Karlsruhe: Spontaner Aufmarsch von Neonazis in der Karlsruher Innenstadt am 23.12.2003

Rund 50 Nazi-Skins versammelten sich heute um 18.00 Uhr auf dem
Weihnachtsmarkt
in Karlsruhe. Von dort zogen sie durch die Innenstadt. Die Neonazis bezogen
sich in ihrem Auftreten auf ein Urteil gegen die rechtsextreme Musikgruppe
"Landser". Einige Mitglieder dieser Band wurden in den vergangenen Tagen
u.a.
wegen Volksverhetzung und Bildung einer kriminellen Vereinigung zu
Haftstrafen
verurteilt. Ausserdem wollten die Neonazis, die am 31.12.2003 in Karlsruhe
aufmarschieren möchten, gegen das Verbot ihres Aufmarsches durch die Stadt
demonstrieren.

Sofort waren einige AntifaschistInnen zur Stelle, um dann erstaunt
festzustellen, dass die Polizei ebenfalls anwesend war.

"Es wurde deutlich, dass die Stadtverwaltung und die Polizeibehörden von der
Absicht der Neonazis, aufmarschieren zu wollen, Kenntnis hatten. Wir
kritisieren deshalb den verharmlosenden Umgang der städtischen Behörden
und der
KommunalpolitikerInnen, die glauben, organisierte Neonazis ließen sich durch
die Aussprache von einem Demonstrationsverbot stoppen: Am heutigen Abend
haben
sie das Gegentiel bewiesen. Wir fordern - wie bereits vor einer Woche - ein
öffentliches Bekenntnis von der Verwaltungsspitze gegen jedes Auftreten von
Neonazis in Karlsruhe. Wir fordern dieses Bekenntnis jetzt ein, weil nicht
ausgeschlossen werden kann, dass das Verwaltungsgericht das
Demonstrationsverbot für Neonazis am 31.12.2003 aufhebt", hebt Hilmar
Brandt, Sprecher der Roten Antifa Karlsruhe, die Dringlichkeit, sich
öffentlich
gegen Neonazis zu positionieren, hervor.

Die Rote Antifa Karlsruhe unterstützt die Mobilisierung eines breiten
Bündnisses
gegen den Aufmarsch der Karlsruher Kameradschaft am 31.12.2003. Dieses
Bündnis
ruft zu einer antifaschistischen Demonstration am 31.12.2003 um 15.00 Uhr ab
Stephanplatz auf.

Hilmar Brandt, Sprecher der Roten Antifa Karlsruhe [rak]

Rote Antifa Karlsruhe [rak]
Postfach 24 23
76012 Karlsruhe
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