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Hamburg: Veranstaltung zum Vernichtungslager Sobibór am 21.11.

Vernichtungslager Sobibór
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Ein Abend mit Jules Schelvis, Überlebende
der »Aktion Reinhardt« und Autor des Buches Vernichtungslager Sobibór.
21. November 2003 • Buchhandlung im Schanzenviertel • Schulterblatt 59 • 20 Uhr
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Sobibór war wie Belzec und Treblinka eines der drei Vernichtungslager
in Ostpolen, in denen im Rahmen der »Aktion Reinhardt« in den
Jahren 1942 und 1943 etwa 1,7 Millionen Juden getötet wurden –
allein in Sobibor wurden von Mai 1942 - Oktober 1943 annähernd
250 000 Juden ermordet.

Jules Schelvis, der Sobibór und weitere Lager überlebt hat,
recherchierte jahrzehntelang in Archiven in Ost und West
und hat ein an Fülle und Detailgenauigkeit beeindruckendes
Buch zusammengestellt, in dessen Mittelpunkt die Geschichte
des Vernichtungslagers Sobibór und der geglückte Aufstand der
Häftlinge am 14. Oktober 1943 stehen. Bei der Revolte wurden
zwölf SS-Männer getötet, etwa 300 Häftlinge konnten fliehen.
Nur 50 erlebten das Ende des Krieges. Das Lager wurde
gleich nach dem Aufstand liquidiert.

Jules Schelvis wurde im Mai 1943 mit weiteren 3000 Menschen
aus den Niederlanden über das Durchgangslager Westerbork
nach Sobibor deportiert. Bis auf 81 Männer wurden alle Menschen
dieses Transports am Tag ihrer Ankunft ermordet. Jules Schelvis
hat als Einziger von ihnen überlebt.

Das Buch, in dem Jules Schelvis eigene Erlebnisse, ergänzt
durch Zeugenaussagen aus den Sobibór-Prozessen der
Nachkriegszeit, umfangreiches Archivmaterial und Interviews
mit Überlebenden verarbeitet, ist 1993 erstmals in den
Niederlanden erschienen und gilt seitdem als Standardwerk.
Nachdem das Buch jahrelang in Deutschland vergriffen war,
gibt es jetzt anlässlich des 60. Jahrestages des Aufstandes im
Vernichtungslager Sobibór eine Neuauflage.

Jules Schelvis wird aus seinem Buch lesen, über die Geschichte des
Vernichtungslagers berichten und die Ereignisse aus wissenschaftlicher
und persönlicher Perspektive betrachten.
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Veranstaltet durch den
Arbeitskreis gegen das Vergessen Hamburg im Bildungswerk Stanislaw Hantz (Email:  akgegendasvergessen@gmx.de)
in Kooperation mit rat • reihe antifaschistischer texte

 

06.11.2003
Arbeitskreis gegen das Vergessen   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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