die
weitgehend vom Staat unabhängig sind. Susy Paz und Roberto Martino, die
eine solche Selbstverwaltungsstruktur mit aufgebaut haben, erzählen uns
aus erster Hand von Ihren Gedanken und Erfahrungen.


VeranstalterIn: AntiFa Nierstein, Argentiniensoligruppe Hamburg, dem
Movimiento Teresa Rodriguez und mujeres sin fronteras

Veranstaltungsort: Veranstaltungsort: Café Klatsch, Marcobrunnenstraße
8, Wiesbaden

Donnerstag, 5. Februar 2004, 19.30 Uhr
Diavortrag von Markus Pflüger und Heike Herweck (Arbeitsgemeinschaft
Frieden - Trier)

über den Einsatz als MenschenrechtsbeobachterIn in widerständischen
mexikanischen Gemeinden (August bis Oktober 2003) sowie von der
EZLN-Fiesta mit Ausrufung einer autonomen Räteregierung in Chiapas.

Der Kampf der indigenen Bevölkerung in Chiapas um Land und Freiheit wird
von der mexikanischen Regierung durch den sogenannten "Krieg niederer
Intensität" bekämpft. Durch die Präsenz und Öffentlichkeitsarbeit
internationaler BeobachterInnen soll der Widerstand der ZapatistInnen
für Selbstbestimmung und Menschenrechte geschützt und bekannt gemacht
werden. Ihre Alternativen zu der neoliberalen Globalisierung mit ihren
weltweit negativen Auswirkungen haben sie nicht nur bei der
WTO-Konferenz in Cancun kundgetan, sondern sie verwirklichen das
Bestreben nach Autonomie nach und nach in allen Lebensbereichen. Aber
der Kampf um eine gerechtere Welt betrifft auch unser Leben hier, vom
morgendlichen Kaffee bis hin zu den oftmals deutschen
Ausbeutungsbetrieben in den armen Ländern

Veranstalter: AntiFa Nierstein

Veranstaltungsort: Interkulturelles Zentrum, Rheinallee 3D, Mainz

 

13.01.2004
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