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Hamburg: Fixstern besetzt

Hamburg: Von Schließung bedrohte Drogenhilfeeinrichtung Fixstern besetzt!

Am Montag, 24.11. wurde der Fixstern durch das Stadtteilbündnis „Fixstern
bleibt!“ besetzt; der Betrieb wird aufrechterhalten, um die erfolgreiche
akzeptierende Drogenarbeit im Viertel weiterzuführen.

Die Hamburger Drogenpolitik wird seit der letzten Wahl maßgeblich von der
Schill-Partei bestimmt. Der damalige Innensenator Schill schuf gemeinsam mit
dem noch amtierenden Gesundheitssenator Rehaag (Schill-Partei) das
sogenannte "Konzept wirksamer Drogenpolitik". Die wesentlichen Ziele dieser
Politik sind das "Unsichtbarmachen" der offenen Drogenszene und die
Zerschlagung der akzeptierenden Drogenhilfe in Hamburg. Hier wird ein
ideologischer Gegensatz zwischen „akzeptierender“ und „ausstiegsorientierter
“ Drogenhilfe konstruiert, wohl wissend, dass der rein ausstiegs- und
repressionsorientierte Ansatz bereits vor Jahren gescheitert ist, einen
Großteil der noch nicht ausstiegsbereiten KonsumentInnen ausgrenzt und
weiterer Verelendung Vorschub leistet. So legitimiert die Schill-Partei
ihren Kampf gegen die Hamburger Fixerräume und insbesondere gegen den
Fixstern als Symbol für die menschenwürdige Betreuung einer großen offenen
Drogenszene. Der Rest des Senats setzt dieser Politik bislang nichts
entgegen.

Darüber hinaus wurden sämtliche Versprechungen des Senators die
Weiterbeschäftigung der MitarbeiterInnen und die Realisierung des
Sozialplans betreffend nicht eingehalten.

Der Fixstern, ursprünglich mit massiver Unterstützung aus dem Stadtteil
installiert, soll zum Jahresende geschlossen werden. Ab 28.11. findet
keinerlei gesundheitliche Versorgung und Betreuung der DrogenkonsumentInnen
mehr statt. Allein die Tatsache, dass im letzten Jahr 79 Reanimationen in
Notfällen durchgeführt wurden, die ohne Intervention tödlich hätten enden
können, belegt den Zynismus dieser Politik.


Die Lösung der Drogenprobleme in der Schanze kann nicht durch polizeiliche
Maßnahmen wie Vertreibung (z.B. Platzverweise) und Wegsperren (z.B.
Ingewahrsamnahme) erreicht werden.

Wir fordern den Senat - insbesondere den Ersten Bürgermeister Ole von
Beust - auf, sicherzustellen, dass die erfolgreiche Betreuungsarbeit im
Schanzenviertel weitergeführt wird.

Für Montag, 24.11., 18:00 ruft das Bündnis „Fixstern bleibt!“ zu einer
Stadtteilversammlung vor der Roten Flora mit anschließender Demonstration
auf.

Kontakt:
Tel.: 430 8778 / Fax: 430 8791
Email:  fixstern-bleibt@gmx.de

 

24.11.2003
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Soziale Kämpfe]  Zurück zur Übersicht

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