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Bremen: Veranstaltungshinweise

Verein zur Verbreitung unterdrückter Nachrichten (VzVuN) /
bremer kassiber
28203 Bremen, St.-Pauli-Straße 10/12
Fax: 0421-75682 eMail:
 kassiber@brainlift.de

Dienstag, 4.11.2003, 20 Uhr, Paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen
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"Uns 100 Zivilausländer umgehend zu beschaffen" - Zwangsarbeit in Bremen
1938-1945
(Vortrag mit Diskussion, Referent: Marcus Meyer)

Bremen war eigentlich eine klassische Handelsstadt: Sie pflegte Kontakte in
die ganze Welt, wurde durch den Handel mit Übersee reich. Mit der
Regierungsübernahme der Nationalsozialisten verbanden die Bremer Kaufleute die Hoffnung
auf die Rückgewinnung der deutschen Kolonien und damit auf das Wiederaufleben
ihrer Beutezüge durch Afrika. Sie mussten bald feststellen, dass sie sich
getäuscht hatten. Die NS-Wirtschaftspolitik setzte zunächst auf Autarkie, nicht
auf Außenhandel. In der Folge transformierten die Kaufleute ihr
Handelskapital in Rüstungskapital und Bremen vollzog den Wandel "vom Handelszentrum zur
Rüstungsschmiede" (Dieter Pfliegensdörfer). Bremen wurde eine der
rüstungsintensivsten Regionen Deutschlands, aber die Schere zwischen dafür benötigten und
tatsächlich vorhandenen Arbeitskräften ging immer weiter auseinander. Wie
die Bremer Wirtschaft im Allgemeinen und die Rüstungsindustrie diesen Mangel
durch den Einsatz von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern kompensierte,
unter welchen Bedingungen die Arbeiterinnen und Arbeiter lebten, arbeiteten und
starben, soll im Mittelpunkt dieses Vortrages stehen.

Marcus Meyer, Historiker, studierte in Berlin und Bremen 1994-2000, danach
Untersuchung zur Geschichte der Zwangsarbeit bei den Bremer Stadtwerken,
erschienen als Buch unter dem Titel: "... uns 100 Zivilausländer umgehend zu
beschaffen." Zwangsarbeit bei den Bremer Stadtwerken 1939-1945, Bremen, Edition
Temmen, 2000; zur Zeit Promotion zum Thema „Arisierung in Bremen“.

Veranstalter: bremer kassiber (Stadtzeitung) in Kooperation mit
Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen

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Dienstag, 11.11.2003, 20 Uhr, Paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen
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KZ-Häftlinge als letzte Arbeitskraftreserve
(Vortrag mit Diskussion, Referent: Marc Buggeln)

Spätestens ab 1942 verfügte die deutsche Wirtschaft und hier vor allem die
Rüstungsbetriebe über wenig Möglichkeiten, ausreichend Arbeitskräfte zu
finden. Daher wurden nun mehr und mehr KZ-Häftlinge zur Zwangs- und Sklavenarbeit
in der deutschen Industrie eingesetzt. Am Beispiel des Arbeitseinsatzes beim
Bau des U-Boot-Bunkers "Valentin" in Bremen-Farge soll die Geschichte dieses
Ausbeutungsprozesses dargestellt werden.

Marc Buggeln, Historiker, studierte in Bremen 1992-2000; Mitarbeit bei den
Zeitschriften "Werkstatt Geschichte" und "Sozial.Geschichte". Zur Zeit
Promotion zum Thema "Das Außenlagersystem des KZ Neuengamme".

Veranstalter: bremer kassiber (Stadtzeitung) in Kooperation mit
Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen

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Dienstag, 18.11.2003, 20 Uhr, Paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen
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"Warten auf Raten" - Eine vorläufige Bilanz zur Entschädigung von
NS-ZwangsarbeiterInnen
(Vortrag mit Diskussion, Referentin: Eva Determann)

Mit über fünf Milliarden Euro gründeten deutsche Wirtschaftsunternehmen und
die Bundesregierung im Jahr 2000 die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und
Zukunft". Damit wurde für die bundesrepublikanische Öffentlichkeit die
Diskussion um die ausstehenden Entschädigungen der Opfer von NS-Zwangsarbeit und
Enteignung erfolgreich abgeschlossen. Die Umsetzung wie die Verteilung der
Gelder wurde Partnerorganisationen in den Heimatländern der Betroffenen
übertragen. Diese haben mittlerweile schon 2,1 Milliarden Euro an über eine Million
ZwangsarbeiterInnen ausgezahlt. Doch nicht jedeR Betroffene ist auch
anspruchsberechtigt. In der Veranstaltung soll sich mit der Praxis deutscher
Entschädigungspolitik aus der Perspektive der Opfer auseinandergesetzt werden.

Eva Determann, Historikerin, ist Mitglied des Vereins Walerjan Wróbel und
arbeitet an ihrer Dissertation zum "Arbeitseinsatz osteuropäischer
Zwangsarbeiter/-innen in Bremen"

Veranstalter: bremer kassiber (Stadtzeitung) in Kooperation mit
Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen

 

03.11.2003
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